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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0050

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9ak

gg g. 1<>. Methcide der Darstellung.

die Thränenpunkte nicht, da das Präparat, welches auf seiner Augenseite
liegt, seine Nasalfläche nach aufwärts kehrt. Um die Thränenpunkte im Auge
behalten zu können, mag man den Vorgang so modifiziren, dass der Thränen-
nasengang nicht von innen, sondern von aussen her, durch Abtragen der
Basis des Stirnfortsatzes des Oberkiefers bis zur Thränensackgrube hinauf,
zugänglich gemacht wird. Wie die Masse aus beiden Thränenpunkten im
gleichförmigen Strahl hervorspritzt, sind die ableitenden Thränenwege hin-
länglich strotzend gefüllt. CJebergiessen mit kalten Wasser stellt das Aus-
sickern der Masse aus den Thränenpunkten im Augenblick ein. Man schneidet
nun alles Ueberfiüssige mit Säge und Scheere weg, so dass nur die knöcherne
Fossa lacrimalis, und jener Theil der Augenlider verbleibt, welcher die
Thränenpunkte enthält. Die Corrösion darf nicht rapid mit concentrirter Säure,
sondern muss langsam mit verdünnter Säure gemacht werden. Das rasche
Quellen des Präparates in starker Säure bricht die Thränenröhrchen ab. und
ihr Wiederanschmelzen führt unvermeidlich zu kleinen Unrichtigkeiten, welche
sich durch langsame Corrösion umgehen lassen. Da aber auch festsitzende
Canaliculi lacrymales bei der Corrösion zuweilen in eine andere Lage
gedrängt werden, als ihnen zukommt, beschaffe man sich, zur Sicherstellung
der gesetzmässigcn Verlaufsrichtung dieser Canäle, auch eine Suite von
Präparaten, welche nicht corrodirt werden, und an welchen der Verlauf
der Thränenröhrchen in den Lidern, durch Abtragen der auf ihnen lagernden
Weichtheile blossgelegt wird. Solche Präparate werden einfach getrocknet, mit
den Tarsusknorpeln in situ.

Eine sehr gute Ansicht der Schleimhautfalten im Thränensack erhält
man durch Füllung desselben mit Talg, worauf er getrocknet, angeschnitten,
und der Talg durch heissen Terpenthin weggeschafft wird, ganz wie es
Monro und Hunter zur Darstellung der Herzhöhlen gethan haben. Am
schönsten gelingen solche Präparate, wenn man den Thränensack, sammt dem
Ductus nasalis, und der die Canaliculi lacrymales (Hithaltenden inneren
Hälfte der Augenlider vollends exstirpirt, die beiden Canaliculi unterbindet,
und vom Thränennasengang aus die Talginjection vollzieht.

Bei der Anwendung von Corrosionsmasse beeinträchtigt das Hervorspritzen
derselben aus den Thränenpunkten die strotzende Füllung des Systems. Es
lässt sieh dieser Uebelstand einigermassen bewältigen, wenn man winzige
Kegelcheii von weichen Holz in die Thränenpunkte steckt, welche auch bei
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