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Die Kunst-Halle — 10.1905

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Nummer 3 (1. November 1904)
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Galland, Georg: Die Eröffnung des Kaiser Friedrich-Museums
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https://doi.org/10.11588/diglit.66262#0045

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Nummer 3. Berlin, 1. November 1904. s X. Jahrgang

Zeitschrift für Kunst und Kunstgewerbe.

Organ für die Intereſſen aller Bildenden Künſtler. G

Herausgeber: Prof. Dr. Georg Galland, Charlottenburg.
Telephon Amt Charlottenburg, Do. 1083.

Erscheint am J. und 15. des monats. Abonnement pro Quartal 2 mk. = 2 Kr. 40 hr. (bei direkter
Zusendung 2,30 mk. = 2 kr. 80 hr.) bei allen Buchhandlungen und bostämtern. (postzeitungs-Prefsliste
Do. 4450.) Einzelnummer 40 bf. = 50 hr.

Insertionspreis für die dreigespaltene Nonpareillezeile 20 pf. = 25 hr.

Verlag von J. Harrwitz Nachfolger, 6. m. b. B., Berlin SW. as, Friedrichſtraße 16.

Inhalt: Die Eröffnung des Kaiſer Friedrich-muſeums. Von Georg
Galland. — Münchner Kunſtſchau. Don Georg Jacob Wolf. — Don
Wiener Kunſt. Don Paul Wilhelm. — Leipziger Kunſtbericht. Von Eruſt
KHiesling. — Berliner Aunſtſchau. Don M. Rapfilber. — Eine Kunſtgeſchichte
des XIX. Jahrhunderts. Von G. G. — Unſere Abbildungen: Hans von Marées.
Idyll. Nach einer Oelſtudie. — Otto Greiner. Gdyſſeus und die Sirenen.
Nach einem Gemälde.

Notizentheil.

5 die Eröffnung des Kaiser Friedrich- Museums.

1 18. Oktober gab es für Berlin, ſoweit es der Auszeichnung
2 (einer offiziellen Einladung gewürdigt wurde, eine Doppelfeier:
die Enthüllung des ehernen Reiterſtandbildes Vaiſer Friedrichs
und die Eröffnung des nach dieſem Kaiſer benannten Muſealgebäudes,
deſſen Beſtände mit dem gern gewählten Namen „Renaiſſand e—
muſeum“ nur unvollkommen angedeutet ſind. Als Drittes von Belang
käme noch die Kunſtrede des regierenden Monarchen hinzu. Was das
Denkmal des verſtorbenen Münchener Bildhauers Prof. R. Maiſon
betrifft, ſo gehört es — trotz des Vorzugs eines ganz ſchlichten Poſtaments
„ohne Allegorie und Soologie“ — zu den mißlungenſten ſtatuariſchen Arbeiten
dieſes zwar manchmal ſchöpferiſch glücklichen, doch neuerdings etwas über
Gebühr geſchätzten Plaſtikers, ja, zu den häßlichſten Reiterbildern unſerer
Seit überhaupt; und das will nicht wenig beſagen. Ich möchte mir
hierbei die Frage erlauben, ob wohl die Münchener bereit ſein würden,
einen Berliner Meiſter mit der Monumentaliſirung eines ihrer Ludwige
oder Cuitpolde zu beauftragen? Bei uns aber beruft man, als verſtände
es ſich von ſelbſt, für einen der populärſten preußiſchen Fürſten und eine
der glanzvollſten Stellen der Reichshauptſtadt, ausgerechnet einen Bildhauer
von dort, wo man ſeit lange kein größeres Vergnügen kennt, als
die Berliner Plaſtik, zumal die vom Deutſchen Kaifer inſpirirte, in
ziemlich unverblümter Weiſe zu bekritteln. Und da iſt es denn
8 S für uns ein gar beruhigendes Gefühl, einmal vor der Geffentlichkeit
 
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