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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0128

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116 §■ 57. Berichtigung über das Verhalten der Arteria Jiepatica zum Capillargefässnetz der Leberläppchen.

rativ, sondern drückt eine subjective Vorstellung aus, welcher sich die
arteriellen Capillargefässe zu fügen hätten, wenn es ihnen so beliebte.

Was lehrt nun die microscopische Injection der Leberarterien?

Zehn Jahre sind es, dass ich über das Verhalten der arteriellen Capillar-
gefässe der Leber, eine aus beweiskräftigsten Injectionsresultaten geschöpfte
Darstellung veröffentlicht habe,1) deren Inhalt es sicher stellt, dass 1. alle
arteriellen Capillargefässe der Leber clirect in die Capillargefässe der Pfort-
ader einmünden; — 2. diese Einmündung nicht im Innern der Läppchen,
sondern am Eande derselben, also am Beginne der Pfortader-Capillaren
stattfindet; — 3. die arteriellen Capillaren an Stärke so sehr hinter den
venösen zurückbleiben, dass sich ihre Lumina wie 1 : 5 —10 verhalten; —
und 4. dass es keine capillaren Leberarterien giebt, welche anderswohin, als
in das Capillarnetz der Pfortaderäste einmünden.

Die isolirte Injection der Leberarterie bei den nackten Amphibien, und
unter den beschuppten bei den Cheloniern, liefert den handgreiflichsten
Beweis der Einmündung feinster arterieller Capillaren in grobstämmige
Pfortader-Capillarnetze. Hat man diese isolirte Injection der Leberarterie an
einem geschwänzten Batrachier gemacht, so geniesst man zugleich den Vortheil,
eine Anzahl von Zweigen der Leberarterie, welche an der dem Magen zuge-
kehrten concaven Fläche der voluminösen Leber frei und oberflächlich bleiben,
bis zu ihrer Einmündung in die dicken Capillargefässe der Pfortader verfolgen
zu können, ohne es nöthig zu haben, einen Schnitt zu machen. Dieselbe
isolirte Injection der Leberarterie mit feiner Masse, füllt bei allen Wirbel-
thieren und beim Menschen nichts anderes als die Capillargefässe der Leber-
läppchen, und von diesen aus die Pfortader und die Lebervenen, so dass
man es schönen Präparaten dieser Art nicht ansieht, ob sie von der Arterie,
oder einer der beiden Venen der Leber aus injizirt worden sind. Möge mau
doch endlich einmal den thatsächlichen Ergebnissen der isolirten Injection
(welche, bezüglich der Arteria Jiepatica der kaltblütigen Thiere, allerdings zu
den schwierigen Arbeiten zählt) mehr Glauben schenken, als den vagen und
objectlosen theoretischen Gedanken. Leider kommt man zu letzteren leichteren
Kaufs, als zu guten Präparaten.

') Ueber das Verhalten der Leberarterie zur Pfortader bei Amphibien und Fischen. Sitzungs-
berichte der kais. Akad. der Wiss. 49. Bd. 18G4.
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