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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 1.1885-1886

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Atelier-Notizen - Personalnachrichten - Denkmäler - Ausstellungen, Sammlungen, etc. - Vermischte Nachrichten- Kunstliteratur - Briefkasten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9416#0395

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vcrmischte Nachrichtcn — Nimstlittcratur rc. — Bricfkasteii

syest mit Sichcrlieit crwarlete, viel beigetragen. Der pekuniäre
Ersolg des Fcstes am 25. Juui ist trog der durch die mehrfache
Bcrschicduug verursachteu Mehrkosteu übcr Erivarteu bcsriedigend
ausgefalleu. Es ist mit Sicherhcit auzuuehiiieu, das; der erzielte
Geiviun etiva l5,OVO M. betrageu wird, ivas wir hierdurch be-
richtigend zu unserer Notiz im vorigeu Hest beinerken. Die Ge-
samleiimahmeii belicfen sich auf mehr als 70,000 M.
** Berlin. Preisbewerbuug der vvn Rohr'schen Stiftuug.
Die .tioukurreuz uin deu Preis der vou Rvhr'schen Stiftuug —
sür talentvolle deutsche Künstler, und zivar für Maler, Bildhauer
uud Architekteu bestiinmt — wird hiermit für das laufende Jahr
im Fache der Bildhauerei eröffnct. Der Bewerber hat sich schrist-
lich bei dem Senat der Kgl. Akademie der Kiinste, Sektion für
die bildcnden Künste, zu meldeii und einzusenden: ts ein oder
mehrere von ihm selbständig erfundeiie und ausgeführte Bild-
werke, deren Gegenstand freigestellt bleibt, iu ruudeni Werk oder
Üielief, in Gruppen oder einzelnen Figureu, und in beliebigem
Material, 2i einen Lebeuslauf, aus welchem der Gang seiner
Studien ersichtlich ist, 3) eine schriftliche Versicheruug an Eides-
statt, daß das für die Konkurrenz bestimmte Bildwerk vvn ihm
ohue fremde Beihilfe entworfen und ansgefiihrt worden ist.
Aufferdem hat der Bewerber nachzuweisen, a. daff er eiu Teutscher
ist, und K. daff er das zweiunddreiffigste Lebensjahr nicht über-
schritteu hat. Der Terniin, bis zu welchcm die Koiikurreuzarbeiten,
sowie die ersvrderlichen Zeugnisse und Schriststücke bei dem Senat
der Königlichen Akademie der Künste eingegangen seiu uiüssen,
ist auf Mittwoch dcn 20. Oktvber 1880 festgesept. Die Kosten
der Eiu- und Rücksenduug der Arbeiteu ic. hat der Bewerber zu
tragen. Der Preis bestcht in eineui Stipendiuiu vvn 4500 ?Nk.
zn eiuer eiujährigeu Sludienreise. Tie Zuerkenuuug des Preises
erfolgt im Mouat Oktober d. I. Berlin, den 10. Juni 1880.
Kunst-Lilterstiir und vervielfältigeu-e Runst
-i Bildnisse und Trachtcnnach allen Meistern der
letzten drei Jahrhunderte. Faksiimle-Druck v. I. Ober-
netler. München, I. Hest. Max Kellerer. Eiue geschickte Ans-
wahl macht das Werk zu einein sehr guten Hilssinaterial fiir
Künstler und gewährt durch die Vortrefslichkeit der Nachbildungen
auch dein Liebhaber viel Jnteresse. Hier kvnuen die Küustler
wenigstens an der Quelle schöpfen, deu wirklichen Charakter einer
Zeit kennen lerneu, was bei den lendenlahmen Abbildungen unserer
meisten Kvstümwerke ja nie der Fall ist, die darum oft eher irre-
führen als belehre».
O. Elsässische Landschaften von F. Helmsdorf. Neue
Ausgabe. Text von Or. Schricker. Straffburg. Verlag vou
Ed. Heitz. 6. Mark. Der Wert der Kupserstich- und Radier-
ungskunsr ist ungeachtet der rascheu Eulivickelung und des mächtigen
Einflusses dcr neneu photocheinischen VervielsältigungSarten der
Jetztzeit uicht uur derselbe gebliebeu, sonderu hat sich sogar noch
um eiu Nainhaflcs erhöht. Nur beginuen dieselben nllmählich
ziemlich selten zu wcrden. Es ist daher eiu ancrkennenSweries
Verdienst, wenn die Verlagshaudluug mit vorstehendeui Werke der
Gcgenwart die von dem in der Radierkunst besonders hervorragendcu
Künstler Friedrich Helmsdorf, welcher von 1783 bis 18.52
lebte, gefertigten Landschaftsbilder durch ueuc Abdrücke der Original-
radieruugen zugänglich gemacht hat. Der Küustler, von dem wir
iu der Karlsruher Kunsthalle und iu Straffburg auch mehrere gute
Olemälde, z. B den Wasserfall am Triberg, Schloh Hochbadcu, die
Tasso-Eiche, gefertigt iu dcm Geiste seiner Zeit, besitzen, verstand
jedoch am wirkungsvollsten mit der Radiernadel umzugeheu.
Seine Landschafteu tragen den Charakler der wg. historischen
Schule eiues Koch, Olivier nnd Rottmanu. Ein Meister ist
er in der Luftperspektive, uud die Vordergrüude siud durch an-
mutige und bedeutsame Staffage belebt Solches gilt inSbesondere
auch von deu hier in eiuer Mappe uiitgeteilten Landschafteu, den
3 Exen, Kaysersberg, Straffburg und dcm Mäimelstein. Dem
Werke ist eiu sachgemnffer Text aus der gewandten Feder des
ilniversitäts-Bibliothekars Or. Schricker beigegebcu.
Gegen den Stroui, VIII. Ilnsere Künstler und die
Gesellschast. Wien, Graeser. Der Versasser sagt hier manches
Wahre über die Wieucr Künstler — während für uusere im Reich
seine Schilderung weniger zutrifft. — Freilich geht das Ganze
seiner Klagen darauf hinaus, daß es nicht so vicle schlechte Maler
geben sollte. Ja das ist nun eimual ein nnverineidlicher Üebel-
stand, so lange wir in den Akademien förinliche Ziichtungsan-
stalten von solchen besitzen und die Herren Direktoren und Pro-
fessoren sich lieber ihrer Schülerzahl riihmen als darauf halten,
Redigicrt uiiter vcrantwortlichkeit der verlagsanstalt für Rnnst r
pruck der yrrlagsanstatt

daff sie auch etwas Ordeutliches lernen und ihre Zeit gut au-
weudeu. Ja mau kann wvhl sageu, daff die Strenge des Stu-
diums, die nie groff war an diesen Anstaltcu, hente sogar ehcr
im Abnehmen begriffen ist. Sonst wäre solche bvdenlose Pfuscherei,
wie sie uusere Kunstvereiue iuimer mehr überschivemmt, nicht
deukbar. Diese Pfuscherei, die uatürlich auch lebeu will, erschleicht,
erbettelt und errafft aber eine uugeheure Masse Mittel vhne alleu
Gewinn sür die Kunst, der es deshalb inehr als je an groffen
Ausgaben sehlt Wir sehen deshalb nicht ab, wie das besser
werden soll, bis man nicht jene Brutanstalteu für halbe 4.alente
wieder aufhebt uud zu der Künstlererziehung in dcr Werkstatt
zurückkehrt, wie sie die Alten hatten.
-iHans Makarts Werke in Heliogravüre. Wien, Angerer.
1.—7. Heft, ä M. 2.50.
Wer könnte au Makart deukeu vhne zu trnueru, daff er
uns so früh entrissen ward! Auch jetzt nvch, wo maii kühler übcr
ihn urteilt, wird man bekennen miisseu, daff er das reichste und
eigeuartigste malerische Talent war, welchcs die deutsche Kuust iu
der zweiien Hälfte unseres Jahrhunderts hervorgebracht. Nichts-
destoweniger war er der Ausdruck einer absterbendeu, nicht der
einer neu auftaucheudeii Kulturperiode, darüber kann keiu Zweifel
sein. Er ist der Rubens des 19. SäkulumS, eine Erscheiuung
wie das 18. sie in Proudhou hervorgebracht, nur viel reicher
als dieser. Jedensalls beweist er, daß man auch ohne anderen
Julialt als die Verherrlichung der Fraueiischönheit deuuoch eiu
epochemachender Künstler werden, wenn auch gauz gewiff keine
Schule bilden kaun. — Dasür hat Makart aber eine iinermeffliche
Wirkuug auf die künstlerische wie kuustgewerbliche Produklion
seiner Zeit ausgeübt. Die vorliegenden Blätter enthalten meisteus
uur weniger bekaimte Werke deS Künstlers und doch stauut uiau
auch hier über den Reichtum dieses Talents, welches uuerschöpf-
lich scheint in der Stellung und Lösung koloristischcr Problcme,
und dabei das srivole nnd genüfflustige Wien der Olründerzeit in
seiner Gedankeulosigkeit treuer wiederspiegelt, als dies irgend
eiuem anderen Künstler gelungen. Meiut man doch auf der
„Riugstraffe" spazieren zu geheu, wenn mau diese Hesle durch-
blättert, die von solcher Wouue des Schaffeus zeugeu.
Vriesüasten
!N. ph. Bischofswerda. Die nächste Buchhandlung gibt
die gewünschte Aiiskunft. Eine populäre Ausgabe vou Dürers
„Leben der Maria", wie der G. Hirth'sche Berlag sMüucheu und
Leipzig) eine solche von der „kleinen Passion" zu 3 Mk. veran-
staltet, fehlt noch.
I. L. Böblingen. Zwischen Kritik und Reklame besteht
doch, der Theorie iveiiigstens nach, ein gewisser Untcrschied.
Uuter Tausenden ist aber kaum einem um die erstere zu thuu.
R. Scki. in Berlin. Stipcndien erhalten im allgemeiiicn
nur Angehörige des betr. Staates. Sie als Deutschböhme wenden
sich also am besten unter Beifügung eiuer Auzahl Jhrer küust-
lerischen Arbeiteu an die Direktiou der „Akademie der bildcnden
Künste" zu Prag.
Ref. A. Alsl. Naumburg a. S. Die Aguarellskizze A.
v. Werners „Bismarck im Reichstag" ist bestimmt, als Gruudkagc
siir ein Llbild zu dienen, kann daher aus diesem Gruude eiust-
weilen nicht veröffentlicht werden. Wir hoffen jedoch dieses Ol-
bild später unseren Lesern vorführen zu können.
B. Nl. Avignon. Seifenblasen für Kinder: ebenso schillernd
und ebenso vergänglich.
Frodc lvicsbadcu. Besten Dank fiir frdl. Zuseudung: wir
briugen Brief und Bild in einer der nächsteu Nummern.
L. K. Liudeu b. !ä. Sie werdeu Gewünschtes am besteu
im Kuustverlage vou R. Schuster in Berlin finden, der u. a. auch
die diesem Hest beigefügten Bilder von I. Schrader und Uhde
in Phvtographie uud Photogravüre ediert hat.
F v. R. Laugensalza. Nur uichts einreden lasseu. Wenu
sich Leute in Berlin die Lorbceren, welche sie dort für sich schon
in Bereitschaft gehalten wähnten, nicht geholt, so ist es doch nicht
gerade zu verwundern, weun diese auf die stlusstelluug nicht gut
zu sprechen sind. Jeder redet ebeu vom Jahrmarkt genau so,
wie es ihm daselbst ergangen ist. Wäre iibrigens die Ans-
stellung iu Wahrheit nichts wert, wen lräfe dann einzig die
Schuld? Den Ort gewiß doch nicht, sondern vernünftigerweise
wohl die Aussteller.
S. R. wien. Geniigt und kommt deshalb auch zur Ver-
wendung. Aber nur Zeit lassen!

nd Mssenschast vorm. Fr. Bruckmaiin (vorstand: A. Bruckmann)
Bruckmann in Mnnchen.
 
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