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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 12.1877

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Ein neues Museum zu Amsterdam
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https://doi.org/10.11588/diglit.5785#0029

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Jahrgtinli.

^nträctc

ündauv^C.v.Littcow

^ d^ü'N.THeresiainiiiigasse

o>°d.andieBcrIaasI,.

^"pzig. KöiügSstr. g),

-m richteii.

'I- Ilovkinbkr

Nr. 4.
Inscratc

L 25 Pf. für die drei
Mal gespaltene Petitzeile
werden von jeder Bnch-
und Kunsthandlung an-

1876.

Beiblatt zur Zeitschrist sür bildende Knnst.

Dies Blatt, jede Woche am Frcitag erfcheinend, erhntten die Abonnenten der „Zeitschrift fnr bildende Knnst" gratig; fnr sich allein bezogen
koster der Iahrgang 9 Mark fowvhl im Bnchhandcl wie anch bei den dentschen nud vsterreichischen Postanstalten.

^alt: tzin neues Mnsenm in Amsierdam. - Die knnsthislvrische Ansstellung zu Köln. IV. — Springer, Michelangelo in Rom. — Die photographis
sche Publikation über Olyins'ia; Pnblikation über altorientalische Leppichmnster. — Kunstgewerbe-Ausstellüng in Amsterdam 1877. — Zeit-
schriften. — Jnserate.

Cin nenes Museum zu Ämster-am.

^ndlich! „Heul ölachiuiltag siud die erstcn Pfähle
^'geiauinit sg,. ucuc RcichKnmseum füc Gemälde^

° laulel cine Nachrichl der Neuen Amsterdam'schen
^ eilung r„z,„ ^ Oklober. „Als ein Freudenbeweis über
, ^ fröhliche Ercigniß wehten von allen öffentlichen
lu'ivatgebäuden die Flaggen."

>in der That ein frvhliches Ereigniß!

^ gollcn: was lange währt, wird gut!

^NichgH lange, sehr lange in Holland.

u>ird denn auch Manches gul. Wie
^bec ^ Trippenhuis seit Jahrzehntcn
bie

Möge jetzt
Es währt
Glücklicher
haben alle

des Trippenhuis seit Jahrzehntcn geseufzt
Nnznlänglichkeit dieses Gebäudes für die Schätze,

de„ ^ ^^erbergte! Welche ernsten, mahnenden, bittem
dejü ^^^stlschen Worte sind darüber gefallen, daß das
sein^ ^^s^dam, das auf seinen Geldsäcken sitzende, von
^'-^eenten lebende Holland nicht das Geld finden
diie schönsten Ruhmeszeugniß seiner Vergangenheit,

^ tese Werke in vieser Zahl es bieten, ein würdiges
^ufn," ^ ^ errichten. Diesem Millionenwerthe, ganz
ach^i„^""'sch gesprochen! Dieser Sammlung, derentwcgen
Uiiiss" ^^"s^de von Fremden nach Amsterdam kommen
^ wenn sie auch sonst da nichts zu suchen habeu.
daZ s'"d denn endlich alle Hindernisse überwunden;
Der Her über Platz und Plan hat ein Ende.

der den^ eingedrungen in den neuen Grund,

barrje^ ^''ss^^ der altcn Singelgracht bei der Weterings-
(Thg,.^ ^dgewonnen ist. Wie Schadc, daß ein Burger
schv„ r ^in Potgietcr, Männer, die vor Decennien
genzirk,° E'fng für das neue Gebäude geschrieben und
duben, dies nicht mehr erlebten!

Das Trippenhnis war für die Menge der Bilder
und namentlich für große Gemälde, z. B. für Rem-
brandt's Schützenauszug, durchaus ungenügend. Nach
langcm Treiben war 1863 der erste Plan gemacht für
cin neucs Museum. Es wurdcn Preise ansgeschrieben.
Professor Lange in München und Cuypers, damals
in Roermond, wurden gekrönt. Nichts kam weiter zu
Stande. Die Kommission blieb, respektive wurde ergänzt.
Erst 1875 (!) wurden durch die Rcgierung neue Schritke
gethan, den Plan durchzuführcn; die Herren Cuypers,
Eberson,Outshoorn und Vogel wurden aufgefordert
Pläne einzuliefern. Herr Outshoorn starb, von den
Plänen der drei anderen Herren wurde der des Herrn
Cuypers erwählt. Schreiber dieser Zeilen dachte, das
alte Stadthaus und jetzige, nur während 14 Tage im
Jahre benutzte Königspalais wäre glcich dem Louvre
das beste Museum für Amsterdams Knustschätze; es hieß
jedoch von anderer Scite, die Belcuchtnng würde als-
dann immer eine mangelhafte bleiben; dagegen läßt sich
natürlich, gegenübcr cinem völlig neucn, nach bewähr-
testen Museumsprinzipicn eingerichtetcn Gebäude, nichts
sagen. Das Gebäude wird das größte in Amsterdam
werden und wird aus Stein, Eisen unv Glas errichtet.
Die Säle sollen gewölbt werden; ein Ehrcnsaal wird die
Meisterwerke der holländischen Schule aufnehmen. Die
Maße sind: 135 M. Länge, 85 M. Tiefe. Eine
Bibliothek, Säle für das Blünzkabinet und die Kupser-
stichsammlung, sowie für Studicn fiud darin einzurichtcn.
Ein paar Binnenhöfe sollcn Fragmente denkwürdiger
und kunstwissenschaftlich wichtiger Gebäude aufnehmen.
6000 Rammpfähle sind für den Untergrund nöthig.

Herr Cuypers hat den Plan, die Bildhauerarbeiten
 
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