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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 12.1877

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Das Rubensfest zu Antwerpen, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5785#0417

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Lll.JlllpMiist.

Öcilcäge

sind an vr. (5. V. LÜ1;0W
(Wicn.Theresiamnngasse
25)od.andieVerlNssSÜ.
(-Leipzig, Königsstr. 3)
zu richten.

4. Gktober

Nr. 52.
Znsceatc

u. 25 Pf. fnr die drei
Mal gespaltene Petitzeile

1877.

BcibLatt znr Zcitsthrist sür bildende Kunst.

Dies Blatt, jede Woche am Donnerstag erscheinend, erhalten die Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Kunst" grat>8; für sich allein bezogen
kostet der Jahrgang 9 Mark sowohl im Buchhandel wie auch bet den deutschen und österreichischen Postanstalten.

Jnhalt: Das Rubensfest zu Antwerpen. — Der Salon von 1877. — Die Kunstindustrie-Ausstellung in Amsterdam. — Der Dom zu Limbnrg. — Zeit-
schriften. — Auktions-Kataloge. — Jnserate.

Mit dem 11. Oktober beginnt dic Zeitschrift fiir bildende Knnst ihren XIII. Jahrgang.
Um Verzögcrnngen in der Zuscndnng zu vermciden, werden die gcehrten Leser gebeten, ihre
Abonncmcnts rechtzeitig zn erneuern.

Leipzig, Anfang Oktobcr 1877. Die Verlagshandlung.

Das Nubensfek ?u Äntwerpen.

ii.

(Schluß.)

Das neue, in seiner Art einzige Museum Plan-
tin-Moretus, anstatt am Sonntag, wie erst bestimmt,
schon am Sonnabend d. 18. feierlich eröfsnet, die Aus-
stellung der Rubens'schen Kupferstiche, Photographien rc,
die Ausstellung von alten GemLlden und Kunstwerken
seitcns dcr königl. Gesellschaft zur Ermuthigung der
schönen Künste bildeten die dauernden Grundpfeiler der
eigentlicheu Rubensfeierlichkeit, der nun, abgesehen von
der Cantate, die weitere wissenschaftliche, oratorische und
künstlerische Weihe durch den artistischen Kongreß und
was damit zusammenhing, durch die Einweihung der
neuen, vou Herrn Julius Pecher gearbeiteten Rubens-
büste im Muscum und die am 22. erfolgte Enthül-
lung des Jordaens-Denkmals gegebeu wurde. (Letztere
geschah in dem holländischen Städtchen Putte, und Hcrr
de Wael hielt eine Rede über Jorvaens, wie wir im
entsprechend großen Stil über Rubens zu hören ge-
wünscht hätten.)

Wer kann in wenigen Spalten diesem Gewühl von
Versammlungen, Sektionssitzungen, Banketts rc. mit den
bezüglichen Reden folgen und jene Ausstellungen nach
Gebühr würdigen, wo man im Strom unaufhaltsam

nur flüchtig hindurchgetragen wurde, den Kopf erfüllt
vom Festlärm.

Das Museum Plantin ist jetzt eine bleibende Er-
rungenschaft der Stadt Antwerpen. Einzig nünnten
wir cs in seiner Art. Denn wo ein Haus finden, wo
Alles: Haus, Zimmer, Werkstätten, Tapeten, Möbel,
Bilder (von Pourbus, Rubens, van Dyck u. s. w.),
die Bibliothek, wo die Buchdruckerpresscn, Kupferplatten,
Holzstöcke, gedruckte Bücher rc. rc., kurz die Ausrüstung
der weltberühmten Druckerfirma und Familie Plantin-
Moretus vom 16. Jahrhundert her in solcher Weise
erhalten ist! Christoph Plantin, geboren 1514 bei
Tours, Sohn des Charlcs de Tiercclin, LsiAnsur äs
ku Loolls än Nuins, hat sich, nachdem er in Dürftigkeit
gerathen, Buchbinder und Drucker geworden war und
sich Plantin gcnannt hatte, 1550 zu Antwerpcn nicder-
gelassen und eine Druckerei angefangen. Er war der
Herausgeber der von Arias Montano korrigirten Libkiu
xok^^kotta (1569—72) und starb 1589 zu Antwerpcn,
nachdcm sein Glücksschiff noch einmal auf den Klippen dcr
niederländischen Reformation zu scheitern gedroht hatte.

Das Museum wird fortan eine große Anziehungs-
kraft für Antwerpen üben.

Die Ausstellung der alten Gemäldc und Kunst-
werke, von Privatbesitzern bereitwilligst dazn überlassen,
zählte nach dem Katalog 953 Nummeru. Sie wurhe am
 
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