Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (2) — 1822

DOI Kapitel:
No 1-9 (Januar 1822)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22119#0043

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Charis.

Rheiniſche Morgenzeitung fuͤr gebildete Leſer.

SIISISISTTTTT

Ne 7.

* ——

—— +— ——

Des Geliebten Mord ().

(Schwediſches Volkslied.)

Herr Magnus er ſattelt ſein weißes Roß,
So reitet er zu Chriſtinens Schloß.

Und als er kam zu Chriſtinens Thor,
So ſtand die kleine Geliebte davor.

„Willkommen, willkommen Magnus mein!
Ich brachte dir beides, Meth und Wein.

Du freieſt mich jezt im fuͤnften Jahr,
Ich kaͤmmt' noch nie dein ſchoͤngelbes Haar.“

Und Magnus auf ihr Knie ſich nieder ließ,
Er traͤQumt' einen Traum und der war nicht ſuͤß.

Chriſtine zog aus die ſilberbeſchlagne Kneip'
Und ſtach ſie dreimal in Magnuſens Leib.

„O geht deine Falſchheit nun bis zum Mord,
Nun werden wahr meiner lieben Mutter Wort'.“

Und Magnus ſtieg auf ſein rothes Roß,
Fort ritt er und wie ein Vogel er flog.

Und als er kam zu ſeines Vaters Thor,
Seine liebe Mutter die ſtand davor.

„O Magnus, Magnus, mein lieber Sohn,
Dir wallt aus dem Herzen ein blutiger Strom!“

„Mein Roß hat mir dieſen Schaden gethan,
Es ſtieß mich an einen Apfelbaum.“

( Aus der Sammluug Swenska Folkwisor. Stok-
holm 1844. S. 67. Versmaas und Reim ſind im Original
ſehr frei, dieſer oft blos Aſſonanz. Der Ueberſetzer hat es
beibehalten, um das Volkolied nicht zu verkunſteln.

““-&.

Mittwoch, den 23. Januar

DSIRSI

“.. —

1822.

m“.—..

„Das war wohl ſicher kein Apfelzweig,
Es war Chriſtinens ſilberbeſchlagne Kneip'.

„O lieber mein Bruder, fuͤhr' zur Weide mein

Pferd,
O liebe mein' Schweſter mach' du mein Bett!

O liebe mein' Mutter, bleibt nahe mir,
O lieber mein Vater, holt den Prieſter mir!“

Doch bis der Vater zum Prieſter kam,

Herrn Magnuſens Stundenglas ſacht' ausrann.
— 4+ —

2———27..— —— — — — —— — —. —— —— — —

Einige Zuͤge aus Garricks Leben.

Beſchlu ß.
3. ö
Garrick hatte mehr Geiſt als Kenntniſſe; allein
niemand wußte beſſer die Einſichten derer zu be-
nutzen, die um ihn waren, und wenige konnten
auch wohl in bieſer Ruͤckſicht in einer gluͤcklichern
Lage ſeyn, als er. Sein Haus war der Sammel-
platz der ausgezeichneteſten Maͤnner; und wenn er
mit Warburton und Hurd, mit Johnſon und
Burke, mit Cheſterſield und Lyttleton umging, ſo
war es begreiflich, daß er im Umgang mit ihnen
nicht aufhoͤrte zu lernen.
Er ſelbſt iſt als Dichter nicht blos beim drama-
tiſchen Fache ſtehen geblieben, man hat auch au-
ßerdem noch Oden und Epigramme von ihm, und
in allen ſeinen Verſuchen ſind, nach der Sachver-
ſtaͤndigen Urtheil, Funken des ausgezeichneten Ta-
lents ſichtbar. Von den Epigrammen iſt keins ſo
bekannt, und auch keins mit ſo allgemeinem

Beifall aufgenommen worden, als das gegen

Dr. Hill, welches auf folgende Weiſe entſtand:
 
Annotationen