zu berichten, die der Orgelbauer Lange 1580 baute, nachdem die
alte Orgel durch den Brand mit zerstört worden war. Es ist
dies vermutlich derselbe Orgelbauer, der die Orgeln der Nicolai-
und Thomaskirphe in Leipzig baute, resp. ausbesserte, und von
dem auch das Dresdner Historische Museum ein Prachtwerk von
1581 besitzt.
Der Meißner Burgberg bietet eine Fülle von historisch und
künstlerisch Bedeutsamem, das noch vieler Studien und For-
schungen harrt, Ourlitt hat manches bisher Erfahrene und An-
genommene ergänzt und richtiggesteiit und damit der Natur-
wissenschaft einen neuen wichtigen Dienst geleistet.
Paul Sorgenfrei.
leipziger 6ntumt?fsc und ModeUmede.
Aus Leipzig wird uns geschrieben: Die Beschickung
der diesjährigen Leipziger Entwurfs - und Modellmesse
ist wie auch bei den vergangenen Messen sehr reichlich gewesen,
und nach Ausscheidung der von dem Hauptaufnahmeausschuß
abgelehnten Arbeiten, zeigt sich, daß die künstlerische Bedeutung
der ganzen Ausstellung eine Steigerung erfahren hat. Interessant
ist es zu beobachten, wie bestimmte neuzeitliche Richtungen all-
mählich alle kunstgewerblichen Gebiete durchdringen, und wie
zielsicher die Kunstgewerbeschulen gearbeitet haben. Die Be-
teiligung der Schulen ist stärker als das letzte Mal und betrifft
nicht nur Flachkunst, sondern auch Metall- und Holzarbeiten,
Schmuck und Keramik. Die Fabrikanten von Textilien, Tapeten,
Holzarbeiten, Möbeln, Spielwaren und Glasarbeiten, sowie die
Verlagsanstalten und Druckereien finden sehr brauchbare, und in
der Qualität hervorragende Entwürfe und Modelle. Die Aus-
stellung wird im Festsaal des neuen Rathauses veranstaltet.
Dr. St.
Nßuet^einungen des Bücbeütnaükies.
Walter Klein, Geschichte des Gmünder
Goldschmiedegewerbes, Verlag Grelner&Pfelfer,
Stuttgart 1020, 144 S., 119 Abb.
Das Buch bedeutet eine Entdeckung: Die Stadt Gmünd, die
in der Architekturgeschichte schon längst eine Rolle spielt, erhält
nun auch auf dem Gebiete der Goldschmiedekunst eine be-
deutungsvolle Vergangenheit. Sie mußte aber mühsam wieder-
entdeckt werden, denn sie war zugedeckt durch eine überreich
wuchernde Tätigkeit auf dem Gebiete des Filigrans während des
18. Jahrhunderts. Die Stätte hat aber gute alte Tradition, und
die Geschichte des Gmünder Goldschmiedegewerbes setzt mit
einer interessanten gotischen Monstranz von etwa 1380 ein, die
zwar warscheinlich in Prag gearbeitet ist, aber zweifellos auf
einen Entwurf des Baumeisters Peter Parter zurückgeht, eines
Sohnes der Stadt Gmünd, der von Karl IV. zur Fortführung des
Prager Dombaues berufen war. Dann weiß der Verfasser eine
Reihe weiterer gotischer Goldschmiedearbeiten, die ungestempelt
sind, für Gmünd in Anspruch zu nehmen. Seit Einführung der
Stempelung im 16. Jahrhundert gewinnen die Zuweisungen an
Sicherheit und ich möchte ganz besonders auf den fruchtbaren
Meister Joseph Fischer, tätig 1699—1728, hinweisen, dem wir den
hübschen 1714 datierten Kelch verdanken.
Ein besonderes Interesse wird es für die Museen haben,
die ihre großen Filigranbestände nie zu lokalisieren vermögen,
daß wir endlich einmal in der Lage sind, unzählige undeutlich
oder unerkannt gestempelte Arbeiten Gmünd zuzuweisen. Auch
Fassettearbeiten können jetzt Gmünd zugeschrieben werden.
Auffallend ist, daß der Verfasser die Frage des gegossenen Fili-
grans nicht berührt. Dieselben Modelle, die durch ihre Stempelung
als Gmünder Arbeiten erkannt sind, kommen als Gußfiligran auch
in Bayern vor. Es wäre wichtig zu wissen, ob das Bayrische
Nachahmungen sind, oder ob Gmünd auch die Surrogate ge-
liefert hat.
Wenn wir das Gesamtbild der Gmünder Tätigkeit über-
blicken, fällt der vollständige Mangel an älterem Profangerät
auf. Wenn ich auch hoffen darf, in der dritten Auflage meiner
jj GALERIE HELBING J MÜNCHEN
:: Wagmiillerslraße 15
jj ANTIQUITÄTEN \ MÖBEL
jl K UN ST -und EIN RI CHT UNGS-
jj GEGENSTÄNDE <> GEMÄLDE
• • '
:: aus dem
j: Nachlass Major ERNST CZERMAK f, München
jj VERSTEIGERUNG: 28. und 29. September 1920
•j Katalog mit 9 Tafeln - Preis Mk. 10.—
• •
^iT?i|lJil»iffTii,«lJil»ii7rii|»liLMii7r,tSiiiMiii7ylijiimiii7rii|»liLl»ifffli|iimii,7r.-| liil»imii|,|lLl»iiiiii|»,Ül»ii7»»i »lül»»nrii|»lül«ii7iii|«ll.l»re
•i
|c
ij
|i
i:
fi
i:
|i
|i
•]
|l
|i
•;
ji
Ü'iiii
JHeue KunffbancüunQ
Berlin, Tauentötenllcaße 6
ln unfeeem üerlage (ind foeben erlcbienen:
Graphiker der Gegenuiart:
Band t. jYlid)el Bingelfen. Text non Paul ftnedtnef) mit 48 Repcod.
Band 2. 6m.il Ot?lik. Text non J4ax Osbotm mit 35 Reproduktionen.
Band 3. Etm(f Stern. Text uon IDolfgarvg Goet} mit 39 Reproduktion.
Band 4- lakob 8teinl)ardt. Text ron Arno fSadel mit 34 Reprod.
Band 5. 6rict) IDolfsfeld. Text oon Adolpf) Donatf) mit 42 Reprod.
Preis pro Band JyI k. 8.— o r d.
iE
95 Köpfe oon Orlik
mit einem Geleitmort oon Jvlax Osborn und 95 Uet)tdrucktafeln
JHr. 1—150 üom Künltler mit beigefügter Originalradierung l>and{ef)rift-
licl) ßsnieüt in Malbpergamcnt.Jvtk. 2?5.— ord.
JHormaUAusgabe in ge(ebmackoollem pappband . . jvtk. 66.— ord.
Moderne Graphik
Zeichnungen
Rad ierungen
Lithographien usw.
in besten Qualitäten und
:: reicher Auswahl ::
Conz, Corinth, Gaul, Greiner»
Klinger, Kollwitz, Lehmbruck,
Leibi, Liebermann, Meid, Menzel,
Nolde, Slevogt, Stauffer,
Sterl, Thoma u. a.
Galerie ernst arhold
Dresden und Breslau
Ständig Angebote aus
Privatbesitz erbeten.
erster und allererster
moderner Meister
Billigste Preise
Große Auswahl
Eduard Hehres, ü,
München, Prinz Ludwigstr. i4 4 i
nächst Karolinenplatzj
Alte Meister
ANKAUF + VERKAUF
(Unter kunsthistorischer Leitung)
OsKar Goldmann, München
Briennerstraße 53 (gegenüber CafS Luitpold)
Telephon: 27340
477
alte Orgel durch den Brand mit zerstört worden war. Es ist
dies vermutlich derselbe Orgelbauer, der die Orgeln der Nicolai-
und Thomaskirphe in Leipzig baute, resp. ausbesserte, und von
dem auch das Dresdner Historische Museum ein Prachtwerk von
1581 besitzt.
Der Meißner Burgberg bietet eine Fülle von historisch und
künstlerisch Bedeutsamem, das noch vieler Studien und For-
schungen harrt, Ourlitt hat manches bisher Erfahrene und An-
genommene ergänzt und richtiggesteiit und damit der Natur-
wissenschaft einen neuen wichtigen Dienst geleistet.
Paul Sorgenfrei.
leipziger 6ntumt?fsc und ModeUmede.
Aus Leipzig wird uns geschrieben: Die Beschickung
der diesjährigen Leipziger Entwurfs - und Modellmesse
ist wie auch bei den vergangenen Messen sehr reichlich gewesen,
und nach Ausscheidung der von dem Hauptaufnahmeausschuß
abgelehnten Arbeiten, zeigt sich, daß die künstlerische Bedeutung
der ganzen Ausstellung eine Steigerung erfahren hat. Interessant
ist es zu beobachten, wie bestimmte neuzeitliche Richtungen all-
mählich alle kunstgewerblichen Gebiete durchdringen, und wie
zielsicher die Kunstgewerbeschulen gearbeitet haben. Die Be-
teiligung der Schulen ist stärker als das letzte Mal und betrifft
nicht nur Flachkunst, sondern auch Metall- und Holzarbeiten,
Schmuck und Keramik. Die Fabrikanten von Textilien, Tapeten,
Holzarbeiten, Möbeln, Spielwaren und Glasarbeiten, sowie die
Verlagsanstalten und Druckereien finden sehr brauchbare, und in
der Qualität hervorragende Entwürfe und Modelle. Die Aus-
stellung wird im Festsaal des neuen Rathauses veranstaltet.
Dr. St.
Nßuet^einungen des Bücbeütnaükies.
Walter Klein, Geschichte des Gmünder
Goldschmiedegewerbes, Verlag Grelner&Pfelfer,
Stuttgart 1020, 144 S., 119 Abb.
Das Buch bedeutet eine Entdeckung: Die Stadt Gmünd, die
in der Architekturgeschichte schon längst eine Rolle spielt, erhält
nun auch auf dem Gebiete der Goldschmiedekunst eine be-
deutungsvolle Vergangenheit. Sie mußte aber mühsam wieder-
entdeckt werden, denn sie war zugedeckt durch eine überreich
wuchernde Tätigkeit auf dem Gebiete des Filigrans während des
18. Jahrhunderts. Die Stätte hat aber gute alte Tradition, und
die Geschichte des Gmünder Goldschmiedegewerbes setzt mit
einer interessanten gotischen Monstranz von etwa 1380 ein, die
zwar warscheinlich in Prag gearbeitet ist, aber zweifellos auf
einen Entwurf des Baumeisters Peter Parter zurückgeht, eines
Sohnes der Stadt Gmünd, der von Karl IV. zur Fortführung des
Prager Dombaues berufen war. Dann weiß der Verfasser eine
Reihe weiterer gotischer Goldschmiedearbeiten, die ungestempelt
sind, für Gmünd in Anspruch zu nehmen. Seit Einführung der
Stempelung im 16. Jahrhundert gewinnen die Zuweisungen an
Sicherheit und ich möchte ganz besonders auf den fruchtbaren
Meister Joseph Fischer, tätig 1699—1728, hinweisen, dem wir den
hübschen 1714 datierten Kelch verdanken.
Ein besonderes Interesse wird es für die Museen haben,
die ihre großen Filigranbestände nie zu lokalisieren vermögen,
daß wir endlich einmal in der Lage sind, unzählige undeutlich
oder unerkannt gestempelte Arbeiten Gmünd zuzuweisen. Auch
Fassettearbeiten können jetzt Gmünd zugeschrieben werden.
Auffallend ist, daß der Verfasser die Frage des gegossenen Fili-
grans nicht berührt. Dieselben Modelle, die durch ihre Stempelung
als Gmünder Arbeiten erkannt sind, kommen als Gußfiligran auch
in Bayern vor. Es wäre wichtig zu wissen, ob das Bayrische
Nachahmungen sind, oder ob Gmünd auch die Surrogate ge-
liefert hat.
Wenn wir das Gesamtbild der Gmünder Tätigkeit über-
blicken, fällt der vollständige Mangel an älterem Profangerät
auf. Wenn ich auch hoffen darf, in der dritten Auflage meiner
jj GALERIE HELBING J MÜNCHEN
:: Wagmiillerslraße 15
jj ANTIQUITÄTEN \ MÖBEL
jl K UN ST -und EIN RI CHT UNGS-
jj GEGENSTÄNDE <> GEMÄLDE
• • '
:: aus dem
j: Nachlass Major ERNST CZERMAK f, München
jj VERSTEIGERUNG: 28. und 29. September 1920
•j Katalog mit 9 Tafeln - Preis Mk. 10.—
• •
^iT?i|lJil»iffTii,«lJil»ii7rii|»liLMii7r,tSiiiMiii7ylijiimiii7rii|»liLl»ifffli|iimii,7r.-| liil»imii|,|lLl»iiiiii|»,Ül»ii7»»i »lül»»nrii|»lül«ii7iii|«ll.l»re
•i
|c
ij
|i
i:
fi
i:
|i
|i
•]
|l
|i
•;
ji
Ü'iiii
JHeue KunffbancüunQ
Berlin, Tauentötenllcaße 6
ln unfeeem üerlage (ind foeben erlcbienen:
Graphiker der Gegenuiart:
Band t. jYlid)el Bingelfen. Text non Paul ftnedtnef) mit 48 Repcod.
Band 2. 6m.il Ot?lik. Text non J4ax Osbotm mit 35 Reproduktionen.
Band 3. Etm(f Stern. Text uon IDolfgarvg Goet} mit 39 Reproduktion.
Band 4- lakob 8teinl)ardt. Text ron Arno fSadel mit 34 Reprod.
Band 5. 6rict) IDolfsfeld. Text oon Adolpf) Donatf) mit 42 Reprod.
Preis pro Band JyI k. 8.— o r d.
iE
95 Köpfe oon Orlik
mit einem Geleitmort oon Jvlax Osborn und 95 Uet)tdrucktafeln
JHr. 1—150 üom Künltler mit beigefügter Originalradierung l>and{ef)rift-
licl) ßsnieüt in Malbpergamcnt.Jvtk. 2?5.— ord.
JHormaUAusgabe in ge(ebmackoollem pappband . . jvtk. 66.— ord.
Moderne Graphik
Zeichnungen
Rad ierungen
Lithographien usw.
in besten Qualitäten und
:: reicher Auswahl ::
Conz, Corinth, Gaul, Greiner»
Klinger, Kollwitz, Lehmbruck,
Leibi, Liebermann, Meid, Menzel,
Nolde, Slevogt, Stauffer,
Sterl, Thoma u. a.
Galerie ernst arhold
Dresden und Breslau
Ständig Angebote aus
Privatbesitz erbeten.
erster und allererster
moderner Meister
Billigste Preise
Große Auswahl
Eduard Hehres, ü,
München, Prinz Ludwigstr. i4 4 i
nächst Karolinenplatzj
Alte Meister
ANKAUF + VERKAUF
(Unter kunsthistorischer Leitung)
OsKar Goldmann, München
Briennerstraße 53 (gegenüber CafS Luitpold)
Telephon: 27340
477