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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 126 - 149 (1. Juni 1901 - 29. Juni 1901)
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Erstes Biertt

43. Jahrgang. — ffr. 138

Montag, 17. Juni 1901.


scheint täglich, Sonntags ausgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. frei tn's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-
^ zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.
^°igen preis: 20 Pfg. für die lipaltige Petitzcile oder deren Raum- Mir hiesige Geschäfts- und Pribatanzeigen ermäßigt. — Anschlag der Inserate aus den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung
^ und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß Nr. 82.


Das Bismarck-Denkmal.

Bismarck-Denkmal, das am »estrigen Sonntag
itzjsr^lin enthüllt wurde, ist, — ähnlich, wie das Kaiser
^Alin-Denkmal Var dem Schlosse, das ebenfalls von
^Rhold Begas geschaffen worden ist — eine große
diatonische Anlage, welche den weiten Platz vor dem
hrAstage mtssiillt. Der Boden des Platzes ist mit
g!??en aus buntem Sandstein gedeckt. Links und rechts
fiir Peripherie ist je ein kleines halbrundes Bassin
, t'ringbrunnen angebracht. An jedem dieser^Bäs-
^gert eine Gruppe Wassergötter aus weißein >sand-
zur Linken ein muschelblasender Triton und eine
Uü^e, zur Rechten Nymphen, welche ihr Netz in die
^^senken und allerlei Seegetier fischen. Inmitten
Sbr Ptatzes erhebt sich das eigentliche Denkmal fast bis
Tp sdhe des Dachgiebels des Reichstagsgebäudes.
führen auf allen Seiten zu dem Sockel aus bran-
itz P dunkelgesprenkeltem Biarmor hinan, in den die
ei?^ereliefs eingelassen sind. Ans diesen Sockel ist noch
eP ^ohes Postament gestellt, ebenfalls aus Marmor und
Fj Balls mit Bronzereliefs. Die bronzene Bismarck-
steht überlebensgroß auf diesem Postament.
Sai'sE drei Reliefs auf denn Sockel auf der dem Tier-
De, ^ zugekehrten Vorderseite stellen das Wachstum
^ ,üchlands dar. Im ersten Felde zur Linken ist
bi "sichland ein Kind, das von der jungen Frau Ger-
an; Gängelbande geführt wird, während ihm eine
Frau knieend die Hände entgegenstreckt.
iPs -dlittelfelde weckt Germania den deutschen Michel
sm L Michel, mit der Zipfelmütze auf dem Kopfe, erhebt
iiosdalb yon der Bärenhaut, auf der er geschlummert,
dg. blickt erstaunt der Germania ins Gesicht, die ihn
je^r .er Hand an der Schulter rührt. Rechts zur Seite,
'' eines Flusses, der wahrscheinlich den Rhein dar-
.harrt mit Lanzen und Schwertern bewaffnet, eine
d^. gerüstete Schaar. Im dritten Felde nach rechts ist
zej^?kutsche Michel im Kampf mit seinen Feinden ge-
ZE' Als nackter starker Mann ringt er mit drei
ivyjMern zugleich. Ten einen hat er in die Knie ge-
endp ' mit der linken Hand packt er sein Haar, den
P'Pt er am gerafften Gewand mit der rechten
^im hochzuheben. Ein dritter hält während dessen
big,rechten Fuß umklammert. Seitab davon sieht
v Gezwungenen Feinde fliehen. Einer ballt dro-
het 0^ Faust, während er davonläuft. Ein Erschlagener
' Bprf dem Boden.
^ent ^eei Reliefs im Sockel auf der Rückseite des
gegenüber dem Reichstagsgebäude stellen die
^Üde ^ ^er Germania aus dem Kriege dar. Im ersten
Ri G PB Linken fährt die Germania heim. Sie steht
Hc>ckts>^^?.lvagen, dessen Pferde eilen. Voran läuft ein
dritte Äingling, der einen Lorbeerzweig schwingt. Im
Die Bilde zur Rechten ist Germania heimgekehrt.
Mid? MM ^os Kriegswagens sind ausgespannt und
friedlich. Inmitten einer Volksgruppe steht eine
«trau, welche der Germania den Lorbeerzweig
ist Friede, jetzt sollen Frauentugend und
ech P?üchönheit herrschen. Vor der jungen Frau kniet
tey das Gesicht der Germania zugewendet. Hin-
Bue alte Frau mit einen: Säugling im Arm.
Ra on Relief, das die Mitte einnimmt, sitzt Germa-
Tix Thron, die Kaiserkrone auf den: Haupt.
Rr : ihre Hände zwei allegorischen Gestalten, die
Rit Bion und zur Linken des Thrones stehen, die eine
> Spaten, die andere mit der Lyra in der Hand,
^res Msta herrscht mit Hilfe der Arbeit und der Kunst
Kolkes.
Mgebi- y oben am Postament sind zwei Bronzereliefs
oiye wOchn In demjenigen auf der linken Seite ist
dviy .P?biarck-Büsto zu erblicken, auf welche Engel, die
itehgstBBmel herabschweben, Blumen streuen. Davor
Mdexphivei Jünglinge; der eine hält eine Fackel, der
tilgst, - - - - - - - -

stlld TPPl eine Tuba. Das Relief auf der rechten Seite
Uhandptt Lst mancherlei Diskussionen Anlaß gebe::. Es
,bsclipm" Bismarck und seine Feinde, und zwar allem
Nach seine Feinde in der Presse. Bismarck ist
i^oße ^Prünmig blickende Eule dargestellt, die eine
die nSs^soder mit der Klaue gepackt hat. Rings
beht fliegen krächzende Naben. Unten zur Linken
N^cks M^en Küraß und den Helm, als Attribute Bis-
» -itc>T Auf den Leiden, von Reliefs freien Seiten des
Ms der?^ Pud die Inschriften angebracht. Die eine,
echp N Tiergarteir zugekehrten Seite, enthält nur
Blort: „Bismarck". Die andere, nach dem
Mtschp ^ Pr, lautet: „Dem ersten Reichskanzler das
ist Bier^.E 1901."
u/Ar wMPantische Bronzefiguren haben auf dem Sockel
PMckstm - .^u ihnen wollte Begas das Wirken Bis-
itz^chstag storisch ausdrücken. Die Figur gegenüber dem
dMPrü'P ore schönste von den Vieren, stellt den justgen
diM Sock„s der das Schwert schmiedet. Er sitzt aus
M sein Fuß reicht bis zum Boden herunter,
die siihs-MPd hält das Schwert auf dem Amboß, die
De Mlft ^ M" Hammer mit mächtigem Schwünge durch
am Priu^„ ^soei andere Figuren ruhen aus seitlichen
Is dos Sockels. Zur Linken eine lesende Frau
dx^Aeit - ^dhinx, ein Symbol der den Staat lenkenden
'Pcych'Lur Recksten Germania, mit dem Szepter in
' B oeu Fuß auf einen niedergetretenen Panther

setzt, als Sinnbild des BiSmarck'schen Wortes: „Wir
Deutsche fürchten nur Gott und sonst Niemanden in
der Welt." Vorn nach dem Tiergarten zu befindet sich
die vierte Figur, ein knieender Atlas, der die Weltkugel
auf den Schultern trägt. So hat, nach Auffassung des
Bildhauers, Bismarck wie ein Riese die Geschicke der
Welt getragen.
Hoch oben auf dem Postament ragt die bronzene
Statue Bismarcks in die Luft. Der Kanzler, in Kü-
rassier-Uniform, steht neben einen: Sockel, über den der
Mantel gebreitet ist Auf diesem liegt ein Schriftstück,
eine Staatsnrkunde, und auf das Schriftstück stützt sich
leicht Bismarcks rechte Hand. Die Linke umsaßt den
Griff des weit von der Hüfte abgerückten Pallasches.
Der etwas in den Nacken geschobene Helm bedeckt das
Haupt, in dem Bismarcks Züge mit großer Treue wie-
dergegeben sind. Die Gestalt ist in den Jnterimsrock
der Kürassiere gekleidet; die Beine sind von den einfachen
Militärbeinkleidern umhüllt; aus die schweren faltigen
Reiterstiefel, die sonst zur Kürassieruniforn: gehören,
hat Begas verzichtet, um der Statue kein zu kriegerisches
Aussehen zu geben. Der Kanzler ist dargestellt, wie er
am Ministertisch im Reichstage zu erscheinen pslegte.

Deutsches Reich.
Homburg, 15. Juni. Der Kaiser ist in Be-
gleitung des Generaladjutanten v. Scholl um 9 Uhr vor-
mittags hier eingetroffen. Er besichtigte auf dem Schlosse
die baulichen Veränderungen, sowie die neu erbaute romanische
Säulenhalle und fuhr 10 Uhr 20 Minuten nach der Saal-
burg. Der Kaiser nahm hier die Arbeiten zum Wieder-
aufbau des Prätoriums in Augenschein. Dem Ober-
bürgermeister Dr. Tettenborn keilte der Kaiser mit, daß
er eingedenk des heutigen Sterbetages des Kaisers Friedrich,
dem zu Ehren der Wiederaufbau der Saalburg geschieht,
zu diesem Zwecke 10 000 Mk. aus seiner Privatschatulle
gestiftet habe. Auch haben fick, erfreulicherweise die Städte
F ran k f u rt und Wi es bad en bereit erklärt, dieKopieen
ihrer Römerfunde an das künftige Reichslimes-Museum
auszuliefern. Kurz vor 12 Uhr fuhr der Kaiser von der
Saalburg nach Schloß Friedrichshof, wo er sofort von
seiner Mutter empfangen wurde. Der Kaiser verbrachte den
ganzen Nachmittag bei seiner Mutter und begleitete diese
auch auf der Spazierfakrt im Park, indem er neben dem
Fahrstuhl hcrschritt. Da die Reise nach Cronberg nicht
angekündigt war, vermutete man, das Befinden der Kaiserin
habe sich verschlimmert, die Gerüchte entbehren aber jeder
thatsächlichen Begründung. Der Kaiser, der heute von
Cronberg wieder abreist, um au der morgigen Feier der
Enthüllung des Bismarckdenkmals in Berlin teilzunehmen,
hat den begreiflichen Wunsch gehabt, seiner erkrankten Mutter
einen Besuch abzustatten, bevor er demnächst seine Fahrt
nach Norwegen anlritt. Auch der Kronprinz traf abends
zu einem Besuch seiner Großmutter ein.
Baden.
L.6. Ad elsh eim, 16. Juni. Als Landtagskandidat
wird für unfern Wahlbezirk wiederum Herr Klein-
Wertheim ausgestellt werden.
Sachsen.
Dresden, 15. Juni. Der Ministerpräsident und
Jüstizminister S ch u r i g ist gestorbe n.
Württemberg.
Stuttgart, 14. Juni. Die Kamin er der
S t a u d e s h e r r e u hat einstimmig den Antrag ange-
nommen, welcher sich für die Anfrechterhaltung und
Selbständigkeit Württembergs in der
Verwaltung seiner Eisenbahnen und gegen ein etwaiges
Aufgeben dieser Selbständigkeit durch den Beitritt zur
Preußisch-Hessischen Gemeinschaft erklärt, dagegen die
Erlassung eines R e i ch s e i s enb a h n g e s etz e s und
Verwirklichring des Artikels 42 der Reichsverfassung
fordert. In der Kammer der St an des Herrn er-
klärte in: weiteren Verlauf der Sitzung der Finanz-
minister Zeyer, auf der jüngsten Konferenz der Mi-
nister in Berlin seien sämtliche Minister bezüglich der
Notwendigkeit der Schonung der Einzel staa-
ten durchaus einverstanden gewesen. Da die Beratungen
noch nicht abgeschlossen seien, könne nur noch mitgeteilt
werden, daß bei der Aufstellung des Etats für 1902 die
von der Konferenz beabsichtigten Grundsätze geltend ge-
macht werde,:, insbesondere der Gesichtspunkt, daß in
allen Reichsressorts auf möglichste Sparsamkeit
gedrängt werde.
Bayern.
Neustadt a. H., 15. Juni. Bei der Landtagsersatz-
wahl im Wahlkreis Neustadt-Landau wurde Prof.
Hammerschmitt (Nat.-Lib.) mit 112 gegen 108
Stimmen der Opposition (Bund der Landwirte) gewählt.

Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Groß her zog haben
dem Gendarmen Karl Schilling er in Allensback die silberne
Verdienstmedaille, dem Vorsitzenden des geschöftssührenden Aus-
schusses der Gewerbe- und Industrie-Ausstellung in Rastatt,
Fabrikanten und Gemeinderat Adolf Niederbühl daselbst,

das Ritterkreuz II. Klasse W8 Ordens vom Zähringer Löwen
verliehen und dem Großherzoalich Luxemburgischen Hofprediger
Schenck in Luxemburg die Erlaubnis zur Annahme und zum
Tragen des ihm von dem Großherzog non Luxe mbnrg verliehe-
nen Ritterkreuzes des Militär- und Zivil-Verdienstordens Adolf
von Nassau erteilt.
— Negterungsbaiimeister Ferdinand Grimm in Heidelberg
wurve der Großh. Generaldireklion der Staatseisenbahnen zur
Dienstleistung zugeteilt.
— Der Vorstand des Stationsamtes Karlsruhe, Bahnhof-
inspektor Georg Marggraf, wurde der Großh. Generaldirektion
der Staatseisenbahnen zugeteilt, dem Bahnverwalter Karl
Sch ul dH eis in Mannheim das Stationsamt Kehl, dem Bahn-
verwalter Alois Faulhaber in Kehl das Slationsamt Säckingen,
dem Bahnverwalter Friedrich Klc inbub in Radolfzell das
Stationsamt Villingen übertragen, Bahnverwalter Eduard
Hönig in Villingen nach Karlsruhe versetzt und dem Großh.
Betriebsinspektor daselbst als Hilfsbeamter zugeteilt, dem
Bahnverwalter Johann Stahl beim Großh. BelriebSinspektor
in Karlsruhe dos Stationsamt Mannheim, dem Bahnveiwalter,
Jnspeklor Karl Bitter ich bei der Großh. Geneialdirektion das
Stationsamt Karlsruhe übertragen und Belriebskonlroleur Robert
Schmidt mit der Versehung des Stalionsamtcs Radolfzell be-
traut.
Karlsruhe, 16. Juni. Der Großherzog
und die Groß Herzogin begabei: sich gestern Nach-
mittag von Schloß Baden zn Wagen nach Rastatt, um
daselbst die Gewerbe- und Industrieausstellung zu be-
sichtigen. Die Ankunft der hohen Herrschaften erfolgte
um 3 Ilhr. Die Besichtigung der Ausstellung währte
bis 7 Ilhr, wobei die zahlreich erschienenen Aussteller
mit Ansprachen beehrt wurden. Die Großherzoglichen
Herrschaften waren hochbefriedigt über das Gesamtbild
der in der Hauptsache nur aus dein Amtsbezirk Rastatt
und einigen angrenzenden Orten beschickten Ausstellung,
sowie die Reichhaltigkeit und Gediegenheit der ausgestell-
ten Gegenstände. Nach 7 Ilhr verabschiedeten sich Ihre
Königlichen Hoheitei: von dem Ausstellungskomitee und
den anderen führenden Personen, um nach dem Bahnhof
und von da nach Karlsruhe zu fahren, wo die Ankunft
nach halb 8 Ilhr erfolgte. Die Kronprinzessin Viktoria
reiste schon um 4 llhr 60 Minuten Pon Baden nach
Karlsruhe und besuchte bald nach ihrer Ankunft die
Opernvorstellnng im Großherzoglichen Hoftheater. Dev
Großherzog und die Großherzogin begaben sich später
gleichfalls dahin ,um der Abschiedsvorstellung der Kam-
mersängerin P. Mailhar anzuwohnen. Der General-
Intendant Dr. Bürklin übergab im Namen der höchsten
Herrschaften an Fräulein Mailhar einen Lorbeerkranz
mit badischer Schleife. Heute früh 9 Ilhr empfing
Seine Königliche Hoheit der Großherzog den Minister
Dr. Bucherüberger zu längerer Vortragserstattung. Ilm
12 Uhr empfingen der Großherzog und die Großher-
zogin, sowie die Kronprinzessin von Schweden und Nor-
wegen die Kammersängerin Mailhar, um Abschied vön
derselben zn nehme::. Die Großherzogin überreichte
Fräulein Mailhar die photographischen Bildnisse der
höchsten Herrschaften eingerahmt und mit Unterschrift.
Darmach besuchten Ihre Königlichen Hoheiten den Pro-
fessor Moest in seinem Atelier und besichtigten dort ein
Reliefbildnis des verstorbenen Prinzei: Ludwig Wilhelm.
Die Rückkehr der höchsten Herrschaften nach Schloß Ba-
den erfolgte nachmittags nach 3 Uhr. Von dem Erb -
groszherzog ist ans Abbazia die erfreuliche Nachricht
eingekommen, daß derselbe an: 13. ds. für eine halbe
Stunde das Bett verlassen und gestern etwa eine Stunde
mit gutem Erfolg auf sein konnte,
Ausland.
Oesterreich-Ungar».
Wien, 16. Juni. In ganz Dentschtirol
herrscht eine lebhafte Bewegung gegen die administra-
tive Zweiteilung des Landes, wie sie von den
Landtagsführern aller drei ii: Frage kommenden Par-
teien vereinbart worden ist: namerttlich die deutsch-frei-
sinnigen Parteien wenden sich in Versammlungen gegen
die beabsichtigte „Zerreißung" des Landes. GZ ist
daher sehr fraglich geworden, ob der Plan eine Mehr-
heit im Landtage finden wird.
Schweiz.
Bern, 16. Juni. Der Nationalrat nahn: den An-
trag des Bundesrates betreffend die Neubewaffnung der
Feldartillerie mit Kruppschen Federsporngeschützen
nicht an und beauftragte den Bundesrat, weitere ver-
gleichende Versuche mit Rohrrücklanfgeschützen vorznneh-
nien.
Holland.
Haag, 15. Juni. Die Frau des Bureugeuerals
Botha hatte eine 2^stündige Unterredung mit dem
Burenpräsidenten Krüger und reiste dann nach Brüssel
zurück. Es verlautet, England habe ziemlich weitgehende
Anerbietungen gemacht. Ohne bis zur Anerkennung der
vollständigen Unabhängigkeit der Burenstaaten zu gehen,
seien die von Lord Kilchener gemachten Zugeständnisse doch
weitgehend genug, um nicht nur von der nach einem bal-
digen Frieden strebenden Burenpartei, sondern auch oom
Präsidenten Krüger und dem Gesandten Dr. Leyds selbst
in Erwägung gezogen zu werden. Sie hätten gestern den
Gegenstand einer längeren eingehenden Beratung gebildet,
deren Verlauf die von Frau Botha überbrachten Mitteilungen
 
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