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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 12.1877

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Die Hozer-Ausstellung im Wiener Künsterhause
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https://doi.org/10.11588/diglit.5785#0089

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JalNMW.

Lcitrngc

^°»v°-C.„.Lüuow
2- ^^»Theresianunlgasse
^°d.a»di-Bcrlacs„.

' "czig, Königsstr, 3),

r» richtcn.

Ärrkmbkl

Nr. 11.
Inscratc

a 25 Pf. für die drei
Mal gespaltene Petitzeile
werden von jeder Buch-
und Kunsthandlung an-
genonnnen.

1876.

Btiblatt znr Zeitschrist sür bildende Knnst.

DieZ

Blatt, jede Woche am Donnerstag erscheinend, erhalten die Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Kunst" gnatis; für sich allein bezogen
kostet der Jahrgang 9 Mark sowohl im Buchhandel wie auch bei den deutschen und österreichischen Postanstalten.

^ n h a >» .

^ Die Holzer-Ausstellung im Wiener Künstlerhanse. — Die akademische Kunstausstellung in Berlin. VI —Ctwas wider W. Wackernaael.— Friedrich
Heunert -j-; N. V. Diaz f. — Wiener historische Kunstausstellltng von 1877; Aus der permanentelt Ausstellung von Schulte in Düsseldorf. — A.
Ächenbach; Der Taufstein zu Brechten bei Dortmund. — Jnserate.

^ Holzer-Ausstellung im Wiener Äünstler-
hause.

i„ Ergänzung zu dem Nekrologe Joseph Holzer's
^ ^2 des vorigen Jahrganges dieser Zeitschrift sei

Zcstattet, mit einigen Worten über die von den
^^"nden und Kollegen des Dahingeschiedenen gegen-
^ ^iener Künstlerhause veranstaltete Kollektiv-
^ i^Hung zu berichten. Dieselbe besteht aus einer
^ ^ seiner hervorragendsten Werke und ciner rcichen
^"'^iung von Studien, wclchc nebst einigen Bildern
w letzten Schaffensperiode des Verstorbenen den
ilaß des Künstlers bilden. Die liebenswürdigc
j^^^illigkeit, mit wclcher die Künstlerschaft Wicns
die Thore ihres Hauses öffnet, wenn es gilt,
eines lieben, verehrten Kunstgenosscn in
Maße gerccht zu werden, hat sich bereits in
"u/, von Kollcktiv-Ausstellungen — wir nennen
^udx.!^ Werke Jak. Alt's, Selleny's und Thomas
^ dokumentirt, und mit Hilfe dieser dankens-
luun^ ^estrebungen ist es auch numnchr wieder ge-
sunu^-' schönes und vollständiges Bilv des Ge-
tzzj^i^afsens des verstorbenen Waldmalers herzustellen.
^ludj Künstler durch einigc der ausgestellten

uls sowohl in seiner erstcn Thätigkeit vor der Natur
^telß."^ seinem ersten reproducirenden Schaffen im
^lUrick' Bildern seiner Iugendcpoche. Rasch

sich uug zaghaftcr, doch in iinmer schon strenge
^ure bewahrender Pinselführung eine nnverkenn-
all„E,. E'sterschaft heraus. Ein freieres Kolorit rückt
^ca,/ Anfangs stnmpfen, in Blau nnd kaltem

behaltenen Töncn nach. Die Farbengebung wird

reicher, die Technik gewandter, und die Jnnigkeit der
Empfindung steigert sich mit dem Heraustreten der
Meisterschaft. Statt daß sie, wie bei so vielen Künstlern,
wenn sie zur vollen Reife ihres technischen Könnens
gelangen, entweder irgend einem anfgegriffcnenJdealismus
weicht oder in Brillanz der Technik anfgeht, entwickelt
sie sich bei Holzer gerade zur Folie des Dargestellten.
Darin liegt auch vornehmlich jener Reiz, welcher den
Beschauer trotz der Menge der ausgestellten Bilder und
Studicn, die zumal, weil der Mcister vorwiegend den
Wald liebtc und sonach malte, keine besonders auffallen-
den Kontraste bieten, nicht ermüden läßt. Das was
wir in unserem kurzcn, dem Künstler gewcihten Nach-
rufe sagten, daß sich derselbe vollständig aus sich selbst
und nur an der Hand der Natur gebildet habe, bestätigt
sich nun beim Gesammtanblicke seines Schaffens voll-
kommen. Kaum dem gewiegtesten Kennerauge dürfte in
einer der allerersten Studieu des Meisters dic Technik
seines Lehrers Thomas Ender in Erinnerung kommcn.
Schon in der nächsten Studienfolge arbeitet er sich frei,
und so folgt eine Studienausbeute der anderen, in immer
deutlicherer, stetiger und fortschreitender Entwickelung.
Wir sehen den Künstler in allen Gattungen des Waldes
seine Palette übcn; mit gleicher Freudigkeit schildert er
die Niederungen wie die Höhen, und mik seinem Fein-
gefühl für Perspektivc, jenem Hauptmotor für Landschafts-
malerei, zeichnet er Alles, was sich ihm bietet mit ciner
ebenso seltenen Schärfe der Form wie stereoskopartigen
Optik. Des Künstlers Skizzenbücher, welche nicht einge-
rahmt werden, also zur Schaustelluug in der Oeffentlichkeit
nicht gelangen konnten, dafür aber im Sekretariat der
Künstlcrgenossenschaft auf Verlangen gezeigt werden,
 
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