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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0049

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§. 16. Methode der Darstellung.

37

Ich wandte zweierlei Methoden an, die ableitenden Viae lacrymaks mit
erstarrender Masse zu füllen. Die erste Methode besteht darin, die Injection
durch eines der beiden Thränenröhrchen vorzunehmen, während die durch
Abbrechen der unteren Nasenmuschel zugängig gemachte Mündung des
Thränennasenganges, durch den Finger eines Gehilfen, welcher ein Stückchen
Schwamm auf die Oeffnung drückt, oder mittelst eines kleinen Spundes aus
Korkholz verschlossen wird. Während die Injection im Gange ist, spritzt
durch das Pwictwn lacrymäle des anderen Thränenröhrchens die Masse
hervor. Man lässt sie eine Zeitlang springen, da sie etwa vorhandenen
Schleim aus den Thränenwegen herausspült. Durch Uebergiessen mit kalten
Wasser wird der Ausfluss der Masse zum plötzlichen Stillstand gebracht.
Ich rathe, die Injection nicht im Wasserbade vorzunehmen, sondern das
Object trocken zu erwärmen. Man sieht besser, was am Thränenpunkt vor-
geht. Da man nur Ein Thränenröhrchen in seiner ganzen Länge gefüllt
erhält, muss an der anderen Kopfhälfte das zweite Thränenröhrchen ebenso
behandelt werden. Man combinirt dann beide Präparate, um aus ihnen im
Gedanken ein Ganzes zu bilden.

Umständlicher ist die Anwendung einer zweiten Methode, bei welcher
Thränensack und Thränenröhrchen vom Thränennasengang aus injizirt werden.
Es hängt von der Beschaffenheit der Mündung des Ductus lacrymarwn
nasalis ab, ob die Fixirung eines Tubulus an ihr leicht oder schwer aus-
zuführen geht. Mündet der Thränennasengang mit grosser und scharfrandiger
Oeffnung im Ansatzwinkel der unteren Nasenmuschel aus. so muss der
knöcherne Thränennasengang von unten her aufgestemmt, und so viel von seiner
Wand entfernt werden, dass man den häutigen Canal aus dem knöchernen
in solcher Länge herauspräpariren kann, als zur Application des Tubulus
nöthig erscheint. Läuft aber der häutige Thränennasengang eine Strecke
weit an der Seitenwand des Meatus nariwn inferior herab, so braucht man
den knöchernen Canal nicht aufzubrechen. Es genügt, das untere Ende des
häutigen Thränennasenganges zwischen zwei Längenschnitte zu fassen, seine
am Knochen anliegende Wand zu unterwühlen, und einen Ligaturfaden zur
Befestigung des Tubulus unter ihr durchzuführen. Die in den Gang einzu-
bringende Endmündung des Tubulus muss mit einem etwas aufgeworfenen
Eand versehen sein, um das Ausschlüpfen beim Knüpfen des Fadens zu
verhindern. Leider sieht man während der Injection nach dieser Methode
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