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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0246

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111. Labyrinth der Edentaten und Balänen.

Mit dem Labyrinthe der grossen Bartenwale zeigt es gar keine Aehnliehkeit,
und ist auch in allen seinen Bestandteilen kleiner als jenes von Balaena
mysticetus. Die Grösse, Stärke, und wechselseitige Stellung der Bogengänge
stimmt mit Manatus australis bis auf den Nebenumstand überein, dass
der äussere Bogengang an seinem hinteren Schenkel eine ampulleiiartige
Erweiterung trägt, kleiner als jene am vorderen Schenkel. Die Ampulle am
hinteren Bogengang zeichnet sich durch ihre Grösse aus. — Die Schnecke
gleicht jener der Phoken. Sie macht aber etwas mein- als 2% Windungen,
welche nicht, wie bei den echten Balänen, in Einer Ebene liegen, sondern
sich thurmförmig übereinander lagern, wodurch die Höhe der Schnecke eine
sehr stattliche wird. Die Scala tympani und Scala vestihuli sind, wie bei
allen Cetaceen, durch eine sehr breite und tiefe Furche (a) anfangs von
einander geschieden, und verschmelzen erst am Ende der ersten halben
Windung zu einem einfachen, cylindrisehen Schneckengang. Der Aquaeductus
ad cochleam übertrifft die Bogengänge an Stärke dreimal. — Bulla ossea und
Gehörknöchelchen sind jenen der Eobben weit ähnlicher, als den der wahren
Cetaceen.

3. Orchitis Orca.

Der zu den Phocaenen gestellte Orcinus hat das Labyrinth des Narwals
(Monodou monoceros).1) Imponirende Grösse der Schnecke, und Kleinheit
der Canales semicirculares, werden bei allen Delphinen angetroffen. Die
Schnecke macht nur anderthalb Windungen, und sieht wie abgewickelt aus,
da der Schneckengang anfangs eine sehr flache Bogenkrümmung zeigt, welche
erst gegen die letzte halbe Windung hin, eine scharfe Einrollung gewinnt.
Vergleicht man die Abbildung des Orcinus-Labyrinthes mit jenem der Delphine,
welche in meinem grösseren Gehörwerk enthalten sind, wird man die formelle
Uebereinstimmung beider nicht unbemerkt lassen können.

4. Balaena mysticetus.

Das Labyrinth des Nordcaperwals ist auf Tab. XVIII. Fig. 12, mit
dreifacher Vergrösserung abgebildet. Es fällt an dieser Figur vor Allem die

') Tab. XVIII. Fig. 11.
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