Samstag. 22. Juni IS01.
Erstes Blatt.
43. Jahrgang. — Ir. 143.
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scheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. frei in's HauS gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be»
- zogen vierteljährlich 1.35 Mk. auSschlietzlich Zustellgebühr.
^igenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Anschlag der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung
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^eber den Sommer pflegen manche Landleute ihre
abzubestellen. Sie Hütten, sagen sie, in den
^ermonaten keine Zeit WM Lesen; von früh morgens
'M abends müßten sie ans dem Felde sein und wenn
^ müde -und matt nach Hause kämen, dann
/sli". ^ ^ so schnell als möglich ihre Lagerstätte auf, um
> „>.! n, vas neue schwere Tagewctk Kraft zu schöpfen. Nun
üh ^ gewiß richtig, daß der Landmann sich im Sommer
itz, l len nicht viel abgeben kann, aber dennoch muß man
auch in dieser Zeit sich seine Zeitung ins Haus
-Ido öu lassen. Es giebt Regentage, an denen die
^ ruhen muß; es kommen die Sonntage, und so
^ ^ sich auch im Sommer immer noch Augenblicke, da
fairer einer! Blick in sein Blatt werfen kann. Wie
iüh^vnehm ist es doch, wenn man für ein ganzes Biertel-
^ > .n Zusammenhang mit dem öffentlichen Leben, den
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?n Lon«kr, Ne LimblMe m!> die
'tkhEsiung vermittelt, unterbricht! Man kann dadurch
iyl.rn finanziellen Schaden kommen. Da sind An-
°sg-ung.-en von Behörden, da sind private
8 e n aller Art, die auch für die landwirtschaftliche
^/Eerung Interesse lhaben. Käufe «d Verläufe, Ver-
iiig^gen, Lieferungen u. s. w. werden auch im Sommer
^ ^udjgt und es kann sich Niemand daraus verlassen,
tr von seinem Nachbar oder am Sonntag in
t^'Nschaft hört, was ihn in dieser Beziehung intcres-
^ Daun aber schaltet der Landmann, der für das
^rquartal auf > eine Zeitung verzichtet, sich selbst von
!>».^siigen Teilnahme am Leben der Nation aus, was
fts^her M pme sehr unangenehme Lücke empfindet.
!^. ^glsch passiert etwas Bemerkens wertes
^"weiten Welt. -Die Weltgeschichte läuft weiter, uu-
darum, ob der Bauer aus dem Felde zu thun
^ nicht. Wenn dann im Spätjahr der Landmann
"^Ung wieder zur Hand nimmt, dann steht er da,
^ ^ Schüler, der nach längerer VersäuMnis wieder in
kommt: auf Schrill und Tritt fühlt -er, daß er
ist, während die Andern fortgeschritten sind.
?it ^ D uarta ls wechselin Bälde besorsteht, so .möchten
^ -'M verfehlen, unsere Landleute auf die Wichtigkeit
^^'"gslesens auch im Sommer hiermit ausdrücklich
, ^>am gemacht haben.
^k„ ° Hvideelberger Zeitung, die unter der länb- ^
>>>, ^Bevölkerung immer weitere Verbreitung findet, bietet!
in gedrängter Kürze Alles, was er aus der ^
Z I^^ehichte — sowohl aus der allgemeinen wie .aus
ti — wissen muß; der billige Bezugspreis -er- ^
einem Jeden, sie zu halten. Während alle
tz«7?^ter hier ihren Bezugspreis erhöht haben, kostet
^k^elbepKsr Zeitung nach wie vor durch unsere
Träger ms Haus gebracht
^ Monatlich 50 Pfg.
die Poßtabonnenten stellt sich unser Blatt
'h ."Uhrlich, am Schalter abgcholt, aus L.SS Mk.,
! Postboten ins Haus gebracht, auf L.77 Mk.
^si jungen für das neue Quartal bitten wir m ö g-
i^t j bei der zuständigen Postanstatt aufzugeben,.
^ ^tr, der Zustellung des Blattes keine Unterbrechung
Deutsches Keich.
Walderseo ist,cruf der „Hertha" am 20. d.
bv eingetroffen.
verlautet, beabsichtigt die Reichsregierung
s- und Relist'tenversicherung
' ^ ^dige Handwerker, die als Entschädigung der
,v
->k 8es,i, ^^ksmeistern durch die Arbeiterversicherungs-
anferlegten Lasten gedacht ist. Ueber 4ie
Ä des Planes verlautet noch nichts Bestimm-
, 5 ^egierrrng veranstaltet gegentvärtig eure Um-
i ^ ,
-1. Juni. Zur gestrigen kaiserlichen Abend-
V.stnz ll- der Großherzog von Sachsen-Weimar und
At >vg^rnst von Sachsen-Altenburg geladen. Heute
das Kaiserpaar an Bord der „Iduna"
lEi^u-wNle an der Regatta. Bei vorzüglichen!
tV^Ki^degann vormittags 10 Uhr die Wettfahrt
^ Förde, wozu 74 Dachten, darunter sämt-
t? e > 7^ Kreuzeryachten, gemeldet waren. Zuerst
s e die Dacht der Kaiserin „Iduna"
Ihr folgten „Komet", „Clara", „Ci-
di^,"Lasca". Die zahlreichen Begleitdampfer
I^fw^setzt. Viele Lustyachten und Marinefahr-
auf dem Regattafelde.
L^urt a. M., 21. Juni. Der Kronprinz
' ^gx°^drinzessin von Griechenland sind gestern
vbgls 11 Uhr hier eingetroffen und im Hotel
- stiegen.
Bade«.
— Zur Empfehlung der Kandidatur Katzenstein sagt
der „Volksfreund":
Zn Genossen Katzenstein haben wir einen Kandidaten gefunden,
dessen gediegene, allseitige Bildung, praktische Er-
fahvung und tüchtige Rednergabe ihn zum Parlamentarier ge-
eignet machen. Die einstimmig erfolgte Annahme der beiden
Kandidaturen ist ein Beweis dafür, daß unter den Parteigenossen
dollste Einigkeit herrscht.
Die Sozialdemokratie legt also jetzt auf allseitig ge-
diegene Bildung Wert, früher war das anders. Da kam
es bei ihr hauptsächlich daraus an, daß der Kandidat
Programmtest war, gegen gediegene allseitige Bildung hatten
sie starkes Mißtrauen. So ändern sich die Zeiten und die
Ansichten.
— Der „Volksfreund" benützt die Mitteilung aus
dem landständischen Ausschuß, wonach die Finanz-
lage die versprochene Regulierung der Gehälter der Be-
amten und der Lehrer nicht verhindere, zu einer Ver-
hetzung der unteren Beamten >gegen die höheren. Nur die
sozialdemokratische Partei sei imstande, sich der unteren Be-
amten in rechter Weise avzunehmen. Also eine neue
Liebeswerbung der Sozialdemokratie um die untere Be-
amtenschaft ! Wie behandelt denn die Sozialdemokratie ihre
unteren Beamten, die Lagerhalter in den Konsumgeschäften
und andere? D<r hat man doch ganz bewegliche Klagen
gehört. Also die Sozialdemokratie soll doch mit ihrer
Fürsorge für die unteren Beamten nur still sein!
Aus der Karlsruher Zeitung.
Karlsruhe, 21. Juni. Die Prinzessin Wilhelm
ist heute Nach-mittag 5 Uhr 47 Minuten in Begleitung
ihrer Hofdame nach St. Petersburg abgereist.
— Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog haben den
Professor W a kk.er au drr Realschule in Emmendingen auf sein
Ansuchen unter Anerkennung seiner langjährigen und treu ge-
leisteten DirnSr auf den Schluß des." lach-mSrrl Schuljahres in
den Ruhestand versetzt.
Ausland.
Frankreich.
— Das Ministerium Waldeck-Ronssean, das
vierzigste seit Einsetzung der Republik, feiert heute seinen
zweiten Geburtstag, denn es wurde am 22. Juni 1899
eingesetzt. Sv lange chaben sich unter den vierzig Mini-
sterien bisher nur sehr wenige gehalten. Wenn Waldeck-
Rousseau sich «och -drei Monate am Ruder erhM, wird
-sein Ministerium dasjenige sein, das am längsten unter den
vierzig regiert hat. Bisher waren die längsten Mini-
sterien das Wnistevium Thiers vom 18. Februar 1874
mit.2 Jahren, 2 Monaten und 29 Tagen, das M-ini-
-sterium Jules Ferry (Waldeck-Rousseau, der seitdem nicht
mehr Minister gewesen ist, gehörte ihm als Minister
des Innern an) vom 21. Februar 1883 mit 2 Jahren
2 Monaten und 13 Tagen, sowie das Mischmasch-Mini-
sterium Meline vom 2S. April 1896 mit 2 Jahrerr
2 Monaten und einem Tage.
Aus StudL «ud Land.
Heidelberg, 22. Juni.
if-Ehrung. Gestern Nachmittag 5 Uhr fuhren die Ehrengäste
des neuphilologischen Vereins .-ChernSkia" im Wichs und in einem
2. Wagen 3 Vertreter der Alten Herren dieses Vereins bei der
Professor Dr. Ihne gehörigen Villa Felseck vor, um dem
letzterer, einem geschätzten Ehrenmitgliede des Vereins, eine von
Zeichenlehrer Ehrhardt kunftvollst ang.efertigte Adresse zu über-
reichen, Professor Sütterlin drückte in seiner aus dem Herzen
kommenden Ansprache dem verehrten Manne,,und Lehrer die Dank-
barkeit und Liebe des Vereins und seiner alten Schüler aus, und
fügte den Wunsch hinzu, daß es ihm -roch recht lange ver-
gönnt sein möge, glückliche Tage im schönen Heidelberg zu ver-
leben. Professor Ihne war sichtlich durch diese Ehrung des neu-
philologischen Vereins gerührt und dankte den Herren in bewegten
Worten, indem er sagte, daß die Anerkennung und Dankbarkeit
aller Schüler doch der schönste Lohn eines Lehrers sei. Es macht
uns besonderes Vergnügen, feststellen zu können, daß Professor
Ihne, der erst gestern von Berlin zurückkehrte, wo er bet seinem
Sohne, dem Baurat des Kaisers, einige Wochen verlebte, sich
eines vorzüglichen Aussehens erfreut.
L.-L, Vom Schützenfest. Die Ehrengaben zum Verbands-
schießen laufen in sehr erfreulicher Anzahl ein. ES haben bis
jetzt angemeldet: Die Stadt Heidelberg 3 Ehrengaben im Wert
von 860.—, 475.— und 400.— Herr Valentin Fuchs 6 Gaben
im Wert von 750.—, 450.—, 400.—, 275.—, 150.— und 100.—
je 1 Ehrengabe Herr Kommerzienrat W. Landfried (Wert 400 „M,
Herr Fritz Landfried (300.—), Herr Hermann Landfried (300.—),
Heidelberger Aktienbrauerei (350.—), Schroedt'sche Brauereigcsell-
schaft (300.—), Herr Direktor Schott (300.—), die vereinigten
Gasthofbesitzer Heidelbergs (300.—), Herr Aug. Lang (115.—),
Herr Edm. von König (110.—), Herr A. Voigt (100.—), die
Harmoniegesellschaft (100.—), die Samstags-Kegelgesellschaft der
Harmonie (70.—), die Dienstags-Kcgelgefellschast der Harmonie
(60.—), der Wirte-Verein (100.—), Herr Rechtsanwalt Hammer
(30.—), Herr Paul GriwM-Berlin (25.—), Verein der Hunde-
freunde Heidelberg (80.— ). Der Deutsche Schützenbund stiftete
3 Gaben, zwei je 200 eine 100 „k, der Badische Landes-
schützenverein 4 Ehrengaben zu 250.—, 260.—, 70.— und 30.—
außerdem 100 zur freien Verfügung, der Pfälzische Schützen-
bund eine Ehrengabe zu 200 eine solche zu 150.— und eine
zu 60 Von auswärtigen Schützenvereinen haben Ehrengaben
im Werte von 40 bis 300 bis jetzt angemeldet: Frankfurt (2),
Karlsruhe (2t. Ludwigshafen, Konstanz, Pforzheim, Bockenheim,
Wiesbaden, Baden-Baden, Ncckargemünd, Schopfheim, Edenkoben
und Ziegelhausen. Weitere Gaben stehen in Aussicht. Der
Schützenvcrcin hofft, daß aus hiesiger Stadt sich noch zahlreiche
Vereine, Innungen, Kegel- und Stammttschgesell-
sch asten u. s. w. finden, die. wie dies in den vorhergehenden
Feststädten stets der Fall war, zur Ausschmückung des Gaben-
tempel« beitrogen.
Z Ehrenpreis des «rotzherzogs. Beim geschäftsführenden
Ausschuß für das 18. Ve r band s s Hießen ist der Ehren-
preis Sr. kg l. Hoheit desGroßherzogs mit einem Huld-
vollen Schreiben der General-Intendanz der Civtlliste soeben ein-
getroffen. Dieser Ehrenpreis, ein prachtvoller Silberhumpen,
winkt dem Schützen, der auf die Festscheibe „Baden" den besten
Schuß abgiebt.
)( Hunde-Ansstellung. Nachdem in diesen Tagen der Boxer-
klub mit dem Sitz in München zugesagt hat, auf de: hiesigen
Ausstellung eine Kollektiv-Ausstellung seiner Hunde zu veran-
stalten, sind esachtSondcr-AusstellungenvonZüchter-
Vcreinigungen, welche mit der Heidelberger Ausstellung ver-
bunden sein werden. Statt des deutschen Richters für rauh-
haarige Terriers ist in Uebcreinstimmung mir diesem und in
anbetracht der großen Ausdehnung und der Bedeutung des
hiesigen Unternehmens, wie sie sich auch in den Veretnsberichten
der Sporkblätter kund giebt, ein englischer Richter in der Person
des Herrn Gutbrod in Brodfort gewonnen worden. Aus Amerika
sind ebenfalls eine größere Anzahl von Hundefreunden zum Besuch
angemeldet. Von heute ab werden in dem Laden des Herrn
K. F. Beisel, Spezialgeschäft für Bureaubedarfsartikel, Haupt-
straße 34, 42 von den bisher zugesagten 190 Ehrenpreisen zur
Ansicht ansgestellt sein, worauf wir Interessenten aufmerksam
machen.
§ Besuch vo« Vereinen. Der Gesangverein „Harmonie" aus
Frankfurt a. M„ der Gesangverein „Licderkranz" aus Gießen»
sowie der Unteroffizier-Verein I. Hess. Fetd-Artillerie-Rg s. Nr. 25
ans Darmstadt werden am 23. unsere Stadt besuchen und das
Frühstück sowie das Mittagessen im Rodensteiner einnehmen.
Am Nachmittag wird die Actillerie-Kapelle im iSarteu des Roden-
steincr ein Frei-Konzert geben.
* Panorama Vom Neckar. Von der Direktion der Schiffahrts-
gesellschaft ist uns wieder eine Anzahl der hübschen Panoramakarten
vom Neckar (Strecke Heitbronn—Heidelberg) zur Verfügung gestellt
worden. Unsere Expeditton giebt die Karten kostenlos ab. Wer eine
Neckarfahrt zu machen beabsichtigt, sollte nicht versäumen, sich
mit einem solchen Panorama zu versehen; es ist zur Orientierung
-über die Ortschaften, die man auf der Fahr! passiert, un-
entbehrlich.
*ARAulässige Postkarten. Neuerdings werden Postkarten in den
Verkehr gebracht, auf deren Rückseite kleine Briese befestigt sind.
Wir machen darauf aufmerksam, daß solche Postkarten wegen der
Unzuträglichkeiten, die sie für den Postbetrieb Hervorrufen, von der
Postverwaltung zur Postvesörderung nicht zugelassen werden,
selbst wenn sie als Briese frankiert sind. Werden derartige Sen-
dungen trotzdem in die Briefkasten eingelegt, so werden sie Von
den Postaintaltcn nicht befördert, sondern den Absendern zurück-
gegeben, sofern diese sich auf den Karten genannt haben, andern-
falls werden sie nach Ablauf einer gewissen Aufbewahrungsfrist
vernichtet.
Sommertheater im Zwinger. Seit dem ersten Pfingst-
seiertag bemüht sich die Direktion Würtenberger vergeblich, die
Gunst des hiesigen Publikums zu erringen; es gelang ihr bis
jetzt noch nicht, ein volles Haus zu erzielen. Man sagt freilich:
„In den Zwinger gehe ich nicht gern"! „Warum?" „Ich habe
genug von den früheren Darbietungen!" Und doch ist diese
Redensart aus die gegenwärtige Direktion nicht anznwenden, denn
die Darbietungen sind in jeder Beziehung nur empfehlenswert.
Auch der Saal an und für sich macht einen recht netten, nobeln
Eindruck. Es ist eben etwas leichter schlecht als gut gemacht
und unter den mißlichen Verhältnissen von früher muß die
Direktion gegenwärtig leiden, und das ist einesteils bedauerlich,
denn man kann doch den jetzigen Direktor nicht für die schlechten
Darbietungen vor zwei Jahren verantwortlich machen. Es wäre
somit sehr zu wünfchen, daß mancher seine Antipathie fallen ließe
und dem Sommertheater einmal einen Besuch abstatten möchte,
damit er die hier vertretene Ansicht gewinnt. Für heute Samstag
steht die Posse mit Gesang „Ein Zigeunerbaron" auf dem
Spielplan. Morgen Sonntag kommt nachmittags zu halben
Preisen das „Dornröschen" und abends der'köstliche Schwank
,„C har leh's Tante" zur Darstellung. Wir wünschen der
Direktion recht guten pekuniären Erfolg.
b. Der gestrige Fackelzug der Studentenschaft zu Ehren Bis-
marcks nahm einen würdigen, imposanten Verlauf. Er bewegte
sich von dem Karlsthor über die Hauptstraße zum Bismarckdenk,
mal, wo der Vorsitzende des Studentenausschusses eine Ansprache
hielt, in der er Bismarck als den Gründer des Deutschen Reiches
und als Heros der Studentenschaft feierte. Er forderte seine
Kommilitonen auf, seinem Beispiel zu folgen und seine Er-
rungenschaft, das deutsche Reich, steis zu schützen gegen innere
und äußere Feinde. Im Namen der Studentenschaft der Ruperto--
Carola legte er sodann am Denkmal einen Kranz nieder, worauf
unter Musikbegleitung der erste Vers von „Deutschland, Deutsch-
land über Alles" gesungen wurde. Vom Denkmal aus bewegte
sich der Zug über den Neckarstaden zum Ludwigsplatz, wo nach
Absingung des „Sauäsamns" die Fackeln zusammengeworfen
wurden. Erfreulich war die zahlreiche Beteiligung der Kor-
porationen, die sich mit Ausnahme der „Süddeutschen katholischen
Verbindung Ripuaria", sämtlich an der Huldigung für unfern
Nationalheros beteiligt haben.
stZ Verschoben. Die für morgen geplante Rh ein fahrt
nach dem Niederwald ist um 14 Tage, also bis zum 7.Juli,
verschoben worden.
Q Vlumen-Fahrrad-Eorso. Der Verein selbständiger Handels-
gärtner Badens gedenkt am 21. Juli d. I. am Schluffe des
Heidelberger Schützenfestes einen Blumen-Fahrrad-Corso abzu-
halten. Näheres siehe aus dem Inseratenteil der heutigen Nummer.
** Erhängt aufgefunden wurde gestern Vormittag zwischen
10 und 11 Uhr im hiesigen Stadtwald bei den „Drei Trögen"
der Tiensiknecht Karl Hart manu aus Eltingen, O.-A. Leon-
berg (Wüittemberg). Der Selbstmord scheint nur wenige Stunden
vor der Auffindung der Leiche begangen worden zu sein.
— Polizeibericht. Verhaftet wurden eine Köchin wegen
Unfugs, Arbeitsscheu und Trunkenheit, ein Dienstmädchen wegen