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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0127

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§. 57. Berichtigung- über das Verhalten der Arteria hepafica zum Capillargefässnetz der Leberläppchen. 115

vertreten diese Ansichten. Heule1) äussert sieh über diesen Gegenstand mit
folgenden Worten: „Ob es direet aus der Arteria hepafica in das Oapillar-
„netz der Leberläppchen einmündende Zweige gibt, ist zweifelhaft. Zwar
..verbreiten sich iu den Zwischenräumen der Läppchen noch regelmässig
„mit den Interlobularzweigen der Pfortader arterielle Aestchen von höchstens
„0,018 Mm. Durchmesser, aber nur in sehr seltenen Fällen, und nur ver-
einzelt lösen sich diese interlobulären Arterienzweige in Capillarnetze,
„ähnlich jenen der Leberläppchen auf." Kiernan und Beale sahen hie und
da „Arterienzweige in die Leberläppchen eintreten, und Theile beschreibt
„ihren Uebergang in Capillarnetze, deren Röhrehen an Feinheit, deren Maschen
„an Grösse die capillaren Pfortadernetze bei weitem übertrafen. Wahrscheinlich
„folgen diese Gefässe dem sogleich zu beschreibenden Bindegewebsgerüst der
„Leberläppchen, und es darf somit behauptet werden, dass den Leberzellen
„das Ernährungsmaterial ausschliesslich von Pfortaderzweigen geliefert wird."
Dem Wortlaut dieses Citates nach, mussten also die von Heule angeführten
Autoreu die Vorstellung gehabt haben, dass ausser den Capillaren der Pfort-
ader, in den Leberläppehen noch arterielle Haargefässe vorhanden sind.
Wohin diese arteriellen Haargefässe einmünden, ist nicht gesagt. Luschka2)
gibt hierüber folgenden Bescheid: „Es setzen sich nur wenig arterielle
„Capillaren, welche vorher weder ein Netz unter sich constituiren, noch auch
„mit den Venae mterlobulares anastomosiren, in das Venennetz im Innern
„der Läppchen fort; die meisten der aus der Leberarterie hervorgegangenen
„Capillaren müssen sich demnach zu eigenen Venenwurzeln vereinigen,
„welche entweder direet in stärkere Lebervenen einmünden, oder aber sich
„nach Art der Pfortaderzweige zu Leberläppchen begeben, nach welch'
„letzterem Verhalten das Leberarterienblut, wie dasjenige der übrigen
„chylopoetischen Organe, eine doppelte Capillarität zu passiren hätte. Nach
„den Verhältnissen an der mit den Gallengängen vergleichbaren Gallenblase,
„deren Vene sich in den rechten Ast der Pfortader einsenkt, seheint das letztere
„das Gesetzmäßige zu sein." Dem Schlüsse dieser Stelle nach, repräsentirt
das im Texte durchschossene Wort: „müssen", keinen kategorischen Inipe-

1) Handbuch der Eingeweidelehre, pag. 196 und 197.

2) Anatomie des Menschen, 2. Bd. 1. Abthl. pag. 258.

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