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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 12.1877

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https://doi.org/10.11588/diglit.5785#0113

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Nr. 14.
Inscrate

L N Pf. für die drei
Mal gespaltkiie P-titzrile
werden von jedcr Buch-
und Kunsthcmdlung an-
genoinmen.

1877.

Beiblatt znr Zeitschrist sür bildende Knnst.

Blatt, jede Woche am Donnerstag erscheinend, erhalten die ALonnenten der „Zeitschrift für bildende Knnst" grati8; für sich allein Lezogen
kostet der Jahrgang 9 Mark sowohl im Buchhandel wie auch bei den deutschen und österreichischen Postanstalten.

' 3ur Kunstgeschichte Münchens im 17. Jahrhundert. — ALraham de Bruyn als Goldschmied. — I. Rungaldier f; A. Burger-s. —
Kunstverein; Düsseldorf. — Berliner archäologische Gesellschast; Siegburger Funde; National-Denkmal auf dem Niederwald;
Müller. — Auktions-Kataloge. — Zeitschriften. — Jnserate.

Oesterreichischer
C. Ludwig; P.

Kunstgeschichte Miinchens im 17. 2ahr-
hnndert.

^ ^cgar unter dm rcichen Schätzen, deren Anblick
tzr.'O^i^cher der jüngsten Münchener Ausstellung beim
^st eigentlichen Festraum „Unsrer Väter

^ ^ aufathmen ließ, konnte sich, was Ebenniaß der
„„t Eleganz der Ausführung betrifft, nur Weniges
^iln von Christoph Angermayer aus Weil-

^alniuseum übergingen.

Künstler war bisher in der Kunstgeschichte
^t' ^Nannt, erst I. A. Kuhn hat die in Münchener
.^cüokollen und Hofzahlamtsrechnungen zerstreuten
l„g s'chten über ihn gesammelt und auf dieser Grund-

Lefertigten Elfenbeinkästen messen, die aus den Ge-
Kurfürstin Elisabeth in das bayerische

r? scin
S.

Us Leben und Wirken in Meyer's Künstlerlexikon

„ax . s ^2) geschildert. Da aber auch jene Archivalien
Aufschlüsse bieten, so dürfte ein bisher
bst -.""i gebliebenes Schreiben, worin ein Zeitgenosse
^siterischc Thätigkeit Angermayer's bespricht und
a„H „crhöhtcs Jnteresse bicten, um so mehr, da es
^sikiE^ ündere am Hofe des Kürfürsten Maximilian's l.
sch^?s^Ste Künstler, sowie über die Anlage und Aus-
Münchcner Hofgartens Mittheilungen

^'dli^ Bericht des Hofkammerraths Wiguleus

stati^^ un Maximilian, im Auftrag des Fürsten er-
^titi-, ^bider fand er sich isolirt — im Laden eines
Aus den k. Archiven sind alle ähnlichen
^^Lch.^^tlerweile in das k. geheime Hausarchiv zurück-

Schreibcn verschwunden, und damit die vorzüglichsten
Qnellcn über das rege Kunstleben am Hofe des „eisernen"
Kurfürsten, der durchaus nicht blos für Kürasse und
Feldschlangen Jnteresse zeigte, sondcrn seine Ehre darin
suchte, daß seine Neubauten in inustergiltigem Geschmack
ausgeführt und ausgeschmückt wurdcn.

Der Bericht ist ohne Datnm. Die Zeit der Ab-
fassung läßt sich aber mit Hilfe eines Eintrags im
Münchener Rathsprotokoll vom 8. Juni 1618 annähernd
bestimmen. Hier heißt es nämlich: „Bildhaucr Hand-
werck clagt oontru Christofs Angermair, Hofdräxler, der
inen in irem Handwerch eintrag thue, cr hab doch guete
Hofarbait, bittet ime ein Fürschrifft an Jhr Hochfürst-
lich Durchlaucht p. P. Beschaidt: Jhr beger hab nit
statt, sei ein ungereimbtes beger, mög bei Jhr fürstlich
Durchlaucht selber sich anmelden, da sie was fruchtbar-
lich wisse zu erwerben." Dies scheinen denn die Herrn
Drechslermeister wirklich befolgt zu haben und ihre bei
dem Herzog selbst erhobene Beschwerde wird in unsrem
Bericht als unbegründet zurückgewiesen. Auch die übrigen
Angaben passen in das Jahr 1618. Angermayer war
damals noch nicht förmlich im Hofdienst angestellt; die
Aufnahme erfolgte erst im Jahre 1621. Än der Hof-
zahlamtsrechnung aus diesem Jahre heißt es: „Christof
Angermaier bilthauer ist . . . ., obwoln er vorhero
jedesmal durch den Herrn Uhrspringer, camerdiener, be-
zalt worden, doch anjetzt disorts vermög ainer ordinants
von quartal weihnechten diss Jars angeschast worden,
mit jerlichcn 400 fl, zalt ime derowcgen das ratum von
bedeiter zeit an bis zu cnts jars als xsr ein quartal
100 fl." Seine Bcsoldung war fast ebenso hoch wie
diejenige des „Hofmalers" nnd Erzgießers Hans Krumpper
 
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