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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0109

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§. 47. Corrosion und microscopische Injection der Bronchialgefässe.

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7. Nimmt man an einer Lunge, deren respiratorisches Gefässnetz von
der Pulmonalis aus microscopisch injizirt wurde, die Pleura über den Inter-
lobulärfurchen weg, so zeigen sich kleinste Gefässe, welche von dem Capillar-
netz eines Lobulus in jenes des nachbarlichen übersetzen. Die Capillargefässe
aller Lobuli stehen somit untereinander in anastomotischer Verbindung. Die
kurzen Verbindungsgefässe je zweier oder dreier benachbarter Lobuli durch-
setzen die Lymphräume in der Interlobularfurche, und werden von der
Lymphe derselben rings umspült. Ich glaube, da ich keine anderen Gefässe
in den Interlobularspalten vorfinde, annehmen zu müssen, dass Le Fort's
Pleuro-Pulmonalvenen, *) einer irrigen Auffassung dieser Verbindungsgefässe
ihren Ursprung und Namen verdanken.

8. Sogenannte Bronchialvenen, welche sich an der Lungenpforte, oder
im Verlauf eines grösseren Bronchialzweiges, in die Stämme der Lungen-
venen entleeren, sind nichts anderes als Lungenvenen. Die Capillaren der
Vesiculae aereae sind von ihnen aus zu füllen. Kleine Bronchialvenen, welche
viel öfter vorkommen, als grosse, und sich in die Speiseröhrenvenen, in die
Herzbeutelvenen, selbst auch in die Wirbelvenen entleeren, stammen nur aus
den Grlandulis bronchialibus. Grössere Bronchialvenen, welche sich rechts in
die Azygos oder in die Cava, links in die Hemiazygos, in die Innominata
sinistra, in die Mammaria, oder Intercostalis communis entleeren,2) können
microscopisch isolirt injizirt werden, denn sie sind klappenfrei. Der Erfolg
ist fast derselbe, wie jener nach isolirter Injection der Bronchialarterien. Es
füllen sich Inseln im Capillargefässbezirk der grösseren Bronchialäste, aber
keine in den Vesiculae pulmonales.

9. Bei doppelten Bronchialarterien bleiben die Venae bronchiales einfach.

1) Becherches sur l'anatomie du poumon chez l'homme. Paris, 1859, pag. 93.

2) Haller sah eine solche Vena bronchialis sich in zwei Zweige theilen, deren einer an die
Mammaria trat, während der andere zur Intercostalis ging. Auch eine zur Vena thyreoidea inferior
gelangende Bronchialvene wird von Haller angeführt.

Hyrtl. Die Corrosions-AnatomiP.

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