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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 1.1897-1899

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10. Heft
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Personal-Notizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.37715#0281

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io. Heft.

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

263

1670 zurück, als das vom Könige Karl XI. 1666 ge-
stiftete «Antiquitets Collegium» begann, die in der Erde
gefundenen Artefacten zu sammeln. Im Jahre T786 trat
das schon ansehnlich gediehene Museum in die Verwal-
tung der kgl. Academie der schönen Wissenschaften.
1866 wurde es in das nationale Museum übertragen und
dem Publicum zugänglich gemacht.
Der Schwerpunkt des hohen Werthes dieses Museums
ist in den Objecten älterer Zeit gelegen, in einem Lande,
das von den Anfängen der Cultur am wenigsten von
anderswoher beeinflusst wird und die einer ganz eigen-
artigen Formenwelt angehören. Schweden-Norwegen und
ein Theil der anderen angrenzenden Nordstaaten sind von
den urältesten Zeiten an ein Stilgebiet für sich, neben der
classisch-antiken und dem orientalischer Länder, dass
sich nicht organisch fortgebildet und erhalten und auch
leider keine Renaissance erlebt hat.
Das Museum vaterländischer Alterthtimer ist das
reichste aller Museen in Funden nordischer Kunst-
reste , darunter solche von höchster Bedeutung für

die dortige Cultur, das wird auch Jedem klar, der die-
sen einfachen nur die Objecte benennenden Katalog
durchblättert.
An der Ausgestaltung dieses Museums hat sein gegen-
wärtiger Leiter Oscar Montelius einen bedeutenden
Antheil genommen; er hat nicht nur gesammelt, er hat
das Erworbene auch wissenschaftlich verarbeitet und steht
in dieser Beziehung als Gelehrter an der Spitze des
wissenschaftlichan Gebietes nordischer Archäologie. Der
vorliegende Katalog ist kein beschreibender, aber die
correcte Terminologie und die kurzen erklärenden Be-
merkungen lassen die Meisterhand des Leiters erkennen.
Den Fachgenossen der historischen Waffenwissenschaft
wird die Lectüre dieses vortrefflichen Kataloges von grossem
Nutzen werden und neue Anregung zur Beurtheilung der
Urformen der Waffen und ihrer Weiterentwicklung geben.
Die bildlichen Beigaben in 58 Holzschnitten auf r6 Tafeln,
aus Specialabhandlungen des Verfassers ausgewählt, sind
von vorzüglicher Ausführung.
W. B.

Personal-Notizen.

Wir benachrichtigen unsere verehrlichen Mitglieder,
dass die Society of Antiquaries in London unseren zweiten
Vorsitzenden und Redacteur der Zeitschrift, Director
Wendelin Boeheim, in ihrer Generalversammlung vom
12. Jänner zu ihrem Ehrenmitgliede ernannt hat.

Wie wirerfahren, ist August Demmin, der Verfasser
des in vier Auflagen und mehreren Ergänzungsbänden
bei verschiedenen Verlegern erschienenen Werkes «Die
Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwicke-

lungen», zu Wiesbaden aus dem Leben geschieden.
August Demmin hat, wie wir wiederholt in unserer
Zeitschrift erklärt haben, das unleugbare Verdienst, die
weiteren wissenschaftlichen Kreise auf die Bedeutung der
Waffe in der Geschichte aufmerksam gemacht zu haben,
und wie wenig fachlicher Werth seinen Arbeiten auch
innewohnt, er hat doch zur Bildung einer Specialwissen-
schaft der historischen Waffenkunde den ersten Anstoss
gegeben. In seiner unleugbaren Rührigkeit hat er eine
bedeutende Zahl von wichtigen Formenbeispielen zur
Stelle gebracht, die vorher völlig unbekannt waren.

Erinnerungsblatt an unsere Generalversamm-
lung 1898 in Berlin.
Unser verehrtes Mitglied Herr Max von Dieskau
in Dresden hat die Theilnehmer und Theilnehmerinnen
an dem Allen unvergesslichen Ausfluge nach Potsdam
und nach Wannsee mit einem allerliebst angeordneten
und ausgezeichnet gelungenen Erinnerungsblatte auf das
Freudigste überrascht.
Dasselbe enthält 6 treffliche Lichtbilder, welche
Herr von Dieskau während der Fahrt von verschiede-
nen Punkten aufgenommen hatte, und wird jedem, der
Theilnehmer an dem Ausfluge mit dieser Nummer zuge-
sendet werden.

Die herzliche und sinnige Gabe unseres hoch-
geschätzten Kollegen wird um so freudiger und dank-
barer entgegengenommen werden, als diese fröhliche,
herzerfreuende Fahrt wohl keinem unserer Genossen je
in der Erinnerung erlöschen wird. Freudiger hätte uns
Herr von Dieskau mit nichts überraschen können.
Das Blatt wird nur den betreffenden Theilnehmern
zugesendet, aber wir dürfen verrathen, dass einige
Exemplare noch übrig sind und, soweit der Vorrath
reicht, mit Vergnügen an jene Mitglieder abgegeben
werden, welche dasselbe auch zu besitzen wünschen.
Derlei Wünsche wollen an das Vorstandsmitglied Herrn
Director von Ehrenthal,. Dresden, Johanneuro, ge-
richtet werden.
 
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