Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 1.1919/20
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0041
DOI Heft:
2. Septemberheft
DOI Artikel:Karl Philipp Emanuel Bach als Kunstfreund: ein Autograph des Komponisten
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0041
4 /iSL^-
_ -^M-~J'U4^
. j~*^ A-iÄ. 0*> -'*ßir- 64
*■—<r- ^ :*%rr*
77,'^bf‘V ’ /^ H~, X~~~
3rm*£ß
ßiM rrr1.
JZJB, ^,,
7Mk
JX-CLJ
-usTlk ^
« 75^
Universität Kiel) ist unter die ersten Theologen seiner
Zeit zu rechnen; sehr geschätzt war er als Dichter geist-
licher Lieder und Oden; seine poetische Bearbeitung der
„Psalmen“ erschien 1762.
Ihre Vertonung durch Karl Philipp Emanuel Bach
erfolgte auf den ihm in einer Zeitschrift (Allgemeine
deutsche Bibliothek Bd. 6, Stück 2, S. 324. 1768) über-
mittelten Wunsch eines Ungenannten, daß er damit ein
Seitenstück zu seiner Komposition dei „geistlichen Lieder
von Geliert“ schaffen möge. Bach versprach dies in
derselben Zeitschrift unter der Voraussetzung, daß er
einen Verleger finden würde. Aber das war nicht der
Fall. Er hatte aber den Mut, diese Cramerschen Psalmen
im Selbstverläge herauszugeben und hatte auch das
Glück, gleich 327 Abonnenten darauf namhaft machen
zu können.
Die erwähnte „Passions-Cantate“ ist 1770 entstanden,
indem der Tonsetzer aus einer 1768—69 komponierten
„Passionsmusik“ die Partie des Evangelisten wegließ und
noch sonst einige Aenderungen vornahm, um das Werk
für den Konzertsaal brauchbar zu machen.
Recht bedeutend war, wie wir aus unserm Briefe
ersehen, die Sammlung von Musiker-Portraits, die sich
K. Ph. E. Bach angelegt hatte. Er scheint überhaupt
für bildende Künste mehr Sinn gehabt zu haben, als
man im allgemeinen bei Musikern findet.
Näheres über den Maler Riefstein, der ihn in
Cassel gemalt hat, konnte ich nicht ermitteln. Der Name
steht nicht einmal in Naglers Künstlerlexikon.
Im Autographenhandel kommen Briefe K. Ph. Em.
Bachs, die übrigens gesammelt noch nicht herausgegeben
sind, nicht gerade selten vor; sie werden sehr ungleich-
mäßig, eher zu niedrig als zu hoch bewertet, nicht im
entferntesten so hoch wie Briefe seines Vaters.
W i 1 h. Altmann.
37