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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (1. Dezember 1903 - 31. Dezember 1903)
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Vrsch»i»t tä,lich> So«ntag» ,u»gmom«e«. Prei« «it Familienblättern monatlich KO Vfz. in'» Hau» gebracht, Lri ber Srpedttio» mid dr« Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. D«rch dte W»ß

b,,o,en virrteljährlich 1.35 Mk. aurschlietzlt» Zustellgebühr.

A»»ti,««dr,i»r 20 Pf,. fstr dtr Ifpaltig, Petit,eile odn derni Raum. ReNamezeile 40 Pf,. Iür hiefi,e Seschästs- n«d Privatanz«i»,n ermätzigt. — Astr di, Ausnahm« »»« An»»>«
«» bestimmten Tagen wird keine Berantwortlichkett äbernommen. — Anschlag der Jnseratc auf den Platattafeln der Heidelberger Zeitung und den städtischen Anfchlagftelle». Fernsvrech« >8.

Smstag, 19. Lezemßtt 1M.

297.

Das Franenstimmrecht in der Praxis.

Bei den am Mittwoch vorgenommenen Wahlen znm
australischen Bundesparlament hatte das neu geschasfene
politische Wahlrecht der Frauen das evstemal eine größere
Probe aus das Exenrpel zu bestchen. Ein kurzes Reuter-
telegramm über den Wahlausfall spricht sich dahin aus:
Die Beteiligung der Frauen an den Wahlen war gut
organisiert seitens der Arbeiterpartei; sie wählten für
dieselbe, sodaß der Erfolgder Arbeiterpartei
zum großen Teile den weibIichen Wählern zu dan-
ken ist.

Ileber das bisher festgestellte Ergebnis der australischen
Bundeswahlen berichtet dieselbe Quelle: Für den Senat ^
sind bisher gewählt: 1 Ministerieller, 5 Oppositionelle
und 13 Arbeitervertreter. Für das Repräsentantenhaus
sind Lis jetzt gewählt: 29 Ministerielle, 22 Oppositionelle
und 18 Arbeitervertreter. Westaustralien schickt 3 Ar-
beitervertreter in den Senat und 4 in das Nepräsentan- !
tenhaus. — Eine Privatmeldung der „Frankf. Ztg." aus
Sydney fügt dem hinzu: Das srühere Parteiverhältnis ist s
soweit kaum verändert. Jn Neusüdwales haben die Frei-
händler einen glänzenden Sieg errungen, da Reid mit
großer Majorität gÄvählt worden ist. .Dieser Sieg isl
sreilich durch anderweitige Ergebnisse ausgeglichen wor-
den. Der deutsche Bauer Hnme wurde im Wahlkreis
Lyne gewählt.

Deulsches Neich.

G ö h r d e, 18. Dez. Der Kaiser blich nach der s
gestrigen Abendtafel noch mehrere Stunden mit dm Gä- ?
sten vereint. Der heuüge Aufbruch zu deiu eingestellten
Jagen auf Rotwild im Breesergrund erfolgte um 9 Uhr.
Der Kaiser nimmt an der Jagd teil.

Bade«.

Mannheim, 18. Dez. Ein Nachspiel zu dem
Offenburger Delegiertentag war die auf gestern Abend in
den „Wilden Mann" zu Schwetzingen einberufene G e -
neralversammlung des j u ngli b e r a I e n !
Vereins Schwetzingen. Der Vorsitzende dieses
Vereins, Dr. Blum, hatte bekanntlich in Offenburg als
Vertreter des jungliberalen Dereins Schwetzingen sich ;
gegen die Festlegung der Altersgrenze ausgesprochen und
auch dagegen gestimmt. Die nicht gerade von großer
Sachkenntnis getrübten Ausführungen Dr. Mums in
Offenburg erfuhren schon dort die schärfste Kritik, wie sie
auch später seitens des „Mannh. Gen.-Anz." in das ge-
bührende Licht gerückt wurden..Seitens des jungliberalen
Vereins Schwetzingen wurde darauf offiziell eine Erklä-
rung wegen der Offenburger Tagung abgegeben, die
zwischen den Zeilen eine Absage an Dr. BIum verriet,
dem auch privatim nahegelegt wurde, vom Vorsitz des
Vereins zurückzutreten. Jnzwischen ist Dr. BIum diesem >
Rat gefolgt, sodaß auf der Tagesordnung der gestrigen s
Generalversammlung des jungliberalen Vereins Schwe- '

tzingen auch die Wahl des Vorsitzenden stand. Zu
dieser Generalversammlung hatte die Redaktion dos
„Mann'h. Gen.-Anz." einen Herrn entsandt. Obgleich
selbst Mitglied des jungliberalen Vereins in Mannheim
und Mitbegründer des jungliberalen Vereins in Schwe-
tzingen wurde dennoch diesem Herrn von mehreren Vor-
standsmitgliedern die Teilnahme an der Versammlung
versagt, einmal „um häusliche Angelegenheiten rncht in
die Oeffentlichkeit dringen zu lassen", zum andern „um
nicht wieder überrumpelt zu 'werden." Ob dieses Vor-
gehens herrschte bei den jüngeren Herren und den an-
wesmden Mitgliedern des alten nationalliberalen Ver-
eins Schwetzingen gerechte Entrüstung. Auch der Schwe-
tzinger Parteipresfe versagte man. den Zutritt zu den
Verhandlungen. — Wie nun der „Mannh. Gen.-Anz."
erfuhr, nahm die gestrige Versammlung folgenden Ver-
lauf: Zunächst erstattete Pro'kurist Zippert das Referat
über den Offenburger Delegiertentag und rechtfertigte
Hierbei die Stellungnahme des Schwetzinger Vereins be-
züglich der Altersgrenze. (Die Altersgrenze war aber
doch schon von der großen Majorität des Schwetzinger
Vereins bei seiner Gründung angenommen wordcn, so-
daß es eine Eigenmächtigkeit der Schwetzinger Vertreter
gegenüber ihrem Vereine war, gegen die Altersgrenze
zu stimmen. D. Red.) Der Schwetzinger Verein, so
führte -Prokurist Zippert weiter aus, sei durchaus kein
Konkurrenzverein, wie zumal vom „Mannh. Gen.-Anz."
behanptet wurde, dessen Angriffe er als „völlig unge-
rechtfertigt" zurückweisen müsse. Prokurist Zippert fand
mit seinen Ausführungen sedoch wenig Gegenliebe: die
Mehvheit der gestrigen Versammlung bewies, daß der
Schwetzinger Verein in seiner Mchrheit mit der Offen-
burger Stellungnahme seiner Vertreter durchaus
nicht einverstan d e n war. Bei der Bemtung de»
Statuten wiwde die A l t e r s g r c n z e a u f 40 I ah r e
mit 11 gegen 10 Stimmen fest g e setzt. Auch
die im Anschluß hieran vorgenommene Vorstands-
wahl fiel wenig zur Zufriedenheit der sonderbündelnden
Herren aus, der vou ihnen vorgeschlagene Roßarzt Dr.
Loeb, ein Gegner der Altersgrenze, unterl'ag, während
der von der anderen Seite vorgeschlagene Aktuar Meyer
durch Mehrheitsbeschluß zum ersten Vorsitzenden gewählt
wurde.

Karlsruhe, 18. Dez. Nächsten Montag findet
hier im Sitzungssaäle des Stadtrats eine Konferenz
von Vertretern der der S tädte o r d n u n g unter-
stehenden badischen Städte statt. Wir wir hören, sollen
folgende Gegenstände besprochen werden:

1.

2.

3.

4.

6.

Die Beteiligung der Gemeinden am Erträgnis der
Verkehrssteuern, >

Die nach Zeitungsnachrichten vom Bundesrat ge-
planten Vorschriften iiber die Nachaichung der Gas-
und Wassermesser.

Die Erhebung von Schiffahrtsabgäben,

Die Bewilligung von Barikostenbeiträgen zur Er-
richtung einer Heilanstalt für Alkoholkranke,

Die Warenhaussteuer,

6. Die Besteuerung des Wertzuwachses an Liegen-
schaften,

7. Die Einteilung der größeren Städte in Wahlbezirke
für die Landtagswahlen und die nach dem Gesetz-
entwurf über die Abänderung der Verfassung den
Städten gewährte „Vertretung" in der 1. Kammer.

Karlsruhe, 18/ Dez. Für die jungen Iuri -
sten sind die Au.ssichten auf baldige Verwendung
im Staatsdienst rccht t r ü b e geworden. Die „Wartezeit"
diirfte künftig eine ziemlich lange sein und sich bei denen,
die später kommen, noch verlängern, wenn sie überhaupt
für den Staatsdienst genommm werden. Ein Recht auf
Anstellung im Staate hat man nämlich trotz der beiden
bestandenen juristischen Staatsexamina nicht; das zeigte
sich gerade wieder im letzten Herbst. Von den 49 bestan-
denen Reserendären wurden laut „T. und F. B." nur
32 angenommen. Von den 32 angenommenen wurden
13 mit Bezahlung (1400—1600 Mk.) angestellt; die
andern 19 müssen volontieren, d. h. unentgeltlich für den
Staat arbeiten, bis Stellen für sie frei sind. Man wird
kaum übertreiben, wenn man diese „Wartezeit" für einen
Juristett mit mittlerem Examen durchschnittlich auf K
Jahre ansetzt. So dürfte die etatmäßige Anstellung
(z. B. Amtsrichter 2000 Mk. Gehalt und 300 Mk. Woh-
nungsgeld) nur Leute treffen, die ziemlich schon an Jah-
ren sind' gegenüber anderen Berufsarten. Man rechne
nur zusammen; nach Absolvierung des Gymnasiums, 3H^
Jahre Universitätsstudium, 3Z4 Jahre Praktikantenzeit
(ohne Gehalt), dann O.Jahre mit 1400—1600 Mk.,
wenn man um die Volontierzeit bis zu zwei Jahren gut
herum kommt bei einem mittleren Examen oder über-
haupt für den Staats'dienst genvmmen wird. Bedeutend
besser stellen sich hiergegen vergleichsweise die Philologen
nach Ijährigem llniversitätsstudium. Diese geringe Be-
zahlung nach dem 2. juristischen Staatsexamen hat sä>o«
viele Juristen gezwungen, aus dem bereits begonnenM
Staatsdienst äls Referendär auszutreten und Privat-
stellen zu übernehmen.

Karlsruhe, 18. Dez. Unter Ler Ueberschrift
„Geringe Aussicht, das direkte Wahlverfahren zu
erlangen" bespricht Herr Wacker im „Kath. Bolksb,"
die Gesamtvorlage betr. Aenderung der Verfassuug. Der
Zentrumsführer ist der Meinung, daß die Vorlage kaum
Hoffnung auf Verständigung zwischen den gesetzgebenden
Faktoren erwecken kann. Die Veränderung in den Stärke-
verhältnissen der beiden Kammern und die Schmälerung
des Budgetrechts der 2. Kammer, könnte nicht angeuom-
meu werden. Das miißte für die Regierung gerade se
klar sein, wie für die Parteim. Daß die neue W a h l-
kreis-Einteilung Wackers Billigung nicht findeff
war vorauszusehen. Hat er doch selbst schon vor geraumer
Zsit die „Gvundzügs" einer WaWreiseinteilung enr-
worfen, die mit der Regierungsvorlage in diametralem
Gsgensatz stehen. Außer diesen drei Hauptpunkten hat
Wacker noch eine Reihe anderer entdeckt, bezüglich deren
das von der Regierung Vorgeschlagene ernste Bedenken
einflößen muß.

StadtLheater.

Heidelberg, 19. DezemLer.

„Hoffmanns Erzählunge n". Phantastisch-e Oper
in 3 Akten, ein-em Vor- und Nachspiel, mit Benützung der E.
Th. Hvffnmnnschen Novellen von Jules Barbier. Musik
von Jacques O, ffenbach.

Die gestrige Erstaufführung von „Hoffm-cmns Erzählungen"
kann man- mit gutem Rechte als ein kün-stlertsches Ereiqnis
für unsere Bühne bezeichnen. Jst schon die Aufnah'me dleses
ganz außerordentlich eigenartigen Werkes in den Spielplan
eine künstlerische Tat, so ist das Vexdicnst um so größcr, als
die Aufsuhrurlg eine ganz ausgezeichnete, so ziemlich in jeder
Beziehung mustergiltige war.

Es ist bezeichnenld für unsere Zeit unid ihre iviedererwachte
Neigung zur Romantik, daß nicht nur die zeitgenössische Dichter-
und Künstlerschaft wieder mit Vorliebe den Flug ins „alte
romantische Land" nnternimmt, d-atz man auch wieder gerne
auf solche ältere Werke zurückgreift, welche dicser Neigung
ganz besonders entsprechen. So hat man nnni auch begonnen,
dem so lange über Gebühr vernachlässigten genialen Schövfer
der „Nachtstücke", des „Kater Murr", ider „Elixiere des Teu-
fels", -dem befonders auch in mnsikalisch-ästhetifcher Beziehung
unendlich bedeutenden und viel zu wenig geschähtcn Hoffmann
wieder me'hr Beachtung zu schenken, und — vielleicht nicht ganz
ohne inneren Zusammenhang damit! — hat nran an vielen
Bühneu ein musikalischesMeisterwerk wieder ausgegraben, welches
von dem Geiste des großen Theodor Amadens immerhin einen
Hauch veffpüren läßt. Der Versertiger des TextbucheS hat
Mit unbestreitbarem Geschicke drei der prägnantesten Novellen
Hoffmanns (Der San-dmann, ldie Geschichte vom verlorenen
Spiezelbilde saus den „Ilbenteuer der Sylvesternacht") und
„Rat Krespeff), natüvlich mit mannigfachen, nicht immer ge-
schmackvollen Aenderrmgen, zu einem sreilich nur lose zusam-
rnenhängen-dcn Gangen verbun-den, die Gestalt Les Mchters
selbst zum Heldeu derselben gemackst und diese drer Bilder in

einen äuhcrst stimmringsvollcn Rahmen gebracht: Jn Lutters
Weinkcller (der berühmtcn und berüchtigten Stammkneipe Hoff-
m-anns in Berlin) erzählt Hoffmanrr im Kreise zcchender Stu-
-dcnten seine drei tragischen Liebesabenteuer. Jedem derselben
ist ein Akt gewi'dmet, und nach -dem Schlusse des letzten hebt fich
nochmal der Vorhang; wir sehen diosclbe Sitrration vor rms
wie bcim Vorspiel: Hoffrnann in erzählender Stellung rmd
'die lauschenden Genossen, um ihn gruppiert. Das schon im
Vorspiele angestimmte Lied vom Klein Zeck („Klein Zaches,
genannt Zinnober"!) und der darangefügte Kneipcantus
schließt die Oper in eigentümlich fesselnder Weise ab.

Seltsam wie ider zur textlichen Unterlage verwendete Stofs
und seine Bearbeitun-g, ist auch die Komposition. Wie ern merk-
würdiger Hohn erscheint es, daß der so nnerhürt frivole, dabei
allerdings fo unen'dlich begabte Komponist des „Orpheus in der
Unterwelt" am Ende seines Lebens der Welt eine Oper schenkt,
die nicht nur nrit seinem- ganzen bisherigen Schaffen im gröhten
Kontraste steht, son'dern der man getrost eine hervorragevde
Stellung in der Opernliterstur überhaupt anweisen kann.
Offenbach fchlägt hier Töne an, die zum Ergreifendsten gehören,
ivas die früheren Opernwerke aufznweifen haben; er bewährt
sich als Stimmungsmaler ersten Ranges. Man -beobachte nur
die außerordentliche Charakteristerungsktmst, niit welcher er die
vier Milieus ausstattet: die beiden! Szenen im Weinkcller, das
im zierlichen Rokokostil gehaltene Ballfest, die schwüle Sinn-
lichkeit atmende Szene in Giuliettas Palast zu Vene-dig und die
grauenhaft ergreifenbe Stimmung des letzten Aktes. Wie ernst
der Komponist seinem letzten Werke gegenüberstand, beweist die
tief aufgefaßte Zeichnung der einzelnen Figurcn. Geftalten
wie die rührende Mädchenfigur Antonias oder der in dreifacher
Gestalt auftretende böse Geist: Coppelius, Dapertutto, Mirakel
prägen sich vom erstenmale an unvergeßltch ein. Die Sorgfalt
-der Ausführung erstreckt sicki anch auf die Jnstrumentation, die
sonst bei Offenbach nieist lästig, hier ost garrz wuitderbare Wir-
knngen erzielt, z. B. in der Einleitungsszene zum zweiteri Ak:e
oder in bem burlesk-urcheimlichen Liede „Klein Zeck", mit

seitrer ckromatischen Flötenfigur nnd unzählige andre Stellen.
Daß Offenbach, den Roffini mit seirvem treffenden Witze einen
„Mozart der Champs Elisees" nennen durste, seine melodische
Meiskcrschast in seinem Hauptwerkc nicht verleugnet, ist klar;
Stücke wie idie Barkerole des zweiteri Aktes oder das Liebesductt
im Üritten sind von bestrickender Schönheit. Datz er aber auch
einer mitfortreihenden Leidenschaftlichkeit fähig ist, wie ini der
Bcschwürungsszene -des 3. Aktes, welche überhaupt den Höhe-
punst des Werkes bild-et, hatte man vorher wohl nicht geahnt.
Eigentümlich ist anch die öftere Vevwertung einer Art von Leit-
mostv, welche er zur Erhöhung des 'dramatischen Effektes an-
wendet. Sollte am Ende da doch schon etwas Wagnerscher
Einfluß schuld sein?

Die Aufführung auf unserer Bühne ivar, wie schon erwästnt,
eine überaus gutc. Musikdtrektor Radig hat das interessantx
Wcrk mit Liebe uud Hingebuntz sich zu eigen gemacht u. seine
ganze Kraft daran gesetzt, es würdevoll, seinem Werte ent-
sprcchend, vorzuführen. Dies ist ihm in hcrvorragender Weise
gelnngen, und wir beglückwünfchen ihn und sein treffliches
Orchester zu diesem schünen Erfolge gcmz befonders herzlich.
Das zahlreiche P-ersonal unterstützte seinen Dirigenten aufs
rühmlichste. Bei der Schtvierigkeit in 'der Ausführung, welche
rn diescr Oper fast für alle Darsteller besteht, ist das gelungene
Nesnltat der Gestnntlcistung nicht gu untcrschätzen. Vor allem
war Herr Di a r k ein im Spiel unb Gesang gleich
guter Verrreter des Helden, er entledigte sich seirier schweren
un-d nmfangreichen Aufgabe mrt glänzenLem Erfolge. Sein
Freurrd Niklaus lag bei Frl. Sedmakin guter Hand. (Wa-
vum allerdings diese Rolle für eine Frauensstmme geschrieben
ist, kanrr nur ein Franzose verstän'dlich finiden.) Ueberrascht
war man von der darstellerisch wie gesanglich gleich trefflichen
Art, irstt welcher Frl. Kornardie Automate-Olympia wieder-
gab. Frl. Koppenhöfer zeigte als Giulretta und besonderS
als Antonia ihre glänzende Viclfeitigkeit und wußte namenstich
die letztere Figur mit schöner Jnnigkeit und ergreifender Ler»
denschast ausznstatten. Ein Berspiel ausgezeichneter Charai-

Die heutige Nummer umsaßt sechs Blätter, zusammen 24 Seiteu.
 
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