Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde
— 1.1897-1899
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https://doi.org/10.11588/diglit.37715#0264
DOI Heft:
10. Heft
DOI Artikel:Thierbach, Moritz: Über das Radschloss
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Zeitschrift für historische Waffenkunde.
. Band.
Backen h'" um eine Querschraube drehbar befestigt;
unter dem hintern Theile der Stange liegt (hier ver-
deckt) eine kleine Feder, welche mit ihrem untern
Arme auf den Abzug k, diesen nach vorwärts
drückend, wirkt, während der obere Arm von unten
auf das hintere Ende der Stange drückt und deren
vorderes Ende mit den Köpfchen i' durch eine Oeff-
nung des Schlossblechs fest gegen die innere Fläche
des Rades drückt. Sobald daher das Rad mittelst
des auf sein Vierkant gesetzten Spannschlüssels ge-
dreht wird, windet sich die Kette auf die Radwelle,
wodurch sich der freie Arm der g-rossen Feder hebt,
auch auf den um eine Schraube drehbaren Arm /'
des Pfannschiebcrs / gewirkt und diesen nach
vorwärts geschoben, wodurch die Pfanne frei und
Fig. 1 A. Deutsches Radschloss. Vorderansicht.
deren Pfanntrog zur Aufnahme des Zündpulvers ge-
öffnet worden ist. Eine kleine Feder l" regelt den
Gang dieses Pfannschiebers und hält denselben in
seinen zwei Stellungen bei geöffneter wie geschlos-
sener Pfanne fest. Nach dem Aufschütten des Ziind-
pulvers \yird die Pfanne mit der Hand geschlossen
und der Plahn f (Fig. 1 A) auf gleiche Weise mit
dem zwischen seinen Lippen befindlichen Steine auf
den Pfanndeckel niedergedreht, wobei die Hahn-
Fig. 1 B. Deutsches Radschloss. Innere Ansicht.
die Feder sich daher spannt, bis das Rad mit seiner
dem Köpfchen der Stange i entsprechenden Aus-
senkung unter dieses Köpfchen zu stehen kommt,
worauf dasselbe, von der Stangenfeder gedrängt, in
die Aussenkung einfällt, während gleichzeitig das
hintere Ende der Stange auf den Abzug k auflegt.
Das Rad, sowie die grosse Feder wird dadurch fest
— gespannt — erhalten. Durch diese Drehung des
Rades hat aber der einseitige Ansatz ihrer Welle
feder g den nöthigen Druck ausübt. Hiermit ist
das Schloss schussfertig. Sobald nun der Abzug k
zurückgezogen wird, verliert das hintere Ende der
Stange seine Auflage, das Köpfchen i' hebt sich
etwas aus der entsprechenden Aussenkung des Rades,
wodurch der bewegliche Arm der grossen Feder
frei wird, welcher durch das Abwickeln und Strecken
der Kette die Radwelle und mit dieser das Rad dreht.
Bei der ersten Bewegung der Welle schiebt deren
Zeitschrift für historische Waffenkunde.
. Band.
Backen h'" um eine Querschraube drehbar befestigt;
unter dem hintern Theile der Stange liegt (hier ver-
deckt) eine kleine Feder, welche mit ihrem untern
Arme auf den Abzug k, diesen nach vorwärts
drückend, wirkt, während der obere Arm von unten
auf das hintere Ende der Stange drückt und deren
vorderes Ende mit den Köpfchen i' durch eine Oeff-
nung des Schlossblechs fest gegen die innere Fläche
des Rades drückt. Sobald daher das Rad mittelst
des auf sein Vierkant gesetzten Spannschlüssels ge-
dreht wird, windet sich die Kette auf die Radwelle,
wodurch sich der freie Arm der g-rossen Feder hebt,
auch auf den um eine Schraube drehbaren Arm /'
des Pfannschiebcrs / gewirkt und diesen nach
vorwärts geschoben, wodurch die Pfanne frei und
Fig. 1 A. Deutsches Radschloss. Vorderansicht.
deren Pfanntrog zur Aufnahme des Zündpulvers ge-
öffnet worden ist. Eine kleine Feder l" regelt den
Gang dieses Pfannschiebers und hält denselben in
seinen zwei Stellungen bei geöffneter wie geschlos-
sener Pfanne fest. Nach dem Aufschütten des Ziind-
pulvers \yird die Pfanne mit der Hand geschlossen
und der Plahn f (Fig. 1 A) auf gleiche Weise mit
dem zwischen seinen Lippen befindlichen Steine auf
den Pfanndeckel niedergedreht, wobei die Hahn-
Fig. 1 B. Deutsches Radschloss. Innere Ansicht.
die Feder sich daher spannt, bis das Rad mit seiner
dem Köpfchen der Stange i entsprechenden Aus-
senkung unter dieses Köpfchen zu stehen kommt,
worauf dasselbe, von der Stangenfeder gedrängt, in
die Aussenkung einfällt, während gleichzeitig das
hintere Ende der Stange auf den Abzug k auflegt.
Das Rad, sowie die grosse Feder wird dadurch fest
— gespannt — erhalten. Durch diese Drehung des
Rades hat aber der einseitige Ansatz ihrer Welle
feder g den nöthigen Druck ausübt. Hiermit ist
das Schloss schussfertig. Sobald nun der Abzug k
zurückgezogen wird, verliert das hintere Ende der
Stange seine Auflage, das Köpfchen i' hebt sich
etwas aus der entsprechenden Aussenkung des Rades,
wodurch der bewegliche Arm der grossen Feder
frei wird, welcher durch das Abwickeln und Strecken
der Kette die Radwelle und mit dieser das Rad dreht.
Bei der ersten Bewegung der Welle schiebt deren