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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 15.1923

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Heft 11
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Die Zeit und der Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.39945#0563

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Vermiedenes — Bevorfteljende Verweigerungen

Kirchenpilaper trennt und aus dem Dunkel günpig
hervorhebt. Das Ganze ift durchaus in der Art
der Grabmäler der ßochrenaiffance. Ein Cüerk,
deffen majeftätifche Ruhe über die Begriffe von
Mode und SßitQßfdJmack triumphiert. A. C.
ßaag
Die Niederlegung der alten Fjäufer am Fjaager
Sd)loßteid)e, derentwegen eine heftige Preffe-
kampagne geführt worden war, ift jetjt beendet.
Das Bild um die Gefängnispforte herum hat
dadurch unendlich gewonnen. Die Gaffe durch
den Curm der Gefängnispforte, die viel zu fchmal
für den ftetig wachfenden Verkehr geworden
war, foll in 3ukunft nur noch für den Fußgänger-
verkehr gebraucht werden. Eine breite Straße,
die an Stelle der niedergelegten Fjäufer angelegt
werden wird, foll künftig den Fuhrwerks- und
Reitverkehr um die Gefängnispforte herumleiten.
Pläne beftehen, wonach der Ceich in einer Breite
von 20 m zugefchüttet werden und auf dem fo
gewonnenen Boden ein neuer ßäuferblock, lau-
fend vom Buitenhof nach dem Kneuterdyk, ent-
gehen foll. Das Projekt wird wahrfcheinlich
noch diefes Jahr vor dem Stadtrat zur Abpim-
mung kommen, dürfte jedoch erheblichen CUider-
ftand finden, da pd) das padtbauliche Bild
durch den Äbbrud) der alten Gebäude bedeutend
gehoben hat.
150 Maler pnd durch einen Ausfchuß dazu
eingeladen worden, von landfchaftlich bedeut-
famen Örtlichkeiten FJollands Bilder anzufertigen.
Die Sammlung foll durch das niederländifdbe
Volk der Königin CUilhelmina als Gefchenk an-
geboten werden, zur Gelegenheit ihres 25jährigen
Regierungsjubiläums, das pe im September feiert.
5-
Der Kunftmarkt
Bevorftefjende Verweigerungen
Köln
Das Kunftauktionshaus Math- Lempertj
kündigt für den 12.—14. Juni eine Rntiquitäten-
und Möbelverpeigerung an, die pch wiederum
aus Dublettenbepänden deutfcher Mufeen zu-
fammenfetp, zu denen pd) recht achtbare Stücke
aus Privathand gefellen. Die meiften Qualitäten
weift wohl die Abteilung der deutfchen Porzel-
lane auf, in der wir die führenden Manufakturen
des 18. jahrh. vertreten fehen. Unter ihnen
dürfte das Intereffe der Liebhaber am meipen
die wohl als Unikum zu bezeichnende FJöchPer
Büpe des Mainzer Erzbifd)ofs Emmerich Jofeph
von Breidbad) erregen, ein ganz hervorragendes
Cüerk des J. P. Melchior, wie überhaupt die
IJöchper Manufaktur febr gut vertreten ip. Von
Meißen nennt der Katalog eine Reihe früher
Kändlerarbeiten. Aud) die Stücke von Ludwigs-
burg, Frankenthal, dien werden Beachtung pnden.
Unter den Skulpturen fehen wir neben den

niederrheinifchen Figuren des 15. und 16. Jahrh-r
eine Reihe feingefchnitper Cruhen- und Schrank-
füllungen, unter den Goldarbeiten fd)öne Dofen
der klafpzipifchen 3eit. ln der Möbelabteilung
gehören dem rheinifchen 18. Jahrh. die beften
Stücke.
London
öüährend der Juni-Verpeigerungen werden bei
Chrip ies zwei fehr populäre und weithin be-
kannte Ölgemälde verkauft werden, und zwar:
Sir ßubert von ßerkomers „Last Muster“, ge-
malt 1875, und CU. Fjolman FJunts „Scapegoat,
das der große vorraffaelitifche Künpler 1856 an
den Ufern des Roten Meeres malte. Beide Bilder
ftammen aus der Sammlung Sir Cuthherft Quilter.
Rm 13. Juni werden Meffrs. Sotheby, CUil-
kinfon & FJodge eine wichtige Sammlung von
3eid)nungen, Aquarellen und Ölgemälden aus
dem Beptje des I^errn J. B. Seely von der Infel
lüight verpeigern. Vertreten pnd u. a. die eng-
lifchen Aquarellmaler Copley Fielding, Birket
Fofter, S. Prout und die Maler George Morland,
Jan Steen und David Ceniers. K. P.
* *
*
Rm erpen nnd zweiten Freitag des Monats
Juli wird bei Chrifties die Sammlung des Sir
Jofeph B. Robinfon, eines bekannten füd-
afrikanifchen Millionärs, zur Verpeigerung kom-
men. Die Sammlung, von deren Exiftenz nur
ganz wenige Leute wußten, ip in den lebten
dreißig Jahren aufgebaut worden und enthält
unter anderem folgende Bilder: Ein Porträteines
alten Mannes mit weißem Bart von Rembrandt,
ferner ein Porträt der Schwefter Rembrandts,
Lysbeth van Ryn, datiert 1633. Das Porträt
eines FJerrn von Frans ßals. 3w^i Seepücke
von Van der Cappelle. Eine Gartenfzene von
Pieter de FJood). Ein Rubens (Porträt des Grafen
von Cüerve). Ferner ein Jan Steen, ein Ceniers,
ein Cerbord). Von den englifchen Meiftern feien
erwähnt: Porträt des Fjerrn Mathew von Rey-
nolds, mehrere Romneys, ein halbes Duzend
Gainsboroughs. Die franzöpfche Schule ip durch
verfchiedene Boud)ers vertreten. Die Sammlung
umfaßt alles in allem 138 Nummern. B.
Mündjen
Rm 19. Juni und folgende Cage pndet bei
I)ugo FJelbing eine Verpeigerung patt, deren
Bepände pd) aus dem Nachlaß Exzellenz Dr. CU.
K. Röntgen, aus Münchner Privatbeptj und
anderen Beiträgen zufammenfe&en. Die ver-
fd)iedenften KunPgattungen pnd vertreten fo
u. a. alte Gemälde, Antiquitäten, darunter Möbel,
Keramik, verfchiedene Metallarbeiten, Plapiken,
Einrid)tungsgegenftände verfdpedener Art, Cep-
pid)e, oftapatifcbes Kunftgewerbe ufw. Sehr
reichhaltig ip das neuere Kunftgewerbe vertreten,
vor allem durch verfchiedenen Schmuck, fchöne
Bepecke und größere Gruppen von Glas undKera-
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