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Die Kunst-Halle — 10.1905

DOI issue:
Nummer 19 (1. Juli 1905)
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Marasse, Margarete: Die italienisch-byzantinische Kunst in Grottaferrata, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.66262#0333

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Nummer 19. } Berlin, 1. Juli 1905. 8 Jahrgang

{ 2 _ D

Organ für die Intereſſen aller Bildenden Künſtler.

Herausgeber: prof. Dr. Georg Galland, Charlottenburg.
Telephon Amt Charlottenburg, ho. 1083.

Erscheint am J. und 18. des monats. Abonnement pro Quartal 2 mk. — 2 Kr. 40 hr. (bei direkter
Zusendung 2,30 mk. = 2 Kr. 80 hr.) bei allen Buchhandlungen und postämtern. (Postzeitungs- Preisliste
Do. 4450.) Einzelnummer 40 Pf. = 50 hr.

Insertionspreis für die dreigespaltene Nonpareillezeile 20 pf. = 25 hr.

verlag von J. Harrwitz Nachfolger, G6. m. b. h., Berlin SW. as, Friedrichſtraße 16.

Inhalt: Die italieniſch byzantiniſche Kunſt in Grottaferrata ()). Von

M. Maraſſe. — Die Londoner Ausſtellungen. Von Bertha Thomas. — Die
VI. Internationale Aunſtausſtellung in Venedig (I). Von C. Broſch. — Der
Salon der Société nationale (II). Von Arthur Neißer. — Die Ausſtellung

Deutſcher Landſchafter des 19. Jahrhunderts in Berlin (II). Von Georg Gallaud.
— Eine Thier⸗Anatomie für Künſtler. (Mit Illuſtr.) Von A. Sarto. — Unſere
Abbildung: Kopf einer Löwin. Nach einer Heichnung von Hermann Dittrich.

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Notizentheil.

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Die italieniſch-byzantiniſche Kunſt in
Grottaferrata.

Ben M. Maraſſe Berlin,

n einem herrlichen Novembertage des vergangenen Jahres wurde

vor der 900 jährigen Abtei von Grottaferrata die Statue des

Gründers Nilus, des heiligen, enthüllt. Jetzt iu der fröhlich
hellen römiſchen Frühlingszeit, da weißer Blüthenſchnee die Bäume des
Albanergebirges ſchmückt und bluthroter Mohn pietätlos über den Trümmern
der Campagnagräber wuchert, eröffnete man in dem Kloſter der
Baſilianermönche, die im Laufe der Jahrhunderte nicht von dem griechiſch-
unirten Ritus wichen, als Spilog zur Sentenarfeier eine Ausſtellung
italieniſch byzantiniſcher Kunſt. Dies der Anlaß zur Wallfahrt wiß-
begieriger Fremder unter die mattgrünen Glivenhaine, die das trotzige
Kaſtell am Fuß der tusculaniſchen Hügel ſo verſöhnlich umſchließen.
Sonſt, ſelbſt im wonneſamen Monat Mai, kann ſich der Ort — er zählt
nur 1850 Einwohner, hat eine Papierfabrik, Mühlen und produzirt vor
allem Wein und Gel — über Ruheſtörung durch das Gewühl neugieriger
Menſchen nicht beklagen. Bädeker ſtellt dem Platze kein gutes Seugniß
aus, und ſo jagen die Wagen mit jenen, die das Albanergebirge im
Fluge beſuchen, achtlos vorbei. Nur am 25. März und am 8. September,
Tage, an welchen der ſo einſt berühmte Schweinemarkt — er hat an
Urſprünglichkeit der Sitten ſehr nachgelaſſen — hier ſtattfindet, nahen ſich
 
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