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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (1. Dezember 1903 - 31. Dezember 1903)
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nis für die Rechtswissenschast, 'das höhere Lehrfach ohne
Einschränkung und das Bergfach, den Älbiturienten der
Oberrealschulen auch das Reifezeugnis für die Rechts-
wissenfchast unter der Bedingung des vor Beginn des
Studiums zu erlangenden Machweises hinreichender
Kenntnisse im lateinifck-en, ferner für 'das höhere Lehr-
fach ohne Einfchränkung, das Hochbau-, Bauingenieur-
und Maschinenfach, das Forst-, und Bergfach erteilt
wird.

Aus der Karlsruher Zeituug.

— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
den Sekretär Karl Meyer bei der Grotzh. Generaldirektion
der Staatseifenbähncn landesherrlich angestellt.

— Betriebsassistent Karl Hasenfuß in Neulußheim
wurde zum Stattonsvsrwalter daselbst ernannt, Betriebs-
assistent Joseph Walser in Radolfzell nach Brnchsal, Be-
triebsassistent Hermann Schröder in Basel nach Radolfzell
nnd Betriebsassistent Albert Krotz in Kehl nach Mühlacker
versetzt.

KarIsru 'he, 17. Dez. Durch die am 28. Novem-
ber erfolgte Ernennung des bisherigen Prälaten v. H e I-
Ling zum Präsidenten des Evangelischen Oberkirchen-
rats ist die Neubesetzung der PräIatur not-
wendig göworben. An maßgebender Stelle war beab-
fichtigt, auf diesen Posten, mit welchem der Sitz in der
Erften Kmnmer verbunden ist, eine mit den erforderlichen
Eigenschasteu ausgestattete und Mgleich in WeiHerzigkeit
der Gesinnnng bewährte Persönlichkeit aus dem Kreise
der älteren sogenannten Positiven Geistlichm zu berufen.
Dies hat sich aber bedauerlicherweise als unausführbar
erwiesen, weil der für das Amt auserfchene Psarrer
Mayer in Dinglingm nach reiflicherErwägnng glaubte,
aus Gesnndheitsrückfichten ablehnen zu müssen. Die Lö-
sung der schwebenden Frage ist dadurch unlisbsam ver-
zögert, dürfte jedoch, wenn auch in etwas anderer Ge-
staltung, bis etwa um die Jahreswende zu befriedigendem
Abschluß gelangen.

Arrs MadL und Land.

Heidelber« 18. De^cmber.

-st Bon den stndtischen Kassen hat im vorigen Jahre die
Orchesterkasse einen Zuschuß von 30 780 Mk. statt der
vorgesehenen 29 660 Mk. erfordert. Aus Konzerten unid Ver-
anstaltungen wnrden 48 061 Mk. eingenommen. 46 800 Mk.
waren in den BorauWag eingestellt. — Die Saalbau-
betrieskasse hat ihr Buidget von 27 000 Mk. ziemlich
genau eingehaltcn, nnt der Erstellung und Jnbetriebnahine der
Stadthalle sind nun andere Verhältnisse eingetreten. Wie sich
die Stadthalle rentieren wiird, das ist heute noch eine offene
Frage. — Das Gaswerk hat im Fahre 7902 an die Stadt-
kasse 245 000 Mk. abgeliefert, d. i. 28 000 Mk. mehr als im
Voranschlag vorgesehen. — Das Wasserwerk lieferte
!170 000 Mk. ab, oder 20 000 Mk. mehr als erwartet. Selbst
das E l e ktrizit ä t s w e r k hat mit 50 000 Mk. den Vor-
anschlag nm 10 000 Mk. übertroffen. Es hat also sein An-
lagekapital von ca. 1 Million gut verzinst. — Die Abfuhr -
anstalt erfordert infolge der unentgsltlichen Kehrichtabfnhr
einen erheblichen städtischen Zuschuß. — Der Schlacht- und
Viehhof berzinst sein Anlagekapital mit etwa 6 Prozent.

-i- Die Mitglicder des nkademischeri Schutzvereins zur Wah-
rung der Jnteresfen der Konsumenten und Produzenten geisti-
ger Arbeit versammelten sich heute Abend 6 Uhr in der Aula
der Univerfität zur Entgegennahme eines Berichts über die
Leipziger Versammlung und zrir definitlben Konstitnierung des
Vereins. Alle akademisch Gebildeten, die mit der Sache sym-
pathisieren, sind zn der Versanmrlung eingeläden.

Arbeiterverkehr auf der Eisenbahn. Für die bevorsiehendcn
Feiertage ist angeordnet wovden, datz auf den bädischen Staats-
eisenbahnen die Arbeiterwochenk-arten und die im Verkehr mit
den ReichS-EisenbahEn bestsheniden Arbeiter-Monatskarten
am 24. und 31. Dezembcr l. I. zur Heimreise schon zn dcn
nach 12 Uhr mittags verkehrenden Personenzügen benützt wer-
den dürfen.

X Unfall. Als sich der 64 Jahre alte Stallmeister Peter
Ihrig gestern Abend nach seiner in der Fuhrhofstraße gelegenen
Wohnung begeben wollte, glitt er auf der Treppe aus und fiel
mit dem Hinterkopf derart gegen ein eisernes Geländer, daß
er bewußtlos liegen blieb. So fanden ihn einige andere Haus-
einwohner und brachten i'hn nach dem akademischen Kranken-
haus.

— Polizeibericht. Verhaftet wurden ein Glaser und
eine 60jährige Frau wegen Bettelns, eine Kellnerin und ein
Dienstmädchen wegen Umh-erziehens und eine NLHerin wegen
Betrugs. Znr Anzeige kamen 10 Perfonen wegen Ruhe-
störung bezw. Unfugs.

Mannheim, 17. Dez. (Der frühere Direktor
Böhm) wurde gestern zur Verbützung seiner Strafe nach
Freiburg überführt.

Einqesandt

, Einige offenbare Jrrtümer in den „Eingesandt" von Herrn
Prof. Dr. Rösiger veranlassen mich zu folgender Crkläruny:

1. Vorfitzend-er und daher verantwortlicher Leiter des
nationalsozialen Vereins Heidelberg bin ich; Herr Prof. Dr.
Deißmann war nur am Abend des 11. d. M. stellvertretender
Vorsitzender.

2. Daß Herr Abel gelegentlich meines Vörtrags „Ueber
Sozialpolitik und Schule" auch über die Mittelschulen nnd
Mißstände an solcheü sprechen wollte, war mir betannt; des-
halb wurden u. a. auch die Herren Professoren an den Mittel-
schulen eingeladen.

3. „Offizieller Korreferent" war Herr Abel nicht, sondern
erst an dem Abend des 11. d. M. habe i ch von mir aus Herrn
Abel deshalb als „Quasi-Korreferent" proklamiert, weil ich
ihm auf seinen Wunsch eine längere Redefrist, als die den
Diskussionsrednern gewähvte Frist von zehn- Minnten, ver-
schaffen wollte, Dies tat ich, nachdem Herr Abel mich wieder-
holt versichert hatte, datz er leidenschastslos, rein sachlich und
unperfönlich, überhaupt in einer Weise reden werde, die mich
bezützlich meiner geäußerten Bedenken völlig zufrieden stellen
werde.

Heidelberg, 17. Dezember 1903.

Dr. E. Kürz.

Mcin Freund, Herr Med.-Rat Dr. Kürz, hat mir eine Er-
klärung mitgeteilt, die er in der „Hcidelberger Zeituntz" zu
veröffentlichen gedenst: Jch setze ihren Jnhalt im foltzenden
als bekannt vorans und füge nur hinzu, datz ich selbstverstänü-
lich die Verantwortung sür die Leitung der letzten Versamm-
lung trage. Außerdem bemerke ich folgendes:

1. Eingeladen worden ftnd durch gedruckte Postkarten m.
W. crnßer Jnteressenten anderer Berufe sämtliche Lehrer aller
Schulen.

2. Jch habe vor der Versammlung Herrn Abel, der in
der Tebatte über Mittel'schulwesen sprechen wollte, das Ver-
sprechen abgenommen, daß er, wenn er hiesige Zustände er-
wähne (was nicht verwehrt werden könne), rein sachlich und
ohne jede Kenntlichmachung von Einzelpersonen reden werde.
Unmittelbar vorher, ehe ich ihm das Wort erteilte, erhielt ich
von ihm die Versicher-üng, ich werde mit jedem Worte seiner
Rede zufrieden sein.

3. Den Redner habe ich einerseits gegen den Verdacht un-
lauterer Gesinnnng schützen und ihm wegen beleidigender Zwi-
schenruse mildernde Umstände zubilligen müssen. Anderer-
seits habe ich als Leiter des Abends thn in einer Weise unter-
brochen und zuletzt verhindert, weiter zu reden, daß -der un-
parteiische Teilnehmer wohl schwer den Gedanksni ein-es na-
tionalsozialen Lhnchkomplottes fassen konnte. Der Vorgang
war ganz klar, besonders wenn man auch dem politischen Geg-
ner etwas Gutes zutraut. Jch gebe zu, dah ich- manche An-
spielnng nicht verstanden habe, glanbe weiter, Saß Redner
m-anches Treffende gesagt hat, hoffe aber, die Verunglimpfung
mir erkennbarer Persönlichkeiten verhindert zu haben.

4. Jch habe unmittelbcrr n a ch der Versammlu-ng am 12.
d. M. einen Schritt getan, der Herrn A'bel Letrifft, aber als
eine interne Vereinsangelegenheit, die ihren Abschluß in der
nächsten ordentlichcn Sitzung findet, von mir nicht vorzeitig
publiziert werden soll. Jch würde natürlich auch nicht andeu-
tungsweise von diesem Schritte reden, wenn nicht im Kampfe
nm die Anerkennnng meiner Glaubwürdigkeit die anderen
(eigentlich selbswerständlichen) Ding-e bei einigen Politikern
versagt hätten.

-Noch die letzte Erklärung des Herrn Prof. Dr. Röfiger ent-
hält das Wort: „Oder war wirklich der Vorstand ohne Ab-
sicht und Einsicht?" Dieser Satz — auf alles andere kommt
es mir der Oeffentlichkeit gegenüber nicht an — enthält die
Andeutung, als ob es müglich wär-e, an der Glaubwürdigkeit
nieiner besstmmt gegebenen Versicherung über unsere wirkliche
Absicht zn zweifeln, ^ ,

Diesem Satze gegenüber verweise ich auf den stizzierten,
von meinem Herrn Gegner zum Teil miterlebten Sachverhalt
und überlasse das Urteil ruhig der Gerechtigkeit der Leser.

Heidelberg, 17. DezeMber 1903.

Professor Dr. Adolf Deißmann.

Theater- und Knnstnachrichten.

Heidelberg, 18. Tez. (Stadttheater.) Nächsten
Sonntag, nachmittags 3 Uhr geht das Zaubermärchen „D o r n-
röschen" von Carl Bolten-Bäckers in Szene und werden
die Hauptrollen von unseren ersten Schauspielkrästen darge-
stellt. Abends halb 8 Uhr gelangt wiederholt die phantastische
Öper „Hofsmanns Erzählnngen" von Jaq. Ofsen-
bach zur Ausführun-g. Eine weitere Vorstellung des trefflichen
musikalischen' Werkes findet vor den Feiertagen nicht mehr
statt. Montag geht wieder das beliebte Repertoirestück „A l t -
Heidelb erg" in Szene.

Heidelberger Bereinsangelegenheiten.

4- Theosophische Gesellschaft. Die morgen Abend 1L9 Uhr
im kaufmännischen Vereinslokale (Hauptstr. 45) stattfindende
Vorlesung behandelt das Thema: „Die okkulte Bedeutung des
Weihnachtsfestes". Der Zutritt ist frei für jedermann.

4- Hebbelverein. Der nächste literarische ALend findet,
als letzter von den Feiertagen, morgen Sam stagim ooeren
Saal der Stadthalle (Seit-eneingang 4),.abends 8 Uhr statr.
Herr Dr. phil. Rüttenauer- München wird eigene Dich-
tnngen vorlcsen und zwar zuerst cinige Prosaskizzen, dann
Heiligenlegen-den aus dem Buche „Der kleine Volland",

Geschäftliches.

—" Ein vornehmcs Weihnachtsgcschcnk bildet stets und
überall eine Nähmaschtne, die hentigen Tages wohl in keinem
Hausstand zu entbehren ist, zumal wenn sie aus einer leistnngs-
fähigen Fabrik hevvorgegangen ist. Jn dieser Beziehung ver-
dient nun entschieden eine Original-Singer-Rähmaschine üe-
sondere Beachtung. Seit mehr als 50 Jahren erfreuen sich
die Singer-Maschinen eines Weltruss, und in welchem Maße
deren Umsatz sich von Fähr zu Jahr steigert, davon zeugt der
Unistand, daß die Bertretung jetzt di-e Errichtung einer bedeu-
tenden Fabrik in Deutschland ins Auge gesaßt hat, die gegen-
wärtig in Wittenberge im Entstehen beg-riffen ist. Wer einem
weiblichen Angehörigen seiner Familie mit einer Nähmaschine
eine LLeihnachtsüberraschnng zu machen gedenst, -dem dürfte
ein Besnch der hiesigen Verkaufsstelle der Singer Co. Näh-
maschinen Akt.-Ges. in'der Hauptstratze 77 nur zu empfehlen
sein, er wird dort unter dem Besten, das in diesem Fndustrie-
zweige angefertigt wird, seine Wahl treffen können und der
Zusriedenheit der zu Beschenkenden sicher sein. Allgemein be-
kannt ist die hervorragende Leistungsfähigkeit der Singer-
Maschine auf dem Gebiete der rnodernen Kunststickerei, die aus
unzähligen Ausstellungen dem Publikum in glänzender Weise
vorg-esührt wurde. Die Erlernuimg di-eser Kunstfertigkeit ist
äußerst leicht nnd bequem und jeder Käuserin bezw. Besttzerin
einer Original-Singer-Nähmaschine wird Gelegenheit gegeben,
sich diese Kunst des Stickens ohne Extrakosten anzueignen;
auch sind besondere Apparate hierzu keineswegs ersorderlich.

Handel urrd Berkehr.

ibannsseim. 17. Dezember. Oberrheinische Bank —.— B.,
S4.— G. Rhein. Creditbank 140.30 G, B. Rhein. Hyp.-

Bank 194.0 G., —B., Branerei Kleinlein, Heidelverq. —.— B.,
183.— G. Schroedl'sche Brauerei Heivelberq 202.—B., 200.— G.
Portland-Zementwerk Heidelbera 115.— B., —.— G.

Nrmette NachriGrerr.

München, 17. Dez. Der Vffmsterialrat im Mm-
sterium für Auswärtige Angeleseu'heiten v. Frauen-
dörfer, ist ^uni V e r k e h r s m i u i ft e r ernaunt
worden.

Berlin, 17. Dez. Der Kaiser, welcher um 11 Uhr
hier eingetro-ffen war, der Köuig vou Dänemar k,
Prinz Waldemar von Däuemark und die beiderseitigen
Gefokge begaben sich heute Mittag vom Potsdamer Bahn-
hofe nach Wildpai'k zum Frühstück ins neue Palais. Der
Kaifer trug däuische Admiralsuniform, der Kömg preu-
ßifche Umform. Die Majestäten wurden auf der Fahrt
nach Berlin vo-m Publikum ehrfurchtsvoll begrüßt. Der
Reichskanzler und der dänische Komnrandant fuhren im
gleichen Zuge nach Wildpark.

Wildpark, 17. Dez. Der Kaiser und der Kron-
prinz begleiteten den König von Dänemark und
den Prinzen Waldemar vom neuen Palais nach der
Station Wildpark, von wo diefe kurz nach 3 Uhr nach Ber-
lin zuvückfuhren. Der Wschied war schr herzlich. Die Ma-
jestäten küßten sich wiedevholt. Der Kaiser fuhr mfftels
Sonderzuges um 3 Uhr nach Goehrde. Der Kronprinz
begab sich nach dem neuen Palais zurück.


Berlin, 17. Dez. Bei dem En5e November erfolgten
UeberfaIl auf der Zollstation Uhabis in Deutsch*
Südwestafrika ist der Gefreite Otto und der Reiter Zaiser

gefallen.

Bcrn, 17. Dez. Die BundesversammlunS
wählte zum Bundespräsidenten für 1904 den Bundesrat
C o m t e s s e - Neuenburg (radikal) nnd zum Vizepräsi-
denten den Bundesrat Ruchet-Wadt (radikal).

Belgrad, 17. Dez. Prinz Alexander ift heute
auläßlich seiues 15, Göburtstages als Jnfanterist in das
6. Regiment ein-gereiht worden, welches seinen Nanreü
trägt.

Washington, 17. Dez. Auf Grund einer Mitreilung
des amerikanischen Gefandten in Konstantinope»
wies die Regierung den Kontreadmiral Cotton an, det
sich gegenwärffg mit einem Geschwader in Alexandrierr
befindet, ein Kriegsschisf dem Konsul Davis
zur Verfügung zu ftellen. Cotton wird wahrscheinlich
den Kveuzer „Brooklyn" wählen. Konsul Davis wirb
nach Alexandrette zurückkehren. Man hat ihm die Er-
laubnis erteilt, über die Bedingnn-gen für lseinen Empsang
in Alexandrette zu verhandeln. (Me Vorgefchichte dieses
Schrittes ist folgende: Vor einiger Zeit kam es zwischen
dem amerikamschen Vizekonsul Davis in AlexandrettS
und der dortigen Polizei zu einem Zusammenstoß, der
damit endete, daß Davis nach Beirut reiste und Beschwerdv
erhob. .Anscheinend hat es sich um einen Armeniev
gehandelt, der sich in Nordamerita hatte naturali-
sieren lassen, ohne die vom türkischen Gesetz vorge-'
schriebene Entlassung aus dem osmanischess
Untertanenverban-d Zu besitzen. Derarffgess
Leuten ist die Rückk-ehr nach der Türkei verboten, aber
die amerikanische Regierung stellt ihnen Pässe aus »115
verlaugt, daß sie da-mit eingelassen werden. Schon oft
ist es deshalb zu Zwisffgkeiten gekommen, zumal einss
Reihe -der armenischen Verschwörer mit amerikanischett
Pässen versehen waren. Konsul Davis wollte den Ar-
menier, als die Polizei ihn verhaftete, schützen und ver"
suchte sogar, ihn gewaltsam aus dem Gefängnis zu be'
sreien. Das gelang nicht und Davis erhob nun Be"
schwerde.)

Ldr SeüikL sLe - ol Ha«g«sger,

HinlptslrLSse I2-I, 2 Ireppen.

Jnstitut zuni Zwecke deS Etu-
diums fremder Sprachen, für

unter Oberlkilunc; des Herrn
Projcssörs

N. v. Lorllln.

2^ei xolllvuv Neösillvu suk ävr ksriser ^seltuuZstviiimS-

Fre.nzösisch. Eiuilisch, Ztalieuisch, Russtsch. Spanisch,
Deutsch für «nsländer: «ur Lehrer der betreffeudeu Natiou-
Konversation -X- Korrespondenz -X- Literatut-
Ueber 180 Zweigschulen. -X- Prospekte gratis u. franko.




X Bcrlin, 18. Dez. Jn Berlin und in den Vorortett
fanden gestern Abend 23 Versammlungen statt,
in densn sozialdemokratische .Reichstagsabgeordnete übek
den K r i m m i t s ch a u e r Ausstand reserierten-
Ueberall wurden gleichlautende Resolutionen angenoM"

! men, welche den Krimmitschauer Ausgesperrten die vollst^
i Sympathie ausdrücken und für deren materielle Unter"
stützung Zu sorgen versprechen, außerdem wurde auf da»
Koalitionsrecht besonders Gewicht gelegt.

Breslau, 17. Tez. Die 100jährige Bubelseier
der schlesischen Gesellschast sür oater"
ländische Kultur begann heute Mittag mit einettk
Festakt in der Aula der Leopoldiner Universität. In bel
überaus zahlreichen Versammlung besanden sich u. a-
der Knltusminister Dr. Studt, Kardinat Kopp, der Ober"

! präsidmt Graf Zedlitz-Trützschter, sowie 'Fürst von Hatz'
feld-Trachenberg, der tommandierende General mit dei^
Ches des Generalst-abs, die Spitzen der staatlichen, proviw
ziaten und städtischen Behörden, der Rektor und der Senm
'der Universität, der ständige Sekretär der Atademie det
Wissenschas-ten und der Berliner Geh. Rat Pros.
Waldeyer, der Präsident der kgl. Akademie der Missett^
schasten in Stockholm, Dr. Toemebkatt, als Vertreter det
schwedischen Akademie für schöne Wissenschasten und tIe"
schichte und Altertünier, ,Prof. Dr. Montelius nnd Proi'
Dr. Salm u. a.

X Paris, 18. Dez. Gestern Nachmittag stteszen
bem Vorort Noissy le Sec zwei elektrischeStras
ßenbahnen zusammen. 19 Personen wurvell
verwundet, 7 schwer.

2 ,Wien, 17. Dez. Jn der heutigen Plenarsitzung de^
ungaris'chen Delegation wurde nach kurzeo
von Ugron ausgerollter formeller Debaüe über die ^
nehmigung des Protokolls der letzten Sitzun-g über
Jndemnttätsvorlage verhandelt. Okolczanyi besffeitet det
gemeinsamen Regierung das Recht, die Jndemnität vok"
zulegen, und wendet sich dagegen, datz die ungariscb ^
Dienst- und Kommandosprache der Einhrst'"
tichkeit der Irmee schaden würde. Die ungarische Nattvü
sei selbst zu Opsern bereit gewesen und sei noch zu Opst'^
Lereit, doch müsse ihre Gefühls- und Gedankenwelt in
von ihr mit eigenem Geld nNd Blut erhaltenen NrM^
zum Ausdrnck kommen. Die Forderungen der Krieg^
verwaltung seien angesichts der beruhigenden Lage
mäßig groß. Die Jnstitutton einer gemeinsamen Arw^
müsse sich ändern, wenn die Armee bestehen solle uttst
beide Staaten in gutem Einvernehmen miteinander leb^
sollen. Redner lehnt dieVorlage, in der er eineDerttarffttst
frage erblickt, ab. Wilezek spricht sich für Lieselbe
 
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