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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Januar bis Juni)

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Nr. 77-100 (1. April 1901 - 30. April 1901)
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Donnerstag, 18. AM IM. Gxstes BLertt. 43. Jahrgang. — üir. 90.

Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich 5V Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40Wfg. Durch die Post be,
zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.
Anzeig en preis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Anschlag der Inserate aup den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung
und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Wochen-Chronik.
(Vom 7. bis zum 13. April.)
April 8.: Ter Präsident der französisckenRepublik
hat eine Reise nach Nizza und Toulon unter-
nommen.
„ S.: Die'Bahn von Tsingtau nach Ki autsch ou
wird eröffne:.
, 10.: Der Leipziger Aerzte streik beschäftigt die
Oeffenllichkeit in hohem Maße. Das terroristische Ver-
fahren der von der Sozialdemokratie beherrschten
Leipziger Krankenkasse wird allgemein — selbst von der
sozialdemokratischen Presse — mißbilligt.
„ 10.: Loubet besucht in Nizza das dort liegende russisch e
Kriegsschiff „Alexander II." und stattet später den
russiseben Marineoffizieren in Villafranca einen Besuch
ab. Später begiedt er sich nach Toulon, wo ein
italienisches Geschwader und ein spanisches Kriegsschiff
eingetroffen sind. Die russischen Schiffe hatten auf
Befehl von Petersburg Toulon einige Tage vorher
verlassen.
. II.: Ans P e k i n g kommt die Meldung, daß der deutsche
Hauptmonn Bartsch von einem jungen Chinesen
erschossen worden ist.
. 13.: Der deutsche Kronprinz begiebt sich nach
Wien, wo z. Zt. auch der Kölner Männer--
_gesangverci n weilt und sehr gefeiert wird.
Heber die Rückkehr der Chinakrieger,
-ie auf dem Dampfer „Kiautschou" in Hanrburg einge-
troffen sind, läßt sich der „Lok.-Anz." aus Hamburg
noch berichten: Es waren etwa 220 Mann von allen
Waffengattungen unter dem Befehl des Hauptmanns
von Hartmann. Auf dem Vorderdeck der „Kiautschou"
waren, von den wenigen noch bettlägerigen Patienten
abgesehen, die auszuschiffenden Mannschaften in Reih und
Glied angetreten. Da ertönte die Stimme des Trans-
portführelrs: „Wer nicht Typhus oder Ruhr gehabt hat,
tritt hinüber auf die andere Seite. Verstanden? Nur
Typhus und Ruhr bleiben hier!" So lautete der Be-
fehl. Nicht mehr als drei bis vier Leute verschwanden
daraufhin aus dein Gesichtskreis des Publikums. Alle
übrigen blieben wie angewurzelt stehen — also alle diese
Leute hatten mit Typhus oder Ruhr, den furchtbaren,
an der fernen exotischen Küste doppelt furchtbaren Würge-
engeln zu kämpfen gehabt, waren ihnen entgangen. Wie
groß muß erst die Kolonne derer sein, dch den Kampf
nicht siegreich zu bestehen vermochte! Es war ein sehr
unbehaglicher Gedanke. Der zweite tragische Moment
war es, als der erste Verwundete an Land gebracht
wurde, eigentlich der einzige schwerkranke Patient. Der
kommandierende General v. Massow und fein Gefolge
hatten ihre Jnspektionstour an Bord vollendet, als man
den Unglücklichen über das Fallreep herab transportierte.
Es war ein junger Infanterist; vier Mann stützten ihn;
dennoch ging er völlig gekrümmt nach vorn übergebeugt
und zusammengebrochen; er erschien nicht größer als ein
halbwüchsiger Knabe, und es sah beinahe grotesk aus,
daß er Uniform trug. Bewegungslos, ohne einen Blick
für das, was um ihn herum vorging, ließ er sich unten
auf die Trage betten. Doch schon sein Nachfolger, gleich-
falls ein noch leidender Patient, wirkte in gewissem
Sinne versöhnlich: es war ein Zahlmeister, ein blonder
Riese mit großem Schnurrbart, zufällig ein Hamburger.
Gemütlich, die Mütze im Nacken, rauchte er seine Zi-
garre; gemütlich nickte er Bekannten, die er unter den
Umstehenden entdeckte, zu, gemütlich schüttelte er beim
Abschiede den Leuten von der „Kiautschou" die er er-
Der Kölner Mannergesangverein in Wien.
Wie aus einem Bericht der „Köln. Ztg." Hervor-
geht, ist der Kötner Gesangverein der erste Verein ge-
wesen, der vom Kaiser von Oesterreich in
Schönbrunn empfangen worden ist. Das Konzert
dort gelang ausgezeichnet. Durch die treffliche Akustik
des märchenschönen Raumes begünstigt, getaucht in herr-
lichen Wohllaut, erklangen zu Beginn des Konzerts
makellos sauber die schönen Harmoniken des Vruchschen
Rheinchores. In den gütigen Mienen des Kaisers spie-
gelte sich lebhaftes Interesse und hohe Befriedigung,
aus der der Monarch denn auch kein Hehl machte, indem
er den Sängern nach dem letzten Akkord ein „Sehr schön!"
zurief. Im übrigen gelangte das ganze Programm
ohne größere Unterbrechung zur Abwickelung. Der Kai-
ser hatte wiederholt mit den Erzherzoginnen leise über
Einzelheiten gefprochen, und als dann der den Beschluß
des Konzerts bildende Jagdmorgen von Rheinberger
Mit seinem „Zum Wald, in den grünen Wald" mit sieg-
hafter Frische gesungen worden war, trat seine Majestät
mit dem Botschafter Fürsten zu Enlenburg auf den mit
Lc/r goldenen Kette des in Kassel errungenen Wander-
preises geschmückten Präsidenten v. Othegraven zu und
bedankte sich in herzlichster Weise. ,
Zu dem Mittagskonzert nn Saale der Ge-
sellschaft der Musikfreunde hatte sich am Sonntag ein
glänzendes Publikum eingefunden, darunter die Spitzen
der Behörden und der Gesellschaft. Auch dre HoWung,
daß der d eutsch e Kr onp rinz wenigstens für kurze
Zeit erscheinen würde, blieb nicht unerfüllt, wenn es
auch nur zwei Chöre waren, denen unser so sympathischer
Thronfolger mit dem Fürsten zu Eulchibnrg in der Hof-

reichen konnte; von seiner Tragbahre aus die Hand.
Dann kamen die klebrigen, lachend, übermütig, Mann
um Mann herab. Leute, die getragen werden mußten,
waren nicht mehr unter ihnen; die Mehrzahl konnte so-
gar auf den eigenen Schultern den großen, von ihrer
Ausreise her bekannten schwarzen Rucksack tragen, der
ihre Habseligkeiten birgt. Viele von den Ankömmlingen,
Offiziere wie Mannschaften, haben sich im Felde, wo es
an Barbieren gefehlt haben muß, mächtige, groteske
Bärte stehen lassen, deren Kulturlosigkeit Herrn Haby
entsetzen würde. __

Deutsches Reich.
— Der Kaiser reiste gegen Mittag mit dem Prinzen
Adalbert von Berlin nach Kiel ab.
— Der Kronprinz soll, wie das „Kl. Journal" von
bestinformierter Seite wissen will, eine Komposition für
Violine vollendet haben, die 'nach dem Urteil berufener
Musikkenner „eine starke Talentprobe" bedeuten soll.
— Dem Reichstag ging die Novelle zum Brannt-
weinsteuergesetz zu.
— Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Die „Deutsche
Tagesztg." kommt nochmals auf die von uns bereits
dementierte angebliche kaiserliche Aeußerung über
Zolltarif- undKanalvorlage zurück und tritt dem Ge-
rüchte entgegen, daß es sich zwar nicht um eine Aeutze-
rung, sondern um eine Randbemerkung Seiner Ma-
jestät des Kaisers zu einem Zeitungsausschnitt handelt.
„Wir sind zu der Erklärung ermächtigt, daß auch diese
Lesart jeder thatsächlichen Begründung entbehrt. Der
Kaiser hat sich weder in dieser noch in irgend einer andern
Form in dem Sinne, ausgesprochen, daß die Behandlung
der Zolltariffrage im Reiche vom Gange der Beratung
über die Kanalvorlage irgendwie abhängig zu mackien sei.
— Die Budgetkommission des Reichs-
tages beriet gestern über das Kriegsinvaliden-Gesetz.
Der Kriegs minister erklärte, auch in der Vorbe-
reitung des Friedensinvaliden-Gesetzes sei kein Stillstand
eingetreten. Er erkannte unter Hinweis auf 200 aus
China zurückgekehrten Invaliden an, oaß eine schleunige
Erledigung der Vorlage nötig lei. Auf die General-
debatte wurde alsdann verzichtet. Sodann wurden die
Paragraphen, in denen bestimmt wird, auf wer: dre Ge-
setze Anwendung finden, ohne wesentliche Debatte unver-
ändert angenommen. Zur Frage der Versorgung
französischer Invaliden erklärte der Re-
gierungsvertreter, ihnen könne nur aus reichs-
ländischen Mitteln geholfen werden. Leuten,
die gegen uns gefachten haben, können wir zwar Wohl-
thaten erweisen, aber doch keine Rechte auf Bezüge ge-
währen. Sodann wird 8 2, wonach die Offizierspen-
sionen bis zu anderweitiger Regelung nach den bisherigen
Bestimmungen gewährt werden sollen, und 8 4 betreffs
Verstümmelungszulage genehmigt. Die Abstimmung
über Z 3 betreffend die Kriegszulage wird ausgefetzt.
Nachdem der Kriegsminister sich gegen den Antrag des
Wgeordneten Grafen Roon (cons.), die Kriegszulage
für invalide Subalternoffiziere uni 800 Mk. jährlich zu
erhöhen, ausgesprochen hat, vertagte sich die Kommission.
Deutscher Reichstag. Berlin, 17. April. Gesetz-
entwurf betreffend das Urheber- und Ver-
lagsrecht.

88 1—10 handeln von den Voraussetzungen des Schutzes.
Ueber die Verhandlungen der Kommission berichtet Abg.
Esche (nat.-lib.). Die Paragraphen werden ohne Debatte nach
dem Beschlüsse der Kommission angenommen. Die 88 11—28
handeln von den Befugnissen des Urhebers. 8 11, Absatz 2,
lautet: Das Urheberrecht an einem Bühnenwerke oder an einem
Werke der Tonkunst enthält auch die ausschließliche Befugnis,
das Werk öffentlich aufzuführen.
Abg. Dr. Rintelen (Ztr) bittet, es bezüglich der Werke
der Tonkunst bet dem gegenwärtigen Rechte zu lassen. Werde
der Paragraph in der Regierungsfassung angenommen, so müsse
zu jeder öffentlichen Aufführung und jedem Konzert die Ge-
nehmigung des Urhebers eingeholt werden. Redner beantragt
einen Zusatz, wonach die durch Druck veröffentlichten musikalischen
Werke ohne Genehmigung des Urhebers öffentlich aufgeführt
werden können, falls nicht ein Verbot des Urhebers vorliege.
Abg. Richter (fr. Vp.l meint, jeder Schriftsteller und Kom-
ponist sei seines Lohnes wert, aber man müsse auch die Inter-
essen der Allgemeinheit berücksichtigen. Wenn ein Gesetzentwurf
mit dieser Bestimmung zustande komme, werde eine Verschlech-
terung des gegenwärtigen Zustandes herbeigeführt. Redner ver-
mißt den Nachweis, daß das bestehende Recht zum Schaden der
Komponisten wirke. Ein großer Teil der Komponisten habe gar
kein Interesse daran, die Verbreitung ihrer Tonwerke auf diese
Weise zu erschweren, namentlich die jüngeren nicht. Die Be-
stimmung sei überhaupt nicht ausführbar.
Abg. Dr. Spahn (Zentr.): Der Schwerpunkt der Frage
liege in der Aufführung größerer Lieder, Ltederstücke und Chor-
aufführungen. Redner bittet, es bei den Kommisstonsbeschlüsfen
zu belassen.
Die Abgg. Dr. Oertel (kons.) und Träger (fr. Vp.)
bringen einen Kompromißantrag ein, der besagt, wann die Ge-
nehmigung zu Aufführungen erlangt werden müsse.
Abg. Dr. Rintelen (Ztr.) beantragt, falls der erste Antrag
nicht angenommen werde, die Genehmigung auch für solche Auf-
führungen nicht zu erlangen, bei denen Mttwirkende zum Ersatz
bei plötzlichen Verhinderungen anderer zugezogen werden.
Abg. Müller-Meiningen (freis.) kann sich den Ausführungen
Richters nicht anschließen. Bisher hätten nur die Verleger Vor-
teile gezogen. Die Komponisten wären den Verlegern rechtlos
überliefert. Es sei nötig, daß man sich den ausländischen Ge-
setzen anschließe.
Abg. v. Strombeck (Zentrum) tritt für den Antrag Rin-
telen ein.
Staatssekretär Dr. Nieberding ist dagegen. Die Kom-
ponisten wollten keineswegs auf ihre Honorare für die Aufführung
ihrer Werke verzichten.
Abg. Träger befürwortet den Antrag Oertel.
Abg. Oertel (kons.): Es wäre eine Ungerechtigkeit, wenn
wir denjenigen, der ein Musikwerk geschaffen hat, leer ausgehen
ließen und die Mittelspersonen fast überreich bezahlt werden.
Geh. Rat Müller berichtet über die Verhandlungen im
preußischen Kultusministerium mit den Musikern und Komponisten
über diese Frage. Er sei besonders darauf aufmerksam gemacht
worden, daß ein großer Teil der Komponisten mit schweren Sorge«
zu kämpfen habe.
Abg. Richter (fr. Volksp.) beantragt, 8 11, Absatz 2, wie
folgt zu fassen: Werke der Tonkunst, die durch Druck veröffentlicht
werden, können ohne Genehmigung der Berechtigten öffentlich
aufgeführt werden, falls nicht der Berechtigte aus dem Titelblatt
oder an der Spitze des Werkes sich das Recht der öffentlichen
Aufführung Vorbehalten hat. Auf die bühnenmäßige Aufführung
non Opern oder eines Werkes der Tonkunst, zu dem Text gehört,
Inder: diese Vorschriften keine Anwendung.
Abg. B e ckh-Koburg (fr. Volksp.) wünscht die Sängerfeste den
Volksfesten gleichgestellt zu sehen.
Staatssekretär Dr. Nieberding: Die Genossenschaft der
Komponisten habe sich dahin erklärt, daß, wenn die Verhältnisse
eine Erhöhung der Einnahmen nötig machen, nicht auf die kleine-
ren Vereine zurückgegriffen werden würde.
Abg. Rintelen (Zentr.) begründet seinen Eventualantrag.
Eine öffentliche Mnsikaufführung solle man doch nicht von der
Genehmigung des Autors abhängig machen.

löge beiwohnte und die, seinen an Herrn v. Othegraven
gerichteten Worten gemäß, ihn entzückt hatten. Nie habe
er so schönen Männergesang gehört, erklärte der Kron-
prinz. Der Erfolg des Konzerts war sensationell; eine
solche Begeisterung soll lange nicht an dieser vornehmen
Musikstätte zu beobachten gewesen sein. Dieser Erfolg
fällt natürlich um so schwerer ins Gewicht, als der Wie-
ner zu den feinsten Kennern des Männergesangs gerech-
net werden darf, wegen der vollendeten Leistungen, die
er von spinem Männergesangverein, vom Schubert-Bund
gewohnt ist. Die Kölner waren sich dessen aber auch voll
bewußt, sie haben nie mit mehr Hingabe gesungen wie
hier, aber auch nie schöner. Die ganze Skala der Stärke-
grade durchmaßen die nuancenreichen Leistungen, und
dem brausenden Vollklang, dem sieghaften Glanz des
Fortissimo stand das duftige, hauchartig zarte Pianissimo
gegenüber. Die makellose Intonation, die Gleichmäßigkeit
der Ausführung von Läufen und Verzierungen, die Er-
schöpfung des poetischen Gehalts durch einen stets sinn-
gemäßen, scharf charakterisierenden Ausdruck, dazu die
Wärme und improvisationsgleiche Unmittelbarkeit des
Vortrags erregten Enthusiasmus. Die Kölner hatten
wahre Stürme von Beifall zu bestehen, immer wieder
wurde der Dirigent hervorgejubelt.und mit ihm mußte
sich auch der Präsident zur Entgegennahme von Lorber-
kränzen zeigen. Besondere Begeisterung erweckte das
stimmungsvolle Ave Maria von Schwartz und darauf
die prächtig gesteigerte Komposition des Wiener Chor-
meisters Kremser, Im Winter, die man sogleich wieder-
holte. Drei Zugaben mußte man gewähren. An den
Ehrungen hatten auch die Solisten Prof. Heß und v a n
deSandt vollen Anteil; bei ersterem wartete man den

Schluß seiner Vorträge gar nicht ab und applaudierte
immer schon begeistert, wenn er nur die Geige absetzte,
unbekümmert um die! Zwischenspiele. Beim Verlassen
des Saales bereitete das Publitum durch Scbwenken mit
Tüchern und Hüten den Sängern noch eine herzliche
Huldigung, die von diesen erwidert wurde.
Am Abend gab es ein aroßes Verbrüderungsfest
in der Tausende fassenden Katharinen Halle, wo
mehr als 100 Vereine des niederösterreichischen Sänger-
bundes sich zu einem Sänger-Kommers zu-
sammenfanden. Eine meisterhafte, patriotisch durchglühts
Rede des Präsidenten Schneiderhan ,auf die Kölner
Sänger, als die Schirmet des Deutschtums im Westen,
wurde mit flammender Begeisterung ausgenommen und
von jubelnden Heilrusen begleiten Als dann der Köl-
ner Männergesantzver'ein zwei Chöre vortrug, wollte der
Beifall kein Ende nehmen, bis sich der Wiener Männer-
gesangverein mit dem Kölner verbunden hatte Zur noch-
maligen gemeinsamen Wiedergabe von Kremsers Lied
unter des Komponisten Leitung. Vorher aber hattpn dis
Wiener schon den unter v. Perqers Leitung gesungenen
Schwartzschen Chor „Ja, schön ist mein Schatz nicht"
unter Schwartz wiederholen müssen. Ueber die Kölnev
ergoß sich nach ihren Vorträgen ein Blumenregen, und
damit nicht genug, stiegen von der mit den weiblichen An-
gehörigen des Wiener Männergesangvereins gefüllten
Galerie eine Anzahl junger Damen herab, um die Kölner
Persönlich mit Blumen zu schmücken. Sieben verschie-
dene Gesangvereine verschönten den Abend durch Vor-
träge, die beiden Vizebürgermeister der Stadt erschie-
nen noch zu später Stunde, manch schönes Wort wurde
gesprochen, und der ganze Verlauf des Kommerses zeugte!
 
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