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Lawrence-Hamilton, J.: Verwendung von Kunstgegenständen in Krankenhäusern
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DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.5785#0260
511 Kunstliteratur. 512
Verwendung von Lnnstgegenständen in
Krankenhnnsern.
Wir erhalten in der oben bezeichneten Angelegen-
heit, welche auch bei uns zu Lande das allgemeinste
Jntercsse beanspruchen darf, auS London die nachfolgende
Zuschrift:
An den Herrn Redakteur der „Kunst-Chronik."
Gcehrter Herr!
Ein Ieder, der die inneren Einrichtnngen nnscrcr
Londoner Krankenhäuser cinigeriuaßen kennt, muß durch
die vorhcrrschende trübc Einförmigkeil der Krankenzimmer
unangenehm berührt worden sein.
Es ist Zeit, das; diesem abgeholsen werde.
Ein wcnig Energie von Seitcn einiger Menschen-
freunde und Künstler, durch milde Spendcn des allge-
meinen Pnbliknms verstärkt, würde hinreichcn, eine Ab-
änderung dieses UebelstandcS hcrbeizuführen.
Man sollte cs sich daher zur Aufgabe machen, dcm
Krankensaal, zur Erheitcrung der Insassen, so vicl wic
möglich den Anstrich eines gcmüthlichen Zimmcrs zu
geben, nnd zu diesem Zwccke bin ich dafür, daß man
passende Kunstgegenstände allcr Art in Hospitäler ein-
fnhre, die, indem sic die Langeweile verschcuchen, dem
Patienten zur angenehmen Bildnng des Geistes dienen
und auf diese Weisc, wenn anch indirckt, die Gencsung
befördern hclfen.
Die nöthigcn Rücksichtcn voransgcsetzt, die je nach
der Berschiedenheit dcr Krankheiten nnd Gebrcchcn zu
nehmen sind, sollten die Säle mit Malereien, Schnitz-
werk, alten Waffcn, Gypsfiguren, Nippsachen, verzier-
len Standuhren nnd Glaswerk, gcschmackvoll angebrachten
glasirten Ziegeln ausgestattet, ja selbst dcr Fußbodcn
und die Wänve könnten rcspcktivc parchietirt nnd mit
bemaltcn Kachcln eingelegt werden.
In ciniger Zeit sollen zwei Modelle öffentlich
ausgcstellt werden, das cine dcn bisherigen nnd das
andere den beabsichtigten ausgeziertcn Krankensaal dar-
stellend.
Auch wird wohl mit der Zeit ein öffcntliches Lokal
sich dazu sinden, worin die verschiedencn, den Londoner
Krankenhäusern gewidmetcn Kiiiistgegeiistände vor der
Vertheilung aufbewahrt und ausgestcllt werden sollen.
Es hat sich nun zur Förderung dieses Projektcs
cin Koniitv uiiter dem Namen „Vrt I'unck lor ttiv
Hosxitnls ok I.onäon" gebildet, zu dem ich mit Ver-
gnügen und zur Ermunterung Anderer 2142 Mark
für den oben genannlen Zwcck beitrage.
Lassen Sie, bitte, freundlichst diesem meineni
Unternehmen Jhren gütigen Einfluß angedeihen, und
seien Sie versichert, daß Ihre etwaigen Entwürfe nnd
Rathschläge, diesen Plan bctressend, mit vielcm Da»^
berücksichtigt wcrdcn sollen.
Mit Hochachtung zeichuet
Ihr crgebcner
I. Lawrence-Hamiltow
34. Olouoostor lorruoo, H^cko 1'nrst, ffoncko"^
Auiistlitrratur.
I.N Lnppslln ckol Hskrl?a1n^2o äi iknlsrmo, ckisvst'
iinta o cki^intn. cka Iuckron lor/i, illrmtrnta
ckni 1'rosos^ori D. 8. OuvnIIkiri, 0.
ock 1. Onrini. kalornio, Visoonti öd IIubo>'
1872 ff. Rol.
Dic I.rnnckol 8ooiot^ uud anderc ähnliche IInte>'
nehmungcn habcn, abgcsehcn von dem Hanplzwcck, re»
sie verfolgcn, daS große Verdienst, zu cbensolchen Ve>'
suchen nnd Publikationen anzuregen. Dic Italie»e>
beginncn in neuerer Zeit auch in dieser Hinsicht de»
Vorwnrf wcniger zu verdiencn, daß sie das Studi"»'
und die Bekamilmachiing ihrer Kliiistdenkniälcr Ä"^
ländern überlassen. Einc dieihc italienischer Publikationd»
aus den letztcn Jahrcn liegen uns vor und daru"»»
mehrcre, welche die ausländischen selbst überlreffen, s^'
wohl an Gewissenhaftigkeit der Nachbildung, als ""
Gründlichkeit dcr beigezogenen Qncllenstiidien. Pd>'
liegendes Werk, von dcssen 68 in Anssicht gcstelltck'
Tafeln uns bisher, ohne die Reihenfolge einziihalten, ^
zngekommcn sind, wird mit Rccht cinen der herv»>'
ragendsten Plätze nnler allen ähnlichen Wcrkcn
anspruchcn können.
Tafel XX z. B. ist cin wahres Mnster von
prodnktion cincs byzantinischen Mosaiks. Dcr E"g^
ist nichl vcrsüßt wicdergegeben, wic dies in solckstd
Fällen leidcr nur zu oft gcschicht, sondern genau
charakteristisch, streng nnd treu dic Mängel bcr Carnatwd'
die Schönheiten im Faltenwurfe dcs Originales zcigeiff
— Ebenso trefflich sind auf der Tafel XXVII rcize"d'
Ornamente ans dc» Fenstern reprodncirt, währenv
TafelXXX prächtigeMosaikniuster von den Balnstrade»'
die das Presbyterimn abschließen — opns ^1ox"»j
ckrinnm —, und Tafel XXX dic Inkrustatioiien ^
Wand des Sanktuarinms, auch eine Arbeit im
der Cosmaten, vorführen. Wie sehr dicsc Pnblikati^
in's Dctail zu gehen gedenkt, beweist dic Reprodukli^
cincs arabischen Kästchens ans der Cappclla Palati"»'
Die mitgetheilten Ornamenle zeigen das gewöh»^
liche altarabische Schriftornameiit. Besonderes Intcrcsl''
erregen bie in streng stilisirter Form angewcndet^
Thiergestalten.
Der Text zeichnet sich durch genane Ouellenang"^
aus, bringt jedoch im llebrigen, soweit er bis jetzt
Verwendung von Lnnstgegenständen in
Krankenhnnsern.
Wir erhalten in der oben bezeichneten Angelegen-
heit, welche auch bei uns zu Lande das allgemeinste
Jntercsse beanspruchen darf, auS London die nachfolgende
Zuschrift:
An den Herrn Redakteur der „Kunst-Chronik."
Gcehrter Herr!
Ein Ieder, der die inneren Einrichtnngen nnscrcr
Londoner Krankenhäuser cinigeriuaßen kennt, muß durch
die vorhcrrschende trübc Einförmigkeil der Krankenzimmer
unangenehm berührt worden sein.
Es ist Zeit, das; diesem abgeholsen werde.
Ein wcnig Energie von Seitcn einiger Menschen-
freunde und Künstler, durch milde Spendcn des allge-
meinen Pnbliknms verstärkt, würde hinreichcn, eine Ab-
änderung dieses UebelstandcS hcrbeizuführen.
Man sollte cs sich daher zur Aufgabe machen, dcm
Krankensaal, zur Erheitcrung der Insassen, so vicl wic
möglich den Anstrich eines gcmüthlichen Zimmcrs zu
geben, nnd zu diesem Zwccke bin ich dafür, daß man
passende Kunstgegenstände allcr Art in Hospitäler ein-
fnhre, die, indem sic die Langeweile verschcuchen, dem
Patienten zur angenehmen Bildnng des Geistes dienen
und auf diese Weisc, wenn anch indirckt, die Gencsung
befördern hclfen.
Die nöthigcn Rücksichtcn voransgcsetzt, die je nach
der Berschiedenheit dcr Krankheiten nnd Gebrcchcn zu
nehmen sind, sollten die Säle mit Malereien, Schnitz-
werk, alten Waffcn, Gypsfiguren, Nippsachen, verzier-
len Standuhren nnd Glaswerk, gcschmackvoll angebrachten
glasirten Ziegeln ausgestattet, ja selbst dcr Fußbodcn
und die Wänve könnten rcspcktivc parchietirt nnd mit
bemaltcn Kachcln eingelegt werden.
In ciniger Zeit sollen zwei Modelle öffentlich
ausgcstellt werden, das cine dcn bisherigen nnd das
andere den beabsichtigten ausgeziertcn Krankensaal dar-
stellend.
Auch wird wohl mit der Zeit ein öffcntliches Lokal
sich dazu sinden, worin die verschiedencn, den Londoner
Krankenhäusern gewidmetcn Kiiiistgegeiistände vor der
Vertheilung aufbewahrt und ausgestcllt werden sollen.
Es hat sich nun zur Förderung dieses Projektcs
cin Koniitv uiiter dem Namen „Vrt I'unck lor ttiv
Hosxitnls ok I.onäon" gebildet, zu dem ich mit Ver-
gnügen und zur Ermunterung Anderer 2142 Mark
für den oben genannlen Zwcck beitrage.
Lassen Sie, bitte, freundlichst diesem meineni
Unternehmen Jhren gütigen Einfluß angedeihen, und
seien Sie versichert, daß Ihre etwaigen Entwürfe nnd
Rathschläge, diesen Plan bctressend, mit vielcm Da»^
berücksichtigt wcrdcn sollen.
Mit Hochachtung zeichuet
Ihr crgebcner
I. Lawrence-Hamiltow
34. Olouoostor lorruoo, H^cko 1'nrst, ffoncko"^
Auiistlitrratur.
I.N Lnppslln ckol Hskrl?a1n^2o äi iknlsrmo, ckisvst'
iinta o cki^intn. cka Iuckron lor/i, illrmtrnta
ckni 1'rosos^ori D. 8. OuvnIIkiri, 0.
ock 1. Onrini. kalornio, Visoonti öd IIubo>'
1872 ff. Rol.
Dic I.rnnckol 8ooiot^ uud anderc ähnliche IInte>'
nehmungcn habcn, abgcsehcn von dem Hanplzwcck, re»
sie verfolgcn, daS große Verdienst, zu cbensolchen Ve>'
suchen nnd Publikationen anzuregen. Dic Italie»e>
beginncn in neuerer Zeit auch in dieser Hinsicht de»
Vorwnrf wcniger zu verdiencn, daß sie das Studi"»'
und die Bekamilmachiing ihrer Kliiistdenkniälcr Ä"^
ländern überlassen. Einc dieihc italienischer Publikationd»
aus den letztcn Jahrcn liegen uns vor und daru"»»
mehrcre, welche die ausländischen selbst überlreffen, s^'
wohl an Gewissenhaftigkeit der Nachbildung, als ""
Gründlichkeit dcr beigezogenen Qncllenstiidien. Pd>'
liegendes Werk, von dcssen 68 in Anssicht gcstelltck'
Tafeln uns bisher, ohne die Reihenfolge einziihalten, ^
zngekommcn sind, wird mit Rccht cinen der herv»>'
ragendsten Plätze nnler allen ähnlichen Wcrkcn
anspruchcn können.
Tafel XX z. B. ist cin wahres Mnster von
prodnktion cincs byzantinischen Mosaiks. Dcr E"g^
ist nichl vcrsüßt wicdergegeben, wic dies in solckstd
Fällen leidcr nur zu oft gcschicht, sondern genau
charakteristisch, streng nnd treu dic Mängel bcr Carnatwd'
die Schönheiten im Faltenwurfe dcs Originales zcigeiff
— Ebenso trefflich sind auf der Tafel XXVII rcize"d'
Ornamente ans dc» Fenstern reprodncirt, währenv
TafelXXX prächtigeMosaikniuster von den Balnstrade»'
die das Presbyterimn abschließen — opns ^1ox"»j
ckrinnm —, und Tafel XXX dic Inkrustatioiien ^
Wand des Sanktuarinms, auch eine Arbeit im
der Cosmaten, vorführen. Wie sehr dicsc Pnblikati^
in's Dctail zu gehen gedenkt, beweist dic Reprodukli^
cincs arabischen Kästchens ans der Cappclla Palati"»'
Die mitgetheilten Ornamenle zeigen das gewöh»^
liche altarabische Schriftornameiit. Besonderes Intcrcsl''
erregen bie in streng stilisirter Form angewcndet^
Thiergestalten.
Der Text zeichnet sich durch genane Ouellenang"^
aus, bringt jedoch im llebrigen, soweit er bis jetzt