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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (1. Dezember 1903 - 31. Dezember 1903)
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https://doi.org/10.11588/diglit.11499#1318

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Ki'svui'kn-Liliinis 8n. Künigl. I-ialieii clö8 6>-088li8!'2vg3, äas vvir an-
s ILssIiob äös goläkneü L.6»i6iur!A8-äuIiiILuw8 unssk'en i.kSSNN äur-
boteu, orkülrrt uuäuuoruä äis Isbiiuktssto RuoIrfruAg. blussrs I^sssr
vvsräsu ss äulrsr IrsuäiA bsKrüsssu, vvsuu vir snlüsslioti liss ÄisülNAoliis-
köstss äissss gsnr Iiörvori'Lgenci soliöne Lilönis, äus sieb vis Irsiu auäsrss
Kuustvvsrk vorrüglioli uls

prscktige MknackkgAbe

Lür allö Lngsliörigen uuä ssrsunciö, lür Veröine eto. eiZust, suoli kerner
nooii unsoren ^bonnentön rur Verkügung iialten uuä ru äsw ungemein
bilügön preiss vou



4Msrk

abgeben.

vus imposanis Kunsidlatt (95x73 om Aross) biläst ill äsr llwt
äis svbönstk V/kilinaobtsgabs, äsu sobönstsn limmersobmuolc tür jecles
bsüisob« iiaus. Nuvb auswärts srfolgt äis portolrsis LussuäuuA iu tsstsr
kupxrolle ASZsu HiussuäuuA vou 4 Nurk 80

(jerlag üer WüelbergerWMg

Ilutere ^eo^arstrasse 21.


ZchSmte MiknachlLgÄe!

LtaWeLMrWtzelklberg.

Wegen des Abschlusses der Einlage-
conti blcibt unsere Kasse vom

Montag, deu 21. bis eiiischlicßlich
Douncrstag, den 31. Dezember
dss. Js.

für Ninlagen und Rückzahlungen
yeschlosseu.

Heidelberg, den 14. November 1S03.

^Die Verrechnung:

Sckneider.

c^n feinem neuerbauten L>a»se Berq-
straße Nr. 27 u in ruhiger Lage
uut usiicht üiifs Gebirqe ist aufsofort
die Parterre Wvhnung zu ver-
mieten, bestehend aus 3 herrscbaft-
lich auSgrftatrerrn großen Z»im-
mern, Badezimmer, Küche, Wasch-
küche, Bügelzimmer, Magdkammer,
Speicherraum, Trockendach rc.

Zu erfragen Bergüraßc 20, par'.

NungüeiMigerung.

Diensrag, den 5. ^anuar 1904,
vormittag« 9b- Uhr

versteigern wir auf dem stadtischen
Fuhrhvf bier das Ergebnis an

TorfiirruTung

von 54 Pferden und 3 Zuchtfarren
aus den Stallungen der städtischen Ab'
fnhr Anstalt für die Monate:

Ianuar Februar u Mär;
laufcnden Jahres, gegen Barzahlung an
den Meistbietenden.

Heisetbcrg, de» 21. Dez. 1903.

Die Verwalluiig der städt.Nbfuhra nstalt
Reinhardr.

^ Mei« beliebt. .

vauernbroi

iiefere prompt iuS HauS. BesteLung
durch 2 Pfg.-Karte oder Kernspr. 818.

W«miI1Mer..Lk

Zn verkaufen.

Die vier Leitern der seitherigen
Feuerlöschstation an der Kriegsstraße
im Ltaditeil Handschuhsheim sind zu
verkaufen.

Angebote hieranf sind bis löngstens
Dounerstag, dcu 3t. Dez. l. Js,
bei unterzeichneter Stclle einznreichen.
Hrideldecg, den 21. Dezember 1903.

Slädt. Kochßauamt

Keltengasse 12, !I.

Neikargemünt

^ BMcn ^

im schönen Neckarthale, nohe Wald
und Lokalbahn, auch

BrrnplÄtze,

hente noch preiswerl, sowie

Villen in Heidelberg

zu verk. Kostetrfreie AuSk. erteilt

Zmobilien-Bllreilll Nelkarzemiillb.

Mtsrverem Kkevenkeim.

Samstag, den 26. Dezember (2. Feiertag), abends 8 Uhr,

findet im Lokale Gasthaus zum „Schiff"

Weihnachtsfeier

mit Gabenvcrlosung und darauffolgendem Tanz statt.

Wir laden hierzu unsere Mitglieder mit ihren Angehörigen zu
recht zahlreicher Beteiligung freundlichst ein

Der Vorstand.

Tie uns gütigst zugedachten Gaben bitten wir bis längstens
Samstag mittag 1 Uhr im Lokale oder be.m Vorstand äbzugeben.




Meimm Jnftitut für physikalische Heilmethodeu

I habe ich einm Äpparat für

elektromafinetifche Therspie

8 einverleibt. Hauptsächliches AnwendungSgebiet desselben:

Nervöse uuä weu«sNrLr kMrsnlrungen.

I ^'7-k Sr. I. Mreuss.




vem Aoftle unrrer ZugentU

vr. «ecl. fr. Zieberr, Müncben

kin 8«ch kür kltern

I. Den Müttern heranreifcnder Töchter.

H. Den Vätern heranreifender Söhne.

Jeder Tcil kvstet broschürt Mark 1.50 gebundeu Mark 2.50.

Die beiden Tcile ergäiisen fich u. bilden;usammen eiu einheitliches Gan;es.

Die heutige Erziehungsmethode der heranwachsenden Jugend krankt, wenn
gelegentlich einmal die Rede a»f geschlechtliche Dinge kommt, namentlich an
Einem: am Mangel an Offenheit und Wabrl eit. Heimlichtmrei, ausweicheude
Antworten der Erzietier wecken die Neugierde der Kinder i nd jungeu Lente
erst recht — die Befriedignng dieser Neugierde muß wiederum als größte Sünde
hingestellt werden. Und was reizt mehr als die verbotene Frncht?

Gegen dieses falsche Erziehnngssystem wendet sich der Vcrfaffer. indem er
seine Schäden von allen Seiten beleuchtet und zugleich den Weg w> ist, auf wel-
chem Wir zum Nutzen des einzelncn Jndividuums. der Familie nnd der Nation
das richtigc Ziel erreichen: die Eltern deren Seelen rein sind, werden die rich-
tigen Worte finden, nm Lie Seelcn ihrer Kinder rein zn crhalten, dnrch lang-
same offene und ehrliche Aufktärung, Sie werden das Gefühl für den Wert
der eigenen Person und des Stolzes anf diese, sie werden Mirklichkeitssinn und
Mut tn ihren Kindern zu wecken. Charaktere ans ihnen zn bilden wissen. Jn.
den heranreifenden Söhnen soll ein gewisses künstlcrisches Empfinden für das
weibliche Geschlecht wachgerufen werden; es soll ihnen auch Hochachtung vor der
Familie eingcpflanzt werden. damit ihnen die Ev« als das erscheine, was fie
darsteüt: alö >ine soziale, gesrllschasttiche Einheit.

L-erden zwei als wahre Charaktere erzogene Jndividnen sich zur sozialen
Betätigung der Liebe zur Zeugung eines Nachkommen, vereinigen. so wird eine
solche Ehe anch Scelenfrieden gewähren; denn „nicht ausschließen soll das Sinnen-
glück den Seelensrieden. sondern vielmetir ihn begründen und festigen." ES be-
darf kanm der Erwähnnng. daß der Vcrfaffer als Arzt auch der sexuellen Hygiene
,inen breitcn Ranm gewidmet hat; die soziale Bedeutung des Werkes wird aber
in erster Linie in Anschlag zu bringen scin.

We« die beiden Biicher einmal licst, wird ste viclleicht nnbcfriedigt zur
Seite legen; — wer sie aber wicderholt licst. wild fnr sich und seine
Kinder großeu Gewinn crnten ls

Das vortreffiiche Buch kann öon allsn hiefigen Vuchhand--
lungen, sowie don der

Heidelberger Verlagsanftalt und Druckerei

(Hörning 8k Berckenbusch), Heidelberg,

Untere Neckarftratze 21,

bezogen werden.

Arbeiter waren bereits als „Missiormre" mit dem „Evange-
lmm" drautzen in Deutschland oder in der Schweiz. Das alte
Sprichwort: „Vogel fritz oder stirbl" wenden die Mormonen
ohne alles Bedenken bei sedem an, der sich der wirklichen An-
torität widersetzt.

Was soll nun ein solches armes, der fremden englischen
Sprache nicht mächtiges Menschenkind tun? Die Mormonen
haben keiin Erbarmenl Die Wand ihrer Herzen ist dicker und
härter als die Steine der Wasatchalpen, wetche das Salzseetal
nmgeben. Jch glaube, ein wilder Wolf, wie er hier umher-
streist, wnrde, wenn er menschliches Verständnis besätze, eher
über das grotze hier überall an den Tag tretende Elend weinen
als diese .

Deshalb bitte und flehe ich als Familienvater, Christ und-
deutscher Pastor, Sie nnd alle ehrlichen Landsleute drüben in
der alten Heimat herzlich und dringend an: tvarnen Sie unsere
Leute vor der Answanderung nach Utahl Die Tränen und
der gerechte Schmerz vieler Hu-nderte Landsleute schrcicn hi-
nauf zum Himmel. Aber Lrotzdem arbeiten die Missionare
diefer Afterreligion ungestört in Deutschland weiter. Man ver-
fchweigt die Unsittlichkeit des herrlichen „Zion", dessen erster
Prophet und ^räsident Joseph F. Smith allein 5 ösfentliche
Frauen unterhält, seine sonstigen Konkubinen nicht mitgerechnet.
Man lockte Alte nnd Junge über den Ozoan, indem man ihnen
sagi: „nun ihr mormonisch getanft seid, müht rhr guch noch
in Zion (Salt Lake Cith) durch dün Tempel gehen, nm die
völlige Heiligkeit hier auf der Erden durch Ansiegelung sür den
Himmel zu erhalten." Dabei verschweigt man aber, datz in
den verschwiegenen Mauern dss Mormonentempels Jungfranen
entehrt nnd Frauen unter dem Schein der heiliAten Zere-
monien aller weiblichen Selbstachtung entkleidet werden. Oder
tvas solls anders bedenten, wenn nrir eine deutsche aus Berlin
nach hier ausgewanderte Frau, nachdem sie durch den Tempel
der lDdormonen nach vieleü Opfern endlich gegangen war, unter
iheitzen Tränen gestand: Ach, Herr Pastor Zimmer, wie weit
ihat man mich dort Lrinnen erniedrigt. Man hai mir ja allen

Charakter genvmmen nnd ich bin jetzt schlechter als die niedrigste
Berliner Dirne l"

Jch will schlietzen. Äber ich hoffe zuversichtlich, üatz Sic,
hochwürdiger Herr Amtsbruder, um Jesu willen mithelfen, datz
die Mormonen auf Grund ihrer Ilnmoralität, die freilich nicht
im „Bnch Mormon", sondern erst in den Ooctrines nnä Co-
vennnt8" („Buch der Lehren nnd Bündniffe") beginnt und in
den Osssnbarungen ihrer Propheten gefordert wird, aus Baden
nnd dem Lbrigen Deutschland vertrieben werden. Speziell in
Württemberg haben sie in Stnttgart ihr Hoerlager und vor
Ivenigen Wochen haben sie dort wieder eine grohe Konferenz
abgehalten. Da ich durch die Fmntlie B. ersa'hre, daß die Fa-
milie des Briefträgers B. aus Böckingen auch nach hior kom-
men will, anch Frau Sch. mich gestern herzlich gebetc-n hat,
dafür zu sorgen, datz diese Familie nicht auch in ein folch trau-
riges Los als sie nnd alle anderen Deutschen hineinrennen,
so bitte ich Sie, sobald wie möglich mit diesen Lenten ein ernstes
Wort der brüderlichen Warnnng zu reodn. Zudem gestatte
ich Jhnen jederzeit, diesen Bries zu verösfentlichen oder auch
der dortigen Ortspolizei zu übergeben, damit die Mormvnen-
sendlinge nicht ferner ihr . . . Predigtamt bei Jhnen dort

verrichten könnev. Für die Wahrheit meiner hier gemachten
Aussagen verbürge ich mich mit meinem Amtseid.

Jndem ich mich zn jeder ferneren Auskunft gern erbiete,
verbleibe ich «nt herzlichem Grutz und der Mtte um eventuelle
Nachxicht rhrvr Bemühungen

Jhr getreuer

G. A. Zimmer,

Pastor der Evangelischen Christusgemeindc
Neckar-Ztg.) tzrr Salt Lake Cich.

Literarisches.

—* „Bun d'r Lewwer weg!" lautet der Titel eines hüb-
schen Buches, das der bekante un>d Leltebte MannheimLr Dialekt-
dichter Hermann Waldeck hat erscheinen laffen. Das Buch ist

gerade noch zur rechten Zeit erschicnen, um unter den Wcih-
'nachtsbanm gelegt werden zu können. Gern wtrd jeder darurch
greisen, der sich dnrch eine Stunde köstlichen Mannheimer Hu-
rnors über die Verüriehlichkeiten und Widerlpärtigkeitcn Les
Alltagslebens hinwcgsetzcn will. Lachen muß man übee Lie
drolligen Einsälle des Verfassers, der mit frohen Augen rn
die Wirklrchkeit sieht und- aus rhr mit vollen Händen schöpft.
Das hübsch ausgestattete Buch cnthält anßer einer sehr großen
Anzahl von Dralektdrchtungen noch einige köslliche Humores-
ken, und zwar: „Die Surnmerfrisch", „D'r >VEl^^.,-,y^jtsdrch-
ter", „Jwer Weihnachte", „Suppefleesch unn KardoFetschnitz".
„Zucker". Trotz dieses reichen Inhalts kostet das iwch rn ge-
schmrackvollern Einband nur 2.->) Mk., ein niedriger Preis. 2er
es jedem ermöglicht, seine Biüli-ithek durch dieses hübsche, hu-
morvolls Werk, das im Berlag von Ernst Aletter in Mann-
heinr erschienen ist, zn bererchern.

—* Der deutsche Buchhandel und die Wifsenschaft, Derrk-
schrift, im Anftrage des Akadernischen Schutzvereins verfaht vcm>
Dr. Karl Bücher, Prosessor der Natronalökonomie an der
Universrtät Leipzig (Verlag von B. G. Teubner in Leipzig,
Preis 1,60 Mk., geb. 2,20 Mk.). Dre Gründnng eines Heidel-
berger Ortsvereins des Akademischen Schutzvcrerns lenü anch
die Aufmerksamkeit unsercs Leserkreises ans das Buch, das rm
Kcnnpfe zwischen dem Schnhverein n. d. Börserrverein der Buch-
härrdler eine wichtigö Rolle spielt. Das Bnch ist eine ausge-
sprochene Tendenzschrist und seine Sprache schroff; aber es
bretet dem Laien Gelegenhert, intereffante Einblicke tn das
Gebiet des Buchhandels zu nehnren, das dcn Nrchtfachlerrterr
bisher völlig urrbekanrst war. Darnm sei hier auf das Buch
hingewiesen.

—» Trowitzsch' Reichskalender pro 1904 (Berlrn, Trstoihsch
u. Sohn) ist soeben erschienen und wird von seinen zcchlreichen
Freunden in Stadt und Larrd wiederum mit Freuden begrützt
werden. Der Prers von 1 Mk. für den in eleganter rvter
Leinendecke geburrdenen- Kalender ist billig zu nennen.
 
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