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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Januar bis Juni)

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Nr. 77-100 (1. April 1901 - 30. April 1901)
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Mittwoch, 24. April 1904

Westes Blatt.

43. Jahrgang. — Vr. 95






Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich SO Pfg. frei in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg.
zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.
Anzeigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum- Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Anschlag der Inserate aus den Plakattafeln der
und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Auschluß Nr. 82.

Durch^die Post be-
Heidelberger Zeitung

Zur Erbfolge in Hessen.
Darmstadt, 21. April. Der bereits kurz ge-
meldete Antrag des Abg. Köhler-Langsdorf über die
Erbfolge im Großherzogtum Hessen enthält in der
Hauptsache folgende Vorschläge:
Der Artikel 5 der Verfassungsurkunde des Groß-
herzogtums Hessen vom 17. Dezember 1820 ist aufge-
hoben. An seine Stelle treten als Artikel 6 die fol-
genden Bestimmungen: Die Regierung ist im großher-
zoglichen Hause erblich nach Erstgeburt und Linealfolge,
vermöge Abstammung aus ebenbürtiger, mit Bewilli-
gung des Großherzogs geschlossener Ehe. Außerdeutsche
Geburt und Herkunft schließt von der Thronfolge aus.
In Ermangelung eines dem gegenwärtigen großher-
zoglichen Hause entstammenden, durch Verwandtschaft
zur Nachfolge berechtigten Prinzen geht die Regierung
auf das weibliche Geschlecht über. Hierbei entscheidet
Nähe der Verwandtschaft mit dem letzten Großherzoge,
bei gleicher Nähe das Alter. Nach dem Uebergange gilt
wieder der Vorzug des Mannesstammes. In gänzlicher
Ermangelung von dem gegenwärtigen großherzoglichen
Hause entstammenden, zur Nachfolge berechtigten Prinzen
und Prinzessinnen geht die Regierung an den deutschen
Kaiser über und das Großherzogtum gilt von diesem
Augenblick an als deutsches Reichs'land
Hessen und bei Rhein. In diesem Falle überträgt
der Deutsche Kaiser die Regierung des Reichslandes
Hessen und bei Rhein einem Statthalter mit unbe-
schränkter Vollmacht und dem Charakter und den Rech-
ten eines deutschen Bundesfürsten. Der Statthalter wird
auf Lebenszeit gewählt durch die vereinigten beiden
Kammern des Landtags mit Beschränkung der Wähl-
barkeit auf die Häupter der standesherrlichen Familien,
die im Artikel 15 des Gesetzes vom 18. Juli 1858, die
Rechtsverhältnisse der Standesherren betreffend, als ge-
borene Stimmführer auf den: Landtage bezeichnet sind,
in Gemeinschaft mit dem Senior der Familie der Freiherren
v. Riedesel. Das zu dieser Zeit vorhandene FamAien-
eigentum des großherzoglichen Hauses geht gleichzeitig
mit der Erklärung des Großherzogtums als deutsches
Reichsland in den freiest Besitz dieses Staates über. Die
aus diesen Grundsätzen zu folgernden näheren Be-
stimmungen werden durch Hausgesetz getroffen.

Deutsches Weich.
— Die „Nordd. Allg. Ztg." erfährt, daß die Feier
der Enthüllung des Nationaldenkmals für den
Fürsten Bismarck in Berlin, die für den 10. Mai in Aus-
sicht genommen ist, auf einen noch näher zu bestimmenden
Tag gegen Ende Mai oder Anfang Juni verschoben wor-
den ist, da der Kaiser, der während der ersten Hälfte des
Mai in Süd- und Westdeutschland verweilen wird, an der
Feier teilzunehmen wünscht.
De»tscher Reichstag. Berlin, 23. April. Brannt-
weinsteuer-Novelle.
Der Staatssekretär des Reichsschatzamtes Dr. Fryr. v. Thiel-
mann führt aus: Die Gründe, welche die Regierung leiteten, die
Fortdauer der Brennsteuer zu beantragen und zugleich den Dena-
turierungszwangin das Gesetz aufzunehmen, liegen auf wirtschaft-
lichem Gebiete. Die Brcnnsteuer erwies sich als segensreich. Der
Denaturterungszwang ist einer Anzahl von Mitgliedern dieses
Dauies weniger genehm, als die Aartdauer der Brenvsteiier an

sich. Die Zunahme der Brennereien in der nächsten Zeit wird
außerordentlich stark sein. Ein Preisfall wird eintreten. Die
Brennereien werden schlechte Geschäfte machen. Zur Beschränkung
dieses Notstandes ist der Denaturierungszwang bestimmt. Das
Gesetz ist keine Liebesgabe. Wir wollen nur eine beschränkte Pro-
duktion. Die Regierung glaubt, die Brennereien durch den Dena-
turierungszwang bei der schweren Notlage der Landwirtschaft zu
schützen. Er bitte um Annahme des Gesetzes.
Abg. Pa ch nicke (freis. Ver.) hofft, daß der Entwurf nicht
zur Annahme gelangt. Die Folgen des Gesetzes wären eine Ver
teuerung des Branntweins.
Abg. Gamp (Reichst,.) spricht für die Annahme.
Abg. Speck (Zentr.).- Die Vorlage habe wenig Sympathie
bei seinen Freunden gefunden.
Abg. Wurm (Soz) hebt hervor, durch diese Art der Gesetzes-
macherei und durch die protektionistische Wirtschaft werde nur dem
Spiritusring ein Dienst geleistet. Nur die ostelbischen Grund-
besitzer, die ja auch SO Prozent des deutschen Spiritus produzieren,
würden einen Vorteil von dieser Gesetzgebung haben.
Abg. Sieg (natl.): Die Vorschläge des BundeSrates zur Be-
seitigung der Uebelstände seien gangbar. Seine Partei sei im
großen und ganzen mit der Vorlage einverstanden und hoffe, daß
sie auch für die kleinen Brenner vorteilhaft sein werde.
Abg. Frhr. v. Wangenheim (Bund d. Landw.): Es handle
sich hier um keine industrielle, sondern um eine landwirtschaftliche
Frage. Der Spiritusring sei aus der Not der Zeit hervorge-
gangen und bringe das Genossenschaftssystem zu einer wahrhaft
vollkommenen Ausbildung.
Abg. Fi sch deck (freis. Vp): Die Herren von der Rechten
könnten den Älkoholismus am besten abtöten, wenn keiner mehr
Schnaps brennen würde. Bedauerlich sei, daß der Bundesrat die
Ausführungsbestimmungen ganz selbständig erlassen solle. Am
besten sollte die ganze Brcnnsteuer beseitigt werden.
Die Novelle wird schließlich nach weiterer Debatte, die nichts
Neues crgiebt, an die Kommission für das Saccharingesetz ver-
wiesen.
Morgen 1 Uhr: Garantie für die Bahn Dar-cs-Salaam nach
Mrgovo.
Baden.
— Im sozialdemokratischen Zukunftsstaat
sollen bekanntlich alle Einkommen nach der gleichen Elle
bemessen werden. So glaubt die Sozialdemokratie das
Elend aus der Welt schaffen zu können. Unter solchen
Umständen berührt es eigenartig, daß der Karlsruher
„Volksfreund" sich scharf gegen die Mitglieder der Berliner
Ortskrankenkasse der Maler wendet, welche nicht gestatten
wollen, daß die Kassenbeamten mehr Einkommen beziehen
wie die Malergehilfen. Das Karlsruher sozialdemokratische
Blatt schreibt gut bürgerlich: Solche Vorgänge sind tief
zu bedauern. Sie erschweren ungemein die Agitation zur
Verbesserung der Lage der Arbeiter. Denn wenn diese
selbst da, wo sie Arbeitgeber sind, die Grundsätze
profitgieriger Arbeitgeber zur Anwendung bringen,
machen sie sich des Rechts verlustig, in den Fällen, wo sie
Arbeitnehmer sind und unter diesen Grundsätzen zu
leiden haben, sich zu beschweren oder gar sich zu entrüsten.
Solche bedenklichen Erscheinungen sind leider nicht
selten und es ist darum Aufgabe der Arbeiterpresse, da-
gegen rücksichtslos Front zu machen. Weil man selbst
nicht so viel verdient, andern einen hohen Lohn mißgönnen,
das ist eine Selbstsucht, wie sie schlimmer kaum gedacht
werden kann. Die Stellen sind oft leicht wieder besetzt,
aber mit welchen Kräften, das ist eine andere Frage.
Solche Vorgänge schaden dem Ansehen der Arbeiter-
organisationen ungemein. — Die Ausführungen des „Volks-
freund" sind ohne Zweifel richtig, aber sie entsprechen nicht den

Ideen des Sozialismus. Sie sind ein weiteres Anzeichen
dafür, daß die Sozialdemokratie im Begriff steht, sich selbst
zu verneinen.
— Die Einnahmen der bad. Bahnen im ersten
Vierteljahr d. I. betragen 578 000 Mk. weniger als im
gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei sind die Ein-
nahmen aus dem Personenverkehr gestiegen. Dies große
Weniger kommt von Ausfällen im Güterverkehr her, der
z. B. im Monat März fast Million weniger brachte,
als im gleichen Monat des vorigen Jahres.
Bayern.
München, 23. April. Die bayerische Regierung
soll in Berlin haben eine Erklärung abgeben lassen, daß
die Angelegenheit der Erhöhung der Getreidezölle
einer längeren Prüfung bedürfe. Sie müsse daher den
neuen Zolltarif mit Sachverständigen beraten und werde
kaum vor Ende dieses Jahres sich darüber äußern
können.
Preuße«.
Stettin, 21. April. Gestern hielt die Kriminal-
polizei aus Veranlassung dör Staatsanwaltschaft in
der Verlagsbuchhandlung und Druckerei von R. Graß-
mann eine Haussuchung ab, um die vorhandenen
Exemplare sowie die Druckplatten von R. Graßmanns
Schrift: Die Moraltheologie Liguoris zu beschlagnah-
men. Von der Schrift sind in 84 Auflagen gegen
230 000 Exemplare in Umlauf gesetzt worden.

Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben den
Domänendirektor Geheimen Oberrcgierungsrat Dr. Richard Rein-
hard zum Geheimen Rat II. Klasse ernannt.
— Mit Entschließung Großh. Ministeriums der Justiz, des
Kultus und Unterrichis wurde im Einverständnis mit dem Erz-
bischöflichen Ordinariat Oberbuchhalter Ottmar Eitel bei der
Katholischen Sliflungsverwaltung Karlsruhe zum Revisor bei
dem Katholischen Oberstiftungsrat ernannt.
— Es wurden die Finanzassessoren Josef Vogel beim Haupt-
steueramt Heidelberg zum Hauptsteueramt Freiburg, Heinrich
Dietz in Oberkirch zum Dauptsteueramt Heidelberg, Dr. Ludwig
Steinbrenner beim Hauplstcueramt Lörrach zum Sekretariat
der Zolldirektion und Karl Tr i ppel beim Hauptzollaml Mann-
heim zum Hauptsteueramt Lörrach versetzt.
— Es wurden die Expeditionsassistenten Adolf Hertlein
in Mannheim nach Lauda und Karl Offner in Graben-Neu-
dorf nach Mannheim versetzt.
Karlsruhe, 23. April. Der Großherzog nahm
heute Vormittag von halb 11 Uhr an den Vortrag deS
Ministers von Brauer entgegen. Von 12 Uhr an empfing
Seine Königliche Hoheit eine Abordnung des Präsidiums
des Badischen Militärveretns-Verbandes, bestehend aus dem
Präsidenten General der Infanterie z. D. Frhrn. Roeder
von Diersburg, dem Vicepräsidcnten Generalmajor z. D»
Fritsch und dem Präsidialmitglied Oberstleutnant a. D»
Heusch, sowie eine Abordnung aus Mannheim, bestehend
aus dem Präsidenten des Direktoriums des Badischen Renn-
vereins, Kommerzienrat und Generalkonsul Reiß, und dem
Mitglied Edmund Hofmann, ferner dem Oberbürgermeister
Beck. Die erste Abordnung wurde auch von der Groß-
herzogin, die letztere von den Großherzoglichen Herrschaften
gemeinsam empfangen. Außerdem meldeten sich bei dem

Dr. Mari Wafsmannsdorff.
Zn seinem 80 Geburtstage.
(Von Böttcher in Hannover in der „Deutschen Turnzeituno.")
Dr. Wafsmannsdorff, der getreue Eckart der Deut-
schen Turnlehrerschaft, der unermüdliche Förderer deut-
scher Turnarbeit in ihrem allumfassendstenBegriffe, feiert
heute seinen achtzigsten Geburtstag. An diesem Tage
werden alle Freunde unserer vaterländischen Turnkunst,
die an ihrer Entwickelung teilgenommen und ihren Auf-
und Ausbau verfolgt haben, dankbar des Mannes ge-
denken, der zwei Menschenalter hindurch seine reichen
Geistesgaben ihrem Dienste allein widmete und der
so viel zu ihrerFörderung,Vertiefung und nutzbringenden
Gestaltung beigetragen hat. Ja, wo immer nur deutsche
Turner weilen, wird man freudigen und bewegten Her-
zens an diesem seltenen Familienfeste teilnehmen, denn
Wassmannsdorffs Name ist überall hin gedrungen, wo,
die Turnkunst eine BZohnstätte fand und deutsche Männer
bemüht waren, das Werk Friedrich Ludwig Jahns ins
Volksleben zu übertragen und zur Volkssitte zu erheben.
Wenn Wassmannsdorffs tnrnsprachlichen und turn-
geschichtlichen Forschungen und Bekanntmachungen der
Turnsache in rein wissenschaftlicher Beziehung hervor-
ragenden Gewinn brachten und unsere Verehrung für
den gelehrten Fachmann gründeten und festigten, so
fand diese Wertschätzung ihren lebensvollen Inhalt ganz
vesonders durch den Umstand, daß Wafsmannsdorff alle-
zeit mit großem Geschick und immer gleichbleibender
Treue für die Reinhaltung deutschen Turnwesens eintrat
Und mit Entschiedenheit und kraftvollem Worte alle
lremden Einmischungen und Bestrebungen bekämpfte.
Seine einstigen Beziehungen zum Berliner Turnplatz
llnter Eiselens und Lübecks Leitung und sein späterer

freundschaftlicher Verkehr mit Adolf Spieß machten ihn
zum bedeutungsvollsten Vermittler dieser beiderseitigen
Richtungen des Turnwesens, deren geschickte Ver-
schmelzung allein imstande war, die fortschrittliche Ent-
wickelung der Sache in schulunterrichtlicher Beziehung
und in ihrer freieren Ausübung im Vereinsturnen
segenbringend zu beeinflussen. Mögen andere mit ihm
auf derselben Bahn in gleichem Eifer und gleicher That-
krast thätig sein; besser und treuer mit unserer Sache
hat's keiner gemeint, und keiner hat den Stand des
Turnlehrers und seinen Beruf höher geschätzt als unser
Jubelgreis, dem wir mit herzlichem Danke für seine
Arbeit und Wirksamkeit ein frohes Gut Heil für die
ferneren Lebenstage, die ihm der Allgütige schenkt, zu-
rufen.
Schon frühzeitig wurde Karl Wilhelm Friedrich
Wafsmannsdorff, der am 24. April 1821 in Berlin das
Licht der Welt erblickte, der Turnerei zugeführt. Seine
erste Turnstunde erhielt er Ostern 1836 alsObertertianer
des Gymnasiums „Zum grauen Kloster" in Berlin, und
die Begeisterung für die Sache, die ihn in dieser ersten
Stunde ergriff und die nicht zum wenigsten auf eine
ausgezeichnete körperliche Veranlagung zurückzufuhren
war, hat für das Leben vorgehalten.
Wafsmannsdorff aber vergaß über der Liebe zur
Turnerei seiner wissenschaftlichen Schulaufgabe nicht;
er verließ Ostern 1841 als Primus üinninia mit dem
Zeugnisse der Reife das Gymnasium, um sich auf der
Universität Berlin philologischen Studien zu widmen.
Diese Studien aber führten ihn auch zugleich zu einer-
gründlichen Durcharbeitung der bereits über das Turn-
wesen vorhandenen Schriften und zu einer Vergleichung
der Arbeiten GutsMuths, Vieths, Jahns und Eiselens.

Schon damals richtete sich sein besonderes Bestreben
daraus, eine Bezeichnung der Uebungen herbeizuführen,
die auch vor dem Richterstuhl der allgemeinen deutschen
Sprachforschung bestehen konnte und die in dem Kunst«
Worte das Wesen der Uebnng in klarer Weise zum Aus-
druck brachte. ^
Wassmannsdorffs erste, schrrftstellerrsche Turnarbeit
war eine „Würdigung der Spießschen Turnlehre", dig
1846 in der Schweighauserschen Buchhandlung in Ba-
sel, wohin Wafsmannsdorff nach Beendigung seiner Stu-
dien übergesiedelt war, erschien.
Der Zweck der Arbeit war: die bedeutenden, noch un-
bekannten Uebungen aus den bis dahin erschienenen
drei Teilen der Spießschen „Tnrnlehre" zum Nutzen de«
Berliner Turnschule zusammenzufassen und den Plan
des ganzen Werkes im rechten Lichte zu zeigen.
Wie gern mag Wafsmannsdorff dem Rufe zum Leh-
rer am Gymnasium m Basel gefolgt sein, da Spieß sei-
nen Wirkungskreis in derselben Stadt gefunden hatte:
und nun rm freundschaftlichen Verkehr ein persönlicher
Austausch der Meinungen, ein gemeinsames Wirken zum
Segen der Turnkunst möglich war. Dieses kam bei
der Ausarbeitung des vierten Teiles der „Turnlehre",
der die Ordnungsübungen behandelte, zuerst zum Aus-
druck.
Als Spieß merkte, daß das unheilvolle Brustleiden,
welches ihn nach jahrelangem, erfolglosem Ankämpfen
1858 aus das Krankenlager warf, seinem Leben ein
baldiges Ziel setzen würde, ernannte er Waßmanns-
dorfs zuni Erben seines schriftstellerischen Nachlasses, der
denn auch im Jahre 1869, bald nach dem Erscheinen
seiner bedeutungsvollsten Turnschrift „Die Ordnungs-
übungen des deutschen Schulturnens" „Reigen und
 
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