Die Kunst-Halle — 10.1905
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https://doi.org/10.11588/diglit.66262#0315
DOI issue:
Nummer 18 (15. Juni 1905)
DOI article:Toball, Heinrich: Geschäftliches für die Beschickung der Kunstausstellungen
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.66262#0315
Nummer 18.
Berlin, 15. Juni 1905. X. Jahrgang
e
Herausgeber: prof. Dr. Georg Galland, Charlottenburg.
Telephon Amt Charlottenburg, Bo. 1083.
Erscheint am 1. und 15. des Monats. Abonnement pro Quartal 2 mk. S 2 kr. 40 hr. (bei direkter
Zusendung 2,30 mk. = 2 kr. 80 hr.) bei allen Buchhandlungen und bostämtern. (postzeitungs⸗ preisliste
Do. 4450.) Einzelnummer 40 pf. = 50 hr.
Insertionspreſs für die dreigespaltene Bonpareillezeile 20 pfl. — 25 hr.
Verlag von J. harrwitz Nachfolger, 6. m. b. h., Berlin SW. as, Friedrichſtraße 16.
Inhalt: Geſchäftliches für die Beſchickung der Munſtausſtellungen. Von
Heinrich Coball. — Die Ausſtellung Deutſcher Landſchafter des 19. Jahrhunderts.
Von G. G. — München: IX. Internationale Kunſtausſtellung und Lenbach-
Ausſtellung. Von Georg Jacob Wolf. — Große Berliner Kunſtausſtellung 1908.
(Die Berliner. Schluß.) Von M. Rapſilber. — Wien: Die letzte Jahresſitzung
des öſterreichiſchen Kunſtrathes. — Frankfurt a. M.: Die Ex(libris-Ausſtellung im
Kunſtverein. Von M. Bodmer. — Leipziger Hunſtbericht. Von Ernſt Niesling.
— Eugen Urban (Mit Illuſtr.). Von Ernſt Kiesling. — Unſere Abbildung:
Porträt des Dr. Solf, Gouverneurs von Samoa. Nach dem Gemälde von Eugen
Urban.
Motizentheil.
Geſchäftliches für die Beſchickung der
Kunstaussfeilungen.
s kommt ſehr häufig vor, daß zu den von den Kunſtvereinen ver-
anſtalteten Kunſtausſtellungen Bilder eingehen, bei denen weder
auf dem Bilde noch auf der Rückſeite und in der Kiſte der Name
des Künſtlers angegeben iſt. Die Kiften mit ſolchen Bildern machen den
Geſchäftsführern der Ausſtellungen und den Perſonen, welche die Buchung
der Kunſtwerke und die Aufſtellung des Ausſtellungsverzeichniſſes zu be-
ſorgen haben, große Mühe und Sorgen.
Wohl den meiſten Kunſtvereinen ſteht zur Einrichtung der Aus-
ſtellungen nur eine kurze Seit zur Verfügung. Um die Ausſtellung recht-
zeitig fertig zu ſtellen, muß mit der größten Anſtrengung und Haſt
gearbeitet werden. Nun kommt ein Bild, das nicht bezeichnet 0
allen Seiten wird das Bild beſehen: Der Name des Künſtlers wird nicht
entdeckt. Die äußeren Flächen der Kiſte, die Rückſeite des Deckels und
der Boden der Kiſte geben auch keinen Aufſchluß. Im Geiſte geht der
Sekretär die angemeldeten Kunſtwerke durch oder blättert verzweifelt in
dem nach den Anmeldungen aufgeſtellten Ausſtellungsverzeichniß. Lang-
jährige Erfahrung und eine gewiſſe, dabei erworbene Findigkeit helfen
nichts. Was geſchieht nun? Mit einem Donnerwetter wird das Bild
aufs Gerathewohl benannt oder in einen Winkel gehängt oder die Kiſte
mit ihrem Inhalt wandert in die Kammer und wird, falls auch ſpäter
Berlin, 15. Juni 1905. X. Jahrgang
e
Herausgeber: prof. Dr. Georg Galland, Charlottenburg.
Telephon Amt Charlottenburg, Bo. 1083.
Erscheint am 1. und 15. des Monats. Abonnement pro Quartal 2 mk. S 2 kr. 40 hr. (bei direkter
Zusendung 2,30 mk. = 2 kr. 80 hr.) bei allen Buchhandlungen und bostämtern. (postzeitungs⸗ preisliste
Do. 4450.) Einzelnummer 40 pf. = 50 hr.
Insertionspreſs für die dreigespaltene Bonpareillezeile 20 pfl. — 25 hr.
Verlag von J. harrwitz Nachfolger, 6. m. b. h., Berlin SW. as, Friedrichſtraße 16.
Inhalt: Geſchäftliches für die Beſchickung der Munſtausſtellungen. Von
Heinrich Coball. — Die Ausſtellung Deutſcher Landſchafter des 19. Jahrhunderts.
Von G. G. — München: IX. Internationale Kunſtausſtellung und Lenbach-
Ausſtellung. Von Georg Jacob Wolf. — Große Berliner Kunſtausſtellung 1908.
(Die Berliner. Schluß.) Von M. Rapſilber. — Wien: Die letzte Jahresſitzung
des öſterreichiſchen Kunſtrathes. — Frankfurt a. M.: Die Ex(libris-Ausſtellung im
Kunſtverein. Von M. Bodmer. — Leipziger Hunſtbericht. Von Ernſt Niesling.
— Eugen Urban (Mit Illuſtr.). Von Ernſt Kiesling. — Unſere Abbildung:
Porträt des Dr. Solf, Gouverneurs von Samoa. Nach dem Gemälde von Eugen
Urban.
Motizentheil.
Geſchäftliches für die Beſchickung der
Kunstaussfeilungen.
s kommt ſehr häufig vor, daß zu den von den Kunſtvereinen ver-
anſtalteten Kunſtausſtellungen Bilder eingehen, bei denen weder
auf dem Bilde noch auf der Rückſeite und in der Kiſte der Name
des Künſtlers angegeben iſt. Die Kiften mit ſolchen Bildern machen den
Geſchäftsführern der Ausſtellungen und den Perſonen, welche die Buchung
der Kunſtwerke und die Aufſtellung des Ausſtellungsverzeichniſſes zu be-
ſorgen haben, große Mühe und Sorgen.
Wohl den meiſten Kunſtvereinen ſteht zur Einrichtung der Aus-
ſtellungen nur eine kurze Seit zur Verfügung. Um die Ausſtellung recht-
zeitig fertig zu ſtellen, muß mit der größten Anſtrengung und Haſt
gearbeitet werden. Nun kommt ein Bild, das nicht bezeichnet 0
allen Seiten wird das Bild beſehen: Der Name des Künſtlers wird nicht
entdeckt. Die äußeren Flächen der Kiſte, die Rückſeite des Deckels und
der Boden der Kiſte geben auch keinen Aufſchluß. Im Geiſte geht der
Sekretär die angemeldeten Kunſtwerke durch oder blättert verzweifelt in
dem nach den Anmeldungen aufgeſtellten Ausſtellungsverzeichniß. Lang-
jährige Erfahrung und eine gewiſſe, dabei erworbene Findigkeit helfen
nichts. Was geſchieht nun? Mit einem Donnerwetter wird das Bild
aufs Gerathewohl benannt oder in einen Winkel gehängt oder die Kiſte
mit ihrem Inhalt wandert in die Kammer und wird, falls auch ſpäter