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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 1.1897-1899

DOI Heft:
3. Heft
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Boeheim, Wendelin: Studie über die Entwicklung des Geschützwesens in Deutschland
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https://doi.org/10.11588/diglit.37715#0071

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3. Heft.

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

61

Erst mit Blatt 15 beginnen die Lehrsätze zur
Stückgiesserei und zunächst mit der Eintheilung der
äusseren Verstäbung, die entschieden gegenüber der
des gleichzeitigen Rohrconstructeurs Jörg Kölderer in
Innsbruck einfacher gehalten ist, aber doch die ver-
schiedenen Unterschiede in den Theilungsverhält-
nissen anderer Gussstätten bringt. So sagt er Blatt 15:
«Item wieltu ain schlangen aussdaulen (austheilen)
auff die Niernberger artt, so nimm steur1) an die
zapfen 23 kuegel, der köpf ain kuegel und die zapfen
ain kuegel und ain finger» etc. Auf Blatt 15 a er-
blicken wir die Austheilung der «potierßischen schlan-
gen», auf Blatt 16 und 16 a die einer «kaißerischen
canellung», die indess von der Kölderischen ver-
schieden ist. Auf Blatt 17
und 17 a wendet er sich
zu der Construction der
Falken, die er «Falguna»
benennt. Auf Blatt 18 wird |
eine Singerin, auf 18 a eine
Scharfmetze («scharpfe
metzen») dargestellt. Nun
folgen auf Blatt 19 der
Durchschnitt einer Kar- !
thaunenkugel mit der Bei-
schrift : «die ist zu burtz-
burg» und auf Blatt 19 a
eine solche mit der Bei-
schrift «das yst die ho-
ben kuegel zuNiernperg».

Die weiteren Blätter bis 21 enthalten Austheilungen
und Durchschnitte, so auf Blatt 20 a den würtem-
bergischen Falken «scheusst lxv H eißen».
■ Von Blatt 23 beginnt der Autor mit einem
wichtigen Capitel: der zur. Bedienung des Geschützes
nöthigen mathematischen Instrumente, theils mit
Abbildungen klar dargestellt. Hier steht er auf
dem Boden des ureigenen Studiums und der Er-
fahrung und schreitet entschieden seinen Collegen
voran. Er eröffnet seinen Excurs mit einer Setz-
waage, Richtscheit, wie er sie nennt, unterbricht
ihn aber, um auf Blatt 24 das Tragen und Abfeuern
einer Bockbüchse darzustellen, deren Einrichtung
aber gegen die kaiserlichen jener Zeit zurücksteht.


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Fig. 3. Bairisches Falkonet in Karrenlafette.
 
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