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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256 - 280 (2. November 1903 - 30. November 1903)
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Deittes BLstt.

45. Iahrsiang. — 276.

Mittwoch, 25. November 1903.



kliiklUM

Erscheinl täglich, Sonntags ansgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Hans gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post

bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. ansschließlich Zustellgebühr.

Anzeigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Ranm. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigcn ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anz«igen
an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Pla kattafeln der Heidelberger Zeitung und dcn städtischen Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Wehrsteuer.

. Jm Zusammenhang mit der im Reichstage zu erwar-
^den Vorlegung und Beratung des Militärpensions-
6esetzes wird> von der nämlich-m Seite, die dies schou
ssüher tat, angeregt werden, dem Gedanken der Ein-
mhrung einer Wehrsteuer näher zu treten. Besom
srs inSüddeutschland hat derselbe viele An-
^üuger. Das kommt zum Teil daher, daß dort srüher die
Ehrsteuer -bestand. Süddeutsche sachverständige Miü-
^rs, mie d-er württembergisch-e Oberstleutnant S-chmid,
6lauben nachweisen zu können, die Wehrsteuer werde
Mit Leichtigkeit 30 bis 40 Millionen erbringen. Das
ware allerdings mehr, als das verstorberie Mitglied des
^^rußischen Finanzministeriums der Geheime Oberfinanz-
Marcinowski berechnete, der zur Zeit, als Herr von
ü^iquel Finanzminister war, einen Wohrsteuer-Vorschlag
ausgearbeitet hat. _

Deutsches Reich.

Jn der deutschen Armee hat es niemals an höheren
(ZÜizieren gefehlt, dis ihre Epauletten seiner Zeit im
^ornister des gewöhnlicheu Soldaten getragen haben.
^or einiger Zeit wurde die Pensionierung des Generals
^ademann gemeldet, der im dänischen Feldzuge als
^nteroffizi-er wegen seiner Tapferkeit auf -dem Schlacht-
s^Ido zum Sekondeleutnant befördert worden war. Heute
üt der Tod sol-ch eines Tapferen anzuzeigen. Vor einigen
^agen ist in Braunsberg der Oberst z. D. L i e d e r w a l d
Lestorben. Wegen hervorragender Tapferkeit beim Sturm
M die Düppeler Schanzen erhielt er als Sergeant das
'-chilitär-Ehrenzeichen 1. Klasse und wurde zum Osfizier
T^iordert. Jm 53. Regiment machte er den Feldzug der
^ain-Armee 1866 mit und zeichnete sich bei Kissingen
^us. Später war er Bezirksadjutant in Gräsrath, kam
.^Un in das Jnfanterieregiment Nr. 28 und erwarb sich
Kriege 187<)—71 bei Bapaume das Eiserne Kreuz
Klasse. Nach dem Frieden war er eine Zeit lang Ne°
Pmentsadjutant in Aachen und wurde später Hauptnrann
^ 4. Grenadierregiment. Seine militärische Laufbabn
^bschloß er als Bezirkskommandeur in Braunsberg; 1895
^hielt er am J-ahrestag von Bapaume den Eharakter als
^berst.

Aus Stadt und Land.

- L Schöffengerichtssitzung vom 23. November. Barbara
^g^ocl von- hier erhielt wegen Diebstahls 1 Woche Gesängms
tzsd 1 Tag Haft; Johann Georg Eger von Rohrbach wegen
^orporvcrlctzung 25 Mark Geldstrafe oder 8 Tage Gefängnis;
siisims Hofheinz von Friedrichsfeld wegen Körperv-erlehun-g
Bedrohung 6 Wochen Gefängnis; Georg Wagenblast von
n>egen Hausfrt-edensbruchs, Bedrohun-g und Widerstands
n, Wochen Gefängnis; Karl Ballm-ann von Rohrbach wegen
^cieidigung 5 Mark Geldstrafe oder 1 Tag Gefän-gnis; Georg
«Nedr. Bückle bon hier wegen Körperverletzung 5 Mark Geld-
IFcife oder 1 Tag Gefängnis; Georg Hnbert von Bammenthal
Uvde von der Anklage weg-en Körperverletzung un-d WerfenZ
>t Steinen freigesprochen; die Berhandlung gegen Karl Lud-
Friedr. Harbarth von hier wegen Vergehens gegen Kr. V.

Justinus Kerner.

; . Wer zur Pfingstzeit sein Ränzel schnürt und mit Burschcn-
n'sdas Neckartal hinauf gen Heilbronn gezogen, der hat auch
^ W einsberg Einkehr gehalten, ist an einem stillen Hanse
Denkm-al vorüber gegangcn, hat — in früheren Jahren
im Gartcn den würdigen alten Herrn Hofrat sitzen sehen
"d ihn um Einlaß zum „Geisterturm" gebeten und ist dann
b Weibertreu emporgestiegen, allwo er am Gemäuer beim
g/swg der Aeolsharfen andächtig die Namen der Poeten und
N^ehrten las, 'die einst hier sich ein Stelldichein gegeben. Er
im Reiche I u st i n u s Kerner. Nur noch in Wei-
und Jena hat sich derart der genius loci aus dem unpoli-
in Deutschland der Dichter und Träumer herübergerettct
d-as imperialistische.

j. Wer diese Straße gezogen, der ist den Weg nachgewandclt,
^ ^ einst die deutsche Romantik nahm. Von Heidel -
v s r g gus ist sie nach Schwaben gedrungen. Es war u>n die
Mt, tzri Achim von Arnim und Clemens Brentano im Saale
„Faulen Pelz" die aus dcm Munide der ältesten Mütter-
Aw erlesenen Volkslieder zum uNverwelklichen Strauße des
a?iunderhorn" banderx und, von Joseph Görres und Jako-b
2j^'um unterstützt, ihrer neudeutsch-patriotischen Richtung
Nen Sprechsaal schufen in der „Zcitung für Einsiedler"
80g). Durch Bciträge für diese ist Justinus Kerner, gleich
^ceuud UHIand, einem größeren Publikum bekannt geworden.
sck> cs damals und ist es sein Lebtag geblieben, unter der
^chwäbischen „Schule" der einzige reine und ganze Roman -
Hier in Hcidclberg erschicnen im Jahre 1811 scine
^si^ichatten", ein völlig romantisches Bekenntnis, das all-es
^T^tnt, was den Dichter Kerner charakterisiert, dieses eigen»
wlichx Jneinander von Ticck, Eichendorff und E. I. A. Hoff-
^un, Humor, Laune und Gemüt.

L^Äustinus war ein ursprüngliches Dichtertalent. Poellsche
^j^umung war scin Grundhabitus. Aber die Kraft zum ob-
"ven Gestalten blieb ihm versagt. Man hat gerne daraui
ngewiesen, wie sein Freund UHIand mit kleinerem Talente

G. wurde vertagt; Georg AdaiN Schilbert bon Handschuhsheim
erhielt wegen Beleidigung 50 Mark -Geldstrafe oder 10 Tage
Gefängnis und 1 Tag Haft; Josef Pfeiffer von hier wegen Ver-
gehens gegen das Nahrnngsmittelgesetz Paragraph 10 Ziff. 1
und 2 10 Mark Geldstrafe od-er 2 Tage Gefängnis; die Ver-
handlung gegen Johann Georg Nägele und Rikolaus Dietz von
Leimen wegen Beleidigung und Ruhestörung wurde vertagt;
Johanna Sofie Ernst in Haft erhielt wegeu Diebstahls 1 Woche
Gefängnis; Johann Hetzel und Hans Schurr in Haft sind we-
gen Hausfriedensbruchs und Körp-erverletzung angeklagt, Hetzel
erhielt 2 Wochen Gefängnis, Schurr 3 Wochen Gefängnis.

Eingesandt.

HeidelL-erg, 24. Nov.

Anschließend an die gestrige Erwahnung des am letzten
Sonntag in der Stadthalle abgehaltenen Boettge-Konzertes
bittet der Unterzeichnete die Redaktion der „Heidelberger
Zeitung" um Aufnahme nachstehender Wünsche:

Jch glaube mcht fehlzugehen mit der Annahme, daß die i
hiesige Stadtverwaltüng derartige Sonntags-Winterkonzerte -
allmählich zu einer ständigen Einrichtung zu machen ge- s
denkt. Es wäre dies gewiß allseitig mit Freude zu be- j
grützen.

Nur sollte hievbei:

1. Der Gedanke maßgebend sein, der-artige Militärkönzerte
— wie in anderen Städten —- möglichst zu einem billigen
Eintrittspreise (etwa 40 Pfg.) zu veranstalten, so daß es ?
nicht allein Einzelheiten, sondern auch rnehrköpfigen Fa- j
milien nicht zu teuer kommen würde, solche Konzerte zu j
besuchen.

2. Würde der billige Eintrittspreis die Zuhörerzahl ver-
doppeln.

Unsere Stadthalle bietet ja dasür noch Raum.

-Es ist doch unLegreiflich, weshalb das gleiche Boett-ge-Kon-
zert am Sonntag vorher mit 12 Nummern (zur 100jährigen
Berliozfeier) in Straßburg (Orangerie, 2600 Plätze enthal-
tend) mit dem einheitlichen Eintrittspreis von 60 Pfg. —
ohne Garderobezwang —- angesetzt war, während lehten Sonn-
tag das gleiche Konzcrt mit 10 Nummern in Heidelberg 60
Pfennig bczw. 1 Mk. Eintritt kostete — wozu noch Garderobe-
zwang.

Ein zusiillig in Straßüurg anwesendcr Konzertbesucher
im Namen vieler Zustimrnender.

Handel und Verkelir.

Heidelberger Atkienbrauerei, vormals Kleinlcin in Heidel-
berg. Nach dem über das 20. Geschäftsjahr dieser -Gesellschaft
Vorliegenden Geschäftsbe-richt war der Bierverbrauch auch i-n>
diesem Betriebsjahre ein rückgängiger und verminderte sich von
48 204 HI. in 1801—02 auf 46 924 Hl. in 1902—03. Wie
bei den meisten Brauereien in diesem- Jahre, so wird auch hier
die Ursache des Minderabsatzes auf die ungünstige Witterung,
nnd bie noch vielfach gegen frühere Jahre ungenügenve Beschäs-
tigung in der 'Jndustrie, zurückgeführt. Nach Abzug der vor-
genommenen A-bschreibungen, zusammen 44 884 Mk. (52 651
Mark), verbleibt ein Reingewinn bon 154 864 Mk. (169 890 i
Mark), doch verweist die Gesellschaft darauf, dah in dem letzten
Geschäftsjahre 21 884 Mk. sür Anschasfung eines neuen, großen
Dampfkessels -verausgabt wurden; andernfalls das Ergebnis
dem vorjährigen cntspräche. Der Aufsichtsrat schlägt vor, von
diesem Reingewinn 21 000 Mk. (25 000 Mk.) fur Extra-Ab-
schreibung anf Maschinen und Kühlanlagen zur Abrundung auf
100 000 Mk. zu verwenden, 20 000 Mk. (17 299 Mk.) dem
Erneuerungsfond zur Verfügung des Aussichtsrates zu stelleu,
Hs 000 Mk. (15 000 Mk.) dem Delkredere-Konto znzuweisen,

13 419 MI. (11 646 Mk.) für Tckntieme an deu Aufsichtsrat
und 16 775 Mk. (17 000 Mk.) für Tantreme an den Vorstcmd
nnd Gratifikationen an die Beamten ansznzahlen. Für Di-
vidende gelangen auch in diescm Jahre wieder 50 000 Mk.
gleich 10 Proz. (wie im Borjahre) zur Verteilung und der

d-er größere Dichter wur'de, verrnöge seiner plastischen Kraft
urtd klaren Sachlichkeit. Kerner hingegen -war jedem Eindruck
zugängig, empfänglich und bestimmbar wie ein Weib, rnit viel-
seitig zersplitternden Jnteressen; ein schwäbischer Grüüler,
voll p'hantastisch ausschweifenden Humors und -doch ein guter
Beobachter, Geisterseher und doch ein tresflicher Arzt, treu,
einfach, national in seiner Gesinnung, Schalk un'd Welt-
schmerz, der bei allem schw-ermütigen Hang zum Ueberirdischen,
doch der Natur mit inniger Liebe zugewandt. Ein Dichter der
Romäntik per excellence, hat er sein Bestes un-d Bleiben-deZ in
der Lyrik gegeben. Manche seiner Lieder, sangLar und kom-
poniert, sind zu Volksliedern geworden. Daneben wird sein
Name immer noch in esoterischem Kr-eise mit Ehrfurcht ge-
nannt, als der Entdecker der „Seherin der Provorst"; Frei-
herr Du Prel hat i'hn als solchen gefeiert.

Aber in seiner Gesamterscheinung ist Justinus Kerner
nicht eigentlich populär geworden. Das beweist sein Schicksal
im Bnchh-andel, der im allgemeinen doch eine feine Witterrmg
hat. Seine „Dichtungen" haben nur drei Auflagen erlebt, die
letzte 1841; die „Seherin von Prevorst" berdankt ihre vielen
Auflagen dem sen-sationellen Stoff. Obwohl 1892 bereits
das Verlagsrecht frei wurde, ist man erst jetzt zu einer Ausg-abe
der „Sämtlichen Werke" geschritten; der Verleger des
Sohnes, A. Weichert inBerlin, hat sie „in acht Bü-
chsrn" und z'wei Bänden veröfsentlicht. Es ist keine Gesamt-
ausgabe, sondern auch nur eine Auswahk. Abgedruckt sirid
im ersten Bande das „Bilderbuch aus m-einer Kn<ü>en-zeit", die
Prosadichtungen „Die Heimatlosen" und „Die Reiseschatten",
die dramatischen Versuche „Der Bärenhäuter im Salzbade"
und „Ein ärztliches Spiel", „Bilder nnd Gedichte", „Letzter
Blütenstrautz", „WinterLlüten" und das tolle Spiel der „Kleck-
sographien". Der zweite Band enthält die wichtigeren seiner
kaködämonischen Schriften, die „Seherin von Prevor>i , „Ge-
schichten Besessener neuerer Zeit". Ein- Anharrg bringt Ur-
teile von Zeitgenossen und Nachle-ben-den übe.r den Dichter. !
Dankenswert sind die zahlreichen illnstxativen Beigaben, min-
der erfreulich Lie abgestandene Einleitungsweisheit des Her- !

alsdann veMeibenbe Rest von 23 670 Mk. (16 765 Mk.) wird
auf neue Rechnung vorgetragen. Das neue Geschäftsjahr wird
als zufriedenstellend bezeichnet und hofft die Verwaltung, zumal
die neuen Rohmaterialien eine gute Ausbente versprechen, auch
in diesem Fahre wieder einen guten -Erfolg zu erzielen.

Bayrische Bierbrauerei-Gesellschaft vorm. H. Schwarl; in
Speyer a. Rh. Die 18. ordentliche Generalversammlung fand
am 21. d. Mts. statt und war von 15 Atnonärön b-esucht, welche
546 Aktien zu vertreten hatten. Die Brlanz und die vorge-
schlagene Gewinnverteilung wurde cinstimmig genehmigt. Die
Abschreibungen betragen Mk. 100 069 (Mk. 102 049), dem
Delcredere-Konto werden Mk. 30 000 (Mk. 20 000) ü-berwie-
sen, die Dividende vorr 8 Proz. (wie rn den letzten 4 Jahren)
erfordert Mk. 80 000 rmd Mk. 22 247 (23 618) wevden auf
neue Rechnung vorgetragen.

Verantwortlich für dcn redaktionellcn Teil F. Montua, für
den Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidekberg.

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^»k«I»«vv10» von cksn «ink»okst«n bis »u cksn ksinstsn.
kt»V««»vrv1os (ron v ovck 12 T»»»on) in rsiobor Lusvriö.

Ssvvlos.

Lvr er«t»s L»dritc»t. Lillixsto L r »i » »
_4oit«,ts« kssekskt cklssor Lr»ood« «m ristr«.

Lllll!. vvll LülllM Lllll8t8Ll0ll,

brinxt »tsb- ckss L«»»it, ,»k cksw gobioto cksr Lunstr
L1»r'»tnr»ing»s w «inkxibor, »ovi« booiu»p»rtsr LnMbrllnx
LUU»v kr«I»o Hc krowpt« SockwlliMU.

ausgebers Walter H e i ch e u. Druck, Papicr unld «Linvand
ist recht mäßig, kann aber billigerweise zu dcm geringen Preis
nicht besser crwartct werd-en.

Mögc des Verlegers Hofsnung stch erfüllcn un-d Justinus
Kerncr in dicser handlichcn Fassung einen „Lieblingsplatz
in der dcutschen Familie" einnchmcn, zu nutz und frommen
einer wahrhaft deutschcn Gcmütskultur! H. H.

KLeiue Zeitung.

— Aschaffcnburg, 22. Nov. Heute Ai'orgen st a rst
hier an den Folgen einer bei einer Säbelmensun
erhaltenen Verwundung der Studierende der sorstlichen
Hochschule Königsdorfer, dem Korps „Hnbertia"
angchörig. Am vorletzten Freitag sand die Mensur statt.
Der Gegner Lorenz, d-em Korps „Hercynia" angehorig
und ebenfalls Studierender der forstlichen Hochschule, hat
sich na-ch Bekanntwerden des Todes Königsdorfers sofort
der Staatsanwaltschaft gestellt.

— Saargemünd, 23. Nov. Unter dem dringenden
Verdacht, den gemeldeten Raubmord an dem Fuhr-
mann auf der Hambacher Landstraße begangen zu häben,
ist gestern der Ackerer Mailfert bei Wursweiler ver-
hastet worden. Bei einer Hanssuchung sand man in
einer Täsche des Mailfert eine leere Patronenhülse unü
mehrere Patronen derselben Art, ferner 300 Mark Geld,
deren Vorhandensein er geleugnet hatte. Endlich soll man
auf seinem Mantel Spuren von Auswurf des Gemordeten
gefunden ha-ben. Auch ein Knecht des Mailfert ist verhaf
tet worden, er verwickelte sich in versch-iedene Wider!-
sprüche.
 
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