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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-26 (2. Januar 1901 - 31. Januar 1901)
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Montag, 14. Januar 1901.

Crstes Blatt.

XXXXUl. Jahrgang. — Xr. 11.


c^-^DLT


Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich SO Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg.
zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.
Anzeigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Anschlag der Inserate auf den Plakattafeln der
und den Plakatsäulen. — Fernsprcch-Anschluß Nr. 82.

Durch dieZ Post be»
HeidelbergerjZeitung

Die Kanalvorlage.
Berlin, 12. Jan. Die Kanalvorlage ist dem Ab-
Scordnetenhause heute zugegangen. Nach der Vorlage
werden verlangt zur Herstellung des Rhein Elbe -
kanals insgesamt 260784700 Mk, und zwar für die
Strecke vom Rhein bet Laar bis zum Dortmund-Emskanal
bei Herne 45 298 000 Mk., für die Strecke vom Dortmund-
Emskanal bis Bcvergen zu Ergänzungsbauten 4067 000 M.,
für die Schlußstrecke von Bcvergen bis Heinrichsberg bei
Magdeburg 211419 700 Mk. Außerdem werden verlangt
für den Berlin-Stettiner Großschiffahrts-
kanal 41500000 Mk., für Verbesserung der Wasserstraße
zwischen der Oder und der Weichsel unter Benutzung der
Warthe 22 631000 Mk., für den Schiffahrtsweg zwischen
Schlesien und dem Oder-Spree-Kanal 4100000
Mark, ferner zur Beteiligung tns Staates an der Ver-
besserung der Vorfluts- und Schiffahrtsverhältnisse der
Unteren Havel 9670000 und am Spreeausbau bis
Zu 9 336 000 Mk. Insgesamt umfaßt die Forderung
also 389 01 0 7 0 0 Mark. Der Finanzministcr wird
Ermächtigt, zur Deckung der Kosten, soweit die Mittel nicht
Erat bereit gestellt sind, im Wege einer Anleihe eine
entsprechende Anzahl Schuldverschreibungen auszugeben.

Friedrich Engels über die Akademiker in der
Soziald emo kratie.
Der französische Sozialist Lafargue veröffentlicht eine
Anzahl von Briefen des sozialistischen Heiligen Friedrich
Engels, was den deutschen Sozialisten recht ungelegen
kommt, denn Engels spricht darin für gewaltsames Vor-
gehen, während die deutschen Sozialdemokraten leugnen,
auf gewaltsamem Wege Vorgehen zu wollen. Nun, sie
Wögen sich mit den schriftlichen Zeugnissen ihres Meisters
auseinandcrsctzen, so gut sie können; so lange Deutschland
sein Heer hat, wäre eine Revolution Wahnsinn.
Pikanter als die blutrünstigen Aeußerungen von Engels
ist sein Urteil über die Akademiker in der sozialdemokratischen
Partei. Auch daran können die Führer der Sozial-
demokraten keine Freude haben. Engels schreibt:
Seit zwei oder drei Jahren hat sich eine Menge Studenten,
Litteratcn und andere junge deklassierte Bourgeois in die Partei
Rstürzi und ist gerade zur rechten Zeit gekommen, um die meisten
der Redaktiousplätze in den neuen Zeitungen etnzunehmen, welche
wie Pilze aus der Erde schießen. Ihrer Gewohnheit entsprechend
betrachten sie die Bourgeois-Universität als ein sozialistisches
«aint-Cyr, das ihnen das Reckt verleiht, in die Reihen der
Partei mit dem Patent als Offizier, wenn nicht als General
Ünzutreten. Diese Herren machen alle in Marxismus, aber von
der Sorte, den Ihr in Frankreich vor zehn Jahren gekannt habt,
wid Von dem Marx sagte: „Alles, was ich weiß, ist. daß ich
dicht Marxist bin". Und wahrscheinlich würde er von diesen
Herren sagen, was Heine von seinen Nachahmern sagte: „Ich
dabe Drachen gesäet und habe Flöhe geerntet". Diese guten
Pente, deren Impotenz nur von ihrer Anmaßung erreicht
Wird ..."
Der Vorwärts versucht es, diese doch gewiß sehr deut-
schen Worte umzudeuten, indem er sagt, Engels Brief
beende sich gegen jene deutschen lieber- und Scheinradikalen,
bie in mißverstandenem Marxismus und dogmatischem
Fanatismus jede praktische Gcgenwartsarbeit als einen
Perrat am Prinzip bekämpften. Das ist aber doch nichts

als ein verzweifelter Versuch, schwarz für weiß auszugeben.
Engels zieht gegen die Akademiker los, die heute in der
sozialdemokratischen Partei die meisten R-daktionsplätze be-
setzt halten, also die publizistische Führung der Partei be-
sorgen. Daran ist nicht zu deuteln!

Arieden mit China?
New-Aork, 12. Januar. Nach einer vom
IS. ds. datierten Depesche ans Peking wies
der Hof die chinesische« Bevollmächtigte» an,
die gemeinsame Note zu unterzeichnen.
Alle Nachrichten aus China, wenn sie über New-Iork
kommen, sind mit Vorsicht aufzunehmen. Deshalb wollen
mir an den Frieden mit China erst glauben, wenn Graf
Waldersee den Friedensabschluß verkündigt.

Deutsches Reich.
Deutscher Reichstag. Berlin, 12. Januar. Fort-
setzung der zweiten Beratung des Etats des Reichsamts
des Innern.
Abg. Fischer (Soz.) kommt auf die 12 OOOMark-A n-
geleg enheit zurück und beantragt eine Resolution: Der
Reichstag wolle beschließen, eine Kommission zu wählen zur Er-
forschung der politischen und finanziellen Beziehungen, welche das
Reichsamt des Innern mit dem Zentralverband der Industriellen
und mit anderen Jnieresscntengruppen unterhielt.
Staatssekretär Dr. Graf v. Posadowsky erwidert, erhübe
sich nie danach gedrängt, auf dieser Stelle zu stehen, er werde
aber in dieser Stelle stehen, solange er das Vertrauen des Mo-
narchen besitze, es politisch zulässig sei uns solange seine geistigen
und körperlichen Kräfte es gegen solche Angriffe aushalten. Ueber
die Sache selbst sich zu erklären, habe er nichl mehr die Veran-
lassung. Er habe die volle Verantwortung für oas, was in
seinem Ressort vorgehe, übernommen, daher scheide jeder Nachge-
ordnete Beamte aus. Er habe hier nichr za erklären, was seine
Ansicht sei, sondern die Vorlagen, die von den verbündeten Re-
gierungen beschlossen würden, zu vertreten. Er wolle wünschen,
daß an dieser Srelle immer ein Mann stehen möge, der dasselbe
redliche Bestreben habe, die Lage der Arbeiter zu- verbessern, wie
er. Wenn jemals, was Gott verhüten möge, an dieser Stelle
ein Mann stände, der das Lov und die Billigung des Vorredners
habe, dann wäre es nicht nur um die Existenz der bürgerlichen
Parteien, sondern auch um die Existenz des Reiches geschehen.
(Lebhafter Beifall rechts. Unruhe und Gelächter links.)
Nach einer Bemerkung des Abg. Rö st cke-Dessau (natl.)
bemerkt Abg. Oertel (cons.): Der Staatssekretär sei kein
Agrarier nach seinem Herzen, aber es könne keine Rede davon
sein, daß wir etwa einen Freihändler an seiner Stelle vorziehen
sollten. Wir schätzen die hervorragende Sachkenntnis und die
über jeden Zweifel erhabene Lauterkeit des Staatssekretärs.
Aog. Wiemer (freist Volksp.) hält es für eine Verbesserung,
daß der Bericht der Gewerbeinspektoren jetzt im Original vor-
liege und tritt für die Einstellung weiblicher Fabrikinspcktoren ein.
Abg. Wurm (Soz.) behandelt eingehend die Frage der weib-
lichen Fabrikinspektoren.
Der sächsische Gcheimrat Fischer nimmt gegenüber dem
Vorredner die sächsischen Fabrikinspcktoren in Schutz. Die
sächsische Arbeiterschaft unterstütze sie aber leider nur zu wenig,
infolge des stark verbreiteten, jedoch unbegründeten Mißtrauens
gegen die Inspektoren.
Weiterberatung Montag 1 Uhr.
Baden.
L.N. Karlsruhe, 13. Jan. Der Engere Aus-
schuß der natioualliberaien Partei Badens, der heute hier
zu einer Besprechung der politischen Lage unter besonderer

Berücksichtigung der Stellungnahme zur Wahlrechtsfrage
zusammengetreten war, beschloß, dem am nächsten Sonntag
tagenden Landesausschusie die Forderung der direkten Wahl
analog dem seinerzeit ergangenen Rundschreiben vorzu-
Icgcn. Den Vorsitz der Versammlung führte Herr Pro-
fessor Dr. Goldschmit-Karlsruhe. Professor Dietrich
Schäfer-Heidelberg und Oberschulrat Dr. Weygoldt
wurden als Mitglieder des Engeren Ausschusses kooptiert.

Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben dem
ordentlichen Professor der neueren Kunstgeschichte an der Univer-
sität Heidelberg Dr. Henry Thode den Charakter als Geheimer
Hofrat verliehen, den Oberzollinspektor Hermann Schlechter
in Lahr in gleicher Eigenschaft nach Karlsruhe, den Obersteuer-
inspektor Hermann Harlsinger in Tauberbischofsheim unter
Verleihung des Titels Oberzollinspektor zum Hauptsteueramt Lahr
und den Obersteuerinspektor Karl Konanz in Müllheim in
gleicher Eigenschaft nach Tauberbischofsheim versetzt, sowie den
Finanzassessor Dr. Engelhard Bernauer in Posen unter Ver-
leihung des Titels Bezirkssteuerinspektor zum Vorstand des
Finanzamts Müllheim ernannt.
— Das Großh. Ministerium der Justiz, des Kultus und
Unterrichts hat die Aktuare Otto Boppel beim Amtsgericht
Mannheim zum Gerichtsschreiber, Josef Zimmcrmann beim
Amtsgericht Mannheim zum Registrator und Heinrich Zimmer-
mann beim Landgericht Heidelberg zum Gerichtsschreiber beim
Amtsgericht Mannheim ernannt.
-- Mit Entschließung des Evong. Oberkirchenrats wurde
Revident August Ziegler zum Revisor und Revident Gustav
Baumgartner zum Registrator bet dieser Stelle ernannt.
— Nach Entschließung Großh. Verwaltungshofes wurde Ver-
waltungsassistent August Stölker an der Heil- und Pflege-
anstalt Jllenau zum Buchhalter an dieser Anstalt ernannt.
— Durch Entschließung Großh. Domänendirektion wurde Buch-
halter Josef Jndiekofer beim Domänenamt Bonndorf in
gleicher Eigenschaft zum Dvmänenamt Bühl versetzt.
— An Grundsteuer ist im Jahre 1900 wegen außer-
ordentlicher Unglücksfälle der Betrag von 71 Mk. 07 Pfg. nach-
gelassen worden. Diese Summe entfällt ans den Amtsbezirk
Engen, in dem sich infolge Hagelschlags für rund 74 lla Kultur-
fläche Schäden von einem Drittel der Ernte und darüber ergeben
haben. Wesentlich höher bezifferte sich dieser Steuernachlaß in
den Jahren 1899 und 1893, wo er 610 Mk. 90 Pfg. und
2257 Mk. 89 Pfg. betragen hat.
Karlsruhe, 12. Jan. Die Großhcrzogin wird
sich zu der zweihundcrijährigen Jubelfeier der Krönung des
ersten Königs Von Preußen nach Berlin begeben. Der
G roßherzog beabsichtigte ebenfalls bei diesem Anlaß an-
wesend zu sein, mußte aber daraus verzichten, da derselbe
infolge einer längere Zeit andauernden katarrhalischen Af-
fektion noch schonungsbedürftig ist. Der Erbgroßher-
zog wird als Vertreter des Großherzogs zur genannten
Jubelfeier nach Berlin gehen, um dem Kaiser und König
die Glückwünsche Sr. Kgl. Hoheit zu übermitteln. Der
Erbgroßherzog wird am 16. Coblenz verlassen, um an den
Feierlichkeiten vom 17. an teilznnehmen. Derselbe über-
bringt Seiner Majestät dem Kaiser ein Glückwunschschrei-
ben Seiner König!. Hoheit des Großherzogs. Gestern und
heute empfingen die Großh. Herrschaften zwei Angehörige
der Besatzung des untergegangcnen Schulschiffes Gneisenau,
welche Landesangehörige sind und sich bei der Rettung von
Offizieren und Mannschaften ausgezeichnet haben. Es sind
dies die Bootsmannsmaate Zillhardt von Freiburg und
Schlüter von Singen Amts Durlach.

Kleine Zeitung.
— München, 10. Jan. Das Landgericht hat den
Pahnaspiranten Lorenz P a r th e ymü l t e r, der angeklagt
ibar, am 18. Juni im Starnberger Sommerbahnhof einen
^isenbahnzug gefährdet zu haben, freigesprochen.
Der vierundzwanzigjährige Beamte hatte nach der „Augsbg.
Pbdztg." an dem Tage nach halbjährigem Vorbereitungs-
dienst zum erstenmal eine Lokomotive selbständig zu führen.
überfuhr den Prellbock, sieben Zuginsassen wurden mehr
oder minder schwer verletzt. Dennoch erkannte das Gericht
^sprechend, weil kein Geschwindigkeitsmesser auf der Ma-
schine war und der Führer daher die Bremse nicht recht-
lich gebrauchte.
— Würzburg, 5. Jan. Der Student des Poly-
^chnikums Hans Brehm, hier, hatte am 10. September
^ Js. sich behufs eines telephonischen Gesprächs
"erbinden lassen. Da die Dauer des Gespräches sich sehr
ch die Länge zog, fragte der Umschaltebeamte an, ob noch
^sprachen werde. Ueber diese Störung ärgerlich, schrie
Prehm das Telephon hinein: „Diese Saupostler, wenn
'ch einen erwisch, bring' ich ihn um", und „Das ist eine
Astreine Saubande da oben". Eine Viertelstunde später
Mubte B. seine Beleidigung ungeschehen machen zu können,
?dem er den Beamten antelephonierte: „Revoziere Aus-
guck Saubande, Sache hiermit erledigt". Die Sache war
damit nicht erledigt, denn B. wurde wegen Be-
^chung vom Schöffengericht zu 50 Mark Geldstrafe
^urteilt.
— Zum Kouitzer Mord. Das Auffinden der Jacke,

Weste und der Halsschleife des ermordeten Winter vermag
die Hoffnung wieder etwas zu beleben, daß es schließlich
doch noch gelingen wird, diesen Mord aufzuhellen. Die
Kleidungsstücke sind nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr
durch Spielleutc des 14. Infanterie-Regiments ziemlich un-
versteckt in einer Tannenschonung in der Nähe des Weges
nach Klein-Konitz (lmks von dem von Konitz nach Zanders-
dorf führenden Wege — zwischen Schützenhaus und Wil-
helminenhöhe) ausgefunden worden. Die Stelle liegt nicht
weit von der Fundstelle des Kopfes. Die Soldaten, welche
neuerdings im Schützenhause, das nahebei gelegen ist, ein-
quartiert sind, machten einen Spaziergang und stießen da-
bei auf ein Bündel, das die genannten Sachen enthielt.
Sie hatten augenscheiniich erst kurze Zeit dort gelegen.
Sie waren nicht eingepackt, sondern lagen zusammengerollt
unter Tannengestrüpp. Au der Jacke befanden sich in der
linken Achselhöhle Blutspuren, desgleichen an der ganzen
linken Seite der Weste. Ob die Blutspuren schon vom
März herstammen oder neuer sind, dürfte erst die chemische
Untersuchung ergeben. In der einen Tasche befand sich
noch ein abgerissenes Stück von einem Taschentuch mit den
Buchstaben L. und ein Zettel, auf dem einige mathe-
matische und physikalische Formeln ausgezeichnet waren.
Die Sachen können, soweit der Augenschein lehrt, erst vor
einigen Tagen an die Fundstelle gebracht word n sein, sie
wären, wenn sie früher dort schon gelegen hätten, sicher
auch gefunden worden, da die ganze Umgegend von Könitz
und namentlich die Gegend, wo der Kops gefunden wurde,
aufs genaueste abgesucht, ja mit Hunden abgespürt worden
ist. Daß der oder die Mörder in beabsichtigter Kühnheit

oder gar Unverschämtheit die Kleidungsstücke dort nieder-
gelegt hätten, ist nicht anzunehmcn. So viel ist aber Wohl
sicher, vaß die Sachen sich so lange in Könitz befanden
und daß auch der oder die Mörder noch in Konitz sind.
Die Behörde nimmt an, daß der oder die Lhäler bisher
die Kleidungsstücke im Hause verborgen hatten, aber durch
eine Nachricht, welche kürzlich durch die Presse ging —
wonach die Behörde gegenwärtig eine neue Spur verfolge
und die Betreffenden sorgfältig beimachte, aber sonst noch
nicht mit ihnen in Berührung trete — Angst bekommen
haben, entdeckt zu werden und sich nun der wichtigen Be-
weisstück? entledigt haben. Aber daß sie sich deren so in
unmittelbarer Nähe von Konitz entledigten, und noch ent-
ledigen mußten, läßt den weiteren Schluß zu, daß der
Aufbewahrer über keine Feu erste ll e verfügte, wo er
ungesehen und ungestört die Kleidungsstücke hätte verbrennen
können, und wenn er das des Gestankes wegen, den ver-
brannte Wollsachen verursachen, nicht auf einmal hätte'
thun können, dann sicher doch fctzenweise. Die Untersuchung
empfängt durch den Fund sicherlich einen neuen Halt und
Antrieb.
— Mit einem Hammer sich selbst den Schädel zer-
trümmert hat der Restaurateur Wilhelm Seehaber, der
Inhaber einer alten Weißbierwirtschaft in der Hohlmarkt-
straße Nr. 36 in Berlin. Hinter dem Schanktisch stehend,
brachte er sich mit einem Zimmcrmannshammer mehrere
wuchtige Schläge auf den Kops bei, während Niemand in
der Gaststube war. Als seme-Zrau in das Zimmer kam,
fand sie ihren Mann blutüberströmt daliegen. Ein Arzt
ließ den Schwerverletzten, der sich die Hirnschale zectrüm-
 
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