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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 12.1877

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Das Rubensfest zu Antwerpen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5785#0409

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Lll.JnlMang.

Sciträge

sind an vr. (5. v. Lützow
(Wien,Theresianumgasse
2ö)od.andieVcrla>lSll.
(Lcipzig, Königsstr. 3)
zu richten.

27. Lcptembrr

Nr. 51.

Znscratc

u 25 Pf. für die drei
Mal gespaltenc Petitzeile

1877.

Bciblatt znr Zeitschrist sür bildende Kunst.

Dies Blatt, jedl

^ochc am Donn-rstag -rsch-incnd, crhalten di- Abonnentc» d-r „Zeitschrist sür bild-nd- Knnst" grai!s; sür sich allein Lezogen
stct der Jahrgang S Mark sowohl im Bnchhandel wie auch bci dcn deutschcn und östcrreichischcn Postanstalten.

Zuhalt: Das Rub-nss-st zu Antwerpe». II. — Die Konkurrenz sür die Ausschnrnckung des Kaiserhauses in Goslar. — Altdeutsche Büder iu dcr Münster-
kirchc zu Kloftcr HcilsbroNn. (Schluss.l - Jllnftrationcn zu Mcytag's Werkcn; Desrcgger's „Ball auf der Alm", gestochen von Ch. Prersscl. —
Stnttgart. — DaS Kaisersesl im Düsscldorfer Malkasten. — B-rliner Kupfcrstichauktion; Börucr's Knpferstichauktion. — Zeitschristcn. — Jnseratc.

Oas Rubensfest ;u Äntwerpen.

ii.

Das war am Sonntag dem 19. August schon in
aller Frühe ein Gewoge und Gctümmel, wie es Ant-
werpen vielleicht noch nicht gesehen hat! Die festlichen
Massen wurden von Stunde zu Stunde dichter, wie
die Eisenbahnen und Dampfbootc immer neue Schaaren
heranschleppten. Dics Getrommcl, dieses Musikdurch-
einander und Hin- und Hermarschireu der Vereine!
Heut nehmen 42 Gesangvereine am Wettsang Theil;
sie ziehen zum Stadthaus und von da zum Kampf der
Gesänge in die ihnen angewiesenen, verschiedenen Räum-
lichkeitcn. Jn Kürze sei gleich angeführt, da wir wcder
ihren, noch dcn theatralischcn und andercn Wettkämpfen
beiwohnen konnten, daß an Siegespreisen für Gesang
lo für die Belgier, 4 für die Deutschen, 3 für die
Franzosen und 4 für dic Holländer bcstimmt waren
und zur Vertheilung kamen. Unter den Deutschen
siegten der Kölner Liedcrkranz, die Hilaria von Aachen,
der Bonner Männergesangverein und der Burtscheider
Sängervercin, von den Franzosen SLnger aus Roubaix
und Lille, von den Hollandern die aus dcm Haag, Breda
und Amsterdani.

Von deutschen Vereinen holte sich in den nächstcn
Tagen noch die Frankfurter Germania cinen crsten
Preis in ihrem sechsrudrigen Rcnnboot. Diescr Land-
ratten-Ruderklub har bekanntlich auf dem Kontinent jetzt
eine Art Championschaft; cr hat dic Hamburger uud
Amstcrdamer geschlagen und hatte sich, wenn wir nicht
irren, auf der Amstel auch schon mit den Belgicrn ge-

messen. Jm Skiffrudern hat ein Franzose von dcr
Marue-Rudergescllschaft über einen Frankfurter von der
Germania um zwei Sekünden gesiegt. Wir sahen den
Frankfurter vor der Wettfahrt rudern und hatten dem
ausgezeichnet geschulten und athletischen Kämpfer danach
den Sieg zugehofft. —' Die Bekleidung des Oberkörpers
der Wettruderer wird, nebsnbei bemerkt, immer olhm-
pischer; für Freunde des Muskelspiels ein Genuß, sonst
eine Anomalie, wie die Balltoiletten der großen Welt.

Am ersten Tage versuchten wir einen Theil des
Wettruderns zu sehen, weil wir uns schämten, der-
gleichen in einer Seestadt zu versäumen. Nach zwei-
stündigem Harren über die festgesetzte Zeit trieben uns
andere Pflichten fort, als endlich die ersten Boote ab-
fuhrcn. Die Pünktlichkeit ließ, wie nian sieht, zu
wünschen übrig, und über die dahin bczüglichen Maß-
nahmen hörten wir an Ort uud Stelle klagen. Durch
das Allzuviel der gebotencn Festlichkeiten war auch die
Betheiligung der Zuschauer auf dem Tribünenplatze
unter unserer Erwartuug.

Doch zurück zum Sonutag! Nach den Sängern
zogen in cndloser Folge über 100 Festgenossenschaften
mit einer llnmasse von Musik- und Spektakelbanden auf.
Heilige Pickwickier! Was diese eigenllich alle treiben,
wollen und sollen, konnten wir trotz Fahnen, Namen,
Devisen und Shmbolcn in vielen Fällen nicht heraus-
bringcn. Citiren wir aus einer Zeitung: „I-ss oon-
oours ooniprsunsnt 25 jonx ckitkorsnts. cks no puis

rosistor uu äosir ä'on oitor c^uslipuss uns.

^.insi outrs los oonoours äo tirs u 1u ziorokro, nu
dsroLiiu, st lu ^ranäs st st 1a pstits urbalsts, st la
oarubins I'Iobsrt, il a äss sonoours pour Iss jsux

»
 
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