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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 15.1923

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Heft 7
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Die Zeit und der Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.39945#0388

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Die Sammlung enthielt hauptfäd^lid) Renaif-
fancearbeiten, dod) iß auch das 17. und 18. Jahr-
hundert gut vertreten, und felbft aus dem 19. Jahr-
hundert pnd einige Stücke vorhanden. Die Me-
daillen pnd natürlich weit zahlreicher als die
Plaketten; von Münzen hatten die Brüder Rofen-
heim fap nur folche der italienifchen Renaißance
aufgenommen. Überhaupt pnd die Italiener be-
vorzugt, pe bilden faft die Hälfte des Beftandes;
an zweiter Stelle ßehen die deutfchen Arbeiten.
Die Fülle hervorragender Stücke ip in allen
Abteilungen fo groß, daß man Einzelheiten kaum
anführen kann. Unter den Italienern ip Pifa-
zello mit acht Arbeiten vertreten, Matteo de’
Papi mit pebzehn, fehr park auch Paporino und
Leone Leoni und der am ößerreichißhen Fjofe
arbeitende Abondio. Die an die Medaillen an-
gereihten italienifchen Münzen bieten neben
einigen mittelalterlichen Stücken namentlich eine
prächtige Auswahl der Ceftoni mit Porträts, die
zu den fchönpen Geldpücken aller Seiten ge-
hören, wie ein Blick auf Cafel 15 zeigt. Die
Plaketten rühren teils von den bekannteften und
fruchtbarpen Meiftern her wie Moderno, Piccio,
Valerio Belli; bei vielen der bepen ip der
Künpler noch unbepimmt, und der Katalog ver-
meidet vorpchtig alle zweifelhaften Zuteilungen.
— Die übrigen Länder wie Frankreich, England,
die Niederlande pnd ebenfalls gut vertreten; fo
fei auf die gravierten englifchen Medaillen von
Simon van de Paffe hmgewiefen; doch ip ihre
oahl entfprechend der geringeren Betätigung
diefer Länder auf dem Gebiet der Renaißance-
Medaille nicht fehr groß. — tüeit bedeutender
ift die Auswahl deutfcher Medaillen und Pla-
ketten, die uns natürlich auch am meißen inter-
efpert. Durch die FJergabe einer großen Anzahl
diefer Stücke für die Ausßellung alter deutfcher
Kunp, die der Burlington Fine Arts Club in

London im Jahre 1906 veranpaltete, ip Max
Rofenheim wohl zuerß in weiteren Kreifen be-
kannt geworden; um diefelbe 3eit erwarb er
pch ein befonderes Verdienß durch feinen Anteil
an der Aufdeckung der Giesmannfchen Fäl-
fchungen. — Die Medaillen der Habsburger,
öQettiner, Hohenzollern und anderer Fürßen-
gefchlechtern pnd natürlich in den alten deutfchen
Sammlungen beffer vertreten, obwohl auch in
diefer Abteilung jedes Münzkabinett begehrens-
werte Stücke pnden würde. Aber die Haupt-
ßücke bilden die Privatmedaillen, die außer in
Berlin und München wohl in keinem deutfchen
Mufeum fo gut vertreten pnd. Natürlich ift die
Sammlung für das tüerk von Georg Habich über
die deutfchen Medaillen des 16. Jahrhunderts
ausgiebig benußt worden. In normalen 3eiten
würden die deutfchen Mufeen und Privatfammler
gewiß alle Hauptßücke diefer Abteilung zu er-
werben fuchen; aber die traurige Valuta wird
wohl die meißen zur Beßheidenheit zwingen.
Einzelne Stücke hervorzuheben, iß hier weder
möglich noch nötig; es pnd zu viele hervor-
ragende Arbeiten verzeichnet, manches wichtige
auch unter den nicht abgebildeten, fo daß der
Liebhaber pch nicht auf die Durchpcht der Cafeln
allein befchränken füllte. — Die Abbildungen
pnd vorzüglich; nur ein Ceil der Plaketten, die
verkleinert wiedergegeben wei den mußten, peßt
fchlecht aus; aber das iß nicht die Schuld der
Photographie, fondern es rächt pch da, daß die
Künßler das Feld mit Figuren und befonders
mit landfchaftlichem und architektonifchem De-
tail überfüllten; die wahrhaft monumentalen ita-
lienifchen Medaillen der beiden erßenCafeln, und
auch manche deutfchen auf fpäteren Cafeln, haben
in der Verkleinerung nichts von ihrer Schönheit
eingebüßt, und das iß lehrreich.
B. Pick.

Erfdjeinungstermin
Heft 8.26. April
, 9.11. Mai
. 10.24. Mai

R g d a k t i o n s f d> 1 u ß
Heft 8.19. April
„9.3. Mai
„ 10.17. Mai

Herausgeber Prof. Dr. GEORG BIERMANN, Reitrain am Cegernfee, Pop Rottad).
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