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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Januar bis Juni)

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Nr. 27-50 (1. Februar 1901 - 28. Februar 1901)
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Erstes Blatt

Samstag, 16. Februar 1901,

43. Jahrgang. — ssr. 40.


Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich SO Pfg. frei in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-
zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.
Anzeigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Anjschlag der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung
und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Der Aufschwung Japans.
Man schreibt aus Tokio unter dem 5. Januar: Den
Japanern hat der radikale Bruch mit der ganzen Ver-
gangenheit ihres Volkes, den sie mit einer Energie voll-
zogen, für die sich in der Weltgeschichtethatsächlich kein zweites
Beispiel findet, in jeder Hinsicht reiche Früchte getragen.
Die Zahlen, welche eine der ersten Handelszeitungen im
Lande des Mikado über das Wachstum verschiedener
Städte und Handelsplätze des japanischen Reiches während
der letzten 12 Jahre veröffentlicht, wirken geradezu sen-
sationell. — Japan besitzt zur Zeit 28 Städte mit über
35 000 Einwohnern. Mit einem Bevölkerungszuwachs von
375 000 Seelen innerhalb eines Jahrzehntes steht die
Stadt Osaka obenauf dann folgt unsere Hauptstadt Tokio,
die in derselben Periode eine Vermehrung von 260000
Einwohnern zu verzeichnen hatte, während Kobe um 110 000
Und Nagoya um 90 000 Seelen zugenommen haben. Auch
des den übrigen Städten von einiger Bedeutung ist eine
Außergewöhnliche Bevölkerungszunahme zu verzeichnen und
>Ni entsprechenden Verhältnis findet die letztere ebenfalls in
ollen Bezirken auf dem Lande statt. Aus diese Weise ist
die Gesamtbevölkerung des japanischen Kaiserreiches von
sund 40 Millionen im Jahre 1887 auf nahezu 46 Millionen
iui Jahre 1898 gestiegen, was also eine Zunahme von 15
dom Hundert ergiebt, gewiß ein erfreuliches Wachstum,
Ouf welches die Japaner mit vollem Recht sehr stolz sind.
Andererseits läßt sich allerdings auch nicht leugnen, daß
dier im fernen Osten gerade wie in Europa der Zug nach
dm großen Städten vielfach eine recht fühlbare Arbeiter-
dot in den Ackerbau treibenden Gegenden heroorgerufen
dat, welcher Umstand der rührigen japanischen Regierung
Ave neue ernste Aufgabe in ihrer Sozialpolitik aufbürdet,
dud zwar ohne daß sich natürlich die notwendigen Abhilfe-
Mittel so leicht finden lassen wollen. Dahingegen macht
ober die Industrie in den größeren und kleineren Städten
ondauernd die allcrglänzendsten Fortschritte, ein Umstand,
dkr in der alten Welt und in Amer.ka vielfach in nicht
bttade angenehmer Weise fühlbar geworden ist.

Deutsches Reich.
. — Der Kaiser und die Arbeiter. In einem Artikel
Ober die „Aufgaben des Liberalismus" in der „Berliner
Montags-Zeitung" berichtet der Reichstagsabgeordnete
Aosicke (Dessau): „Der Kaiser sagte mir schon vor
"Ohren, als ich die Ausstellung für Unfallverhütung leitete,
^ handle sich vor allen Dmgen darum, dem Ar beit er-
fände die Uebcrzeugung beizubringen, daß er ein gleich-
berechtigter Stand im Staate ist."
^ — Der stellvertretende Kommandeur der Kameruner
^chutztruppe macht bekannt, daß der Oberleutnant Ernst
.equis am 7. Dezember in einem Gefechte bei Wei-
^Mbasss im Jaunde Bezirke gefallen ist. Oberleutnant
^guis gehörte früher dem Fuß-Artillcrie-Regiment Nr. 15
b und in erst im vorigen Juli nach Kamerun abgereist.
— Die „Rheinisch-Westfälische Zeitung" will für die
?Ogenblickl,che warme Freunds chaft des Kaisers W i l-
»^lni für England „von gut unterrichteter Seite" fol-

gendc Erklärung erhalten haben: „Der Verlauf der Ereig-
nisse in China hat den Kaiser tief verstimmt, ins-
besondere hat er kein Hehl daraus gemacht, daß ec über
die Haltung Rußlands. Frankreichs und Amerikas
gegenüber der Kommandogewalt des Grafen Waldersee
entrüstet sei. Diese Mächte hätten, obschon mit aller
Reserve, den Grafen Waldersee zum Oberkommandierenden
erst zwar acceptiert, dann aber allerhand Einschränkungen
gemacht, die das deutsche Oberkommando thatsächlich illu-
sorisch machen. Im Berliner Auswärtigen Amt hat man
weit mehr Belege für diese intrigante Haltung, als in die
Oeffentlichkeit gedrungen sind. Rückhaltlos der deutschen
Kommandogewalt gefügt hatte sich nur das englische
Kontingent und zwar auf Anweisung Salisburys, der
dadurch Deutschland vor völliger Isolierung und Walder-
see vor einer schlimmen Demütigung bewahrt hat."
— Hamburgs Handelsflotte hat sich im letztabge-
laufenen Jahre ganz außerordentlich stark ver-
mehrt. Am 1. Januar 1900 zählte sie 437 Seedampfer
mit 638 006 Netto-Tonnen, am 1. Januar 1901 dagegen
486 mit 748 437 Netto-Tonnen. Die Segelschiffe nahmen
im gleichen Zeitraum von 286 auf 307, ihre Tonnage
von 218 832 auf 240 419 Tonnen zu.
— In Deutsch-Südwest-Afrika am Kniesebfluß
sind große Kupferlager entdeckt worden. Im Verein mit
dem Kupfer findet sich Asbest und Graphit. Mau glaubt,
daß diese Funde nutzbar gemacht werden können und das
Land dort sehr heben werden.
Deutscher Reichstag. Berlin. 15. Februar. Der
China-Nachkragsetat wird in dritter Lesung be-
raten.
Bei der Generaldiskussion fragt Abg. Bebel (Soz.), wie es
denn mit den Aussichten auf F r i e d e n s s ch l u ß stehe.
Bei den Friedensverhandlungen mach« eS einen peinlichen Ein-
druck, daß bis jetzt nur über die Frage verhandelt sei, wie vrel
chinesische Würdenträger geköpft werden sollen. Die großen
Worte bei Einleitung der Aktion hätten sich als leere Worte er-
wiesen. Die europäischen Truppen haben fast gar keinen ernst-
haften Gegner gehabt. Es handelt sich mehr um eine militärische
Treibjagd. Seit 200 Jahren hat Deutschland keinen beschämen-
deren Krieg gehabt, als den in China. (Präsident Graf B a l-
lestrem rügt diesen Ausdruck.) Es waren gewöhnliche Straf-
expeditionen, die jeder Feldwebel ebensogut führen konnte, ver-
bunden mit den schlimmsten Ausschreitungen. Die dort vorge-
kommenen Schandthaten werfen ein schlechtes Licht auf die
Kultur im eigenen Lande und sie haben schon viele schwere Be-
st» asungen notwendig gemacht. Man hätte es nur gar nicht erst
zu den Ausschreitungen kommen lassen sollen. Der Krieg hat
Deutschland weit über seine Interessen hinaus engagiert und die
Gefahr neuer Tüfferenzen geschaffen. Das Endergebnis seien
steigende Kosten, wachsende Rivalität, während unsere Stellung
in Kiautschou sehr exponiert ist.
Kriegsminister von Goßlcr bemerkt gegenüber Bebel's
Charakterisierung der deutschen Kriegführung, daß Bebel für die
Ehre Deutschlands keine Empfindung zu haben scheine. Die
Richtigkeit der Entsendung des Grafen Waldersee beweise die
Thatsache, daß durch dessen Maßnahmen in China wieder Ord-
nung eingekehrt sei Gegen revolutionäre Elemente in China
könne man nicht schonend verfahren. Die Hunnenbriefe sind nicht
nachzuprüfen, wenn sie nicht im Original vorgelegt werden und
wenn Bebel so der Regierung die Möglichkeit versage, die be-
haupteten Verbrechen zu bestrafen, mache er sich zum Mitschuldi-
gen der Verbrechen. Redner sucht an einem dieser Briefe ihre
Unglaubwürdiakeit nach,»weisen und erklärt, daß jede Angabe in

Kleine Zeitung.
g. — Die Wölfe kommen jetzt in Lothringen, von
Schnee und Kälte bedrängt, aus ihren Schlupfwinkeln in

ist

^,Nähe der Dörfer. So berichtet die „Metzer Ztg."

hx.

Estcrn und vorgestern wurden in der Nähe des Chan-

^ üne auf der Gemeindejagd von Bernoville und am Walde
„Moskau" zu zwei starke Wölfe gefährdet und von

»ein Grenzaufseher nächtlicherweile auch gesehen. Schon
s-Olich waren zwischen Malmaison und Bagnen Wolfs-
Okten gefunden worden.
2-, F- Berlin, 15. Febr. Kriminalkommissar
hO i e l, der im Verlaufe des Prozesses Sternberg verhaftet
vh ist heute von der Strafkammer wegen Bestechung
Zubilligung mildernder Umstände und wegen Ver-
zum Meineid zu einer Gesamtstrafe von drei
iir-^on Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust ver-
z M worden. Der Staatsanwalt hatte vier Jahre Zuchthaus
°Ntragt.

^ '77 Wien, 15. Febr. In Salzburg starb die Fürstin
hx"lie Arenberg, die Großmutter des vielgenannten
Höllischen Leutnants Prinzen Prosper Arenberg, im 91.
°Nsjahre.

Von einem weiteren aufregenden Zwischenfall bei
l« ."ichzuge der Königin von England, der sich zntrug,

«lz

O'e Pferde der als Leichenwagen dienenden Kanonen-
am Bahnhof Windsor nicht anziehen wollten, ist in
"scheu Zeitungen nur ganz nebensächlich und in deutschen

fast gar mehl berichtet worden. Ein deutscher Fabrikant,
der zur Zeit der Beerdigungsfeierlichkeiten in England
war, erzählt darüber Folgendes: Hinter dem Sarge
ritt ein Garde-Unteroffiz er mit der Standarte der ver-
storbenen Königin, dessen Pferd infolge des Salutschießens
plötzlich scheute und wild nach rückwärts zwischen Kaiser
Wilhelm und König Eduard drängte. Da, als die Ver-
wirrung infolge des plötzlichen Zwischenfalls groß zu
werden drohte, jagten durch die Reihen der Fürstlichkeiten
hindurch zwei preußische Offiziere von einem der preußischen
Kommandos; mit fester Hand ergriffen sie das wildge-
wordene Pferd und schnell war durch diese energische Hilfe
die Ordnung wieder hergestcllt.
— Otto Erich Hartleben, der sich zur Zeit zur Re-
konvaleszenz in einem schweizerischen Luftkurort aufhält, be-
findet sich nun wesentlich besser, wenn ihm auch noch
strengste Schonung auferlegt ist. Hartleben hat an einen
in München lebenden Freund einen Brief gerichtet, in dem
er mitteilt, daß er sehr Schweres durchgemacht habe.
— Ruhig Blut am Telephon! Daß das Telephon ner-
vös macht, ist eine allbekannte Thatsache, der Grad der
Nervosität des Kaufmanns Carl Westendorf zu Berlin ist
aber zu groß gewesen und hat ihm einen schlechten Streich
gespielt. Herr W. lebt mit seinem Fernsprechamt schon
seit längerer Zeit im Kriegszustände. Er hat sehr viel zu
telephonieren und geriet vielmals in Helle Verzweiflung,
wenn er sich lange Zeit vor seinem Apparat vergeblich
quälte, Anschluß an sein Amt zu erhalten und dann, wenn

China nachgeprült und die Verfasser behufs Führung des Wahr-
heitsbeweises zur Verantwortung gezogen werden würden. Die
Berichte des Oberkommandos ergeben, daß nur wenig grobe
Vergehen vorgekommen und alle unnachsichtlich bestraft worden
seien. Es sei schwer begreiflich, daß ein deutscher Abgeordneter
deutsche Truppen, die ihre Pflicht In vollem Umfange thun, so
verunglimpfe.
Abg. Stöcker (w.-kons.l weist auf die Grausamkeit der
Chinesen hin und wirft Bebel Leichtgläubigkeit vor, die ein Be-
weis politischer Unreife sei. Damit werde nur das unfreundliche
Verhalten der auswärtigen Mächte gefördert. Redner nimmt
dann die Thätigkeit der Missionen in Schutz.
Abg. Bebel (soz.) wirft Stöcker vor. daß er und seine
Freunde, welche das Volk in der Unkenntnis erhalten, an der
Unkultur schuld seien. Auch die schlechte Orthographie in den
Hunnenbriefen sei ein Beweis der schlechten Schulbildung. Wenn
der Kriegsminister die Richtigkeit der Angaben in den Briefen
bezweifle, warum verklage er dann nicht die Blätter, welche sie
veröffentlichen? Der Kriegsminister wisse freilich, daß dabei
mehr herauskominen würde, als ihm lieb sei. Aber die mit-
geteilten Verurteilungen bewiesen doch auch schon das Vorkommen
schwerer Ausschreitungen. Er habe mit seiner Kritik sich
keineswegs gegen die ganze Armee gewendet, sondern nur gegen
den Teil, auf den die Beschuldigungen zutreffen. Ueberdas, war
wir der Ehre schuldig sind, nehme er von niemand eine Lehre
an, auch nicht vom Kriegsminister.
Kriegsminister v. Goßt er erwidert, daß er bei solchen An-
gaben in den Zeitungen immer erst die Berichte von den beschul-
digten Stellen einfvidere, und auf Grund dieser erst die Zeitun-
gen verklage. So werde er auch wieder verfahren. Charakteristisch
sei, daß Bebel, tor sonst immer lediglich die Offiziere an-
greife, diesmal die Mannschaften in unerhörter Weise angegriffen
habe.
Abg. Bebel erklärt, daß er Ungehörigkeiten von Mann-
schaften genau so zur Sprache bringe, wie von Offizieren und
darin keinen Unterschied mache.
Darauf wird ohne Sp ezial dis ku ssion der Nachtragsetat
in seinen einzelnen Titeln und im ganzen angenommen.
Darauf wird die Ekatsberatung mit der Beratung des
Etats der Post- und Telcgraphenverwaltung fortgesetzt.
Abg. Müller-Sagan (freis. Vp.» bemängelt die schlechte
Vostbestellung, namentlich in Berlin, und die unzureichende Neu-
eiostellunq von Beamte».
Staatssekretär v. Podbielski erwidert, daß die Postoer-
waltung ihr Personal schon sehr stark vermehrt habe, datz auch
die Postbestellung eine möglichst zahlreiche sei und sich an die
ankommenden Züge anschließe, sagt aber wohlwollende Prüfung
der Anregung zu.
Abg. Graf Stolberg (kons.) bringt nochmals die polni-
schen Adressen zur Sprache, deren Beförderung die Post nicht
übernehmen dürfe. Abg. Bassermann (nl.) sieht in dem letzte«
Erlaß der Postverwaltung in dieser Frage einen Rückzug und
hofft, daß darüber nicht hinausgegangen wird.
Staatssekretär v. Podbielski bestreitet, daß hier eine
Kapitulation vor der polnischen Bevölkerung vorliege. Er
habe nur gesetzmäßig gehandelt. Bei polnischen Adressen müßten
aber die Empfänger die durch die Entzifferung entstehenden Kosten
tragen.
Abg. Singer will den Polen das Recht zuerkannt wissen,
die Adressen in ihrer Muttersprache zu schreiben, bemängelt die
Uebcrlastung von Postbeamten und die Zuziehung von Soldaten
bei Weihnachtsbestelliingen und kritisiert die politische Bevormun-
dung und Beeinflussung der Postbeamten, sowie einen Erlaß über
das Biertrinken der Postbeamten.
Staatssekretär v. Podbielski giebt zu, daß in letzterer
Frage vielleicht zu bnreaurratisch verfahren sei, in der Sache aber
sei das Vorgehen berechtigt. Er sucht dann die sonstige Be-
mängelung im Einzelnen zu widerlegen.
Abg. v. Jagdzewski (Pole) vertritt eingehend die pol-
nischen Beschwerden, worauf Staatssekretär v. Podbielski
nochmals den Standpunkt der Postverwaltnng rechtfertigt.
Die weitere Beratung wird auf morgen 1 Uhr vertagt.

ihm dies gelungen war, wahrnehmen mußte, daß das Amt
ihn falsch verbunden hatte. Darüber kam es wiederholt
zu lebhaften Auseinandersetzungen und da Herr W. schließlich
von der Uebcrzeugung beherrscht wurde, daß die Damen
ans dem Telephonamt sich „verbunden" hätten, um ihm das
Leben möglichst sauer zu machen, so nahmen seine Be-
schwerden, die er durch den Fernsprecher an die weiblichen
Beamten und auch an den Vertreter der Aufsicht richtete,
nicht nur einen schroffen, sondern, einen direkt beleidigenden
Charakter an. „Sie wollen Reichsbeamtinnen sein?", „Wo-
zu bekommen Sie denn Ihr Gehalt?", „Schämen Sie sich
nicht?" — diese und ähnliche Worte wurden den jungen
Damen übermittelt, während der Aufsichtsbeamte, der auf
eine Beschwerde nicht schnell genug erschien, mit den Worten
„Sie sind ein fauler Junge" regaliert wurde. Das Schöffen-
gericht hatte Herrn W. wegen dieser Wortexzesse zu 300 Mk.
Geldstrafe verurteilt. Gegen dieses Urteil hatte sowohl
der Staatsanwalt wie der Angeklagte Berufung eingelegt.
Die Strafkammer erkannte aber auf 500 Mark Geldstrafe.
Ergo: Ruhig Blut — am Telephon ist gut!
— Das Kostüm als Antwort. Seit Wochen hatte er
sich auf das Kostümkränzchen gefreut, denn sie hatte ihm
verheißen, sie werde auch dort sein. Lag in der Verheißung
nicht schon die freudige Zusage, die in beglücken sollte?
„Am Kostümkränzchen sollen Sie die Entscheidung haben!"
hatte sie mit schelmischem Lachen ihm zugeflüstert. Der Abend
des Festes kani. Er hatte das Kleid Lohengrins gewählt.
Unter der silberglänzenden Rüstung schlug in banger Er-
 
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