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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0225

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102. Harnleiter der Fische.

213

zwischen vorderer und hinterer Schwimmblase entsprechenden Commissur
beider Nieren, sondern auch an den hinteren, durch die Wirbelsäule von
einander getrennten Enden derselben, wo man die übersetzenden Zweige des
Ureter über die Körper der Wirbel hinübergreifen sieht. Vereinigung der
beiden Harnleiter zu einem einfachen Gang wird bei einigen Clupeen und
bei Esox von Owen angeführt. Für Esox ist die Angabe unrichtig. Das
Vorkommen mehrerer Harnleiter, welche separat in die Harnblase einmünden
sollen, wie es von Gasterosteus erwähnt wird, hat sich nicht bewährt. Aus-
führliches über die üreteren der Fische enthält meine Abhandlung: „Das
uropoetische System der Knochenfische".1)

Einen ausgezeichneten Fall von Spiral gedrehtem Ureter bietet der
Seeteufel (Lophius piscatorius) dar. Seine Nieren sind sehr kurz, sein Ureter
somit in langer Strecke frei. Dieses freie Stück ist in sehr zahlreichen Touren
um seine Axe gedreht. Es zeigt sich an seiner Oberfläche eine, auch am
nicht injizirten Ureter, sehr deutliche Spirallinie, welche einer im Inneren
befindlichen Spiralklappe entspricht, deren Umläufe so nahe aneinander stehen,
dass auf % Zoll Ureterlänge, 6 — 8 Spiraltouren kommen. Ich habe nur den
rechten Ureter dieses Thieres injizirt. Seine Windungen waren rechtsläufig.
Dem Lophius verwandte Geschlechter, wie Chironectes, Malthaea, Batrachus,
entbehren dieser Einrichtung.

Bei einigen Gadusarten zeigt 'das in die Blase mündende Endstück des
einfachen Harnleiters eine regelmässige spirale Drehung mit 3 — 4 Umläufen.
Bei Gradm mimdus zieht sich auch von der Einmündungsstelle des einfachen,
an der linken Seite der Schwimmblase anliegenden spiralen Ureters, eine
rechtsläufige, sehr niedrige Spiralfurche mit drei Umläufen an der Oberfläche
der Blase hin.2) Bei Biodon spinosus erweitert sich der Harnleiter an seiner
Eintrittsstelle in das hintere Nierenende zu einem sehr kleinen, in drei Zipfe
divergirenden Becken. Die Spitzen der Zipfe nehmen die rankenförmig
gewundenen Harnkanälchen auf.3)

Von Knorpelfischen liegen nur die Nieren von Myxine glutinosa, von
Raja batis und Hpinax acanthias vor. Der Guss des Ureter von Myxine

1) Denkschriften der kais. Acacl. Bd. II. 1850, mit 8 Tafeln.

2) Tal). XI. Fig. 7.
Tab. XI. Fig. 5.
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