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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 150 - 176 (1. Juli 1903 - 31. Juli 1903)
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https://doi.org/10.11588/diglit.11499#0143

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^otv, der bereits im Jahre 1896—97 am Stadttheater in
^»»stanz tätig war, war unter anderm am Hoftheater in Mei-
8 nlngen, in Altcnburg und am fürstlichcn Theatcr in Gera
Mngiert; Herr Alfred Schmieden-Schmidtgen, frühcr aktiver
i^lfizier, jetzt Leutnant der Reserve im Jnfantcrie-Regimcnt
47, n,ar als Schauspieler ebenfalls in Meiningen, autzer-
^ein in Berlin, Petersburg und London tätig. Um die Kon-
lleinzer Direktion mitübernehmen zu können, löste er ein Enga-
Kemcnt als erster Charakterspieler und Regisseur ans Stadt-
Heater in Bremcn.

Kleine Zeitung.

» — Hochschulnachrichten. W i e n, 18. Juli. Gemeinderat
chwer protestierte in der heutigen Stadtratssitzung gegen
geplantc Bcrufung des Professors Neisser von der
Aeslauer Universität nach Wien als Rachsolger Professor
Mdor Neumanns mit der Begründung, datz Neisser derselbe
Ainiker sei, der auf Antrag des preußischen Kultusministers
^fse im Jahre 1900 wegen Vornahme uncrlaubter Experi-
lllente nrit ansteckendem Serum an sungen Mädchen angeklagt
Und nur wegen Vcrjährung freigesprochen wurde. Schwcc
Mte, die Berufung Neissers an die Klinik für Hautkrankheiten
Ie> geeignet, in der Wiener Bevölkerung die gröhte Beunru-
dlgung hervorzurufen, weshalb er beantragt, der Bürgermei-
d - bei dem Unterrichtsminister gegen die Berufung auf
°us entschiedenste Verwahrung einlegen.

L 7- Hochschulnachrichten. Dcr a. 0. Professor an dcr Uni-
^lsität München, Dr. F. Voit, ist zum 0. Professor der
^dizinischen Poliklinik, der Kinderheilkunde und dcr Phar-
plakologie, sowie zum Direktor des Pharmakologisch-poliklini-
I lchen Jnstituts an der Universität Erlangen ernannt worden.

. Zum 0. Professor der Jrren- und Nervenheilkunde der
Mversität Halle ist, wie die Deutsche medizinische Wochen-
Wrift mitteilt, der Professor der Philosophie an der Univer-
Umla^Utrecht, Thcodor Ziehcn, früher Professor der Psychiatrie
A^Jena, berufen worden.

? - — Vermögen des Papstcs. Papst Leo XIII. soll
llch, tvie römische Btätter berichten, in der Werwaltnng sei-
i'Ds Privatvermögens immer von dem Grundsatze haben
I^iten lassen, daß die Familie Pecci in Zukunft keiner
anderen italienischen Familie an Glanz und Reichtum nach-
1 'tehen dürfe. Ein Geschlecht, aus dem ein Papst hervor-
öegangen sei, müsse für alle Znkunft fürstlich auftreten
konnen. Der Vater Leos XIII. war ein Landedelmann
sehr bescheidenem Vermögen. Die drei Neffen des
tlE>Iigen Vaters, Camillo, Ludwig und Richard Pecci,
^/t^tten vom Papst ein Jahresgehalt von je 28 000
^lre. „Bei meinen Lebzeiten", sagte der Papst, ist es
hnnötig, daß Jhr fürstlichen Glanz entfaltet, dazu bin
t>a." Bei den Geschenken, die dem heiligen Vater
"wiihrend der 28 Jahre seines Pontifikates zuflossen, un-
^chchied er streng, ob sie seiner Person oder dem heiligen
^tnhle zugedacht seien. Die persönlichen Geschenke wurden
Malichst sn Geld umgesetzt (zumeist wurden sie gleich in
Geld dargereicht) und zinstragend angelegt. Auf
;diese Weise gelang es dem Papste, ein Wermögen von
"a 20 Millionen Lire zu sammeln, das nach seinem
-^de in den Besitz seiner Neffen übergeht. Durch große
sireigebigkeit hat sich Papst Leo XIII. nie ausgezeichnet.
Man kennt von ihm mrr ein cinziges größeres Werk der
E-Echen Wohltätigkeit: dic Wasserleitung in seiner Va-
^stadt Carpineto. Sie hat dein Papst etwa 60 000 Lire
sVostek sst mehrfach in schönen lateinischen

Hlstichen besungen worden, hat aber den Fehler, daß sie
Hochsommer nicht selten versagt. Der Papst trug sich
Mr mit dem Gedanken, eine neue ergiebigere Quelle
^sson zu lassen, doch schrack er immer vor den Kosten zu-
versichert aber, daß er in seinem Testamente

^ Bau eines neuen Aequaduktes sür Carpineto ange-

Fortschritte der Lebensversicherung in
Deutschland.

Nach der statistischen Abhandlung über „Zustand und
Fortschritte der deutschen Lebensversicherungs-
Anstalten", welche demnächst für das Jahr 1902 zur Ver-
öffentlichung gelangt, ist der Zugang an Lebensver-
s i ch e r u n g s s u m!m e n bei den deutschen Gesellschaften
im vorigen Jahre wiederum größer alsin allen Vor-
jahren gewesen. Von den 45 deutschen Gescllschaften, die
sich mit dem Betrieb der Lebensversicherung — d. h. der regu-
lären Kapital- Versicherung einfach auf den To-
desfall sowis der abgekürzten Versicherung mit Zahlbar-
keit bcim Tode oder nach Erreichung eines bestimmten Alters
— beschäftigen, wurden im Jahre 1902 insgesamt 122 077
neue Lebensversicherungen über 571 741 452
Mark abgeschlossen. Dagegen bezifferte sich bei ihnen dcr
Abgang an Lebensversicherungen zusammen auf 70 653
Polizen über 285 500 142 Mark, wovon 22 992 Versicherun-
gen über 88 594 440 Mark durch den Tod der Versicher-
ten und 5007 Versicherungen über 27 168 297 Mark durch
Zahlbarwerden bei Lebzeiten der Versicherten endigten.

Der Zugang überstieg den Abgang um 61 524 Polizen
und 286 241 310 Mark Summe. Um diese Zahl und Smnme
hat sich also im vorigen Jahre bei den 45 deutschen Lebensver-
sicherungs-Anstalten der Bestand an Todesfall-Versicherungen
erhöht. Derselbe stieg dadurch zu Ende dcs Jahres auf
1 608 455 Polizen über 6 993 804 522 M a r k. Hieran
waren die bedeutendsten Anstalten mit folgenden Summe be-
teiligt:

Gotha.(gegr. 1827) mit

Stuttgart . .

Alte Lcipziger . .

Stcttiner Germania
Viktoria . . .

Karlsruhe . . .

(gegr. 1854)
(gegr. 1830)
(gcgr. 1857)
(gegr. 1861)
(gegr. 1864)

mit

mit

mit

mit

mit

824 514 680
632 386 112
619 272 300
694 646 868
552 794 993
493 155 267

Mk.

Mk.

Mk.

Mk.

Mk.

Mk.

Summa 3 716 770 220 Mk.

^net habe.

Auf diese sechs Anstalten entfiel die gute Hälfte (53,1
Prozent) des gesamten Lebensversicherungs - Bestandes der
45 Gesellschaftcn. Für die von allen diescn Anstalten be-
triebene Lebensversicherung im oben bezeichneten Sinne ist
die Möglichkeit einer vollständig vergleichenden
S t a t i st i k gegeben. Daneben wird von der Mehrzahl der
Gesellschaften auch noch die Rentenversicherung sowie
die Versicherung auf dcn Erlebcnssall (Alters-,
Aussteuer-, Militärdienstversicherung) und
von einer Reihe von Gesellschaften die sogen. kleine Le-
bensversicherung (Begräbnis-, Volks- und
Arbeiterversicherung) betricben, während einzelne
Anstalten, wie die Gothaer Bank, sich auf den Betrieb der ei-
gentlichen Lebensversicherung beschränken. So wird unter je-
nen 6 Anstalten die Volksversicherung (mit kleinen Sum-
men, zumeist ohne ärztliche Untersuchung mit wöchentlicher
Prümienzahlung) allein von der Viktoria betrieben, die am
Schlusse des Vorjahres darin einen Bestand von 3911Ü Mill.
Mark und bei Miteinrechnung auch von 51Z4 Mill. Mark an
Versicherungen nur auf den Erlebensfall sogar einen Gesamt-
bestand von 9951L Millionen Mark hatte. Ein wirklrcher
Vergleich zwischen den verschiedenen Anstalten ist aber,
wie gesagt, nur innerhalbder ihnen gemeinsa-
men Versicherungsarten angängig.

Handel und Verkehr.

Aus der Zcmcntindustric. Auf eine von dcm Vorsitzenden
ds Vereins der Zementsabriken Süddeutschlands unter den
deutschen Zementfabriken veranstaltete Umsrage sind nach einer
Mitteilung der „Frkf. Ztg." insgesamt 73 Antworten einge-
gangen, zum Teil allerdings unvollständig. Von den 73 Fa-
briken wurden einschließlich der Ausfuhr zum Versandt ge-
bracht: 1898: 11 748 095 Fatz, 1899: 12 169 752, 1900:

12 812 857, 1901: 11 473 975 und 1902: 14 219 169 Fatz,
letzteres^ bei einer Produktionsfähigkeit von insgesamr
25 870 000 Fatz. Die Absatzsteigerung für 1902 berechnet sich
darnach gegenüber dem stark rückgängig gewesenen Vorjahr
aus rund 2 745 000 Faß; von der Leistungssähigkeit der Werke
bcanspruchte der Absatz jedoch nur 54,96 Prozent. Der Ver-
brauch hat allgemein stark zugenommen, aber auf Kosten der
Preise und am stärksten in den Gebieten, in denen die Preise

am tiefsten gesunken sind. Ende 1898 6,17 Mark, stiegen sie
bis Ende 1900 aus 5,46 Mk., gingen jedoch von da ab stetig
zurück und betrugen Ende 1900: 5,35 Mark, 1901: 4,44 Mark
und Ende 1902 nur noch 3,62 Mark per Fatz (170 Kilo netto
ohne Verpackung). Da eine weitere Abwärtsbewegung der
Preise in bielen Gebieten als nicht mehr möglich gilt, so wird
auch eine gleich starke Zunahme des Verbrauchs, wie das letzte
Jahr sir brachte, nicht erwartet und damit gerechnet, datz eine
ganze Reihe von Jahren wird vergehen müssen, bis das Gleich-
gewicht zwischen Produttion und Absatz einigermatzen wieder
hergestellt sein wird.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für
den Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

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> , Heidelberg, den 17. Juli 1903.

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Lanälll: dlollerns l.ufisoditfa.'irt. Von vr. I'rans I.iQke. Illust.
Lanä IV: Um eln l-iedb8glüok. Honian von d.ui86 VVeLttcired.
Lanä V: 0a8 6s8odms'iüe. Ledinuelc- unä LZelLteinkuQlls
von Herlliavn Lartd.

Lanä VI: vsr käisrprinr. Loinan von Oral d.a Lo^ös.
Laoä VII: Xsnrall v. Xee8en. Lin Ledev8- unä 6e-
8ediedt8dil<1 von 3od. LenstU8 (k'reidtzia- v. IVsxner).

Lanä VIII: Von märk'sodem 8anci unü 1ür^'8odem danli.

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