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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 1.1897-1899

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8. Heft
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Lenz, Eduard von: Geschützgiesser in Russland vom 15. bis in's 18. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.37715#0227

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8. Heft.

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

2O9

3-1 Zoll Kaliber, 33 Pud 10 Pfund Gewicht, datirt
1630 und b) ein gleiches Stück von 12075 Zoll
Rohrlänge, 37 Zoll Kaliber und 52 Pud Gewicht,
datirt 1628.
26. Iwan Moskwitin. Das Smolensker Inventar
führt ein «Der Wolf» benanntes Geschütz dieses
Meisters an, dessen Inschrift besagt, dass das Rohr
im Jahre 1609 in der Stadt Wologda gegossen sei.
Länge 2 Ar. 5 W., Gewicht der Kugel 1 Pfund,
des Rohres 8 Pud.
27. Alexej Jakimow. Im Artillerie-Museum
ein Bronze-Geschütz von ihm, 116-3 Zoll lang, Kaliber
2-9 Zoll, Gewicht 29 Pud 2 Pfund, datirt 1622.
28. Peter und Timofej, Schüler. Ebendaselbst
ein Bronzerohr von 119 Zoll Länge, 3-6 Zoll Kaliber
und 49 Pud 38 Pfund Gewicht, datirt 1648.
29. Iwan Timofejew. Das Smolensker In-
ventar erwähnt eines Zweipfünders von 1 Ar. 10 W.
Länge im Gewichte von 9 Pud IO Pfund. Das mit
einem Kreuze geschmückte Rohr war datirt 1654.
30. Feodor Anikiew. Das Inventar nennt
sieben Geschütze dieses Meisters, von denen sechs
mit dem Kreuze geschmückt sind, während auf dem
siebenten Kreuz, Lanze und Stab dargestellt sind.
Es sind dieses: vier Mörser ohne Lafetten, 1 Ar.
4 W. lang, 35 Pud 20 Pfund bis 36 Pud 20 Pfund
schwer, datirt 1655, und drei nicht datirte Bronze-
Geschütze auf Räder-Lafetten, 1 Ar. 10 W. lang,
9 Pud 20 Pfund bis 11 Pud 6 Pfund schwer zu i1/2-
bis 2pfündigen Kugeln.
31. Martjan Ossipow. In Smolensk befanden
sich zwei Geschütze, i1/2- und 2Pfünder, das eine
mit Schildzapfen, 1 Ar. 12 W. und 2 Ar. 1 W. lang,
j 1 Pud 20 Pfund und 14 Pud 30 Pfund schwer. Das
eine Rohr trug das Kreuz. In dem Artillerie-Museum
hat sich ein Bronze-Geschütz dieses Meisters erhalten;
es war 60-3 Zoll lang, Kaliber 2 Zoll, Gewicht 6 Pud
30 Pfund, datirt 1666.
32. Chariton Iwanow. Das Artillerie-Museum
besitzt vier seiner Werke: zwei Mörser von folgenden
Dimensionen: a) Länge 30 Zoll, Kaliber 9-3 Zoll,
Länge der Kammer 7 Zoll, Kaliber 4 Zoll, Gewicht
20 Pud 31 Pfund, b) Länge 29 Zoll, Kaliber 11 Zoll,
Länge der Kammer 8 Zoll, Kaliber 5 Zoll, Gewicht
28 Pud 1 Pfund. Beide Rohre tragen in der Mitte
das Reichswappen und an der Mündung die Jahres-
zahl 1681. Ein drittes Geschütz von 62 Zoll Länge,
2 Zoll Kaliber und 5 Pud 30 Pfund Gewicht ist
datirt 1666, und das vierte «Aspid» (die Natter) ge-
nannt, 102 Zoll lang, 2-6 Zoll Kaliber, 20 Pud schwer,
mit 2pfündiger Kugel, trägt die Jahreszahl 1671.
33. Jacow Dubina. Von ihm sind gleichfalls
vier Geschütze im Artillerie-Museum erhalten und
eines in der kaiserl. Eremitage in St. Petersburg. Es
sind dieses zwei Mörser vom Jahre 1669: a) 28 Zoll
lang, 10 Zoll Kaliber, Länge der Kammer 7 Zoll,
Kaliber 4-5 Zoll; die Inschrift besagt, das Rohr wiege
24 Pud 30 Pfund und die Granate 2 Pud; b) 38 Zoll
lang, Kaliber 13-5 Zoll, Länge der Kammer 9 Zoll,

Kaliber 47 Zoll, laut Inschrift beträgt das Gewicht
des Rohres 50 Pud 2o Pfund, das der Granate 3 Pud.
Ein Bronze-Geschütz 89-2 Zoll lang, 2‘2 Zoll
Kaliber, Gewicht 13 Pud 20 Pfund; an der Mündung
ein Wolfskopf in Guss mit der Umschrift «Wolf».
Datirt 1684. Das vierte Geschütz ist 997 Zoll lang,
Kaliber 27 Zoll, Gewicht des Rohres 19 Pud 12 Pfund,
der Kugel 2 Pfund, datirt 1671.
34. Ossip Iwanow. Im Artillerie-Museum be-
finden sich zwei Zweipfünder dieses Meisters; beide
Rohre tragen an der Mündung das Reichswappen
und seitlich die Gestalt eines laufenden Löwen;
beide stammen aus dem Jahre 1679, haben gleiches
Kaliber (2’6 Zoll), annähernd gleiche Länge (99 und
101-5 Zoll) und Gewicht (23 Pud 30 Pfund und 24 Pud
3 Pfund).
35. Ewsewij Danilow. Das Artillerie-Museum
besitzt drei einander sehr ähnliche Werke dieses
J Giessers: im gleichen Jahre (1681) gegossen, haben
alle drei gleiche Seelenweite (2-6 Zoll) und unter-
scheiden sich in Länge (eines 99 Zoll, die beiden
anderen 101-5 Zoll) und Gewicht (23 Pud und
15 Pfund — 23 Pfund — 31 Pfund) sehr wenig von
j einander. Ein Rohr trägt den Namen «Solowej»
(die Nachtigall).
36. Karp Josifowitsch. In demselben Museum
sind zwei Stücke dieses polnischen Giessers erhalten:
a) ein Bronze-Mörser, 39-5 Zoll lang, Kaliber 13 Zoll,
Länge der Kammer 9 Zoll, Kaliber 4-2 Zoll, Ge-
wicht 50 Pud. Die sehr langathmige Inschrift be-
sagt, das Stück sei im Jahre 1698 unter der Re-
gierung des Zaren Peter I. auf Kosten des Hetman
Masepa von dem genannten Meister gegossen; b) ein
Bronze-Geschütz von 106-7 Zoll Länge, 2-7 Kaliber,
23 Pud 30 Pfund Gewicht, gegossen von demselben
Meister in der Stadt Gluchow im Jahre 1697.
37. Peter Walenius. Im Artillerie-Museum
befindet sich ein gusseisernes Geschütz dieses Meisters
mit der deutschen Inschrift: «Peter Walenius anno
1698 den 14. April». Das Rohr ist 38-5 Zoll lang
hat 2 Zoll Seelenweite und wiegt 3 Pud 14 Pfund.
In das genannte Museum kam das Stück aus einem
Kloster der Stadt Pskow.
Zum Schlüsse sei noch zweier Giesser erwähnt,
deren Wirkungszeit sich nicht mit Sicherheit fest-
stellen lässt, von N. Brandenburg aber gleichfalls in
das 17. Jahrhundert verlegt wird.
38. Iwan Nowgorodez. Das Artillerie-Museum
besitzt ein Bronze-Geschütz von ihm von 106-7 Zoll
Länge, 3-1 Zoll Kaliber und 29 Pud 18 Pfund Ge-
wicht. Der Name des Meisters ist eingravirt.
39. Jaki.m Mikiforow. Ebendaselbst einBronze-
Geschütz 65’6 Zoll lang, Kaliber 2-6 Zoll, Gewicht
11 Pud 5 Pfund. Der Name des Giessers ist in der
Inschrift unvollständig erhalten: «Jakim Mild.
und wird von N. Brandenburg in oben angegebener
Weise ergänzt. Das Gewicht des Rohres und der Kugel
(2 Pfund) ist in einer gravirten Inschrift besonders an-
gegeben. __

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