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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 101 - 125 (1. Mai 1901 - 31. Mai 1901)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37096#0809

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Elftes dlrrtt.

43. Jahrgang

122.

Dienstag, 28. Mai 1901.





l-X


''cheinl täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. frei in'S Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Pos! be-
h zogen vierteljährlich 1.3S Mk. ausschließlich Zustellgebühr.
"Zeigcnpreis: 20 Pfg. für die Ispoltige Petitzeile oder deren Raum. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Anschlag der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitungx
^ und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Rückberufung der deutschen Truppen
aus China.
y, Das Ende der chinesischen Aktion ist nahe: die deutsche
^uknschjffsdivision, bestehend aus „Kurfürst Friedrich
Wilhelm", „Brandenburg", „Weißeuburg", „Wörth", ist
^graphisch aus Ostasien zurückberufen worden. Aber
bedeutsamere Verordnungen sind ergangen, die die all-
Mliche Zurückziehung der deutschen Truppenkörper aus
fbria einleiten sollen. Amtlich wird gemeldet:
Der Kaiser hat auf den Antrag des Reichskanzlers
nicht nur die Rückkehr des Panzergeschwaders
°2s China bestimmt, sondern auch ferner befohlen, die
Auslösung des deutschen Armee-Oberkom-
mandos in Ostasien, sowie die Reduzierung des
vsta statischen Expeditionskorps vorzubereiten.
2 (Wir haben diese Meldungen vorgestern hier durch
^nshang bekannt gemacht.)
Auch der chinesische Kaiser Kwanghsü hat einen Schritt
^tban, der beweist, daß man auch auf chinesischer Seite
n die Beendigung der Wirren zu denken anfängt. Es
'Md telegraphiert:
, . Peking, 25. Mai. In einem am 18 d. Mts. er-
ohencn Dekret giebt der Kaiser sein Verlangen kund,
^ Peking zu rückzu kehre n, um dem Wunsche der
kvölkerung nachzukommen, uno richtet an die chinesischen
kvallmächtigten die Aufforderung, den Friedenssch luß
^ beschleunigen.

Deutsches Reich.
e . Ter .Meichsanzerge r" meldet: Dem grotz-
^annischm Feldmarschall Earl Roberts ist der
/'Äwarzc Adlerordcn, dem Generalmajor John Neill
dem Earl Kintore der Rote Adlerorden 1. Klasse
fliehen worden. (Die amtliche Mitteilung von der
J^orstrung des Generals Roberts hat lange aus sich
hallen lassen, was mit der Thatsache zusammenhängt,
tzP im deutschen Volk diese Dekorierung eine gewisse
Regung hervorgerusen hat.)
^ Bei der R c i ch s t ckg s- e r s a si kv kt Hl rm
^yhlrreis Grrifstvald-Grimmeu wurden nach dem jetzt
. jMch verbreiteten Resultat 15 399 Stimmen abge-
Behr (kous.) erhielt 7419, Gothein (fr. Vgg.)
Knappe (Soz.) 1828 Stimmen, zersplittert sind
i Stimmen. Somit ist Sti ch w a h I zwischen Behr
ü?d Gothein erforderlich. Dieses Stimmenverhältnis
^ )e h r büachtenswer t. Der Wahlkreis ist ein
^bischer. Der freisinnige Kandidat hat sich offen als
ZOgrrer höherer Getreidezölle bekannt und trotzdem nicht
d ^ m den Städtchen des Wahlkreises sondern auch auf
uP.. flachen Lande mehr Stimmen erhalten, als der
mirriiige Kandidat bei der letzten Wahl,
o .'— Wie die „Neue Westfälische Volksztg." von maß-
s, Sender Stelle erfährt, beruht die durch die Zeitungen
Abende Nachricht von einer Einwirkung des Pastors
h ""Aschwingh auf den Kaiser in Sachen der Buren auf
,/^Ifachen Unrichtigkeiten und wesent-
I>Aen Entstellungen der Thatsachen. Die
schrickst trägt nach dem genannten Blatte in allen
^°"en den Stempel ernes groben Vertrauens-

b r u ch s, (Bekanntlich ist es ein „Missionsblatt", der
„Friedensbote", welches dieses „groben Vertrauens-
bruchs" beschuldigt wird.) Das Dementi macht übrigens
ganz den Eindruck, als wenn das Mitgeteilte im wesent-
lichen wahr sei.
— Zur Mitteilung einzelner Blätter, daß in dem
neuen Zvlltgrifcntwnrf für nicht weniger als 31 Tarif-
pofitionen agrarischen Charakters ein Doppeltarif auf-
gestellt sei, bemerkt die „Frkf. Ztg.", daß es sich ursprüng-
lich um 60 Tarifpositionen gehandelt habe, von denen
29 Eisenpositionen beträfen. Der Widerspruch des
'Reichsschatzamts habe aber bewirkt, daß ans Minimal-
sätze für die Eisenzölle verzichtet worden sei. lieber die
Frage, ob ein Doppeltarif aufznstellen sei, sei auch
jetzt noch keine Entscheidung getroffen.
Bremen, 25. Mai. Zur Erstattung eines Gut-
achtens über den Geisteszustand des Attentäters Weiland
hat hier im Aufträge des Reichsgerichts eine Kommission
von sechs hervorragenden Psychiatern getagt. Be-
stimmtes über den Ausfall des Gutachtens ist nicht zu
erfahren, Weiland befindet sich nicht mehr in der Irren-
anstalt, sondern im Untersuchungsgefängnis.
Danzig, 25. Mai. Der Kaiser fuhr heute Nach-
mittag 3 Uhr 15 Minuten von Prökelwitz nach Marien-
burg, wo er die Bauten im Hoch- und Mittelschloß besich-
tigte. Gegen 5f/2 Uhr erfolgte die Weiterfahrt nach
Danzig. 6 Uhr 40 Minuten traf der Kaiser auf dem
hiesigen Bahnhofe ein und fuhr sofort nach der Schichau-
werft. Unter Führung des Geheimen Kommerzienrats
Zilse besichtigte der Kaiser Schiffsneubauten und den
russischen Kreuzer „Rurik". Gegen 7^/2 Uhr begab sich'
der Kaiser krach Langsuhr und nahm im Kasino des ersten
Leibhusarenregiments das Souper ein. Kurz nach 10
Uhr abends reiste der Kaiser von Langsuhr nach Pots-«
dam ab. SMr
Bayern.
— Die „Augsb. Abendztg." bestätigt, daß
bayerischen Armeekorps innerhalb derselbestiMsst
wie die übrigen deutschen Heeresteile ein neues'Gewehr
erhalten, das aber nicht in Spandau hergestellt svsrde-.
sondern in Amberg, wo die nötigen Einrichtungen bereiH ,
vorbereitet seien. : 7- 5. ...
Prcnsie«.
i— Bei der preußischen S tu a t s e i s e n -
b a hn Verwaltung ist die Neuregelung de^ Te l e-
g raphendienstes in vollem Gauge. (Hiernach, wird
der Bedarf an Personal für diesen Dienstzweig forkäst"
nur noch durch geeignetes WeicheufMertzersonyIhMd^
durch weibliche Personen gedeckt. EiuesiAunahme vom
männlichen Personen ausschließlich für den Telegraphen-
dienst findet schon seit einiger Zeit bNicht-'-mehr statt.
Die Verwendung dorr weiblichen Personen best I
Staatseisenbahnverwaltung'greist inMet mehr üfsi^iH,,.
Der Telegraphendienst soll überall) wo cs die övtlrchen,
Verhältnisse, gestatten, so namentlMasi,. HM.) HWeaüs
der Direktionen, Wagenbureäus M-l'-Zv. und in erheb-,
lichem Umfange auf größer» Stationen.ausschließlich des
Zugmeldedienstes voll.weiblichen Personen watirgenom-
men werden. FüM-dße AsiiiähM^als-^"" ..


Personen rmd kinderlöse Witwen im, Alter von 20 bis
30 Jahren mit guter sittlicher,. FGyiniU upd'aüsreichen-.
der Schulbildrirrg tu Frage. Die TelegrapheygchilfinnM

werden zunächst 6 Monate auf Probe gegen eine Tages-
Vergütung außerhalb des Staatsbeamtenverhältnisses Le- -
schäftigt. Nach abgelegter Prüfung werden sie als diä-:
torische Telegraphistinnen in düs Staatsbeämtenverhält-
nis unter Gewährung einer diätarischeniJahresbesoldung.
mit der Aussicht auf ein späteres Einrücken in eine
etatsmätzige Stelle übernommen. Zur beschleunigten
Durchführung dieser Umgestaltung des Telegraphen-
dienstes hat der Minister der öffentlichen Arbeiten jetzt
angeordnet, daß sowohl die jetzigen etatsmäßigen Tele-
graphisten als auch die im Telegraphendienst beschäftig-
ten Diätare und Aspiranten, soweit sie sich hierzu eignen, :
baldmöglichst in andere Dienstzweige versetzt werden..
Für die Leitung und Beaufsichtigung des Dienstes bei
Dienststellen mit umfangreicherm Telegraphenverkehr,,
werden Stationsassistentett bestellt; aus diesem Gründe'?
sind schon eine Reihe Telegraphisten zu Stations-
assistenten für den Telegraphendienst ernannt- worden. '

Aus dep Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben dem
Professor Dr. Adolf von Oechelhäuser in Karlsruhe die Er-
laubnis zur Annahme und zum Tragen des ihm verliehenen
Ritterkreuzes erster Klasse des Anhaltischen Ordens Albrecht des .
Bären erteilt.
KarlZr u h e, 25. Mai. Der Groß h e r z o g
gewährte heute Vormittag den Professoren Gallerie-
direktor Thoma und Bolz Sitzungen zu einem Portrait
und einer Dortraitbüste. Darnach -meldeten sich einige-'
Offiziere. Hierauf erteilte der Großherzog dem Ur-
chivrat Dr. Obser in Karlsruhe Audienz, sowie einer
Abordnung des Aeltestenrates der Brüdergemeinde
Königsfeld, bestehend ans dem Vorsitzenden, Prediger
Reichel, dem Vorsteher der bisherigen Kolonie, Frrrter,
dern Direktor der Mädchenanstalt, Becker, dem Verwalter
deS Gasthofs Binder und dem L>chuhmachermeister
Maier. Nachmittags 3 Uhr begaben sich der Groß-
herzog und die Großherzogin nach den neuen Anlagen
der Brauerei Hoevfner in der Karl-Wilhelmstraße. Die
höchsten Herrschaften wurden von dem Besitzer Stadt-
xat Friedrich Hoepfllßr rmd Frau Hoepfner empfangen
rmd besichtigten die sämtlichen Anlagen der Brauerei
nnier dererr Führung in, eingehender Weise. Nach 5
Uhr kehrten die Grotzherzöglichen Herrschaften nach dem
Schlosse.;

Ausland.
Oesterreich-Ungarn.
! Wien, 26. Mai. Der Lemberg er Stn-
d e n t e n tag beschloß, eine Hilfsaktion für die
Preußen aus-nationalen Rücksichten verfolgte polni-
sche Schul fügend sowie' für die aus den Lehr-
anstalten in Rußland ausgeschlossenen polnischen
Schüler einznlerten.
Frankreich.
Paris, 25. Mai. Dem hiesigen „Newyork Herald"
wird auT .P e-,k i .n.g rgtzgvKW, daß . in der. fetzten Sitz-
ung des diplomatischen Korps diez-G a r t i n eines-,
a m e r ik a n rschen DiPlomatLn von zwei Ge- -
sandten beschuldigt worden i sei, aus dem Palasts der
Kais e r i n-W ist w e zahlreiche, ü b e r ä us ko st -
b ä si eMu n st g e gs e-st st-ä n d e' geschafft zu haben.
HirtrL 1/ »tzvlrvK "7WMT1 -chiULir-VnL

Der Selbstmord Bresci's.
m o m , 23. Mai. Die Ikachricht von dem Selbst-
° rde des Attentäters von Morrza wurde
„Frkf. Ztg." in Rom spät in der Nacht als Ge-
bekannt, urrd erst heute Mittag offiziell bestätigt,
km.neapolitanischen Morgenblätter erfuhren sie auch
ej^ spät, so daß sie keine genaueren Erkundigungen
sjiMhen konnten oder gar Reporter nach der Strafan-
W -Z schicken konnten, so wenig Aussicht diese auch hatten,
w Anstalt selbst einzudringen. Zur Zeit des Atten'S
E sn Monza wurde über die Frage gestritten, welche
HMM für Attentäter politisch richtiger und zugleich
'"Wer sei, die Todesstrafe oder lebenslänglicher-.
durch siebenjährige Einzelhaft mit siölligÄf
frung, Schweigegebot und Mangel an jeglicher,
''"-'ümg. - Um letzten November vorigen 'Jahres-

ij)chäM-''-ülän'Z
nt), völlig --
dre''Hüt'tS'1
ißchäHlt-lbotzdert.!-!
IE"..^^uuraiaeranan-is- -oxr»r,>v, . einer"MMVen
rejM.br? dreiMeMlgNg und ebenst, HWtMar.'n Zübei'-u
bm^rtei! wärest-kleiüere ZeWrUM'Ae-WäWwfaWSsik
lyMst, die den Gefangenem Tag und Machst MpbäcMü '
-dr°r'M'' wofür sie ßmesi Ertstasold-'beAvgÄk. '-IM-Me
ächki Z?^^!' WM eilte bähe -sräSe Mütter geLaut, ÄWÄ'
i>r don diesen entfernt, io einen Gang btldend,:
eiy^OmZLtäEch'-eine

MdK?kanSenen"der T e u BsP-st
. SeparÜtgMWms''' 'bestünd, - NU-

iatzrjegbl,'von üer M

Das ganze'MohrlM Mstest-ZM-bUh^tö,a
Pritsche, auf: döx WeMütMö'..M)''W'Meitz M,'enM.f
Jedert-MörDf. würdsTPritschüf ürrd MatraHez tzochgy-:,..
zogen' usth» M,'öwr A>ar.i-tf befestigt,- .jo daß Bresri Sün g«M«u
zen Tagiüberullu den'wchenlelchatke, aüf dein M'rüeistüW
trübsirMg hockte: -Seine Wächter, js -zwei- wurdest' alltz '
fünf Strmden äbgelöst mrd hatten die strengsten

Wchrfs' Kynr.g. UmbeAo !
wghrerr-d. HwlsLs a rx a rr st e, der Wentäfer Wir, t.l77B,z,r
scholl: feit Mhren- geistigstüt>und. phtMch HcMtst-. ist. - "
nvll tstrrvivllk «Ir ,n:p e iroo .ir ,jL7rkrraqS«r,rTt ::rriiiüp

verruchfs; ^K.orp,g

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siarMMeMx.W-.ztzxchiMw -Di-dem.gerinKell-Mlchf-.
vWjüchsialltsn.sier-schießerrr So-lmWe B.rrHci«ouf Lern-


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HeiligSit-geftattetsS;DaÄrdiefs.Lsktike-.'lMHwoNer-M
üird'-'Mdere-Ählelstwr-.llichstc !TeM-,-stlchM'WLd«rch- noch ' -'

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Es) mag He-ifUe^"

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