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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 1.1897-1899

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5. Heft
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Vereins-Nachrichten
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Briefwechsel
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https://doi.org/10.11588/diglit.37715#0142

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128

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

Berlin und der 2. bis 5. Juni in Aussicht genommen, j
Generallieutenant v. Ising und Freiherr v. Lipperheide j
erklären sich in dankenswerther Weise bereit, an die
Spitze eines zu bildenden Localcomites zu treten.
Der Verein hatte im letzten Quartal einen Zuwachs 1
von 2e Mitgliedern. Im Monat September erzeigte auch ■
Se. Königl. Hoheit der Herzog Alfred von Sachsen-
Coburg und Gotha dem Verein die Ehre, als Mitglied
beizutreten. Verstorben sind seit Bestehen des Vereins
vier Mitglieder, nämlich: Fürst Otto zu Stollberg-
Wernigerode, Majoratsherr v. Decker auf Schloss
Boberstein, Schlesien, Regierurgsrath Dr. 11 g, Wien, und
Professor August v. Heyden, Berlin, denen ein ehren-
des Andenken bewahrt werden wird. Mithin beträgt die
Mitgliederzahl am Schluss des Jahres 208.
Mitglieder-Bestand.
Berichtigung: An Stelle des fürstlichen Archiv-
rathes, Professor Dr. Heyck zu Donaueschingen, ist die
fürstlich Fürstenberg’sche Bibliothek ebendaselbst als
Mitglied eingetragen \yorden.
Verzeichniss
der seit 1. September 1897 eingetretenen Mitglieder:
Herzog Alfred von Sachsen-Coburg-Gotha, Königliche
Hoheit. Coburg.
Die königl. öffentliche Bibliothek zu Dresden. Dresden.
Louis Bron, Membre de la societe cPhistoire et d’ar-
cheologie de Geneve. Genf, j

Die Offiziers-Bibliothek des Drag.-Reg. No. 7
Saarbrücken.
Die Regiments-Bibliothk des Inf.-Reg. Nr. 69 Trier.
Die Bibliothek der Kriegsschule zu Metz. Metz.
Die Bibliothek der königl. Kunstgewerbeschule zu
Dresden. Dresden.
Dr. Beding, Custos am königl. Kunstgewerbemuseum zu
Dresden. Dresden.
Albert Figdor Wien I, Löwelstr. 8.
Hüon von Grünenwald, königl. sächs. Oberstlieutenant
x. D. Dresden, Elsasserstrasse.
Geheimer Hofrath Professor Ludwig Graff, Director der
königl. Kunstgewerbeschule zu Dresden. Dresden.
Karl W. Hiersemann, Buchhändler. Leipzig, Königstr. 3.
C. Junckersdorff. Düsseldorf, Gartenstrasse 20.
Musee Eremitage Imperial. St. Petersburg.
J. Major, Membre de la sociötö d’histoire et d’archöo-
logie de Genöve. Genf.
David D. Michelly, Kaufmann. Berlin, Augsburgerstr. 38.
Das k. u. k. Heeresmuseum zu Wien.
Wien X/2. Arsenal.
Franz Ruff, k. u. k. Hauptmann d. R., Schlosshaupt-
mann und Commandant der Eulenburg.
Eulenburg bei Römerstadt, Mähren.
Die königl. Leib-Rüstkammer zu Stockholm.
Stockholm.
Dr. Siegmund Reiner. Budapest VI. Theresienring 40.
Rudolf Schreiber-Bischoff, Rittmeister d. L. L. a. D.
Dresden, Sedanstrasse 24.

Briefwechsel.

Mitglied in Berlin. Bitten nur um Geduld. Ueber Klingen-
marken und Inschriften haben wir eine längere Abhandlung in
Arbeit.
Sammler in E., Eussland. Vielleicht schon in nächster
Nummer werden Sie alle Ihre Fragen beantwortet finden.
Herrn Artillerie-Oberlieutenant M. Die Geschichte der
technischen Entwicklung des Geschützgusses ist ein schwieriger
Gegenstand der Bearbeitung. Es ist uns von einem gediegenen
Fachmanne eine Abhandlung darüber zugesagt worden, diese er-
fordert aber Zeit. Wir haben eben erst vor kurzer Zeit begonnen,
Herrn v. Kr. in M. Geschichte der Entwicklung der Hand-
feuerwaffe? Das ist viel verlangt, und baldigst auch noch? Nun
wir werden vorerst den Gegenstand behutsamer anfassen. Was
wir da bringen werden, soll einem selbstständigen Bearbeiter zu
Gute kommen. Wir dürfen die Aufgabe unserer Zeitschrift nicht
aus dem Auge verlieren.
Herrn R., Düsseldorf. Wir kennen den von Ihnen erwähnten
Helm nur aus einer photographischen Wiedergabe, und da giebt
er uns keine Veranlassung, ihn als eine Fälschung zu halten. Die
Frankfurter Antiquarfirma, welche ihn zum Verkauf anbietet, ver-
sichert, er sei in Pfersen, einem Orte in der Nähe Augsburgs,
.ausgegraben worden. Der Helm ist von Eisen in Silber plattirt,
welch letzteres mit gepunzten Verzierungen ausgestatlet ist, die
einen alten Charakter an sich tragen. Die Form des Scheitel-
stückes ist halbkugelförmig mit nur sehr seicht aufgetriebenem
breiten Kamm. Das Naseneisen ist weggebrochen, aber vorhanden,
ebenso ist noch ein Backenstück erhalten, das in seiner Form an
jene römischer Helme erinnert. Dem Fundorte nach zu schliessen,
wäre anzunehmen, dass wir mit diesem Helme ein Andenken an
die Schlacht am Lechfelde, 955, den Sieg Kaiser Ottos I. über
die Ungarn vor uns haben. Dafür spräche allerdings die Form,
welche orientalisch ist und ganz wohl für ungarisch erklärt werden
kann. Man kann in selber schon die Form der ungarischen Sturm-

hauben erkennen — nur der Kammauftrieb befremdet. Das Be-
merkte muss Ihnen für jetzt genügen.
Herrn Juwelier J. Sporrer in Düsseldorf. Die in ihrem Be-
sitze befindliche Helmbarte mit dem österreichischen erzherzog-
lichen Wappen, dem Andreaskreuz, ferner den Initialen FE — Z O,
endlich der Jahrzahl 1596 in Aetzwerk (einst vergoldet), gehörte
in der That einem Trabanten vom Hofstaate des Erzherzogs Fer-
dinand von Steiermark, als römischer Kaiser der II. Ihre Zweifel
über die Zuschreibung werden sich sogleich lösen, wenn Sie sich
erinnern, dass Erzherzog Ferdinand von Tirol (genealogisch der II.)
1595 bereits gestorben ist. Ferdinand von Steiermark erhielt be-
reits nach dem Ableben seines Vaters Karl als legitimer Thronerbe
einen Hofstaat u'nd beendete auch 1596 den von den Jesuiten ge-
leiteten Unterricht. Wenn das Wappen correct gezeichnet ist, so
muss sich diese Zuschreibung im Blason dadurch erweisen, dass
der steirische Panther im Herzschild erscheint, wie das schon seit
Karl üblich war. Das Andreaskreuz als Attribut des Vliessordens
ist hier nur eine decorative Beigabe, da Ferdinand diesen Orden
erst später, unmittelbar nach Kaiser Matthias, erhielt.
Herrn E. Gottsehalk in Dresden. Die von Ihnen bezeich-
nete Plattnermarke ist auch uns noch nicht vor Augen ge-
kommen. Die allgemeine Form erinnert an Valentin
Siebenbürger in Nürnberg, aber einen Plattner zwischen
1550 und 1560 in jener Stadt, dessen Namen zu den Siglen
stimmen würde, haben wir vergebens gesucht. Es ist mög-
lich, dass er der Familie Ringler in Nürnberg angehört. W’ir haben
auch unter unserer ziemlich namenreichen Liste von Plattnem in
Augsburg in der genannten Periode ohne Erfolg gesucht. Wir
werden aber die Marke in Erinnerung behalten. Wir kopiren die-
selbe, wie sie uns gegeben worden ist; es wäre uns aber lieber
gewesen, Sie hätten uns einen Abdruck mit Druckerschwärze auf
genätztem Schreibpapier gemacht. Wir sind nämlich doch nicht
ganz versichert, dass die Buchstaben nicht verlesen sind.


Herausgegeben vom Verein für historische Waffenkunde. Verantwortlicher Redacteur: Wendelin Boeheim in Wien.
Druck von Oscar Brandstetter in Leipzig.
 
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