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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 1.1897-1899

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11. Heft
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Vereins-Notizen
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Briefwechsel
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https://doi.org/10.11588/diglit.37715#0314

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296

Zeitschrift für historiscne Waffenkunde.

I. Band.

Vereins-Nachrichten.

Dem Vereine neu beigetreten sind:
Bohlmann, Robert, Apothekenbesitzer.
Braunschweig, Hagenmarkt.
Bossard, J., Goldschmied und Antiquar. Luzern.
Ebhardt, Bodo, Architekt. Grunewald-Berlin, Jagowstr. 28.
Grünner, Karl, Lehrer. Linz a. d. Donau, Volksfeststr. 1.
Das Museum zu Bergen (Norwegen).
Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde
der Ostsee-Provinzen Russlands. Riga-
Folgende Aenderungen, bez. Berichtigungen sind
in der Mitgliederliste vorzunehmen:

Dittrich, Rudolf, k. u. k. Major im 27. Divisionsartillerie-
Regiment. Königgrätz in Böhmen.
v. Oer zu Engelborg, Clemens Theodor Maria Anton
Hubert, Freiherr, kgl. württemb. Kammerherr.
Wiesbaden.
Rose, Dr. Walther, kgl. pr. Regierungsrath.
Berlin W., Liitzow-Ufer 33.
Stuckenschmidt, Oberleutenant im Fussart.-Regt. No. 11,
Adjutant der 4. Fussartillerie-Brigade. Strassburg i. E.
Die Gesammtzahl der Vereinsmitglieder betrug
am 15. Juni 189g also 325.

Abermals hat unser Verein schweren Verlust durch das Ableben zweier seiner angesehensten und verehrtesten
Mitglieder zu beklagen, welche beide seit der Gründung 1896 demselben angehört hatten:
Se. Excellenz der kgl. Württemberg. General der Infanterie, kommandirender General des XV. Armeecorps,
Generaladjutant Sr. Majestät des Königs von Württemberg etc.
Freiherr von Falkenstein,
gestorben zu Strassburg am 6. Mai 1899.
Ferner der kgl. sächs. Generalmajor a. D.
Freiherr von Biedermann,
gestorben zu Böhla i. S. am 15. Mai 1899.
Schwer scheiden wir uns von allen jenen, welche durch ihre rege Theilnahme die Bildung unseres Vereines
ermöglicht haben und an der Wiege desselben gestanden sind. Wir werden ihnen immer ein dankbares Andenken
bewahren.

Briefwechsel.

Herrn Reinhard, Wesel. Es giebt unter hundert Waffen-
sammlern nicht zwei, die in ihrer Sammelidee die gleichen Zwecke
verfolgen, und jede hat im gewissen Sinne ihre Berechtigung,
wenn sie nicht die Schädigung oder Zerstörung der Gegenstände
herbeiführt. Auch das kommt vor. Die sogenannten Stoppler,
die aus zwei oder mehreren Theilstücken verschiedenen Alters ein
ungeheuerlich geformtes Ganzes bilden, sind noch nicht die ärgsten.
Ich kenne einen leidenschaftlichen Sammler, der Sturmhauben in
zwei Hälften theilt, diese an die Wand heftet und sich auf seine
Schlauheit was zu gute thut, aus einer Sturmhaube deren zwei ge-
macht zu haben.
Herrn Dr. W., Budapest. Sie haben ja ganz recht, dafs es
ein grofser Irrthum ist, anzunehmen, dafs die Bewaffnung im
tausendjährigen Römerreiche immer die gleiche geblieben ist. Man
hat sich da aus unterschiedlichen Vorbildern ein Schablonenbild ge-
staltet, das man unangesehen der Periode festhält. Das Gedanken-
bild ersteht bereits in den Gymnasien und weicht schwer aus den
Köpfen. In den Bildern treten dann derlei eingewurzelte Irr-
thiimer verblüffend zu Tage. Das gehört in das Kapitel der Ober-
flächlichkeit unserer Künstler.
Herrn Rittmeister B. in C. In unserer heutigen leichten
Reiterei findet sich nahezu keine Spur mehr von der Streitweise
der Orientalen etwa in den Kreuzzügen, auch in der türkischen

und indischen nicht mehr; alle folgen modernen Lehren und nach
diesen ändert sich die Bewaffnung. Welche die bessere sei? Das
ist in der allgemeinen Fassung der Frage nicht zu beantworten.
Die Streitweise ist ein Kind der Erfahrung und wird im Zusammen-
hänge mit den anderen Hauptwaffen beurtheilt. Geht’s so nicht,
wird sie verändert; so hat mans immer gehalten.
An unsere verehrten Mitglieder und Leser. Ueberfülle an
eingelaufenen Werken hat uns verhindert, sie alle einer Besprechung
zu unterziehen. Wir mufsten nothgedrungen den später eingelaufenen
Theil für eine spätere Nummer zurücklegen. Autoren und Leser
mögen das entschuldigen. Durch das Bedauern blickt doch eine
Freude für den Waffenfreund hindurch. Die Fachliteratur wächst
gewaltig an und es wird viel und viel Gutes geschrieben.

Die hochverehrten Mitglieder werden höflichst er-
sucht, die noch rückständigen Beiträge an den Schatz-
meister
Major z. D. Otto Müller, Dresden-Blasewitz,
Friedrich Auguststrasse No. 13,
einsenden zu wollen.

Herausgegeben vom Verein für historische Waffenkunde.

Verantwortlicher Redacteur: Wendelin Boeheim in Wien

Druck von Oscar Brandstetter in Leipzig.
 
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