DOI Kapitel:
No 10-17 (Februar 1822)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.22119#0065
Charis.
Rheiniſche Morgenzeitung fuͤr gebildete Leſer.
Ne 12. Samstag, den 9. Februar 1822².
Dem Landesvater.
2—292 — — — — — — — — —...— — ———
Den Herrn o ſegne Gott,
Der ſo in Freud' als Noth
Sein Land verwahrt!
Der, wie ein lichter Stern,
Uns leuchtet nah und fern,
Und ſorget Aller Heil —
Ihm Ehrfurcht, Preis!
Daß feſt das Recht ſoll ſtehn
In Thalen und auf Hoͤh'n,
Scholl Lud wigs Wort!
Er hat's durch That erfuͤllt,
Der Vorwelt Fuͤrſtenbild;
Gab uns Geſetze-Macht
Durch Volksverein!
Wie gern Er uns begluͤckt
Und lindert was uns druͤckt,
Bezeugt der Tag;ʒ ö
Die Nacht auch traͤgt's im Schein:
Wir ſchlummern im Gedeihn
Von Seiner Weisheit Schutz‚,
Von Seiner Huld!
Wir ſtehen All' zu Dir,‚
Zu ſchuͤtzen fuͤr und fuͤr
Den heil'gen Thron!
Fließ' hin mein treues Blut,
Verfalle Leib und Gut
Fuͤr Vaterlandes Ruhm,
Fuͤr Ludewig!
Erheb' Ihn jedes Herz,
Und ſtroͤm' den Dankes-Schmerz
Frei nur hinaus!
Erhalt' Ihn ferne Zeit,
Du Herr der Ewigkeit,
In ſel'ger Liebe Licht —
Ihn und Sein Haus!
K.arl Blumauer ).
229.——.92.——— — — —..—— — —. — — ——— — 9———7
Der Aprikoſenzweig.
Fortſetzung.
„Meine Mutter! Meine angebetete Mutter! —
Aber ſie weinen! “ ö
„Thraͤnen der Freude, mein Wilhelm! Segne
dich der, der dich mir geſchenkt hat!
„Nun ſollſt du deine Zimmer einſehn — und,
das verſprichſt du mir, nur das Nothwendigſte aͤn⸗
derſt du in der Anordnung.
„Vorn heraus empfaͤngſt du Beſuch! Sie wer-
den kommen, ſie werden kommen, lieber Junge! —
„Zunaͤchſt an meinem Zimmer ſiehſt du deine
ſtilleren Freunde. — Iſt das auch recht ſo?
„Und da du mir geſchrieben von vieler Arbeit —
Sacht, ſacht! Ich weiß! — ſo hab' ich dein Sor-
genfrei dir eingerichtet mit dem Altane nach dem
Garten. ö
„Alle Blumen ſind fort von den Waͤnden, die
gemahlten, die du niemals gemocht haſt. Schoͤne
Bilder von deinem Vater ſtehen an ihrer Statt;
ich denke, du lobſt mich dafuͤr.
„Welch ein 5 erwallt! Loch an
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Rheiniſche Morgenzeitung fuͤr gebildete Leſer.
Ne 12. Samstag, den 9. Februar 1822².
Dem Landesvater.
2—292 — — — — — — — — —...— — ———
Den Herrn o ſegne Gott,
Der ſo in Freud' als Noth
Sein Land verwahrt!
Der, wie ein lichter Stern,
Uns leuchtet nah und fern,
Und ſorget Aller Heil —
Ihm Ehrfurcht, Preis!
Daß feſt das Recht ſoll ſtehn
In Thalen und auf Hoͤh'n,
Scholl Lud wigs Wort!
Er hat's durch That erfuͤllt,
Der Vorwelt Fuͤrſtenbild;
Gab uns Geſetze-Macht
Durch Volksverein!
Wie gern Er uns begluͤckt
Und lindert was uns druͤckt,
Bezeugt der Tag;ʒ ö
Die Nacht auch traͤgt's im Schein:
Wir ſchlummern im Gedeihn
Von Seiner Weisheit Schutz‚,
Von Seiner Huld!
Wir ſtehen All' zu Dir,‚
Zu ſchuͤtzen fuͤr und fuͤr
Den heil'gen Thron!
Fließ' hin mein treues Blut,
Verfalle Leib und Gut
Fuͤr Vaterlandes Ruhm,
Fuͤr Ludewig!
Erheb' Ihn jedes Herz,
Und ſtroͤm' den Dankes-Schmerz
Frei nur hinaus!
Erhalt' Ihn ferne Zeit,
Du Herr der Ewigkeit,
In ſel'ger Liebe Licht —
Ihn und Sein Haus!
K.arl Blumauer ).
229.——.92.——— — — —..—— — —. — — ——— — 9———7
Der Aprikoſenzweig.
Fortſetzung.
„Meine Mutter! Meine angebetete Mutter! —
Aber ſie weinen! “ ö
„Thraͤnen der Freude, mein Wilhelm! Segne
dich der, der dich mir geſchenkt hat!
„Nun ſollſt du deine Zimmer einſehn — und,
das verſprichſt du mir, nur das Nothwendigſte aͤn⸗
derſt du in der Anordnung.
„Vorn heraus empfaͤngſt du Beſuch! Sie wer-
den kommen, ſie werden kommen, lieber Junge! —
„Zunaͤchſt an meinem Zimmer ſiehſt du deine
ſtilleren Freunde. — Iſt das auch recht ſo?
„Und da du mir geſchrieben von vieler Arbeit —
Sacht, ſacht! Ich weiß! — ſo hab' ich dein Sor-
genfrei dir eingerichtet mit dem Altane nach dem
Garten. ö
„Alle Blumen ſind fort von den Waͤnden, die
gemahlten, die du niemals gemocht haſt. Schoͤne
Bilder von deinem Vater ſtehen an ihrer Statt;
ich denke, du lobſt mich dafuͤr.
„Welch ein 5 erwallt! Loch an
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