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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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Heft 15.

Die Werkstatt der Kunst.

175

Gyoergyi; zweiter Preis von 5000 K: Bilhauer Rikhard
Fueredi, Kunstmaler Aladür Koeroesfoei, Architekt
Jenoe Lechner; dritte Preise von je zooo K: Bildhauer
Istvün Toth, Kunstmaler Imre Rovösz, Architekt Henrik
Kotäl und Bildhauer Fueloep Beck; Architekt Rezsoe
Hickisch; vierter Preis von 2000 K: Bildhauer Ede Margö,
Kunstmaler Andor Dudits, Architekt Kälmän Lux. Ueber
die Ausführung entscheidet der Kultusminister.

Staatliche Runstpflege

Weimar^ 30. November. Dem Gemeinderate lag, wie wir
der „Halleschen Zeitung" entnehmen, ein Gesuch der
Direktion der Großherzoglichen Kunstschule um Ge-
währung eines fortlaufenden Beitrags aus städtischen
Mitteln vor. Die Niederschrift der Direktion führte aus,
daß für die jüngeren Künstler sehr geringe Gelegenheit
bestehe, ihre Arbeiten zu verkaufen, da Weimar keinen
Kunstmarkt besitze. Ls liege daher die Gefahr vor, daß
die jungen Maler andere Kunststädte aufsuchen, wo sie
bessere Lebensbedingungen fänden. Die Anzahl der Schüler
der Kunstschule beträgt augenblicklich t25, die der Kunst-
gewerbeschule etwa 25. Ls besteht nun schon eine Stif-
tung mit einem Kapital von Hoooo Mk. zur Unter-
stützung jüngerer Künstler, jedoch reichten die Zinsen dieser
Summe nicht aus. Der Referent bat, bis auf weiteres
einen Beitrag von 2000 Mk. zu gewähren, wofür
jüngeren talentierten Künstlern Arbeiten abgekauft werden
sollten. Auch solle man an die Ueberweisung des Betrags
die Bedingung knüpfen, daß der Stadt zur Schmückung der
Innenräume ihrer Gebäude angekaufte Bilder ev. zur Ver-
fügung gestellt werden. Der Gemeinderat beschloß in
diesem Sinne.

-Denkmalschutz unä -pflege -
Karlsruhe i. B. In der „Franks. Ztg." erhebt Prof. v.
Gechselhäuser Protest gegen den plan, die Fassade
des Gtto-Heinrichs baues des Heidelberger Schlosses
abzutragen und unter Ergänzung der defekten Steine
wieder aufzubauen. Die Fassade sei verhältnismäßig gut
erhalten, drohe nicht zusammenzustürzen und könne mit ein-
fachen Mitteln konserviert werden. Line unmittelbare Ge-
fahr liege keinesfalls vor. Man möge doch davon absehen,
eine künstliche Ruine zu schaffen, möge den Bau
nicht unnötig vorzeitig zerstören.

Personalien

Budapest. V. In Nyiregyhäza wurde am t?. Dktober
eine Gedenktafel am Geburtshause des Kunstmalers Prof.
Gyula v. Benczür feierlich enthüllt.
München. Der Kunstmaler und Gemälderestaurator Lmil
Kinkelin in München wurde zum Konservator der staat-
lichen Gemäldegalerien ernannt.

^oÄssfälle
München. Hermann v. Kaulbach ist gestorben. Der
Künstler wurde 63 Jahre alt.
--
Stipenäien uncl Stiftungen
--

Berlin. (Ministerium der geistlichen, Unterrichts-
u. Medizinalangelegenheiten. Kgl. Akademie der
Künste.) Wettbewerb um den Großen Staatspreis auf
dem Gebiete der Malerei für das Jahr tdlo. Die Wahl des
Gegenstandes für den Wettbewerb ist frei; indessen soll in
den Werken das bewußte Streben erkennbar sein, größere
und höhere Vorstellungen entsprechend zu ge-
stalten. Insbesondere wird Wert auf den notwendig

engen Zusammenhang der drei Schwesterkünste gelegt
und demgemäß auf die vom Bewerber bewiesene Fähigkeit
in monumentalem Sinne zu arbeiten. Konkurrenzfähig
sind außer fertigen oder annähernd fertigen Gemälden auch
Kartons, Skizzen und Entwürfe, von festen Wandgemälden
sind Photographien zulässig unter Beifügung der Kartons
und der Studien. Die Zahl der Arbeiten darf 10 nicht
überschreiten, auch wenn die Bewerbung auf mehrere Preise
ausgedehnt wird. Die für diesen Wettbewerb bestimmten
Arbeiten nebst schriftlichem Bewerbungsgesuche find nach
Wahl der Bewerber entweder bei der Akademie der Künste
zu Berlin oder den Kunstakademien zu Düsseldorf, Königs-
berg und Kassel bezw. dem Staedelschen Kunstinstitut zu
Frankfurt a. M. einzuliefern. An diesen Stellen findet
eine Sichtung auf Zulassung zur Konkurrenz statt. Die
zur Konkurrenz verstatteten Arbeiten werden zur Ent-
scheidung nach Berlin gesandt, die als nicht geeignet be-
fundenen aber den Bewerbern wieder zur Verfügung ge-
stellt. Als spätester Einlieferungstermin gilt: bei der
Akademie der Künste zu Berlin, sh, pariser Platz H,
der 7. März sytO, mittags s2 Uhr, bei den übrigen
Akademien bezw. dem Staedelschen Kunstinstitut der
26. Februar tdlo. Der Bewerbung sind beizufügen:
1. eine ausführliche Lebensbeschreibung des Bewerbers, aus
welcher auch der Gang seiner künstlerischen Ausbildung
ersichtlich ist, nebst den Zeugnissen über die letztere,
2. Zeugnisse darüber, daß der Bewerber ein Preuße ist,
und daß er zur Zeit der Bewerbung das zweiunddreißigste
Lebensjahr nicht überschritten hat, 3. die schriftliche Ver-
sicherung an Eidesstatt, daß die eingereichten Arbeiten von
dem Bewerber selbständig erfunden und ohne fremde Bei-
hilfe ausgeführt sind, ein Verzeichnis der für die
Konkurrenz bestimmten Arbeiten auf besonderem Bogen.
Bewerbungsgesuche, denen die vorstehend unter s bis H
aufgeführten Schriftstücke nicht beiliegen, bleiben unberück-
sichtigt. Die Einsendung der Gesuche hat getrennt von den
Arbeiten zu erfolgen. Die Kosten der Lin- und Rück-
sendung nach und von dem Linlieferungsorte hat der Be-
werber zu tragen. Der Preis besteht in einem Stipendium
von 3000 Mk. zu einer einjährigen Studienreise nebst
300 Mk. Reisekostenentschädigung und ist in zwei halb-
jährlichen Raten mit je t650 Mk. zahlbar, die erste beim
Antritt der Studienreise, die zweite nach Erstattung des
Reiseberichts und nach Erfüllung der weiter unten aufge-
führten Studiennachweise. Das Stipendium steht vom
t. April t9lo ab zur Verfügung. Die Studienreise ist
spätestens innerhalb einer Frist von zwei Jahren nach
Zuerkennung des Stipendiums anzutreten und ohne will-
kürliche Unterbrechung zu vollenden. Der Stipendiat hat
den größten Teil seiner Studienreise den Kunstwerken
Italiens zu widmen. Er wird in bezug auf den An-
tritt und die Vollendung der Studienreise, die Studienzwecke,
besondere Studienarbeiten, die wichtigeren Studienorte usw.
unter tunlichster Berücksichtigung seiner etwaigen wünsche
auf ein festes Programm verpflichtet, von dem ohne vorherige
ausdrückliche Genehmigung des Senats der Akademie der
Künste nicht abgewichen werden darf, vor Ablauf von
sechs Monaten nach Antritt der Studienreise hat der
Stipendiat über den Fortgang seiner Studien dem Senat
schriftlichen Bericht zu erstatten und zum Zweck des Studien-
nachweises beizufügen: einige Skizzen oder Skizzenbücher,
welche die empfangenen Eindrücke flüchtig wiedergeben,
ferner mindestens eine farbige Kopie eines monu-
mentalen alten wand- oder Tafelgemäldes im
kleineren Maßstab und endlich eine sorgfältige ge-
naue Kopie eines Fragments von einem alten
Bilde in natürlicher Größe. Die Kosten für Ein-
und Rücksendung dieser Nachweise trägt die Akademie.
Während der Dauer des Stipendienjahres wird dem Sti-
pendiaten eins von der Akademie im Interesse ihrer in
Rom studierenden Stipendiaten gemieteten Ateliers kosten-
los überlassen werden, wenn ältere Ansprüche auf solche
nicht zu berücksichtigen sind. Die Zuerkennung des Preises
erfolgt im März l9lo. Nach getroffener Entscheidung
 
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