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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 1.1897-1899

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7. Heft
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Vereins-Notizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.37715#0208

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190

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

I. Band.

nur zu bemerken, dass in den kunsthistorischen Samm-
lungen des kaiserlichen Hauses zu Wien ein genau so
geformter Säbelgriff, aber von ganz rohem Messinggusse,
bewahrt wird, der ursprünglich aus dem Schlosse Ambras
stammt und von ungefähr 1580 datiren mag. Diese
Form dürfte zur Zeit allgemeiner beliebt gewesen sein,
oder sollte sich hier ein Anknüpfungspunkt für Bezie-
hungen des Erzherzogs Ferdinand von Tirol zum König
Stefan Bäthory ergeben?
Wir schliessen hier unsere Bemerkungen und reihen
an selbe nur den innigsten Dank an den hochverehrten

Verfasser, dass er uns seine hochwerthvolle Special-
collection auch durch eine deutsche Ausgabe des Kata-
loges näher gerückt hat. Wir sind gegen eine solche
Aufmerksamkeit nicht unempfindlich.
Die Ausgabe präsentirt sich im Druck ganz aus-
gezeichnet und tadellos, die Illustrationen in Zinko-
graphie sind sehr klar und genügen allen Ansprüchen.
Wir entdeckten nicht einen einzigen Druckfehler in der
ganzen Broschüre, das muss bei einem Werke aus fremd-
sprachlicher Sphäre nicht minder anerkennend hervor-
gehoben werden. W. B.

Vereins-Nachrichten.

1.
Zweite Hauptversammlung in Berlin
vom 2. bis 6. Juni 1898.
a) Eröffnungs-Versammlung.
Nachdem bereits am 1. Juni Abends die Begrüssung
der auswärtigen durch die Berliner Mitglieder im Hohen-
zollernsaal des Hotels «Kaiserhof» stattgefunden hatte, wurde
am. 2. Juni Vormittags 10 Uhr im Hause des Freiherrn
v. Lipperheide die zweite ordentliche Versammlung des Ver-
eins eröffnet. Erschienen waren 38 Mitglieder. Nachdem der
1. Vorsitzende, Generallieutenant z. D. v. Ising, die An-
wesenden herzlich begrüsst hatte, erhielt der 1. Schriftführer,
Museumsdirector M. v. Ehrenthal, Dresden, das Wort
zu einem «Bericht über die Entwicklung des Vereins seit
dessen Begründung«. Referent führte aus, dass vornehmlich
die Vereinszeitschrift dazu beigetragen habe, das Wachsthum
des Vereins zu fördern und ihm aus allen Kreisen der Ge-
bildeten Mitglieder zuzuführen. Vor zwei Jahren habe der
Verein 99 Mitglieder gezählt, heute betrage die Mitgliederzahl
267, ohne 20 Abonnenten der Zeitschrift. Unter den Mit-
gliedern befänden sich 19 Personen fürstlichen Ranges, 28
grössere Sammlungen und zwar deutsche, österreichisch-
ungarische, schwedische, schweizerische, russische und eng-
lische, die entweder in der Person ihrer Leiter oder als
Institut selbst im Verein vertreten seien. 22 Bibliotheken
gehörten dem Verein an. Im verflossenen Quartal sei das
Wachsthum ein besonders erfreuliches gewesen, indem 42 neue
Mitglieder, an der Spitze Se. kgl. Hoheit der Grossherzog
Carl Alexander von Sachsen-Weimar, Se. kgl. Hoh. der
Fürst Leopold v. Hohenzollern und Se. Hoh. der Herzog
Ernst Günther v. Schleswig-Holstein ihren Beitritt
erklärten. Dieses günstige Resultat sei zum Theil auch
denen zu verdanken, die für Verbreitung des Vereins in
ihren Bekanntenkreisen thätig gewesen sind, insbesondere
den Herren Dr. Koetschau, Director der herzogl. Samm.
lungen auf der Veste Coburg, Hofrath Eduard v. Lenz
in St. Petersburg, Freiherrn Franz v. Lipperheide in Berlin,
Oberst v. Orelli in Bern, und C. A. Ossbahr, Intendant der
königl. Leibrüstkammer in Stockholm. Ihrer Nationalität nach
zähle der Verein 186 deutsche Personen oder Institute, 49
Angehörige der österreichisch-ungarischen Monarchie, 13
Schweden, 12 Schweizer, 6 Russen und 1 Engländer.
Zum Schluss wird vom Referenten noch der im Laufe
der letzten zwei Jahre verstorbenen Mitglieder gedacht und
deren Andenken durch Erheben von den Sitzen geehrt.
Hierauf wird in Punkt 3 der Tagesordnung eingetreten:
«Rechnungsablegung durch den Schatzmeister, Major z. D.
Müller», Blasewitz-Dresden.

Der Referent konnte die finanzielle Lage als im All-
gemeinen günstig bezeichnen. An Einnahmen seien dem
Verein seit dessen Begründung zugeflossen:

Mitgliederbeiträge.4157,20 Mk.
Gründerbeiträge ..1840,— „
Abonnements für die Zeitschrift . . . 154,50 „
Sa: 6151,70 Mk.
Die Ausgaben belaufen sich:
Herstellung der Zeitschrift.2951,27 Mk.
Schriftsteller-PIonorare.400,35 „
Sonstige Drucksachen. 225,75 „
Papier, Bureaumaterial. 22,50 ,,
Porti. 56,11: ,,
Sonstiges.612,34
Sa: 4268,33 Mk.
Kassenbestand 1883,37 Mk.

An Mitgliederbeiträgen seien noch ca. 1000 Mk. aussen-
ständig, die durch Postnachnahme eingezogen werden sollten,
falls die Zahlungsaufforderung ohne Erfolg bleiben werde.
Angestrebt solle werden, die Gründerbeiträge zinsbar anzu-
legen und sei hierzu der Anfang bereits gemacht worden.
Casse und Bücher waren mit Genehmigung des 1. Vor-
sitzenden durch Oberst a. D. Thierbach in Dresden, ge-
prüft und richtig befunden worden.
Angeregt durch Herrn Verlagsbuchhändler Campe
entspann sich hierauf eine längere Debatte über die Ausstattung
der Vereinszeitschrift. Der Vorschlag des 1. Vorsitzenden,
dem bewährten Leiter des Blattes, Director Wendel in
Boeheim, Alles wie bisher zu überlassen, fand schliesslich
allgemeine Zustimmung. Freiherr v. Lipperheide stellte
Namens des Vorstandes die Ausarbeitung eines sachgemässen
Budgets für die Zeitschrift in Aussicht, damit der Redacteur
stets genau darüber orientirt sei, wieviel Mittel er für das
Blatt zur Verfügung habe. Hierauf erhielt der Director der
kaiserlichen kunsthistorischen Sammlungen in Wien, Herr
Wendelin Boeheim das Wort zu einem Vortrage «die
Bedeutung der Waffen als Handelsgegenstand in vergangenen
Zeiten». Da dieser mit grossem Beifall aufgenommene Vor-
trag auf einstimmigen Beschluss in der gegenwärtigen Nummer
der Vereinszeitschrift Aufnahme gefunden hat, so kann ein
Referat darüber an dieser Stelle unterbleiben.
Um i2l/4 Uhr ward die Versammlung geschlossen.
b) Vorstands-Sitzungen.
Es folgten am 3. und 5. Juni Vorstandssitzungen, in
denen die Tagesordnung für die Hauptversammlung am
5. Juni durchberathen wurde.
 
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