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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 1.1897-1899

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2. Heft
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Hampel, József: Der sogenannte Säbel Karls des Großen
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https://doi.org/10.11588/diglit.37715#0057

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2. Heft.

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

47

Fig. l.


Fig. 2.

Fig. 2 b.




Fig. 2 et.

Fig. i bringt den Griff zur Darstellung; an diesem
sind die drei Reifen in der Mitte Zuthaten des spä-
teren Mittelalters und haben uns jetzt nicht näher zu
beschäftigen. Von der Fischhaut (Squaliis cetrina),
die an dieser Stelle den Griff überzog, sind noch
grössere Fragmente erhalten, die der ursprünglichen
Ausrüstung angehören. Das obere und untere Drittel
des Griffes sind mit Silberblech überzogen; diese
waren an den beiden Schmalseiten durch Silber-
streifen verbunden, doch brachen sie, und offenbar
sollten die drei angelegten Ringe in späterer Zeit die
Silberbeschläge festhalten. Sowohl hier als an der

Parirstange und an der Scheide sind an sämmtlichen
Silberbeschlagstücken die Ornamente theils gepresst,
theils getrieben, während der rückständige Grund mit
dem Kreispunzen rauh gemacht und vergoldet wurde.
Fig. i a stellt von oben gesehen die Oberfläche
des Griffknaufes dar; Fig. 2, 2 a, b veranschaulichen
die Beschlagstücke an der Oeffnung, der Mitte und
dem Ende der Scheide. An allen Theilen füllen Pal-
metten und Rankenwerk die Flächen, doch bei aller
Gleichartigkeit der Muster schmiegt sich die Compo-
sition stets dem gegebenen Raume an und variirt
diesem entsprechend die einzelnen Bestandtheile zu
immer verschiedenen ornamentalen Bildern.
Schon am Griffe finden wir dreierlei Complexe.
Am Scheitel des Knaufes ist das Centrum der
einen Figur (1 u). Hier berühren einander im Kreis-
segment zwei Doppelranken, zwei andere Doppel-
ranken laufen kreuzweise gleichsam unter denselben
hindurch und vier Doppelranken verbinden diese mitt-
lere Gruppe, indem sie ein querstehendes sphärisches
Viereck bilden, dessen jede Seite im Ober- oder Unter-
lauf zwei Doppelranken durchziehen. An jeder Spitze
des Vierecks sind die von beiden Seiten zulaufenden
Ranken gleichsam durch einen Ring zusammenge-
schlossen, aus dem nach unten je eine dreiblätterige
Palmette (heraldische Lilie) heraustritt. Hier, wie auch
an allen übrigen Palmetten, Blättern und Schöss-
lingen ist darauf zu achten, dass die Doppelcontour
der Ranke sich innerhalb dieser Erweiterungen stets
fortsetzt.
 
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