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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0045

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§. 15. Die. Aufstellung der Präparate.

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mit Hausenblase imprägnirte schwarze Baumwolle zu legen, diese mit einer
nassen Spatel platt zu drücken, und mit einer zweiten Schichte Hausenblase
zu überziehen, welche die Verbindung des Ganzen mit der Holzplatte zu
vermitteln hat. Diese Aufstellungsweise macht das Präparat im geringen
Grade federn, während das Gewirre der Wollfäden es wie mit tausend
Armen an der Unterlage festhält. Ganz Hache Präparate, wie die entfalteten
Mesenterien, oder die Häute des Darmcanals, werden, wenn sie aus der
Hausenblasentraufe kommen, ohne alle weitere Vorkehrung auf die Holzplatte
gelegt. Der Leimüberzug ihrer Gefässe genügt zu ihrer Fixirung um so
mehr, als Präparate dieser Art sehr wenig Gewicht haben.

Um grössere und schwerere Organe zu fixiren, welche durch mehrere
Gefässe zugleich injizirt wurden, und deshalb viel Körper haben, müssen in
der Holzplatte zwei bis drei spitzige Holzstifte, wohl auch scharfe Zähne
von nichtgebrauchten, also fettfreien Kämmen oder Nadeln, deren Köpfe man
schräg abzwickt, in einer dem Volumen des Organs entsprechenden Entfernung
eingetrieben, mit einem dicken Leimüberzug versehen, und die gleichfalls
mit Leim überzogene Fläche des Präparates auf die Spitzen dieser Stifte
gelegt werden. Vorsichtiger, mit dem Finger oder mittelst eines Pinsels auf
die grossen Gefässstämme und ihre Aeste ausgeübter Druck, treibt die Stifte
in das Organ, bis dieses mit der Fläche aufliegt. Diese Spitzen haben
natürlich nicht in die Gefässe selbst, sondern blos in ihre Zwischenräume
einzudringen, und als niedrige Palissaden zu dienen, welche dem seitlichen
Verschieben des Präparates entgegenwirken. Plumpe und schwere Güsse, wie
z. B. jene der Nierenbecken, pflege ich so zu fixiren. dass ich in den Boden
der Kapsel das schräg abgezwickte Kopfende einer Nadel eintreibe, deren
Spitze nach oben sieht. Während die linke Hand die Nadel mit einer heissen
Pinzette fasst und erwärmt, wird das Nierenbecken mit der rechten Hand
auf die Spitze der Nadel gebracht, und bis auf den Boden der Capsel nieder-
gedrückt. Die heise Nadel dringt leicht in die härteste Masse ein, und hält
das Präparat fest, besonders wenn man rings um die Nadel herum, weiche
noch nicht ganz aufgelöste Hausenblase anbringt, welche den einspringenden
Winkel zwischen Object und Boden ausfüllt, und ersteres auf letzterem fest-
hält. Die Länge der Stifte soll die halbe Dicke des Organs betragen. Gut
ist es, auch unter dem einen oder anderen Hauptgefässstamm der Corrosions-
präparate eine Nadelspitze anzubringen, um ihn zu fixiren, oder eine warme

Hyrtl. Die OorrosionK-Aiuitfinie. •'
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