„Mineraliensammler“ 12800 Fr ; Ad. Staebli’s „Am Waldsaum“.
11700, „Frauenchiemsee“ 11500, „Gewitterstimmung“ 4600, „Bäume
am Wasser“ 7000, „Gewitteranzug“ 6000, „Sturm“ 10600 Fr.
S t u c k ’ s „Töchterchen“ 4600, „Liebesidylle“ (Zeichnung) 1000 Fr.;
Fl. Sturzenegger „Javanin“ 1250, „Chinesenpaar“ 1250 Fr., Hans
Thoma „Landschaft bei Siena“ 17000, „Idylle“ 2000 Fr., W. Trübner
„Park“ (1906) 7500, „Weibl. Porträt“ 3900, „Altes Herrenporträt“
5000 Fr, F. v. Uhde „Mädchen mit Puppe“ 7900, Hausmusik 6000,
„Starnbergersee“ 5600 Fr ; Welti „Liebesmahl“ 4100 Fr., Jos. Weng-
lein „Landschaft“ (Wengleinshöhe) 4600 Fr., „Dämmerung“ 3400 Fr.,
E. Würtenberger „Das Honorar“ 1050 Fr., „Feierabend“ 1500,
„Philosoph“ 1900 Fr., Heinr. v. Zügel „Schafherde“ 6100, (in der
Sonne); d. im Schatten 8000 Fr., „Rückkehr vom Markt“ 13500 Fr.
Dr. A. N.
Aus dev jvlufeumsc und Sammlerinelt
Das Kunstgewerbe-Museum in Frankfurt a. M.
zeigt unter dem Titel „Kunst im Werkzeug“ eine Ausstellung
künstlerisch veredelter Werkzeuge des 16.—19. Jahrhunderts aus
dem Besitz von Prof. Siegwart Ruppel. — In Vorbereitung ist
eine interne Ausstellung des „Bundes für angewandte Kunst“.
*
Die Sammlungen des Kunstgewerbemuseums in
Berlin sind vom 4. November ab während der Frostperiode ge-
schlossen.
*
Dr. W. F. Storck von der Mannheimer Kunsthalle ist
nach Karlsruhe als Direktor der Kunsthalle berufen worden. Er
erfreut sich in kunstwissenschaftlichen Kreisen des besten Rufes,
ln Karlsruhe erwarten Storck Aufgaben, die an seine Energie
und sein Organisationstalent hohe Anforderungen stellen werden.
Es gilt die Reorganisation der Galerie und die Neuordnung der
Galerie-Bestände. Außerdem wünscht die Regierung die nach-
drücklichste Landes-Kunstpflege unter enger Fühlungnahme mit
der Karlsruher Akademie und den modernen badischen Künstlern.
*
Dr. K a r 1 i n vom Kunsthistorischen Museum in Lund ge-
lang es, in München ein Bildnis Gustav Adolphs, des Siegers
von Lützen, aufzufinden. Das wertvolle Bild stellt den König in
Spitzenkragen und Koller dar.
*
Der hervorragendste Kunstsammler Norwegens, Christian
Langaard, hat sich dieser Tage in Berlin aufgehalten. Laan-
gaard, der seine weltbekannten Sammlungen dem Museum in
Christiania zum Geschenk machte, nahm hier Fühlung mit zahl-
reichen Privatsammlern und Künstlern.
Kunifausftellu tagen.
Berlin.
Die Moderne Galerie der Stadt Schöneberg kann
sich sehen lassen. Schon die Anfänge waren gut, und jetzt, da
die Galerie im Schöneberger Rathaus durch die qualitätsstarke
Bildersammlung Dr. Levinstein bereichert wurde, hat die Stadt
einen Bilderschatz von hohem Werte. Mit L e n b a c h s Knaben-
bildnis von 1867 setzt die Reihe ein, zeigt in Liebermanns
„holländischem Kind* von 1874 den Beginn des Naturalis-
mus und in Klingers „Sommerglück“ den Einfluß der von
Böcklin ausgehenden Malerpoesie-Bewegung, die dann in
Hans Thomas Landschaften von 1890 ihre Gipfelpunkte
hat. Stucks „Dionysos“ und „Frühling“ sind aus der gleichen
Richtung herausgewachsen. Und an Stuck gesellen sich die
Münchener Zumbusch, Jagerspacher, Erler, Habermann und der
alte Oberländer. Die spezifisch Berlinische Gruppe beginnt bei
Menzel. Neben seinem „rauchenden Herrn“ von 1890, sieht man
Bilder von Skarbina, Leistikow, Baluschek. Sle-
vogts „Der Mensch“ und Corinths „Frauenraub“ repräsen-
tieren die Sezession im Berliner Kunstleben. Aber auch Trübner,
Schuch, Ludwig von Hoffmann und Kalckreuth fehlen hier nicht.
Dass schliesslich zahlreiche Berliner Künstler Aufträge von der
Stadt Schöneberg erhielten, ist der Initiative des Oberbürger-
meisters Dominicus zu danken. Wir sehen in dieser Gruppe
Bilder und Graphik von Karl Langhammer, Oskar Michaelis,
Hanns Anker, Paul Höniger, Anry Löwenstein u. a.
Die Kunstsalons bieten reiche Abwechslung. Bei Casper
stellt der Märkische Künstlerbund aus. P 1 o n t k e , dem
wir letzthin bei Schulte begegneten, bringt wieder kleine hübsche
Ausschnitte aus Flandern. Auch Walter Miehe erinnert an den
unglückseligen Krieg; seine Soldatenstudien zeigen eine virtuose
Handschrift. Stark vorwärtsgekommen ist Lejeune: seine
Aquarelle sind temperamentvoll hingesetzt. Auch Kaiser-Eych-
berg, Fritz Geier, Otto Thiele fallen auf.
Im Hauptsaal des Kunstsalons Cassirer steht die Plastik
von August Gaul, der kürzlich die fünfzig überschritt. Er ist
der Berliner Tierbildhauer. Immer interessant in der Beobach-
tung der Tiere, immer apart in der Modellierung, die schlichtesten
und die kühnsten Bewegungen seiner Modelle erfassend. Aber
was an seiner Kunst, die längst gewertet ist, immer von Neuem
reizt, ist ihre selbst aus der kleinsten seiner Tier-Bronzen her-
vorschimmernde Anmut. Gaul hat Humor und weiss ihn prächtig
zu nutzen. Auch in seiner Graphik, die mitausgestellt ist, heimelt
uns dieses immerfrohe Lachen an.
Im Graphischen Kabinett N e u m a n n Jakob Steinhardt.
Ein Künstler voll von grotesken malerischen Einfällen, sehr leb-
haft in der Farbe, voll Empfindung für das Judenelend des Ostens,
das er malt, in der Technik aber noch zu stark in der „Richtung“
drin (Kubismus plus Expressionismus). Bewegungsfreier ist schon
seine Graphik. Neben Steinhardt interessiert Alfred Lomnitz.
Auch er stellt in seinen Holzschnitten die „Richtung“ über alles.
Vielleicht findet er noch über die expressionistische Geistreichelei
hinweg seine Wege.
Bei Nicolai zeigt Paul Gr u lieh eine Reihe von Schwei-
zer Landschafts-Ausschnitten. Er geht von Van Gogh aus, wirft
die Farbe derb, doch sicher hin, malt sozusagen die Architektur
der Landschaft. Nicht schlecht liegt ihm das Porträt: er ver-
steht zu charakterisieren. Adolph Donath.
Bronzefigur von Cioli: Barbino der Hofnarr Cosimos 1.
Aus einem schlesischen Schlosse. Rudolph Lepke, Berlin.
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11700, „Frauenchiemsee“ 11500, „Gewitterstimmung“ 4600, „Bäume
am Wasser“ 7000, „Gewitteranzug“ 6000, „Sturm“ 10600 Fr.
S t u c k ’ s „Töchterchen“ 4600, „Liebesidylle“ (Zeichnung) 1000 Fr.;
Fl. Sturzenegger „Javanin“ 1250, „Chinesenpaar“ 1250 Fr., Hans
Thoma „Landschaft bei Siena“ 17000, „Idylle“ 2000 Fr., W. Trübner
„Park“ (1906) 7500, „Weibl. Porträt“ 3900, „Altes Herrenporträt“
5000 Fr, F. v. Uhde „Mädchen mit Puppe“ 7900, Hausmusik 6000,
„Starnbergersee“ 5600 Fr ; Welti „Liebesmahl“ 4100 Fr., Jos. Weng-
lein „Landschaft“ (Wengleinshöhe) 4600 Fr., „Dämmerung“ 3400 Fr.,
E. Würtenberger „Das Honorar“ 1050 Fr., „Feierabend“ 1500,
„Philosoph“ 1900 Fr., Heinr. v. Zügel „Schafherde“ 6100, (in der
Sonne); d. im Schatten 8000 Fr., „Rückkehr vom Markt“ 13500 Fr.
Dr. A. N.
Aus dev jvlufeumsc und Sammlerinelt
Das Kunstgewerbe-Museum in Frankfurt a. M.
zeigt unter dem Titel „Kunst im Werkzeug“ eine Ausstellung
künstlerisch veredelter Werkzeuge des 16.—19. Jahrhunderts aus
dem Besitz von Prof. Siegwart Ruppel. — In Vorbereitung ist
eine interne Ausstellung des „Bundes für angewandte Kunst“.
*
Die Sammlungen des Kunstgewerbemuseums in
Berlin sind vom 4. November ab während der Frostperiode ge-
schlossen.
*
Dr. W. F. Storck von der Mannheimer Kunsthalle ist
nach Karlsruhe als Direktor der Kunsthalle berufen worden. Er
erfreut sich in kunstwissenschaftlichen Kreisen des besten Rufes,
ln Karlsruhe erwarten Storck Aufgaben, die an seine Energie
und sein Organisationstalent hohe Anforderungen stellen werden.
Es gilt die Reorganisation der Galerie und die Neuordnung der
Galerie-Bestände. Außerdem wünscht die Regierung die nach-
drücklichste Landes-Kunstpflege unter enger Fühlungnahme mit
der Karlsruher Akademie und den modernen badischen Künstlern.
*
Dr. K a r 1 i n vom Kunsthistorischen Museum in Lund ge-
lang es, in München ein Bildnis Gustav Adolphs, des Siegers
von Lützen, aufzufinden. Das wertvolle Bild stellt den König in
Spitzenkragen und Koller dar.
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Der hervorragendste Kunstsammler Norwegens, Christian
Langaard, hat sich dieser Tage in Berlin aufgehalten. Laan-
gaard, der seine weltbekannten Sammlungen dem Museum in
Christiania zum Geschenk machte, nahm hier Fühlung mit zahl-
reichen Privatsammlern und Künstlern.
Kunifausftellu tagen.
Berlin.
Die Moderne Galerie der Stadt Schöneberg kann
sich sehen lassen. Schon die Anfänge waren gut, und jetzt, da
die Galerie im Schöneberger Rathaus durch die qualitätsstarke
Bildersammlung Dr. Levinstein bereichert wurde, hat die Stadt
einen Bilderschatz von hohem Werte. Mit L e n b a c h s Knaben-
bildnis von 1867 setzt die Reihe ein, zeigt in Liebermanns
„holländischem Kind* von 1874 den Beginn des Naturalis-
mus und in Klingers „Sommerglück“ den Einfluß der von
Böcklin ausgehenden Malerpoesie-Bewegung, die dann in
Hans Thomas Landschaften von 1890 ihre Gipfelpunkte
hat. Stucks „Dionysos“ und „Frühling“ sind aus der gleichen
Richtung herausgewachsen. Und an Stuck gesellen sich die
Münchener Zumbusch, Jagerspacher, Erler, Habermann und der
alte Oberländer. Die spezifisch Berlinische Gruppe beginnt bei
Menzel. Neben seinem „rauchenden Herrn“ von 1890, sieht man
Bilder von Skarbina, Leistikow, Baluschek. Sle-
vogts „Der Mensch“ und Corinths „Frauenraub“ repräsen-
tieren die Sezession im Berliner Kunstleben. Aber auch Trübner,
Schuch, Ludwig von Hoffmann und Kalckreuth fehlen hier nicht.
Dass schliesslich zahlreiche Berliner Künstler Aufträge von der
Stadt Schöneberg erhielten, ist der Initiative des Oberbürger-
meisters Dominicus zu danken. Wir sehen in dieser Gruppe
Bilder und Graphik von Karl Langhammer, Oskar Michaelis,
Hanns Anker, Paul Höniger, Anry Löwenstein u. a.
Die Kunstsalons bieten reiche Abwechslung. Bei Casper
stellt der Märkische Künstlerbund aus. P 1 o n t k e , dem
wir letzthin bei Schulte begegneten, bringt wieder kleine hübsche
Ausschnitte aus Flandern. Auch Walter Miehe erinnert an den
unglückseligen Krieg; seine Soldatenstudien zeigen eine virtuose
Handschrift. Stark vorwärtsgekommen ist Lejeune: seine
Aquarelle sind temperamentvoll hingesetzt. Auch Kaiser-Eych-
berg, Fritz Geier, Otto Thiele fallen auf.
Im Hauptsaal des Kunstsalons Cassirer steht die Plastik
von August Gaul, der kürzlich die fünfzig überschritt. Er ist
der Berliner Tierbildhauer. Immer interessant in der Beobach-
tung der Tiere, immer apart in der Modellierung, die schlichtesten
und die kühnsten Bewegungen seiner Modelle erfassend. Aber
was an seiner Kunst, die längst gewertet ist, immer von Neuem
reizt, ist ihre selbst aus der kleinsten seiner Tier-Bronzen her-
vorschimmernde Anmut. Gaul hat Humor und weiss ihn prächtig
zu nutzen. Auch in seiner Graphik, die mitausgestellt ist, heimelt
uns dieses immerfrohe Lachen an.
Im Graphischen Kabinett N e u m a n n Jakob Steinhardt.
Ein Künstler voll von grotesken malerischen Einfällen, sehr leb-
haft in der Farbe, voll Empfindung für das Judenelend des Ostens,
das er malt, in der Technik aber noch zu stark in der „Richtung“
drin (Kubismus plus Expressionismus). Bewegungsfreier ist schon
seine Graphik. Neben Steinhardt interessiert Alfred Lomnitz.
Auch er stellt in seinen Holzschnitten die „Richtung“ über alles.
Vielleicht findet er noch über die expressionistische Geistreichelei
hinweg seine Wege.
Bei Nicolai zeigt Paul Gr u lieh eine Reihe von Schwei-
zer Landschafts-Ausschnitten. Er geht von Van Gogh aus, wirft
die Farbe derb, doch sicher hin, malt sozusagen die Architektur
der Landschaft. Nicht schlecht liegt ihm das Porträt: er ver-
steht zu charakterisieren. Adolph Donath.
Bronzefigur von Cioli: Barbino der Hofnarr Cosimos 1.
Aus einem schlesischen Schlosse. Rudolph Lepke, Berlin.
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