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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 12.1877

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Die k. Samlungen für Kunst und Wissenschaft zu Dresden
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5785#0171

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Kunstliteratur.

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bf'schlvssene Sammlnng. Jedoch wird letztercs Museum
unftig systematische Erweiterung insofern erfahren,
den neucn Nänmlichkeiten dessclbcn eine Ab-
dez " ^ cingerichtet wird, welche die neuere Geschichte
^, suchsischen Heeres von August dem Starken an bis
? neueste Zeit illustrircn und zugleich die Ent-
s. ^ungsgeschichte des modernen Kriegsgewehrs bernck-
"U'gen soll.

Sodann finden wir eine Summe in Rechuung
sjw Herstellung und Erwerbung von Photo-
s>.uphien und Abgüssen zum Austausche mit anderen
useen, svwie zur Unterstützung bei der Herausgabc
^'^schaftlicher Publikationen über Sammlungsgegen-
>i/^' derschiedene erfreuliche Prvben von Veröffent-
^Uugen letzterer Kategorie liegcn vor. Fcrner wurde
^ ^utzbarkeit der Sammlungen durch die fortgesetzte
^^slellung von Katalogen für das Publikum gefördert.
>i,m^n ^^gen Fortgang nahmen zudem die umfänglichen
^ Uerdicnstlichcn Organisalions- und Katalogsarbeiten
^ üffenijjchen Bibliothek und der Kupferstichsammlung.
sig^ erfolgte Aulcgung von Zugaugskatalogen dürfte
l als ireffliche Verwalkuugsmaßregel erweisen, indem
stl.k ^u nicht nur das urkundliche Material für die
^^lchichte der Sammlungen bilden, sondern auch den
eintretenden Beamten die Kenntniß der Bezugs-
^ en und Preise vermitteln sollen.

^ Noch wird über eine Reihe baulicher Herstellungen
>t^> welche des besseren Schutzes oder der noth-
^^igeii Erweitcrung der Sammlungen wegen,. wie
s>»t ^llleichterung ihrer Benutzung unternommen worden
' Jnsbesoudere wird des Umbaues des alten
^^lUiegebäudes gedacht. Der Bau ist inzwischen in
t^"'^'ner Weise vollcndet worden, und bereits birgt
jj..^^e'bäuo^ welches zum Andcnken an den verstorbenen

kri ^nhann die Bezeichnung als Museum Johanneum
^ s./en hat, jn der zweiten Etage bie Porzellan- und
^s^mnnimluug, während in der erstcn Etage das
st ^'iche Must-iiin einen zwcckenlsprechcnden Samm-

'ä^ranni siudeu wird.
dst ^^üglich der wisseuschaftlicheu Sauimlungen,welchen
»liisi ^waltuug eine nicht geringere Fürsorge widmet,
^ wir auf den Bericht selbst verweisen. Jn
konnte cs sich nur um die Kunstsammlungeii
ijst. ll». Niw genauere Kenntnißuahme dcs eingehcndeu,
tz .'^Uichen Berichts wird die Befriedigung gewähren,
srh,is ^ltberühmte Schätze der Kunst und Wissen-
dijsst^ den Händen ciner trefflichen Verwaltung zu

ümistlitklatnr.

L äösorixdivs vntuloAUö ol' tko tlistorioul Ool-
löoliou ot 'VVs.tör-Oolour Puintin^s iu tlio koutli
XonsiuAtou Nusouiu rvitli un Introäuotor^
Xotios 8umuöl Itock^ruvö. Iionäou, OIiup-

uiuu L HuII. 1877.

Dieser sorgfältig zusammcngetragene und hübsch
illustrirte Band gehört der Katalogenserie an, die mit
Genehmigung des englischen Unterrichtsministeriums
herausgegeben wird. Der Zweck desselbcn besteht in der
Erläuteruug einer Sammlung von ca. 500 Bildern, die
im Svuth-KensingtllneMuseum dcrartig angeordnet sind,
daß sie den Ursprung unb Fortschritt der Kunst der
Aguarellmalerei in England anschaulich niachen. Der
Staat ist zumeist durch Geschenke und Bermächtnisse von
Privatpersoncn in den Besitz dicser Sammlung gclangt,
auch wird zu weiteren Schcnkungen aufgefordert, und
von Zeit zu Zcit finden neue Ankäufe statt. Unter
solchen Auspicicn wird die Sammlung binnen Kurzem
der Art erweitert sein, daß sie die berühmtesten Meister
dieser vorzugsweise euglischen Kunstgattung auf's Beste
und Vollständigste zu repräsentircn vermag.

Redgrave's Eiuleitung giebt eiuen Auszug aus
dcr Geschichte der Kunst ber Aquarellmalerei. ^ Dieselbe,
seit mehr als cinem Jahrhundert in England betrieben,
ist verwandt mit dcr Tempera- und Kartonmalerci, so-
wie mit derMiniaturmalerei und Handschriftenillumination.
Die berühmtcn, jetzt im Kensington-Muscuui bcfindlichen
Kartons Rassael's sind in Tempera auf Papier, und
die weltbekaunte Bilderfolge, „Der Triumph des Julius
Cäsar", von Mantegna, gegenwärtig in Hampton-Court,
sind gleichfalls in Tempera, aber auf Leinewand aus-
geführt. Zu modernen Zeiteu übcrgehend finden wir,
daß Loutherbourg und der cnglische Künstler Paul
Sandby Tcmperamalereien auf Papier ausführten. Dic-
selbe Methode wurde ebenso ausschließlich in der hollän-
dischen Schule angcwendet. Dies sind die Antecedentien
der großen Blüthezeit in England während der zweiten
Hälfte dcs verflossenen Jahrhunderts.

Jndcß behaupten englische Schriftsteller nachdrück-
lich, daß die Aguarellkunst ihres Landes sich von allen
anderen Erzeugnissen dieser Art unterscheide. Von
patriotischem Eifer beseelt, setzt Redgrave auseinander,
„wie gegen Eude des vorigen und zu Anfang des jetzigen
Iahrhunderts es die Aufgabe der einheimischen Künstlcr
gcwcsen sei, durch eine abweichende Art des Kolorits
der Aguarellkunst, welche sich aus unscheinbarcn Anfäugen
zu eiucr nationalen und ureigeneu Schule aufgeschwungcn
habe, eine bedeutsame Rolle zuzuweisen. Von einer
Reihe hochgenialer Männer kultivirt, ist ein Kunstzweig
geschaffen worden, der an Bedeutung der Oelmalerei
gleichkommmt. Leuchtender uud kaum weniger lebendig
 
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