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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0236

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224

§. 106. Guss der menschlichen Harnröhre.

man an Gliedern mit sehr langer Vorhaut, diese vor der Eichel unterbinden,
und die Injection durch die Pars membranacea weihrae in der Richtung
nach vorn ausführen.

Ich habe nun acht Güsse der Harnröhre angefertigt, welche diesen Canal
theils in situ mit seinen Krümmungen, theüs in gerader Richtung darstellen.
Das Aussehen dieser Güsse ist so verschieden, dass keiner dem anderen
gleicht. Am meisten variirt die Pars prostatica urethrae. Ich hatte gehofft,
von diesem Abschnitt der Harnröhre auch die Ductus ejaculatorii und
prostatici füllen zu können. Diese Gänge jedoch nehmen, gleichwie die
Vesicula prostatica, niemals Masse auf. Der Grund davon liegt in ihrer
Richtung. Diese macht mit der Richtung der Harnröhre einen sehr spitzen
Winkel. Wird die Harnröhre strotzend gefüllt, so müssen die Gänge eine
Compression erleiden, welche keinen Injectionsston in sie eindringen lässt.
Will man die Ductus ejaculatorii zugleich mit der Harnröhre gefüllt erhalten,
so hat man die Vasa deferentia isolirt zu injiziren. Corrosionspräparate dieser
Art geben über den Verlauf der Ausspritzungscanäle innerhalb der Prostata
ganz neue Aufschlüsse. Leider bricht die Stelle gewöhnlich entzwei, wo sich
der äusserst feine Guss des Endstückes der Ductus ejaculatorii in den Guss
der Harnröhre einpflanzt.

1. Pars prostatica urethrae.

Die Extreme des Breitendurchmessers dieses Abschnittes der Harnröhre
sind 5 und 8 Linien. Der grösste Durchmesser liegt hinter dem Caput
gallinaginis. Die Gestalt der Pars prostatica kann als Bulbus bezeichnet
werden. Eine scharfe Einschnürung trennt den Bulbus von der Pars mem-
branacea; — eine breite Furche vom Blasengrund. Der dem Caput gallinaginis
entsprechende Eindruck der hinteren Wand1) verlängert sich nach vorn in
eine tiefe Furche,2) welche in der Pars membranacea nicht mehr zu sehen
ist, Zu beiden Seiten des Caput gallinaginis, und hinter demselben, befinden
sich kleine Höckerchen, — die trichterförmigen Mündungen der Ductus
prostatici. Ich zähle deren 18 — 26.

') Tab. XI. Fig-. 4. lit. b.
2) ibid. lit. e.
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