Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

DOI chapter:
Nr. 177 - 202 (1. August 1903 - 31. August 1903)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11499#0305

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Dormittags gegen 9 Uhr 15 Min. hier abgehenden und wenn
rnöglich schon um 12 Uhr in Heidelberg (zum Anschluß an
EchneLzug L, - Heidelberg-Basel) cintrcfsenden Schnellzuges,
°sowie rückwärts eines gegen J' Ühr^LS Min. nachmittags in
H>eidelberg abgehenden und späte-stens 6 Uhr 40 Min. hier ein-
treffenden Schnellzuges notwendig.; Dnrch diese neuen Züge
käre es möglich, abgesehen öon d'en andcren günstigen An-
schlüssen, eine direkte Verbittdüng Dr»esden-Hof-Würzburg-
Heidclberg-Basel und zurück herzüstdllen, wodurch der badischen
Bahnstrecke gewiß ein wesentlicher: Berkehr zugeführt würde,
dcnn dic Passagierc, dic nachts reiscn wollcn, würden nicht
Mehr genötigt sein, den Umweg über .Frankfurt zu nehmen,
nnd man würde bei Abfahrt lltn 9 Ubr 15 Min. vormittags
don Würzburg schon um 4 Uhr 4 Min. nachmittags in Basel
cinkommen resp. in umgekehrter Richtung bei Abfahrt um 10
Uhr 48 Min. vormilrags von Baicl schon um 6 Ühr 40 Min.
vbends in Würzburg zum Anschlüsse an drci weitere Schnell-
züge eintreffen. '"''s ü'"'

Von der 34. Versammlung der deutschen
anthropologifchen Gesellschaft.

Worms, 10. August.

Den nicht bloß für die delltsche Sagenwclt, sondern in noch
tvcit höherem Maße sür die Borgeschichte der Menschhcit klas-
sischen Bodcn von Worms hat die deutsche anthropologische Ge-
sellschaft sich zu ihrer diesjährigen Tagung crkoren. Mchr
Mitglieder als je habcn sich in dcr durch eine vieltauscndjährige
Geschichte gewcihten Stadt wcrsammelt. Jm reichgeschmücktcn
Äasinosaal wurdc von Proscssor Waldeyer-Bcrlin, dcm ersten
Borsihendcn der deutschen anthropologischcn Gescllschaft, die
erste Sihung eröffnet, dic durch die Anwcscnheit dcs Großhet-
zcgs von Hesscn und des Minifteriums cin besonders festliches
Gepräge trug.

Prof. Schwalbe- Straßburg sprach über Vorschläge zu
einer umfassendcn Untersuchung der physisch-anthropologischcn
Beschaffenheit dcr jctzigen Bevölkerung dcs Deutschcn Rcichcs.
lrr richtete an die deutsche anthropologische Gesellschaft die
Aufforderung, eine solche Untersuchung zu veranlassrn und
Hach Kräftcn zu fördern. Zwar vcrdankcn wir Ammon e!nc
Üntersuchung der Militärpflichtigen für Badcn, zwar sind wir
durch Ranke mit dcr physischen Anthropologic der bayerischen
Bevölkerung, durch andcre mit der Elsaß-Lothringcns gut be-
Eannt, aber Nord- und Mitteldeutschland sind in physisch-an-
thropologischcr Hinsicht nur in einzelncn kleincn Gebieten und
stuch dann nur in Bezug auf die Körpcrgröße der Wehrpflich-
Ügen untcrsucht worden. Es handclt sich auch hier darum,
irubekümmert um Sprache oder Volksstamm die Vcrbreitung
der drci europäischen Hauptrassen uuduhrer Mischungen aus
uatistischcr Grundlage in Kartenbild zu fixicrcn.

Muscumsdircktor Prof. Dr. S ch u h m ach e r - Mainz be-
richtete über die b r v n z e z e i t l i ch c n D e'p o t f u n d e
T ü d w c st d e u t s ch l a n d s. Bis jctzt sind aus Südwcst-
^eutschland gcgen 60 sicherez.Mk-;M 30 zwcifclhafte Funde
oieser Art aus dcr sogcn. Bronzczcit, ipi wcscntlichen also aus
bcn, erstcn und zwcitcn »Zährtaüsetld vor Christi, bckannt.
^ie findcn sich am häufigsten in großett Tongefäßen vcrbor-
Kcn, biswcilen warcn sic auch itt Fcllc eingcwickelt oder in
^iner Holzkistc vcrpackt, gewöhnlich untcr odcr ncben einem
Lioßen Stein. Die so nicdcrgelegtcn Gegcnstünde bestchcn aus
^iaffen, Werkzcugcu und Gerätcn, sowie Schmuck, alles auS
Bronze, vereinzelte Stücke aus Gskd. Jn den wenigsten Fäl-

enthiclt aber das Vcrsteck. unfertige und zum Verkauf bc-
uimmte Ware, wcit häufigcn erschcillen in dcm Vcrstcck auch
E'genutztc und schadhafte Gegcnstände, die dcr Händler von
"en Einheimischcn zum Zweckc dcs Umschmelzens wohl ein-
Ketauscht haben mag. Abgesehen davon, daß diese Depots uns
fdanche ncue Gerätc kcnnen lehren, die in dcn Gräbersundcn
Ühlen, auch abgcschen davon, daß ste wichtige chronologischc
^nhaltspunktc bietcn über die Gleichzeitigkcit dcr verschiedencu
^-hpen, gcben sie uns hochinteressante Aufschlüssc übcr dic
Handelsströmungcn und Kulturbeziehungcn jener Zeiten. So
^igen dic Depotfunde aus der ältesten Bronzezeit, also aus
^eni Anfang dcs zwcitcn Jahrtausends vor Christi, daß ganz
j^üdwestdcutschland damals von einer das Donau- und Rhone-
siss heraufkommcndcn Kultur beeinflutzt war, während in der
^ittlercn und jüngcrcn Bronzezeit die für Frankrcich, die
Mlweiz und Obcritalien charakteristischcn Formcn vorherr-
Acn. Abcr nicht bloß die Richtungen deS Handcls lassen diese
s-cpotfunde crkcnncn, sondern auch dic Wcge sclbst, auf dcncn
i^Ue Händler gezogcn sind.

.. Ucber das Problcm dcr pr i m i t i v st c n Silexarte -
jatt sprach Prof. Klaatsch - Hcidelberg in sormvollcndeter
T'ud lehrrcicher Art. Scine in den lLtzten Jahren unternom-
?>cnen Forschungsrciscn nach Frankreich, Belgicn, England usiv.
^bcn ihu >n dcn Besitz eincr viclhundcrtzähligen Menge von
Muerstcinstücken gcsctzt, die.^aus tcrtiüren und diluvialen
Michtcn ausgcgrabcn, die Spuren einer Bcarbcitung von
rslcnschcnhand zcigcn. Die diagnostische Bcdeutung, wclche die
EÜexartcfakte für das Auftreten uud dic Verbreitung des
D>enschcngcschlcchtes vor und währcnd dcl! Eiszcit in Mittcl-
7>Nd Wcstcuropa bcsitzcn, ist so groß, daß cs nicht wundcrnimmt,
^enn jn diescr Fragc seit Jahrzehntcn dcr hcftigste Kampf
Meinungcn vorhci'l'scht. Entschcidcnd für dic Lösung sind
Ze Arbcitcn Nutots in Brüssel gewescn, der gcgcnübcr andern
jl'anzösischcn Forschcrn, die nur bestimmtc, von beträchtlichcr
^andfertigkeit zeugende altsteinzcitlichc Typen von Werkzeugen
sjNcrkennen, von primitivcrcn Artcfaktcn abcr nichts wisscn
vollcn, dcn Nachwcis crbrachte, daß cs nntrügliche Kennzeichen
-llr Bcnutzung und Bcarbcitung von Stcinmaterial durch Mcn-
Elhenhand gibt. Als ein solchcs Kcnnzcichcn War schon früher
„Schlaghügcl" allgcmcin angenommcu — eine stärkere
Pvrwölbung, die sich dort bildet, wo der Schlag auf eincn
^leinkern auftraf — und nun haben dic Arbeitcn Rutots und
o>l Krausc in Bcrlin unzweidcutig nachgcwiescn, daß auch die
A?hlreich sich findcndcn Kcrbllngcn und Schartungen an den
Muerstcincn cbcnfalls von menschlicher Tätigkcit herrührcn.
^sondcrs Krausc ist unabhänggig von Rutot zu dcr Ansicht
>?iangt, daß wcdcr Tcmperaturwechscl, noch natürlichc Druck-
^lrkungcn, etwa dcs Wassers odcr Eises, jcmals imstande sind,
jAchc Schartungcn hcrvorzurufcn. Dazu kommen nun noch die
^llfachcn Spuren dcr Abnutzung von Fcuerstcinstücken, ohnc
die letztcren im ganzen verarbcitet zu sein brauchen. Von
ksssen Gesichtspunktcn aus würde einc große Zahl von Fcuer-
Hlnbruchstückcn als Gcbrauchsmatcrial dcs paläolithischen
^lenschen kenntlich, wobei bcstimmte T.ypen von Jnstrumentcn
^llierschcidbar werdcn, Schlagsteinc, Schabsteine, Hohlschaber,
>?hrer, Sägen usw., ferncr solche, die mehrerc Verwenoungs.
Fvglichwitcn in sich vcrcinigen, wic die zucrst von Chclles bei
n»ris bekannt zcwordcnen, allscitig behauenen mandclförmigcn
^livcrsalinstrumcnte, dic das Endprodukt einer langen Ent-
/lcklungsreihe darstcllcn. Jn Frankrcich, Belgicn und Eng-
!, chd habcn Forscherfleiß und öesserc prähistorische Schulung
f<,e>ter Kreisc die Kenntnis der ältcrcn Stcinzcit weit mehr gc-
z ^rdcrt, als in Dcutschland. Nachdem Klaatsch dic wcite Vcr-
jxlsitung dieser primirivcn Jnstrumente iii den Diluvialschichtcn
^> Paris usw. gefunden, prüfte er das norddcutsche Diluvium
> Umgcbung Bcrlins auf ihr Vorkommcn und cs gelang
^ ^lg der Nachweis in dcn Kiesbrüchen von Britz, in den flu-
tt°glacialcn Sandcn von Rüdersdorf sowie in der Umgebung
Magdcburg. HicrauS crgibt sich, daß dcr Mensch schon
^llhrcnd der Eiszeit nicht nur in der berühmten Fundstättc
tz.,» Taubach bei Weimar, sondern weit.hin im jetzigen Nord-
»tschland vcrbreitet war. Sein diküvialeZ Vorkommen in

England, Frankreich und weiter südlich> gclcgcnen Gegcndcn.
wie Egypten, von wo neuerdings Schweinfurth mit einer rlc-
sigen Ausbeute an poläolithischen Werkzeugen heimgekehrt ist,
genügcn allein schon, um dic Ausbreitung dcr Menschhcit von
ihrer Urheimat aus in viel frühere Perioden zurückzuverlegen,
als man bisher hat zugestehen wollen. Der Mensch des Ter-
'tiärs ist ein paläolithisches Postulat, das auch durch die Stetn-
kunde als zu Recht bestehend erwiesen wird.

Als letzter Redner sprach der um die Erforschung des prä-
historischen Bodens in Worms näherer und entfernterer Um-
gegend so außerordentlich verdiente Sanitätsrat Dr. Köhl
über das römische Worms.

Damit war die Tagesordnung der ersten allgemeinen
Sitzung erledigt; ihr folgten des Nachmittags zwei Vorträge,
die sich im wesentlichen auf die Wiedergabe von Lichtbilder-
darstellungen beschränkten, nämlich von Professor von den
Steinen-Berlin über genealogische Knochenschnüre in der Süd-
see und bon Professor Seler-Berlin über Studien in den
Nuinen von Ducatan. Daran schlossen sich Aufdeckungen von
römischen und fränkischen Gräbern auf dem Gräberfeld ani
Bollwerk.

von Levetzow -j-.

Frankfurt a. Oder, 12. August. Der frühere Reichs-
tagspräsident v. Levetzow ist heute Nacht auf seinem
Gute Gossow in der Neumark gestorben.

Levetzow, geboren 12. September 1827 zu Gossot»,
hat ein Alter von 76 Jahren erreicht. Nach dem Besuch
des Marienstiftsgymnasiums zu Stettin, bezog er dis
Universitäten Berlin, Heidelberg und Halle. Nach Be-
endigung seiner Studien wurde er Gerichts- und Regie-,
rungsassessor und Hilfsarbeiter im Knltusministerium,
Später wurde er Landrat in seinem heimatlichen Kreis-,
Landesdirektor der Provinz Brandenburg (1876—1896).
Seit 1863 war Levetzow Mitglied des Brandenburger
Provinziallandtags, seit 1896 dessen Vorsitzender. Von
1867—71 und von 1877—81 und von 1887—1903 ge-
hörte Levetzow auch dem Reichstage an. Von 1881—-81
und von 1881—1895 war er erster Präsident des Reichs-
tags. 1895 legte Levetzow mit Bürcklin, dem damaligen
zweiten Vizepräsidenten, das Präsidium nieder. Den
Anlaß dazu gab die Haltung der Mehrheit Les Reichs-
tags zu der bskannten Bismarckehrung. Der Verstorbene
war ein konservativer Politiker ohne besondere Eigsnart
und Schärfe, und da Mlde und Vornehmheit seinen
Charakter auszeichneten, genoß er bei allen Parteien An-
sehen und Sympathie. -Levetzow war übrigens auch Mit-
glied des sog. Staalsrats und des preußischen Herren-
hauses.

Personalnachrichten.

Aus dem Berciche bes 14. Armcckorps.

Versetzt: Hohn, Garn.-Bauinspcktor in Mannheim zum
1 Januar 1904 zur Jntcildaniur dcs 14. Armeckorps; dic
vcrfügtc Versetzung nach Jütcrbog ist aufgehobcn.

Kleine Zeitmrg.

— Hochschulnachrichten. Aus Erlangcn wird dcr „Fr.
Ztg." geschrieben: Der ordentliche Professor in der medizim-
schcn Fakultät dcr hiesigcu llnivcrsität, Dr. R. Fleischer,
der seit längerer Zeit leidend ist, wurdc in den Nuhestand ver-
setzt. Ein Mann von großem Wohltätigkeitssinn, nahm er
von Wenigbemittelten nie Honorar. Lehrer behandelte cr
grundsätzlich kostenlos; er entstamme selber, so Pflegte er zu
sagen, einer Lehrersfamilie und wisse, wie schwer ern Er-
krankung ein Lehrerbndget belaste. Sein Nachfolger, Dr.
Gerhardt, ist auch Oberarzt des Ambulatoriums der Kli-
nik geworden. — Der Privatdozent mit dem Titek eines außer-
ordentlichen Professors an der Universität München, Dr.
R. May, wurde zum außerordentlichen Professor für medi-
zinische Poliklinik in der medizinischen Fakultät dieser Uni-
versität ernannt und zum Leiter der medizinischen Pollklinik
bcstellt.

— Strnfibilrg, 12. August. Der Oberst Kaus-
m a n n aus Oueulen bei Metz verwundete sich durch drei
Revolverschüsse und trauk darauf Laudanum. Der Le-
bensmüde wurde schwerverletzt ins Hospital.gebracht.

— Kliiscrslautern, 10. August. Gestern Nacht schlug
in Klein-Ottwsiler bei Homburg der Blitz in einen
TauzsaaI, vier Personen wurden sofort getötet, eine
Person wurde schwer, mehrere audere leicht verletzt.

— Plancn i. V., 12. August. Der Geschästsreiseude
Punkt aus Dresden wurde wegen Beleidigung des Köuigs
vou Sachseu zu 3 Monateu Gefänguis verurteilt. Vou
den vernommenen sechs Zeugeu hatten unr zwei, uämlich
dcr Wirt und die Kellueriu des Lokals, in dem die Belei-
digung gefallen sein sollte, bekundet, die beleidigende
Aeußerung gehört zu haben, während vier andere Zeugen
nichts gehört haben wollten. Die Beleidigung war an
einem Stammtisch gefalleu.

— Thorn, 11. August. Der Feuerwerksleutnant
Beutel voni Artilleriedepot in Marienburg wurde
währeud cines schwereu Gewitters auf dem hiesigeu
Schießplatz mit seiuem Pferde vom Blitze erschlagen.

— Bom Bodensec. Der bekannte Züricher Seiden-
fabrikaut Henueberg Lesitzt in Schachen bei Liudau
eine reizende Villa mit Park und Garten. Tiesen schönen
Besitz hat, dem „Schwäb. Merkur" zufolge, er durch Zu-
kauf bis zum See hinab erweitert und vor der am See
stehenden zweiten Villa sechzig Meter vom Ufer entfernt
eine P f a h lb a u h ü t t e erbauen lassen. Es handelt
sich hierbei uicht etwa um eine minderwertige Spielerei,
wobei uur in allgemeiuen Umrisseu der Charakter der
Pfahlbauhütten einigermaßen zum Ausdruck kommt;
die Pfahlbauhütte bei Schachen ist Vielmehr eine getreue
Nachbildung des im Landesmuseum in Zürich befindlichen
Modells, das alle Forschuugsergebnisse iu Bezug auf
Pfahlbauten aufweist. Der niit der Rekonstruktion be-
traute Baumeister hat das Zürichcr Vorbild genau stu-
diert und in der Pfahlbauhütte bsi Schachen eine Merk-
würdigkeit geschaffen, die auch iu lKeunerkreisen verdiente
Beachtung finden wird. Die Hütte ist im Größenverhält-
nis von 6 : 6 Meter Grundfläche erbaut, wozu noch die
l^ Meter, an der Südseite 2 Meter breits Galerie
kommt. Tie auS mit Lehm beworfenem Weidenflechtwerk

Lestehenden vier Wände nmschließen einsn einzigen nnge-
teilten Raum, dessen Boden aus gestampftem Lehm mit
darübergelegtem Weidengeflecht und dsssen Dach ans
einer festgepreßten Strohdecke besteht, die auf Jahrzehnte
hinaus ihren Zweck erfüllen wird. Tische und Stühle,
wie auch der aus Lehm bestehende 'Herd mit offener Feue-
rung ohne Kamin sind ebenfalls Originalnachbildnngen.
Die Fensterscheiben aus Schweins'blase lassen genügend
Licht durchdringen. Hauptsächlich wurde Eibenholz ver-
wendet, so auch beini 'Geländer der Galerie, wobei die
einzelnen Teile durch Ranken der Walörebe fest zusammsn-
gehalten sind. Der Jnnen- und Außenschmuck der Wände
ist mit Kohle und Ochsenblut hergestellt. Die an der
Ostseite befindliche Tür ist mit einem Tierfell behangen
und kann nur von Eingeweihten mittels eines riesigen
aus Eibenholz ibestehenden Schlüssels geöffnet werden.
Wenn man sich dem Bad Schachen von der Seeseite aus
nähert, so fällt dem Reisenden die unweit des Landungs-
stegs gegen Osten sich aus dem See erhebsnde Pfahlbau-
hütte sofort auf. Ste dürfte ihresgleichen wie am Boden-
see, so auch anderswo nicht finden.

— A»g, 11. August. Dem „Zuger Volksblatt" zufolge
kaufte Leopold Wölfling behufs dauernder Nieder-
lassung die V i l l a K e i s e r in St. Karl bei Zug für
100 000 Franken. Er gedenke, nach Ablauf der Naturali-
sationsfrist das Zuger Bürgerrecht zu erwerben.

- — Gegenlsieb. Frau: Du bist aber gar sö prosaisch! Mann:
Hei froh, sonst wärst du nicht mein Jdeal geworden.

Literarisches.

—* Allen, die einen wirklichen Gewinn und Genuß vom
Reisen und Sehen haben wollen, ist ein Begleiter nötig, der sie
an die Stellen geleitet, wo etwas zu sehen ist, der Zeit und
Geld spart und dabei selbst nichts kostet, der stets und bereit-
willig über älles Auskunft gibt und nie mit unnötigen Fragen
oder Drängen lästig fällt. Einen solchen Begleiter hat man,
wenn man die bekannten, kleinen Woerl'schen Führer benutzt;
über 600 Bändchen sind in Woerl's Reisebücher-Verlag (Leip-
zig), der in diesem Jahre das Jubiläum seines 25jährigen
Bestehens feiert, bereits erschienen und jedes Jahr vergrößert
sich die Sammlung. Vor uns liegt der Woerl'sche Führer
Bergstraße-Odenwald-Ncckartal (Preis 1 Mark), der sich, mit
Plan- und Kartenbeilage sowie Jllustrationen reich ausgestat-
tet, jedem Besucher als unentbehrlicher Bezleiter erweisen
dürfte. Bollständige Vcrzeichnisse dcr Woerl'schen Führer
seüöet!-der Verkali itt Leipzig an jedermann gratis und franko.

Veramwortlich für den redaktionellen Teil A. Montua, für
den Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

.lul. ^6ll8leiii

8l»6I?inlAV86llÜkt l'ül':

leckn Zureäu-ZeSarftsrtikel,
^eicknen, ?au8- u. Mpaurpapiere,
tze5ckäjt5iiiicker.

M. «mcWaM. MödtiradrNk

Ora»b. L»kU«k«r»,t,

omsiosiit 8alan-, Viokn-, 8poiss- n. 8oktafrim«sf-
sinnokiungsn. — ^dantaaiv- v. t.nxurgvg«lrtLn^«.
VoilslSnrtige sinisvks kafgvftiode ^urnektungv».

loxrimslr ür. I, vis-L-ris ä«r

Mänge-Äiquetten

kür 8üekv,

üiiuZtökdeutöl, ^skltsgdöutöl.

O. Voit kupier^r«88iiun<iImiF.

1! Wrogaskls 12

Lköm. keinigung u. Kunst-Msskkt'Zi

Mr v»w«n- o. llorrsn-Oarcksrvb«, Llöbsl- n. v«barLÜon«t<,L..
jscksr Lrt.

8»sok« I-irksrnnx. — Llllixs?ro!»v.

Lnvrknnnt tnävHoso HnskLdrnnx. -—

VIS kaplerkvrds, 8viirelbr«v?«, Ilbren, l.euedrsr «t«. «>
8avis Itlrvetz- unci ksbxen'ejd« swpüebit

^ » 1r o d S«olr«r, kjnnpcsrrssss 1SS


^uk äom Oslüotö äor KoAistiLtiir ompkssile:

kür 8Msm lisxlstrnror Lnmmslmnppvn:

Leik-Oröner u°ä HapiS-iregi^rratur

obns 1>oedung.

kür L^stsm uls snsrüunnt unsrrsi eb

öokvollksNsr u. dsstsr 8ebnsIIHsttsr

kirslssobnsllbsftor, siukaobg Lonstrulrtion ru 10 ?kz.

Luuptstr. 61, k. vikkienbaollkl', Peiskon 400.
k»xierIl»lläIullK unä lllliversiliitsbllelidillckerei.


Vortsilbskts LsrugsquoUo vou:

HvsIiiA»»«»-, Lllossl-, 8»nr a Hnnrütvsli»«»

voa Llb. 50 pr. 100 lütsr kw,

Itsntsldlsii mlä Ik<»rils»nx - Itotrvvlirvi»

vvll Hk. 70 pr. 100 lätsr Lll,

SLS mick 8ok»rnn^v«1oso,

^ ——— krobsll nllck krsislistsll grstis. —
 
Annotationen