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geeignet und reiste ganz als ein fyriſcher Tuͤrke
Da er aber die Nachricht erhielt, daß ſich vor dem
naͤchſten Jahre keine Gelegenheit zu Fottſetzung ſei-
ner Reiſe mit einer Karawane darbieten werde, ſo
dem von Hornemann verfuchten Wege von Nor-
den her in das dunkle Jnnere dieſer geheimnißvollen
Laͤnder einzudringen. Burckhardt trug ſich im
Mai 1808 zu dieſem Unternehmen an; am 25. Jan.
1809 erhiekt er ſeine Jnſtruktion. Er hatte die Zwi-
ſchenzeit zu dem Studium der arabiſchen Sprache
und der Wiſſenſchaften, deren er beſonders zu ſeinen
Forſchungen bedurfte, auf das Fleißigſte verwendet.
Er beſuchte Vorleſungen uͤber Chemie, Aſtronomie,
Mineralogie, Medizin und Wundarzeneikunſt; ſei-
nen Bart ließ er wachſen, nahm orientaliſche Klei-
dung an, ſchlief auf der bloßen Erde, lebte von
Pflanzen und Waſſer, und hartete ſich noch uͤber-
dem durch lange Fußreiſen ab, welche er barfuß
in der Sonnenhitze machte.
Da eine genaue Kenntniß der arabiſchen Sprache
das erſte Erforderniß zu dem Gelingen ſeiner gro-
ßen Entwuͤrfe ſchien, ſo begab er ſich zuerſt nach
Syrien, um daſelbſt das Arabiſche in ſeiner rein-
ſten Schule zu ſtudiere ndd oleichnm hie— in
einer hinlaͤnglichen
beſchloß er dieſe Zwiſchenzeit zu einem Ausfluge nach
O bereghpten, und von da den Nil hinauf nach
Nubien, nicht ungenuͤzt zu laſſen.
Dieſem Plane gemaß, trat er, nachdem er die be-
ruͤhmteſten Ueberreſte in dem Nilthale beſucht
hatte, von Aſſuan in Obereghpten den 24. Febr.
1813 ſeine Reiſe an. Er hatte ſich fuͤr dieſelbe zwei
Dromedare gekauft, eins zu ſeinem eigenen Gebrau-
che, das andere fuͤr den Fuͤhrer, welchen er an den
verſchiedenen Orten miethete, zwei treffliche Thiere,
welche er waͤhrend ſeiner 35 Tage dauernden Neiſe
nur einmal ruhen ließ, und die doch taͤglich zehn
Stunden zuruͤcklegten. Er war wohl bewaffnet;
trug den Thabaut oder blauen Rock der Kaufleute
aus Oberegypten und ſteckte acht ſpaniſche Dollars
in den Beutel, von welchen er nach einer Reiſe von
450 engl. Meilen den Nil hinauf und zuruͤck noch
drei uͤbrig hatte. Das Ziel ſeiner Reiſe war Ma-
has, an der Grenze von Dongola. Er beſuchte
den zweiten Katarakt des Stromes, Derr, den
Hauptort von Nubien, und Sitz der drei Kaſhefs
oder Haͤuptlinge dieſer Gegenden, und lehrt uns
zuerſt den großen Tempel zu Ebſambal mit ſei-
nen koloſſalen Statuͤen naͤher kennen, ſo wie wir
uͤberhaupt dieſer Reiſe eine genauere Kenntniß des
hoͤhern Nilthales verdanken, als wir bisher beſaßen.
(Die Fortſetzung folgt.)
2
ſeiner Forſchunge
ben, ſich auf jed
Sitten der Orien
und ein halbes J
F
c
eine Zeitlang in
von hier nach Eg
und Nazareth,
des Jordans uͤb
und ſuͤdlich vom T
0
De
Bach.
Mouſa anlangt
Zwiſchen Blumen fließeſt du,
Deine Wellen ſeh' ich ſchweben,
Und dir ruf' ich ſeufzend zu:
,, Gliecheſt du doch meinem Leben. ''
großen alten Ste
Weg weſtlich dur
Wuͤſte von ElT
ten verfolgte.
O
Von Kahira
Möchten, ach! doch auch gleich dir,
Meine Wellen Blumen tragen,
Und das bange Herz in mir
Ruhig, wie du fließeſt, ſchlagen
:
Möchten dir gleich, reiner Bach,
Nuhig meine Tage ſchwinden!
Suße Wünſche — aber ach!
Nimmer werd' ich Frieden finden!
X14 WVI AU V3
ſich die Sprache
Katinka Halein.
Da er aber die Nachricht erhielt, daß ſich vor dem
naͤchſten Jahre keine Gelegenheit zu Fottſetzung ſei-
ner Reiſe mit einer Karawane darbieten werde, ſo
dem von Hornemann verfuchten Wege von Nor-
den her in das dunkle Jnnere dieſer geheimnißvollen
Laͤnder einzudringen. Burckhardt trug ſich im
Mai 1808 zu dieſem Unternehmen an; am 25. Jan.
1809 erhiekt er ſeine Jnſtruktion. Er hatte die Zwi-
ſchenzeit zu dem Studium der arabiſchen Sprache
und der Wiſſenſchaften, deren er beſonders zu ſeinen
Forſchungen bedurfte, auf das Fleißigſte verwendet.
Er beſuchte Vorleſungen uͤber Chemie, Aſtronomie,
Mineralogie, Medizin und Wundarzeneikunſt; ſei-
nen Bart ließ er wachſen, nahm orientaliſche Klei-
dung an, ſchlief auf der bloßen Erde, lebte von
Pflanzen und Waſſer, und hartete ſich noch uͤber-
dem durch lange Fußreiſen ab, welche er barfuß
in der Sonnenhitze machte.
Da eine genaue Kenntniß der arabiſchen Sprache
das erſte Erforderniß zu dem Gelingen ſeiner gro-
ßen Entwuͤrfe ſchien, ſo begab er ſich zuerſt nach
Syrien, um daſelbſt das Arabiſche in ſeiner rein-
ſten Schule zu ſtudiere ndd oleichnm hie— in
einer hinlaͤnglichen
beſchloß er dieſe Zwiſchenzeit zu einem Ausfluge nach
O bereghpten, und von da den Nil hinauf nach
Nubien, nicht ungenuͤzt zu laſſen.
Dieſem Plane gemaß, trat er, nachdem er die be-
ruͤhmteſten Ueberreſte in dem Nilthale beſucht
hatte, von Aſſuan in Obereghpten den 24. Febr.
1813 ſeine Reiſe an. Er hatte ſich fuͤr dieſelbe zwei
Dromedare gekauft, eins zu ſeinem eigenen Gebrau-
che, das andere fuͤr den Fuͤhrer, welchen er an den
verſchiedenen Orten miethete, zwei treffliche Thiere,
welche er waͤhrend ſeiner 35 Tage dauernden Neiſe
nur einmal ruhen ließ, und die doch taͤglich zehn
Stunden zuruͤcklegten. Er war wohl bewaffnet;
trug den Thabaut oder blauen Rock der Kaufleute
aus Oberegypten und ſteckte acht ſpaniſche Dollars
in den Beutel, von welchen er nach einer Reiſe von
450 engl. Meilen den Nil hinauf und zuruͤck noch
drei uͤbrig hatte. Das Ziel ſeiner Reiſe war Ma-
has, an der Grenze von Dongola. Er beſuchte
den zweiten Katarakt des Stromes, Derr, den
Hauptort von Nubien, und Sitz der drei Kaſhefs
oder Haͤuptlinge dieſer Gegenden, und lehrt uns
zuerſt den großen Tempel zu Ebſambal mit ſei-
nen koloſſalen Statuͤen naͤher kennen, ſo wie wir
uͤberhaupt dieſer Reiſe eine genauere Kenntniß des
hoͤhern Nilthales verdanken, als wir bisher beſaßen.
(Die Fortſetzung folgt.)
2
ſeiner Forſchunge
ben, ſich auf jed
Sitten der Orien
und ein halbes J
F
c
eine Zeitlang in
von hier nach Eg
und Nazareth,
des Jordans uͤb
und ſuͤdlich vom T
0
De
Bach.
Mouſa anlangt
Zwiſchen Blumen fließeſt du,
Deine Wellen ſeh' ich ſchweben,
Und dir ruf' ich ſeufzend zu:
,, Gliecheſt du doch meinem Leben. ''
großen alten Ste
Weg weſtlich dur
Wuͤſte von ElT
ten verfolgte.
O
Von Kahira
Möchten, ach! doch auch gleich dir,
Meine Wellen Blumen tragen,
Und das bange Herz in mir
Ruhig, wie du fließeſt, ſchlagen
:
Möchten dir gleich, reiner Bach,
Nuhig meine Tage ſchwinden!
Suße Wünſche — aber ach!
Nimmer werd' ich Frieden finden!
X14 WVI AU V3
ſich die Sprache
Katinka Halein.